Es geht nicht nur um den Fußball, sondern um mehr. Kaderzusammenstellung, Mentalität im Verein etc. Ich habe mir gestern noch einmal mit Abstand die Klinsmann Tagebücher durchgelesen und wenn man mal von dem Quatsch mit seinem Sohn etc absieht und sich nur anschaut, was er über die Strukturen und die Mentalität im Verein geschrieben hat, ist da sehr viel wahres dran gewesen. Wenn es seit 11 Jahren keinen Schritt vorwärts geht, sollte man sich Fragen, an welcher Konstanten es liegen muss. Da gibts nur die Clique Gegenbauer, Preetz, Schiller.
Dazu darf Preetz nicht den nächsten Trainer aussuchen. Ist schon bezeichnend, dass jeder Trainer aus der Amtszeit Preetz aktuell Arbeitslos ist. Ein Manager darf fünf Trainer in einem Jahr sowieso nicht überleben.
das ist alles ziemlich gefärbt, weil es dich zurecht aufregt wie schlecht es sportlich läuft.
Ist aber wirklich viel zu einfach sich da jetzt Preetz rauszupicken.
In den Klinsmann Tagebüchern stand hauptsächlich wildester Unsinn drin. Und alles aus der ICH ICH ICH Perspektive. Das passt einem natürlich grad gut rein wenn man den Verein selber kritisieren will.
Kein Schritt Vorwärts ist immer so einfach dahin gesagt. Wenn man Mittelfeldteam der Bundesliga ist, ists es gar nicht so einfach einen Schritt Vorwärts zu machen. Hertha blieb über die letzten 10 Jahre relativ stabil. Man machte auch nicht wirklich einen Schritt zurück.
Letzte Saison waren es außerdem nur 4 Trainer. Und wenn man sich nicht auf Preetz einschießen will, kann man ihm eigentlich nur Covic ankreiden. Wobei das auch schon weithergeholt ist. Nen junger Trainer, der, nach 4 Jahren vorsichtigem Dardaifußball, attraktiveren Fußball spielen lassen soll und dabei letztendlich scheitert...passiert. Danach wurde Preetz Klinsmann mehr oder weniger aufgedrückt (auch wenn Preetz sich da vlt mehr hätte wehren sollen) und dieser Klinsmann ist dann selber für die nächste Trainerentlassung verantwortlich. Und zwar so spontan sodass der Verein gar keine andere Wahl hatte als erstmal den Co Trainer hochzuziehen. Danach wurde Labbadia geholt, bei dem sich eigentlich alle einige waren, dass der ne ganz gute Wahl ist. Konnte Hertha auch immerhin am Ende der Saison einigermaßen stabilisieren.
Nun läufts sportlich nicht und Labbadia ist der Buhmann und Preetz natürlich auch.
Allerdings wird mir immer wieder von Herthanern erklärt dass der Kader seine Mannschaftsstruktur verloren hat und erstmal wachsen muss. Das könnte man also auch abwarten anstatt panisch zu werden. Aber das hängt dann natürlich das "viele" Unruhe erzeugende Geld mit drin, über das ich schon von anfang an gesagt habe, dass das erstmal viel aussieht aber auch keine Summe ist, mit der man mal ganz schnell nen Megaschritt machen kann. Damit konnte man jetzt sicherlich ein paar gute Spieler holen, aber wie es immer ist sind da auch welche dabei die nicht so performen wie man erhofft hat und welche die noch nicht richtig integriert sind.
Mag auch sein das Labbadia grade zu passiv oder falsch aufstellt, aber vlt. ist das j auch gar nicht so verkehrt, weil erstmal die defensiv stehen soll. Immerhin stand Herthas Abwehr zuletzt ganz gut, außer am Ende gegen den BVB.
Die Idee jetzt alle bei Hertha rauszuwerfen und noch mehr Unruhe zu erzeugen, finde ich alles andere als zielführend.
Aus meiner Sicht macht vor allem das Hertha Umfeld grade alle Fehler, die Vereine nach Finanzspritzen am Erfolg hindern.