dass es irgendwann dazu kommt, war klar.
Das Problem ist nur dass der durchschnittliche Erstliga oder Zweitligaprofi zwar viel verdient, aber das sind nicht die Gehälter, die problematisch sind. Die Gehälter bei den überdurchschnittlichen Spielern wachsen einfach zu schnell und es gibt einfach ein paar Vereine, die bereit sind für Topspieler quasi alles zu bezahlen.
Klar wenn jetzt einige Club pleite gehen, sinkt die Konkurrenz um Spieler und die Gehälter werden wohl insgesamt fallen, aber wenn da nicht striktere Regeln implementiert werden (richtung gehaltsobergrenzen), wird es bald wieder so wie aktuell sein. Wäre ja auch für die Ausgeglichenheit der Ligen gut, wenn die Schere mal irgendwie wieder verkleinert wird.
Unabhängig von den Spielergehältern ist der (Profi-)Fussball einfach nicht ausgelegt über Monate den regulären Spielbetrieb einzustellen. Selbst wenn die Spieler auf Gehälter verzichten, was sie wohl müssen, wird das allein nicht ausreichen den Fortbestand vieler Clubs zu sichern. Für fast alle Erstligaspieler ist ein Verzicht auch kein Beinbruch, wobei man natürlich sehen muss, dass die auch entprechend Geld raushauen, aber das kann man vernachlässigen. Wie aber sieht es mit Zweit- und Drittligaspielern aus. Wenn die auf die Hälfte des Gehalts verzichten, bist Du da bald in Regionen, bei denen es nicht mehr so einfach dahergesagt ist. Was ist mit all jenen Arbeitsplätzen, die rund um die Vereine existieren? Da haben die Vereine als Arbeitgeber die gleichen Sorgen, wie fast alle Arbeitgeber weltweit.
Es ist eine außergewöhnliche Situation und die meisten Vereine werden Hilfen brauchen, Seifert hat das deutlich gemacht. Woher diese kommen und wie die Vereine und Angestellten das hinbekommen, wird in den nächsten Wochen und Monaten ausgehandelt.
Wie auch inn vielen anderen (gesellschaftlichen) Bereichen habe ich die Hoffnung, dass die Leute in dieser Situation, die einen so komplett aus dem Alltag reißt und nie dagewesen ist, mit ihren globalen Ausmaßen, mal zu denken anfangen und hinterfragen, ob all das, was wir so für selbstverständlich genommen haben, im Guten wie im Schlechten, wirklich so in Stein gemeißelt sein muss.
Die(se) Hoffnung stirbt zuletzt.
Edit: Watzke tritt auf wie nach dem Anschlag. Die Empathielosigkeit in Person.
Hoeneß hat natürlich jetzt eine andere Position von der aus er sich äußern kann, dennoch freut es mich, dass er diese Worte gefunden hat.