Borussia Dortmund 2021/22 - Arbeiterfußball mit dem Ex im Rücken


CMPunk

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Profitieren könnte Soumaïla Coulibaly. Der 18-jährige Innenverteidiger, im Sommer ablösefrei von Paris St. Germain gekommen, stand gegen den FC Augsburg am vergangenen Wochenende erstmals im Spieltagskader der Profis. „Soumaïla hat zuletzt viele gute Spiele für unsere U23 und in der Youth League absolviert“, zitiert der ‚kicker‘ Dortmunds Lizenzspielleiter Sebastian Kehl.

Coulibaly, der bis Ende Oktober an den Folgen eines Kreuzbandrisses laborierte, habe „sich nach der schweren Verletzung gut an das höhere Niveau herangearbeitet.“ Das potenzielle Bundesliga-Debüt wäre für den Franzosen zwar „noch einmal ein Sprung“, meint Kehl, „aber er wird aktuell sicher eine Option sein können.“
 

thedoctor46

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Rose wurde auf der PK heute explizit nach der U19 gefragt. Er hat dann von sich aus Fink, Bynoe-Gittens und Rothe angesprochen und vor allem die letzten beiden gelobt. Er hat aber auch gesagt, dass er den Sprung von Jugend- zu Profifußball als sehr groß sieht und die Spieler kurzfristig keine Option sind. Da er dann von nächster Saison und Saisonvorbereitung gesprochen hat, gehe ich mal davon aus, dass "kurzfristig keine Option" den Rest der Saison bedeutet.
 

L-james

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Er hat aber auch gesagt, dass er den Sprung von Jugend- zu Profifußball als sehr groß sieht und die Spieler kurzfristig keine Option sind.

Sagt alles aus. 0 Mut, 0 Vertrauen, 0 Willen junge hochtalentierte Spieler reinzuschmeißen und frühzeitig entwickeln zu wollen.

Es wäre ja noch verständlich, wenn man entsprechend aufgestellt und die Qualität im Kader hoch wäre, aber dass Spieler wie Bynoe-Gittens bei dem aktuellen Kader keine Option sind, ist doch ein Witz.

Dazu kommt, dass man aus jedem Pokalwettbewerb raus ist und einen kompfortablen Vorsprung auf die Nicht-CL-Plätze hat, wann willst du denn Talente ranführen wenn nicht jetzt? Das ist fast die einzige Aufgabe noch bis zum Saisonende, alles andere ist durch.

Alleine wegen der nicht vorhandenen Talentförderung sollte Rose sofort seine Koffer packen. Läuft dann mit Schulz, Pongracic und Co. auf und labert was von Sprung zum Profifußball, vermutlich würde Schulz von Gittens 3 Beiner in 5 Minuten verpasst bekommen.
 

NcsHawk

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Mittlerweile machen sich die Fans ja fast schon geschlossen über die Jugendpolitik von Rose lustig.
Aber das kann doch auch nicht im Sinne der Verantwortlichen sein.
Die jungen Talente sind doch das Geschäftsmodell.
Klar sollte man die Jungs auch erst dann reinwerfen wenn die Spieler so weit sind aber in dieser Saison nimmt der BVB ja überhaupt kein Risiko.
Das selbst bei dieser Ausfallquote ein Bynoe-Gittens keine Minuten sieht ist irgendwo absurd.

Kannst ja nicht mal damit argumentieren, dass die Jungen Spieler nicht in einer kritischen Phase verheizt werden sollen denn für den BVB geht es in dieser Saison ja quasi um nichts mehr.
 

Cicero

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Bin auch für den Einsatz der Talente (nicht nur wegen entwicklung sondern auch, weil sie qualitativ nicht gegenüber den erfahrenen abfallen wie schulz, Passlack oder es keinen Winger gibt). Allerdings stimmt die Aussage „es geht um nichts mehr“ nicht. Ich weiß, Bayern ist übermächtig, aber wenn der BVB das Nachholspiel gewinnt sind es 4 Punkte… Die Chance, dass das aufgeholt wird, ist höchstens 1%, aber sie ist eben nicht 0%. Daher hoffe ich, dass das Team mit mehr Motivation auftritt als die Fans hier im Forum, welche die Saison abgeschenkt haben. No offense. ;)
 

MRB

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Finde es auch komisch, das schon abzuhaken. Bayern lässt derzeit regelmäßig liegen, das sollte man versuchen zu nutzen.

