Nicht übel, eher alternativlos. Lincoln Riley hat sich, zwischen den Zeilen,
schon Anfang Juli für eine Spring Season ausgesprochen. Es hätte schlichtweg auch nicht funktioniert. Das Milliardenunternehmen NFL hat schon ziemliche Probleme, weil im Football mit über 100 relevanten Akteuren (im College sind es ja noch mehr, eher 130+) die Bubble nicht so wirklich funktioniert. Ohne Bubble gäbe es auch kein Fußball oder Basketball.
Für die Amateurligen im College Football (auch wenn die NCAA so sehr für Amateursport steht wie die KP in China für Kommunismus) ist ein Test für jeden Akteur jeden Tag, mit dem die NFL die Bubble sozusagen umgehen will, schlichtweg nicht zu stemmen. Es gab massenhafte Ausbrüche in einigen Teams. Und das sind nur die, von denen die Öffentlichkeit weiß, viele Unis haben schlichtweg nichts nach Außen gelassen. Eine absolute Sauerei, für die es in einer gerechten Welt Strafen hageln würde.
Und das, ohne dass viele Studenten auf dem Campus waren. Wenn die dann noch kommen und sich ohne Abstand und Maske treffen, was College Kids nunmal tun, und das Virus so noch mehr in die Teams schleppen, hätte das in die Katastrophe geführt.
Was die Krise auch klar zeigt ist, dass du eine Sportliga nicht ohne finalen Entscheider führen kannst. Die NCAA selbst hat im Football relativ wenig zu sagen, die mächtigen Männer sind die Commissioners der Conferences sowie die Athletic Directors und vor allem die Präsidenten der Universitäten. Jede Conference kocht ihr eigenes Süppchen. Verheerend während einer Pandemie.
Dazu kommt noch, dass du gegenüber NFL Spielern sagen kannst: Hey, du verdienst mindestens eine Million, ist dir die Bezahlung das Risiko wert, während der Pandemie zu spielen? Du redest über erwachsene Menschen, die diese Entscheidung treffen (unter großem Druck, perfekt ist das System wahrlich nicht). Aber unbezahlte College Kids, von denen über 95 Prozent nie einen Fuß in die NFL setzen werden? Da wird es dann richtig unethisch.