Die neue Taktik entspricht nicht unbedingt Favres Kontroll-Credo
Für Favre haben die drei Siege, vor allem der gegen Prag, eine Trendwende gebracht. Favre hat sich offenbar auf die dringlichen Vorschläge von Mannschaftsrat und Management eingelassen. Die Siege gehen einher mit einem Taktikwechsel, der nicht unbedingt seinem Kontroll-Credo entspricht: Dreierkette, zwei hoch stehende Außenverteidiger, im Zentrum nur noch ein defensiver Sechser (diesmal Julian Weigl), davor Julian Brandt, der in der neuen Rolle als "Sechser bis Zehner", wie es in Dortmund heißt, regelrecht sprüht vor Einfällen und Spiellaune, davor drei offensive Stürmer. Dass Favre nun mit einer Taktik aus der Krise schaukelt, die er wohl nur mit Unbehagen umarmt hat, ist bemerkenswert. Man muss diese späte Kompromissbereitschaft von Favre als große Stärke werten.