Klar, man kann jetzt sagen, wenn's eng wird, dann liefert Bayern ja doch wieder. Aber es besteht dennoch die Chance, dass es nicht so ist, da muss man doch nicht den Kopf in den Sand stecken? Zu verlieren hat man eh nix. Und immerhin spielt man ja noch gegeneinander, daher ist der Abstand potentiell aus eigener Kraft mit etwas Glück nur noch 1 Punkt.
 

NcsHawk

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@MRB und @Cicero
Diese Sichtweise bedeutet aber dann eben immer noch, dass für den BVB ein Sieg gegen Bielefeld realistischer ist wenn Wolf und Maloney eingesetzt werden als das ein gelernter Außenstürmer Bynoe Gittens Minuten sieht...
 

CMPunk

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Also Couliably, Gittens, Kamara ( wenn fit) und Moukoko (nicht nur ab der 75. rein) sollten Defintiv bis Mai Einsatzzeit bekommen.

vielleicht will der BVB auch extra, dass so Leute wie Schulz spielen, damit man sich erhofft im Sommer noch das ein oder andere Angebot reinzubekommen.

kann Aufjedenfall nicht nachvollziehen wie ein Coulibaly gestern 90 min lang auf der Bank saß…

dann lieber den Krüppel Zagadou bringen, der sich nach jedem 2. Spiel verletzt…
 

MRB

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@MRB und @Cicero
Diese Sichtweise bedeutet aber dann eben immer noch, dass für den BVB ein Sieg gegen Bielefeld realistischer ist wenn Wolf und Maloney eingesetzt werden als das ein gelernter Außenstürmer Bynoe Gittens Minuten sieht...

Da möchte ich dir gar nicht widersprechen, ging mir nur um das "geht um nix mehr".
 

Deontay

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Ich kann zwar die Kritik verstehen, aber man wusste doch exakt was man unter Rose erhält. Er hat in den 2 Jahren Gladbach doch auch so verfahren, sich nun plötzlich darüber zu echauffieren dass er nicht ausreichend die Jugend fördert, ist doch ziemlich blauäugig. Man hat 5 Mio. € für diesen Trainer bezahlt, das in Pandemiezeiten. Die Transferpolitik rückte auch immer weiter ab von den Talentverpflichtungen, da wurden zunehmend teure Spieler wie Hummels oder Can verpflichtet. Die Strategie lautet wohl, maximaler sportlicher Erfolg im Hier und Jetzt, nicht in 5 Jahren. Dafür könnte Rose stehen.
Hier ein paar Passagen aus seiner Zeit in Gladbach aus der Blöd.

Die Fakten: Rose setzte in allen drei Wettbewerben nur drei Profis ein, die 21 Jahre oder jünger sind. Seinen Wunschspieler Hannes Wolf (21) bis auf eine Partie immer. Die beiden anderen Youngster nur sporadisch: Rocco Reitz (18) einmal in Mainz (3:2). Und Jordan Beyer (20) durfte in Leipzig (2:3) von Beginn an ran und gegen Schalke (3:0) eine Minute. Alles andere als eine Fohlen-Schmiede!

Nur Augsburg, Wolfsburg und Frankfurt setzten in dieser Saison bisher weniger auf Talente als Gladbach. Dafür hat Borussia mit einem Durchschnittsalter von 26,7 Jahren das viertälteste Team der Liga: Gleich 10 Profis im Kader sind 30 Jahre oder älter – Liga-Spitze! Gegen Bielefeld (1:0) war Gladbachs Startelf im Schnitt 28,7 Jahre alt.

