Und dazu kommt dann noch der Schock das man in HZ 2 so dahergespielt wurde.
Eben das ist ja auch das Kernproblem, finde ich, nicht die Ergebnis-Ausgangslage. Klar, Personalsituation und 1:2 daheim sind kacke und man geht jetzt als Außenseiter ins Rückspiel. Aber das sind ja noch keine Gründe, die Sache mit hängenden Köpfen anzugehen, da gab es im Europapokal auch für Bayern schon weit üblere Ausgangslagen.
Aber auch wenn man in wenigen Minuten drei Rückschläge zu verkraften hatte (verschossener Elfer, Ausgleich, gelb-rot) darf ein so erfahrenes Team niemals derart aus den Fugen geraten. In einem Rückspiel oder KO-Spiel mit dem Wissen "das war's dann wohl" vielleicht, aber in einem Hinspiel, wo es darum geht, noch ein akzeptables Ergebnis rauszuholen (was man beim Stand von 1:1 auch zu zehnt locker erreichen kann)....da darf die 2.HZ nicht zu einem spielerischen Schlachtfest für den Gegner ausarten. Und eben das war es ja nunmal. Die 2.HZ war die mieseste und unterlegenste der letzten 5 Jahre, in der Art und Weise noch viel schlimmer als das 0:4 seinerzeit. Das war eher wie gegen Barca unter Klinsmann, mit Lell und Ottl.
Natürlich ist ein 1:2 aufzuholen, auch in der Besetzung. Eigentlich. Aber nach der Art und Weise des Hinspiel kann man sich eben leider schon fragen, ob das Ganze "in dieser Saison ist die Mannschaft immer voll da, wenn es um was geht" wirklich so stimmt. Dafür war das einfach zu kopflos, zu willenlos. Wir werden es nachher erleben. Wichtig ist mir vor allem, dass die Mannschaft ein gutes Spiel zeigt und eine absolute Top-Einstellung an den Tag, bzw Abend, legt. Wenn es dann wirklich reichen sollte, sind sie Helden - wenn nicht, ist das auch kein Drama. Gegen Real Madrid kann und darf man natürlich ausscheiden, auch als FC Bayern. Man kann sogar die Hucke voll kriegen. Aber so auftreten wie letzte Woche in der 2.HZ, das kann und darf man als FC Bayern auf keinen Fall. Darum geht es für mich persönlich heute nicht nur um Weiterkommen oder Ausscheiden, es ist auch ein Charaktertest.