le freaque
Bankspieler
Wird aber auch ganz gerne mal von Watzke, Reus oder Hummels befeuert. Auf der einen Seite ist es natürlich auch so, dass man immer das Ziel haben muss, besser als in der letzten Saison abzuschneiden - und als Zweiter bleibt da nicht viel.Es macht mich wirklich fassungslos, wie viele Leute sich immer noch von den um Quote und Auflage bemühten Medien erzählen lassen, dass es so etwas wie einen ernsthaften Wettbewerb um die Meisterschaft geben würde. Leben die alle unter einem Stein?
Ich finde aber, dass der BVB sich von sowas komplett frei machen sollte. Es sollte darum gehen, das eigene Potential voll auszuschöpfen (das hat man jetzt mindestens zwei Jahre in Folge nicht getan - 64 Punkte 19/20 sind einfach zu wenig, im letzten Jahr war die Ausbeute klar besser als die Leistung), international nicht wieder so eine Nullnummer wie letztes Jahr abzuliefern, insgesamt wieder mehr Esprit ins eigene Spiel zu bekommen und auch mal in einem Spiel über 90 Minuten konstant abzuliefern und nicht über Zwischenspurts Punkte zu holen, weniger dumme Gegentore zu bekommen - überhaupt weniger Gegentore zu bekommen - und dann in den direkten Duellen gegen Bayern mit die beste Saisonleistung abzurufen.
Das sind schon viele Aufgaben und wenn man die alle bewältigt, sieht man ja, was rauskommt.
Wenn Bayern voll durchzieht und keine üble Verletzungskrise oder internes Chaos bekommt, wird man nicht mithalten können. Aber das entlässt einen ja nicht aus der Pflicht, selbst so gut zu performen, wie es irgendwie geht. Das hat der BVB zuletzt nicht getan und allein deshalb sollte man nicht nach München gucken, sondern seinen eigenen Kram mal ordentlich zusammenbringen.
Die Situation bei euch hat doch rein gar nichts mit Bayern zu tun, das gilt auch für solche Beiträge:
Euer Problem sind nicht die Bayern, sondern dass ihr seit Tuchels Abgang einfach auch im eigenen Handeln überhaupt nicht vom Fleck kommt (Transferpolitik, Trainerwahl). Sternstunden im Scouting werden durch erzkonservative und eindimensioanle Trainer und völlig überteuerte Mittelklassenspieler konterkariert und das hat rein gar nichts den bösen Bayern oder der Not, Spieler abgeben zu müssen, zu tun.Ist doch seit 10 Jahren immer das gleiche: Dortmund gibt die besten Spieler ab, Bayern kauft Topspieler dazu. Solomo hat ein schlechtes Gefühl.
Trotzdem wird immer ne spannende Meisterschaft erwartet und plötzlich sind alle total überrascht, dass der BVB nicht mithalten kann.
Wenn ich von 300 Mio Einnahmen für Sancho, Dembele, Auba und Pulisic 200 Mio für Philipp, Can, Brandt, Yaromlenko, Delaney, Malen, Schulz, Hazard und Alcacer ausgebe, dann ist mein Probelem nicht, dass ich meine besten Spieler abgeben muss. Dann ist mein Problem auch nicht Bayern. Dann ist mein Problem, was ich aus dem super Scouting und den riesigen Ablösesummen selbst mache.
Natürlich wäre man auch bei optimalen Handeln nur die Nr.2 hinter Bayern, so lange die nicht völlig verkacken. Aber der BVB könnte trotzdem deutlich besser dastehen, als er es tut. Spielerisch, kadertechnisch und wahrscheinlich sogar auch finanziell. Und das er das nicht tut, ist komplett selbstverschuldet und kann nicht mehr auf Lewandowski und Götze geschoben werden.
Manche bei euch (nicht @KOH76 , dessen Post ist nur der Anknüpfpunkt) haben es sich schon sehr in der "da kann man halt nichts machen, die bösen Bayern kaufen allen alles weg und wir müssen vom Talenteverkauf leben und können uns nur am Lagerfeuer an den alten Kloppozeiten wärmen, es ist einfach alles so ungerecht" Blase bequem gemacht. User wie @Tony Jaa oder @L-james überziehen vielleicht mal, aber die fordern wenigstens auch wettbewerbsfähige Entscheidungen und Mut bei den Transfers und der Spielweise. Und da passt mir persönlich vielleicht mal die Tonalität nicht oder ich finde den Jugendtrend übertrieben, aber der Ansatz ist ja völlig richtig. Man muss doch auch mal von den eigenen Leuten (Entscheidungsträgern) etwas fordern und guten, offensiven Fußball verlangen. Im Rahmen der Möglichkeiten, klar, aber der Rahmen des BVB ist schon ordentlich. Und er wird nicht gut genug ausgeschöpft.
Wobei ich die aktuelle Saisonplanung leicht positiv bewerten würde.
Nicht adäquat auf den Wingerpositionen nachzulegen, obwohl es halbwegs brauchbare, junge Winger schon für "nur" 10 Mio gibt (weil es einfach so viele gibt), ist schon ein übler Fauxpas. Damit nimmt man Terzic ohne echte Not eine wesentliche taktische Option. Kapiere ich nicht.
Aber die getätigten Transfers sind gut. Haller/Modeste außen vor, Schlotterbeck, Adeyemi, Süle sind sehr gute Transfers, die auch tatsächlich Säulen werden können, die nicht nach zwei Jahren gehen. Ich hätte Süle gern bei Bayern behalten und Schlotterbeck und Adeyemi auch sehr gerne bei uns begrüßt.
Terzic hat nur die paar Monate vorzuweisen, aber ihn zu befördern, ist nicht nur für die Kurve richtig: er scheint einen sehr guten Zugang zu Spielern zu haben (erinnert mich da an Flick) und auch eine gute Vorstellung von gutem Fußball. Ich glaube schon, dass er nach Favre und Rose jetzt die richtige Wahl ist und durchaus in der Lage wäre, auch mal intern ein paar Steine umzudrehen. Wenn man ihn denn lässt.