Bezeichnend für den Talente-Stau waren die Einwechslungen beim wohl für längere Zeit letzten Champions-League-Spiel gegen Manchester (0:2): Rose wechselte in der bedeutungslosen Schlussphase lieber Ibo Traoré (32) und Oscar Wendt (35) ein, die den Verein beide verlassen werden. Zukunftsspieler Beyer, der seinen 1. Einsatz in der Königsklasse absolviert und wichtige Erfahrungen für seine Entwicklung gesammelt hätte, musste gefrustet zuschauen.

Da ist man zwischenzeitlich mit der zweitältesten Startelf der Vereinsgeschicht herumgegurkt, das muss man als Verantwortlicher doch berücksichtigen wenn man 5 Mio. für einen Trainer hinlegt. Vermutlich störte dieser Fakt keinen Verantwortlichen.
 

Deontay

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Oder waren sich dessen nicht bewusst. ;) Also mir war es das nicht. Die Statistiken sind schon krass.:crazy: Und solche Trainer gelten dann bei unseren Medien als hip.

Rose hat es in Salzburg doch geschafft auf einen noch jüngeren Haaland nicht zu setzen als erste Wahl.
Ich möchte mich da auch nicht einschießen, man muss immer die Begleiterscheinungen in Betracht ziehen. Rose hat den BVB zu einer Zeit übernommen wo Favre "sein Unwesen trieb". Favre wurde kritisiert Moukoko als 16-jährigen erst ab der 60. Minute eingewechselt zu haben in der CL

Man hat das fehlende Pressing unter Favre kritisiert, von Klopp verwöhnt, das sei die DNA. Und nach Favre war man sich nur noch über die Spielidee einig, es muss ein Trainer mit Pressing kommen. Rose verkörperte es gewissermaßen mit der RB-Vergangenheit. Am Ende ist er eher ein moderater Pressing-Trainer, aber darum geht es ja nicht. Man hat nach Favre zu sehr auf die Spielidee geachtet und zu wenig auf die Altersstruktur.
Ich würde Rose nun einfach die Ansage machen einer jüngeren Startelf, wenn er sich nicht berufen fühlt dies umzusetzen, dann eben eine konsequente Trennung. Ein Trainer der Pressing spielt + Talente fördert, sollte man noch finden.
Ich würde es bei Pellegrino Matarazzo versuchen. Klingt vielleicht etwas komisch bei den Resultaten, aber vom Profil entspricht Matarazzo ein sehr geeigneter Kandidat zu sein.
 

Solomo

Hundsbua
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@Deontay Ich weiß, Du hältst viel von Favre, was ich als Gladbachfan auch verstehen kann. Aber nur, weil es sich herausstellt, dass Rose scheinbar nicht so passend ist für den BVB, macht das doch Favre nicht geeigneter... Favre passt mit seiner grundsätzlichen Herangehensweise nicht zu einem Club (jetzt habe ich tatsächlich erst mal "Klopp" geschrieben, sagt auch was aus ;) ) wie dem BVB, der sich dem emotionalen Pressingfußball verschrieben hat. Das ist nicht die Schuld von Favre und macht ihn nicht per se zu einem schlechten Trainer. Ich finde es schade, dass oft so wenig differenziert hingeschaut wird. Wer von Emotionen und Pressing träumt, darf nicht Favre holen. Wer von Tiki Taka und detailversessenem, dominantem Fußball träumt, darf nicht Ancelotti und schon gar nicht Kovac holen.
Das sagt doch aber nichts aus über die grundsätzliche Qualität von Ancelotti, Kovac oder Favre. Es gibt wenige Trainer, die zu jedem Verein passen.

Deshalb bringt auch dieser Satz wenig:
Man hat nach Favre zu sehr auf die Spielidee geachtet und zu wenig auf die Altersstruktur.
Wenn die Spielanlage nicht passt und der Trainer einen Meistertitel "wegzögert" oder "wegwarnt", dann hilft es nichts, darauf zu verweisen, dass er mehr Jugend gefördert hat als der jetzige Trainer.

