Es macht auf mich eher sogar den Eindruck des Gegenteils davon. Man hat sich so lange durch o.g. "Erfolg mit Unattraktivität"-Plan und den Fokus auf die Mentalität ein gesteigertes Selbstbewusstsein erarbeitet, dass man auch tatsächlich lange gute Ergebnisse vorweisen konnte. Dabei hat man das Spielerische aber vollkommen vernachlässigt, was einem logischerweise irgendwann auf die Füße fällt, wenn man dadurch niedriger gesteckte Grenzen erreicht (CL, Spiele gegen Bayern). Und dann besteht natürlich akut die Gefahr, dass das ganze Kartenhaus in sich zusammen fällt, weil das mühsam aufgebaute Selbstvertrauen sich plötzlich in Luft auflöst.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe, denn "lange" hatten wir keinen "Erfolg mit Unattraktivität". Es gab in den letzten Wochen einen guten Run, was die Ergebnisse anbelangt, aber das kann ja nicht die Akqusitionen erklären. Die sind ja davor getätigt worden.
Davor hatten wir einen guten Run in der Rückrunde und da waren wir gar nicht so unattraktiv. Wir hatten aber endlich eine gute Struktur und es gab ein paar mehr Unterschiedsspieler, abgesehen von Bellingham (der uns gefühlt im Alleingang in der Hinrunde getragen hat).
Folgende Käufe gab es in 2022/23:
Haller (28), Adeyemi (20), Schlotterbeck (22), Duranville (16), Modeste (34), Özcan (24), Ryerson (25), Süle (26), Meyer (31)
Und jetzt 2023/24:
Nmecha (22), Sabitzer (29), Füllkrug (30), Bensebaini (28)
Dazu wurde Can (29) langjährig verlängert, anstatt Álvarez (26) geholt.
Ich verstehe nicht, auf welcher Basis man Entscheidungen treffen konnte, dass wir mehr Mentalität als in 22/23 benötigen und vor allem, warum wir einen älteren Kader benötigen. Die gesamte Einkaufsstrategie wurde innerhalb von wenigen Monaten verändert. Das ist neu. Nicht das Thema Mentalität. Und auf Basis der guten Dinge in der Rückrunde 22/23 verstehe ich auch nicht, wie man in unserem Management auf die Idee kommen kann, dass mehr Mentalität oder höheres Alter irgendwas verbessern würden. Wir hatten ein paar tolle Entwicklungen bei uns und dann gab es Transfers, die in ganz andere Richtungen gingen.
Das 2:2 gegen Mainz scheint unsere Entscheidungsträger mehr traumatisiert zu haben, als die Spieler.