Und nur dabei ging es mir bei meiner Reaktion. Er stand bei mir nach dem Pokalfinale unter besonderer Beobachtung, was sonst keinem Schiedsrichter zu teil wird.
Unabhängig von den beteiligten Mannschaften ist mir aufgefallen, wie er gerade bei Einsatz des VAR wiederholt schwer nachvollziehbare Entscheidungen trifft. Ich habe oft das Gefühl, dass es ihm um sein eigenes Auftreten und Standing geht, er also seine Spielführung und Entscheidungen durchsetzen möchte. Er kommt mMn deswegen mit am schlechtesten mit dem VAR zurecht.
Allgemein stört mich aber die Diskussion um Schiedsrichter, ihre angebliche Parteilichkeit und ihre Fehler sehr. Gleiches gilt für die mMn meist absurde Kritik am VAR.
Der Diskurs ist weit entfernt von Sachlichkeit und geprägt von Unwissen bzgl. Regeln sowie einer Emotionalität, die jeden Ansatz zu nichte macht. Diese Art der Auseinandersetzung mit den Entscheidungen und den Menschen, die Schiedsrichter ja auch noch sind, trägt einen großen Teil dazu bei, wie mit Schiedsrichtern bis zur Kreisklasse runter umgegangen sind. Hört man da eine Schreckensmeldung sind wieder alle schockiert, hinterfragen sich selbst und ihren Anteil an diesen Missständen aber nicht einmal ansatzweise.
Das ist vergleichbar mit dem Umgang bzgl. (medialen) Drucks und Ignoranz gegenüber psychischen Problemen von Sportlern, wie sie rund um den Tod von Robert Enke in aller Munde waren. Dieser jährt sich übrigens zum zehnten mal. Wie die Zeit vergeht. Und was hat sich seitdem verändert? Wenig bis nichts.