Es ist für den BVB, bzw. für die Fans hier eben beides entscheidend. Was für mich bedeutet, man beschäftigt sich beim BVB zu wenig mit dem Trainerkandidaten und seiner Passung. Mir war das mit Rose und der Jugend auch nicht bewusst. Aber als Verantwortlicher sollte man sowas auf dem Schirm haben.

Für mich wäre Baumgart ein Trainer, der wie A... auf Eimer zum BVB passt, aber der war zu dem Zeitpunkt, als man den Favre-Nachfolger gesucht hat, schlicht zu klein. Auch hätte man mit Terzic vermutlich weitermachen sollen, aber man hat sich sehr früh auf Rose festgelegt.
 

Deontay

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Folgt ein kleiner Roman, ich entschuldige mich schon im Vorfeld. Habe eine Operation gestern Abend gehabt und finde deshalb viel Zeit für Nebensächliches :saint:

@Deontay Ich weiß, Du hältst viel von Favre, was ich als Gladbachfan auch verstehen kann. Aber nur, weil es sich herausstellt, dass Rose scheinbar nicht so passend ist für den BVB, macht das doch Favre nicht geeigneter... Favre passt mit seiner grundsätzlichen Herangehensweise nicht zu einem Club (jetzt habe ich tatsächlich erst mal "Klopp" geschrieben, sagt auch was aus ;) ) wie dem BVB, der sich dem emotionalen Pressingfußball verschrieben hat.

Das ist mir durchaus bewusst. Es ging mir auch keine Sekunde darum Favre irgendwie schön zu schreiben, es ist lediglich ein Verweis darauf, dass der Verein seine Hausaufgaben scheinbar nicht macht. Wenn ich Pressing spielen möchte, verpflichte ich nicht Favre. Wenn mir die Jugend wichtig ist, verpflichte ich womöglich nicht Rose der mit Gladbach eine Truppe auf den Rasen starten ließ, welche eher dem Ältestenrat unseres Präsidiums ähnlich sah. Wenn ich mich dann doch entschließe Rose zu verpflichten, dann müssen solche Dinge im Vorfeld genau erörtert werden.
Da muss der Verweis auf die Altersstruktur fallen und dann der Hinweis wofür Borussia Dortmund stehen soll. Attraktiver Offensivfußball, bestmöglich mit jungen Spielern. Das ist kein Wunschkonzert, es ist die Realität. Man ist auf hohe Erlöse angewiesen, so lautet das Transfermodell.

Und hierbei nehme ich dann eben die sportliche Führung in die Pflicht. Wenn man 5 Mio € in Pandemiezeiten für einen Trainer in die Hand nimmt, dann muss die Personalie sitzen. Nagelsmann hat ein neues Zeitalter verkünden lassen bei der Ablöse für einen Trainer, aber wenn wir überlegen was 5 Mio. € noch vor einem Jahr für einen Trainer bedeutete, dann kann man daran gut erkennen, dass der Transfer durchaus historisch war. Im Anschluss folgten dann Hütter und Nagelsmann. Bei Rekorddeals erwarte ich, genauso wie bei Spielern, maximales Scouting.
Wenn ich den Sega Fußball Manager (lustiges Beispiel, ich nutze es Mal) anmache und mir einen Verein suche zum Coachen, dann werde ich sofort mit der Philosophie des Vereins konfrontiert. Wenn ich beim SC Freiburg arbeiten möchte, dann muss ich ein laufintensives Spiel integrieren, das erwartet die Vereinsführung von mir.
Nehmen wir an, ich würde das nicht tun, aber die Resultate sind dennoch okay, dann kriege ich trotzdem Probleme mit der Vereinsführung. Ähnlich würde ich das beim BVB aktuell auch sehen. Sportlich läuft es in der Bundesliga ziemlich gut, aber auf Talente zu verzichten ist ein Knackpunkt der eben auch sportliche Resultate nicht entschuldigen kann.
Wenn ich der BVB bin, kann ich nicht Conte holen. Wenn ich Rose geholt habe, dann muss er sich spätestens zu der neuen Saison mit der Jugend versuchen. Wenn er sich nicht als den richtigen Mann sieht, dann muss eben eine Veränderung vollzogen werden.

