Ich kann Tony teilweise verstehen, aber er übertreibt mal wieder maßlos.
Im Grunde war/ sollte jedem von Beginn an klar gewesen sein, dass dies eine Übergangssaison werden wird und wir uns in jedem fall den (über-)mächtigen Bayern und vielleicht noch jemandem aus Leverkusen, Wolfsburg, Gladbach geschlagen geben müssen und am Ende vielleicht auch nur auf PLatz 3 oder 4 landen.
Nun sind die Bayern aber leider gar nicht so übermächtig, alle unsere ärgsten Konkurrenten sind hinter uns und es befinden sich Teams vor uns, denen man vorher maximal das Mittelfeld zugetraut hätte.
Daran kann man imo aber nicht seine Erwartungshaltung koppeln. Klar ist es ärgerlich, dass die Bayern aktuell so "schwächeln" und wir uns nicht in der Form befinden das auszunutzen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass sich das Team dieses Jahr komplett gewandelt hat und man Erfahrung und gewachsene Qualität gegen viel Jugend, Talent und Unerfahrenheit getauscht hat. Zugegeben ein Transfer wie Rode kann auch ich vor dem Hintergrund noch weniger verstehen, aber vor allem Schürrle hat mich bisher eher positiv überrascht und ich glaube, dass er noch ein ganz wichtiger Spieler werden kann (gegen Real hat er es schon mal angedeutet).
Dass Tuchel in Sachen In Game Coaching in einigen Spielen eine wirklich unglückliche Figur gemacht will ich gar nicht bestreiten. Auch, dass einige seiner Wunschsspieler aus meiner Sicht nicht zu 100% nachvollziehbar erscheinen. Daraus aber abzuleiten, er wäre ein Absturz nach Klopp empfinde ich als absurd. Entscheidungen wie Rode werden nicht im Alleingang getroffen und selbst wenn er sich für diesen Transfer extra stark gemacht, muss man auch Tuchel Raum für Fehler zugestehen. Klopp hatte auch seine Lieblinge und mal eben 20 Mio. Für einen Immobile raugehauen.
Neben dem großen Umbruch, hat man diese Jahr auch mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Von 8 Etamäßigen Spielern aus der Viererkette waren zeitweise 6 gleichzeitig verletzt, davon vier eigentliche Stammspieler. Worher soll denn die defensive Stabilität kommen? Dazu eben die unerfahrenheit der vorderen Reihe mit ihrem unbedarften Gegenpressingversuchen. Andere Mannschaften mit unseren Probleme würde ganz woanders in der Tabelle stehen.
Tuchel hat für mich offensichtlich die Größe eigene Fehler einzugestehen, was am Ende dann auch die Basis ist um aus diesen ehrlich zu lernen. Er gibt sich nicht als unfehlbarer Diktator, weder was seine Taktik angeht (Spiel gegen Sporting) noch sein Transfers (Rodes Spielzeit extrem abgebaut). Den Wert der Mannschaft und den Wert von von Tuchels Arbeit, kann man jetzt noch gar nicht abschließend bewerten.