Totz der traurigen Umstände um die zwei BVB-Fans, gestatte ich mir, mein Fazit zum Spiel zu schreiben!!!
Mein Fazit zum Spiel Borussia Dortmund - 1. FSV Mainz 05 2:0 (1:0)
Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Schwarz-Gelbe Team zum nie gefährdeten und hochverdienten Heimsieg gegen die Mainzer, die immerhin im letzten Auswärtssieg die Roten aus dem Süden geschlagen haben.
War es bis zum 1:0 ein recht überschaubares Spiel gewesen mit ganz wenigen Highlights, so spielte ab der 30. Spielminute nur noch der BVB. Dortmund kam schwer in die Gänge und die Mainzer stand sicher und kompakt hinten drin und verteidigte die „Null“ in starker Manier. Dortmund hatte zwar viel Ballbesitz, aber schob sich die Kugel mehr oder weniger auf Höhe der Mittellinie nur hin und her – man fand keine Mittel und keine Ideen, die stabil stehende Abwehr der Gäste zu knacken. Zwar kam man das eine oder andere Mal in die Nähe des Strafraumraumes, aber dann fehlte in vielen Aktionen der vorletzte oder gar der letzte entscheidende Pass.
Mit dem Tor von Reus löste sich beim BVB der Knoten und von da an spielte der BVB viel befreiter und losgelöster – die Schwarz-Gelben spielten nun schneller nach vorne, die Kombinationen und Spielabläufe klappten besser und die Gäste bekamen immer mehr Probleme mit den Dortmunder.
In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der BVB und es wurden reihenweise Chancen herausgespielt, doch nur eine Chance wurde durch Kagawa in ein Tor umgemünzt. In der zweiten Halbzeit drückte der BVB die Gäste tief in deren eigene Hälfte und ließ hinten in der eigenen Abwehr nichts zu. Mit dem 2:0 waren die Gäste am Ende mehr als gut bedient – am Ende muss der BVB das Spiel mindestens mit 5:0 / 6:0 gewinnen – die Chancenauswertung war in der zweiten Halbzeit miserabel. Daran muss BVB-Trainer Tuchel einfach weiter arbeiten mit seinem Team – er muss seine Spieler dahin bringen, dass sie vor dem Tor abgezockter, kaltschnäuziger und cooler werden. Der BVB kann es sich nicht leisten, so viele Chancen liegen zu lassen – es wird der Tag kommen, da wird das nach hinten los gehen und der Gegner kommt vielleicht einmal vor das Tor, macht das Tor und am Ende gibt’s keine drei Punkte für den BVB. Heute ist es wieder gut gegangen, aber sowas kann sich auch mal rächen – es gibt ja den berühmten Spruch – „Wer die Chancen nicht macht, wird am Ende bestraft“ – zum Glück passierte es auf Dortmunder Seite nicht.
Was leider auch heute wieder negativ auffiel, war, dass der BVB nach Ecken und Freistößen weiter überhaupt keine Gefahr ausstrahlt – gerade, wenn es mal im eigenen Spiel nicht läuft, können Standardsituationen helfen, um zum Erfolg zu kommen. Die Ecken und Freistößen werden dermaßen schwach getreten, da kann der Gegner in vielen Fällen sicherlich nur „lachen“ – auch daran muss BVB-Trainer Tuchel mit seinem Team unbedingt arbeiten. Ecken und Freistöße können unter Umständen eine echte „Waffe“ sein und der BVB muss bei solchen Aktionen viel gefährlicher werden.
Dass das Spiel so ab der 60. Spielminute aufgrund der tragischen Vorfälle auf der Südtribüne in den Hintergrund gerät, ist völlig klar und absolut verständlich. Auch war es sicherlich gewöhnungsbedürftig, wenn auf einmal fast absolute, gespenstische Ruhe herrschte im Tempel, vor, man darf es nicht vergessen, 81.000 Zuschauern. Die Dortmund-Fans haben für jede Art und Weise, egal ob positiv oder negativ, ein Gespür und zeigen es dann auch öffentlich – man merkte, dass jedem Fan der Schock über die Vorfälle tief saß und auch die Mainzer Fans nahmen Anteil daran. Ganz großes Kino von den 81.000 Zuschauern, als sie knapp zwei Minuten vor Ende der Partie, „You´ll never walk alone“ sangen – eine bewegende Anteilnahme an beide BVB-Fans. Auch nach dem Schlusspfiff gab es noch einmal Gänsehaut pur, als die Mannschaft sich vor der Süd, geschlossen in Arm und Arm, aufbaute und das ganze Stadion noch einmal die berühmteste Hymne sang. Auch stark, wie die Mannschaft trotz der ganzen Umständen das Spiel sicher und kontrolliert herunter spielte – für die BVB-Spieler war es sicherlich auch nicht leicht gewesen, so ab der 60. Spielminute so ohne Fangesänge und Anfeuerungen zu spielen – dafür haben sie es sehr gut gemacht und man kann denen nur den Hut ziehen.
Freuen wir uns, trotz der traurigen Vorkommnisse, ein klein wenig über den Sieg und am Donnerstag geht es dann weiter in der Euro-League, mit dem Rückspiel bei den Tottenham Hotspur.