Diesen Punkt des fehlenden Scoutings kann ich einfach nicht nachvollziehen. Man könnte meinen, der Profifußball sei ein Hort von maximaler Professionalität. Und dann macht man handwerklich so offenkundige Fehler wo sich jeder Laie denkt, wie kann das sein? Wie kann es sein, dass man für Schulz, einen soliden Spieler im richtigen System, unverschämt viel Geld in die Hand nimmt?
Wenn ich ein 5-3-2 spiele, ein laufintensives 5-3-2, wo auch Mal ein Ball auf die Tribüne gehen kann, dann verpflichte ich Schulz für 8 Mio. Eintracht Frankfurt wäre ein Kandidat, Schulz bringt mit seiner Physis Vieles mit, wäre natürlich ein massiver Qualitätsverlust gegenüber Kostic aber jeder weiß, dass man Kostic ohnehin nicht 1 zu 1 kompensieren kann. Auf der anderen Seite könnte man ebenfalls auch Wolf spielen lassen, solider Spieler, gute Mentalität. Aber für solche Spieler darf ich keine 5-6 Mio. € Gehalt bezahlen, und solche Spieler darf ich nicht in der CL kicken lassen wenn ich die spielbestimmende Mannschaft bin.
Das sieht einfach jeder der nur etwas Gefühl für die Materie hat, nur Zorc (?) sieht es nicht. Bei Rose verhält es sich exakt genauso so.

Für mich wäre Baumgart ein Trainer, der wie A... auf Eimer zum BVB passt, aber der war zu dem Zeitpunkt, als man den Favre-Nachfolger gesucht hat, schlicht zu klein. Auch hätte man mit Terzic vermutlich weitermachen sollen, aber man hat sich sehr früh auf Rose festgelegt.

Baumgart hätte vielleicht nicht das Format dazu solch einen großen Verein zu coachen. Er tendiert zu einer Kultperson zu werden, sicherlich ein Typ der diese plastische Bundesliga aktuell gut gebrauchen kann, aber viele würden in Basler das ebenfalls sehen. Sicherlich verfolgt Baumgart einen interessanten Ansatz, am Spannendsten ist es zu sehen, wie er diesen mutigen Ansatz auch mit spielerisch schwächeren Mannschaften verfolgt. Paderborn, nun auch Köln, das sind nicht wirklich Teams wo man Offensivfußball erwartet. Gisdol war ja im Grunde exakt das Gegenteil von dem, was Baumgart aktuell spielen lässt.
Aber nun zu Deiner Behauptung. Baumgart lässt einen flankenreichen Fußball spielen. Wenn man sich die Werte anschaut, dann ist das eindrucksvoll. Es ist kein Zufall, dass Modeste die höchsten Zahlen auf der Welt liefert was Kopfballtore angeht. Der BVB hatte unter Favre Flankenverbot, man würde somit komplett falsche Vorzeichen haben. Baumgart lässt Flanken schlagen, der BVB spielte zuvor keine. Hat was von United. Solskajer hat kein Pressing spielen lassen, Rangnick steht dafür.

Man muss für dieses System auch Mittelstürmer haben die in der Luft stark sind. Solche Spieler waren zuletzt beim BVB niemals beliebt. Lewandowski wäre es am Ehesten noch gewesen, ansonsten waren es eher spielstarke 9er. In Köln hat er mit Modeste + Andersson vielleicht das beste Sturmduo in der Luft. Union unter Fischer verfolgte auch diesen Ansatz und hat eine starke Mannschaft in der Luft, Baumgart könnte genauso gut mit Union erfolgreich seinen Fußball spielen lassen. Schick, Alario. Kombination aus Sosa + Kalajdzic. Bielefeld hat gute Jungs in der Luft mit Klos und Serra.
Wolfsburg hatte Weghorst und nun Wind. Da würde ich auch Flanken versuchen, aber Haaland (leider im Kopfballspiel nicht gut trotz seiner Paramater) und Malen bieten sich imho dafür nicht an.

Deshalb glaube ich, dass Baumgart nicht unbedingt die perfekte Personalie wäre. Baumgart sollte nach England gehen, sein Style würde dort perfekt harmonieren. Vielleicht gar bei Norwich, in die zweite Liga im Sommer gehen und den Aufstieg so sichern, dann wäre ein Trainer, den die ganze Welt kennt.

Abschließend noch etwas über einen möglichen Trainerkandidaten. Ich würde wirklich Terzic im Auge behalten. Vermutlich wird er nicht mehr so stark performen wie zu seiner ersten Zeit, aber er hat imho den Blick auf das Wesentliche. Er weiß worauf es ankommt. Athletik
Er hat in der CL sogar Knauff aufgestellt weil er eben Pace haben wollte auf den Flügeln, etwas, was vollkommen dem Kader abgeht aktuell.
Rose hat das Problem ja ebenfalls. Unter Terzic würde man zumindest gute Außen wohl verpflichten die im 1 vs. 1 auch Tiefe geben können. Gute Kicker die einfach zocken, da muss nicht jedes Dribbling sitzen, aber das täte dem Spiel wirklich gut. Transfertarget muss es im Sommer also sein, junge - mutige Spieler auf den Außen zu verpflichten, wenn Rose diese nicht ins Spiel einbindet, dann eben einen neuen Trainer gleich dazu.
 

Solomo

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@Deontay Erst mal gute Besserung (y)

Sehr guter Beitrag. Ich habe mich mit Baumgart-Fußball nicht im Detail beschäftigt, von seiner Emotionalität, der Philosophie und der Herangehensweise "wenn einer ausfällt, spielt halt ein anderer, sch... egal" würde er mMn halt sehr gut zum BVB passen.

Wo wir uns absolut einig sind, ist das scheinbar zum Teil sehr schlechte Trainerscouting im Profifußball. Muss ich jetzt nicht weiter ausführen, steht ja quasi alles in den Beiträgen. Ich glaube, das Problem ist, man scheut oft das Risiko und nimmt lieber bekannte Namen. Bestes Beispiel ist Flick, der unter normalen Umständen nie an den Trainerjob bei Bayern gekommen wäre, aber das Geschehen auf dem Feld sehr schnell wieder da hingebracht hat, wo man es haben möchte von Seiten der Vereinsführung. Hütter in Gladbach ist auch so ein Beispiel, wobei dem Eberl ja angeblich umfangreiche Veränderungen am Kader versprochen hat, die dann nicht kamen.

Meiner Meinung nach sind da viele Vereine in dem Irrglauben, ein "kleiner Name" mit passender Philosophie würde bei der Mannschaft keinen Anklang finden. Ich denke, am wichtigsten ist, dass der Trainer dem Team einen klaren Plan vermitteln kann, hinter dem das Team auch steht. Dann wird relativ egal sein, wie klein der Name ist.
 

Blayde

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Diesen Punkt des fehlenden Scoutings kann ich einfach nicht nachvollziehen. Man könnte meinen, der Profifußball sei ein Hort von maximaler Professionalität. Und dann macht man handwerklich so offenkundige Fehler wo sich jeder Laie denkt, wie kann das sein? Wie kann es sein, dass man für Schulz, einen soliden Spieler im richtigen System, unverschämt viel Geld in die Hand nimmt?

Story of our lifes. Manchmal denke ich, außer Red Bull arbeitet niemand im Profifußball bzw. in der Bundesliga professionell. Kurz auf kicker nachschauen, wer gerade die Torjägerliste anführt oder Nationalspieler ist, muss reichen.

Aber pure Comedy wird es, wenn man sich die BVB-Doku auf Amazon anschaut, wo Zorc mit seinem "Datenexperten" Excel-Tabellen anguckt, die zeigen, wie toll Schulz ist, weil er schnell sprinten kann.
 

Deontay

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@Deontay Erst mal gute Besserung (y)

Sehr guter Beitrag. Ich habe mich mit Baumgart-Fußball nicht im Detail beschäftigt, von seiner Emotionalität, der Philosophie und der Herangehensweise "wenn einer ausfällt, spielt halt ein anderer, sch... egal" würde er mMn halt sehr gut zum BVB passen.

Wo wir uns absolut einig sind, ist das scheinbar zum Teil sehr schlechte Trainerscouting im Profifußball. Muss ich jetzt nicht weiter ausführen, steht ja quasi alles in den Beiträgen. Ich glaube, das Problem ist, man scheut oft das Risiko und nimmt lieber bekannte Namen. Bestes Beispiel ist Flick, der unter normalen Umständen nie an den Trainerjob bei Bayern gekommen wäre, aber das Geschehen auf dem Feld sehr schnell wieder da hingebracht hat, wo man es haben möchte von Seiten der Vereinsführung. Hütter in Gladbach ist auch so ein Beispiel, wobei dem Eberl ja angeblich umfangreiche Veränderungen am Kader versprochen hat, die dann nicht kamen.

Meiner Meinung nach sind da viele Vereine in dem Irrglauben, ein "kleiner Name" mit passender Philosophie würde bei der Mannschaft keinen Anklang finden. Ich denke, am wichtigsten ist, dass der Trainer dem Team einen klaren Plan vermitteln kann, hinter dem das Team auch steht. Dann wird relativ egal sein, wie klein der Name ist.

Dankeschön.

Flick war Co-Trainer, da ist die Wahl schon ziemlich naheliegend. Ist halt immer die Frage, ob man einen Co auch installieren möchte, grundsätzlich war er ebenfalls aktiv mit dem vorherigen Chefcoach, da wäre mir vielleicht ein klarer Cut lieber. Aber es hat natürlich auch Vorteile, der Co kennt die Mannschaft und hat somit einen perfekten Blick auf das Geschehen.
"Wir" hatten das in Gladbach ja neulich auch. Christian Peintinger musste für Hütter einspringen, und ich verfolgte sehr intensiv die PK. Das Spiel war so wichtig, dann die Komponente mit Hütter der ausfiel, es war wirklich spannend.
Habe in den letzten 2 Jahren kaum mehr ein Spiel so sehr intensiv verfolgt wie neulich gegen die Hertha. Jedenfalls hatte ich im Vorfeld zu keinem Moment ein schlechtes Gefühl bzgl. Christian Peintinger.
Er hat mir einen sehr sympathischen Eindruck gemacht, einen sehr ruhigen und auch ausgeglichenen. Und auch einen sehr fundierten. Dieser Mann lebt Fußball und weiß worauf es ankommt. Deshalb war ich beruhigt. Ich glaube persönlich, man kann Peintinger auch zum Glas Rotwein einladen und den ganzen Abend über Fußball reden, es wäre einfach nur eindrucksvoll und unterhaltsam.
Jedenfalls bewegen sich die Bayern in anderen Sphären, da hat man nicht den Kumpel aus Österreich, sondern Flick, der mit der Nati halt schon einen Premiumjob inne hatte. Aktuell ist Dino Toppmöller ja auch eine Premiumlösung. Dieser Mann hat EL gecoached als Cheftrainer, das haben nicht viele vorzuweisen. Lustigerweise dürfte der prominenteste Co ja aktuell Frontzeck sein :D

Aber was mir immer wieder stark auffällt, man braucht Kontakte. Das ist in der Fußballwelt ebenfalls so, vermutlich sogar noch stärker. Warum geistern immer die selben Gestalten auf der Bühne herum? Weil sie bekannt sind.
Korkut ist das perfekte Beispiel. Gut, er hatte in Stuttgart durchaus Erfolg wo man noch sagen konnte, vielleicht ist er besser als sein Ruf. Aber kein Hertha-Fan wäre jemals auf die Idee gekommen Korkut zu verpflichten. Das ist ein Fakt. Und weshalb erhielt Korkut den Job? Weil er Fredi gut kennt aus den Stuttgarter Zeiten. Das hat was von Klüngelwirtschaft. Ich lebe auf dem Land, eine Insel um präziser zu sein, und hier geht es teilweise auch nicht um den Lebenslauf... sondern welchen Namen man trägt. Das sind Verbindungen, die teilweise sehr hohen Wert haben.
Beim Fußball scheint dieser Ansatz ebenfalls verfolgt zu werden. Ich bin Bobic und suche einen Trainer? Ah, Tayfun kenne ich ja, der macht es sicherlich.

Übrigens habe ich zuvor viel über das Scouting abgelästert. Und jetzt möchte ich Mal einen Hauch von Lob aussprechen. Felix Magath ist imho eine sehr naheliegende Option dafür, was Bobic so erörtert hat. "Mentalität schlägt Technik", "Disziplin ist das Wichtigste!". "Wieder zu den Grundtugenden". Man kann diesen Ansatz kritisieren, ich bin da sehr offen für. Aber wenn man diesen verfolgt, dann ist Magath als Strohhalm nicht verkehrt. Dieser Mann soll keine Mannschaft entwickeln, Spieler verpflichten oder sonst was. Dieser Mann soll nur bis zum Sommer den Abstieg verhindern.
Er wäre nicht meine Wahl, aber wenn ich den Ansatz verfolge eine Disziplin zu integrieren, Bobic nennt es Leistungskultur, dann ist das doch eine naheliegende Option.
Kein Freund alter Tage, sondern einfaches Scouting. Ich brauche jemanden der Disziplin einfordert? Felix Magath ist mein Mann.
Ist sicherlich nun ziemlich off-topic aber ich schreibe es dennoch :D ich sah Magath damals bei uns auf der Insel. Schalke hatte ein Trainingslager und Magath war Trainer. Es wird ja gerne gewitzelt wegen den Medizinbällen, aber das ist wirklich Fakt. Ich war noch Schüler, und neben der Schule hatten sie ihren Fußballplatz. Ich bin die Woche jeden Tag mit dem Schulranzen zum Schalke-Trainingslager. Und fast jeden Tag sah ich dort wirklich die Medizinbälle. Selbst Raul hat sie hantieren müssen. Nur Farfan nicht, der hatte immer Wehwechen. Übrigens hat mir am Besten ein gewisser Alexander Baumjohann dort gefallen, vielleicht wegen der Gladbach-Vergangenheit? Aber technisch war der Junge wirklich stark. Hat es leider nie so richtig in Deutschland gepackt.
Jedenfalls glaube ich, dass man Kontakte benötigt, dann wird die eigene Nummer schneller gerufen. Viel geht wohl auch über Beraterfirmen. Das schönste Trainingslager war übrigens mit Bayer Leverkusen hier. Die Spieler waren sehr volksnahe. Eren Derdiyok war eine Neuverpflichtung, der schlug später komplett ein. Kießling war super nett, hat immer gefragt wie es einen geht. Und es gab keinen anderen Trainer als einen gewissen Jupp Heynckes. In der Saison spielte dann Bayern auch eine sensationelle Hinrunde, ich weiß zwar nicht ob sie Herbstmeister wurden, aber sie waren eine längere Zeit Tabellenführer. Heynckes habe ich so erlebt wie im TV eigentlich. Er war sehr ruhig, aber durchaus sympathisch. Er neigte immer zum roten Kopf, das war sozusagen das Auffälligste :D

Ansonsten hatten wir wirklich viele hier rumlaufen, auch Frontzeck damals noch mit Bielefeld inkl. Artur Wichniarek. Achja, interessant war eigentlich Rudi Völler zu sehen sein damals im Trainingslager. Wie stellt man sich einen Sportdirektor kurz vor der Saison vor? Na? Richtig, dauerhaft am Handy. Heute am Smartphone, damals am Handy. Der Mann war 24/7 nur am Telefonieren. Kein Spaß. Immer wenn ich ihn sah, hatte er das Ding am Ohr gelegt.

PS: Der arme BVB-Thread :panik:
 
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