Okay, mit drei Angestellten sprechen wir dann aber von einem sehr kleinen Verein.
In Wirklichkeit hat ein Bundesligaverein dann vielleicht doch ein paar mehr Angestellte und laufende Fixkosten. Die kann man nicht mal so einfach unter den Tisch fallen lassen. Klar, die finanzstarke Vereine überleben länger, aber auch nicht unbegrenzt, wenn sich auf der Habenseite nichts tut.
Die ganz großen können das sicher schon eine ganze Weile durchhalten, aber
@Wandersmann natürlich geht es da jetzt um Geld. Es geht um die Größenordnung von locker einer guten halben Milliarde Euro für den Profifußball, wenn die Saison abgebrochen wird und die Inhaber der TV-Rechte und die Sponsoren ihre Zahlungen um eben 25 % kürzen (das sind nunmal Unternehmen, die ja auch selbst massive Einbußen haben) udn dazu eben auch die Einnahmen aus dem Spielbetrieb (Zuschauer, Catering, Bandenwerbung usw). Ein durchschnittlicher Erstligaclub wie Werder Bremen hat ca 200 Angestellte mit einem Personaletat von 70-75 Mio Euro (ca 60% davon Spieleretat). Dazu kommen die Unterhaltskosten für Stadion etc. . So weit ich weiß, hat Werder zuletzt einen knappen Gewinn im niedrigen, einstelligen Mio-Bereich gemacht und gilt als finanziell gesund.
Aber wenn so einem Verein dann plötzlich durch Corona 30 Mio fehlen, dann ist das NATÜRLICH dramatisch. Das sind auf jeden Fall über 20% des Gesamtumsatzes des Clubs.
Nein, es geht im Fußball nicht nur noch um Geld, darf es auch nicht. Aber ein Proficlub ist auch ein Wirtschaftsunternehmen, real und auch von der Rechtsform her. Und ein Proficlub ist auch ein mittelständischer Arbeitgeber und, gerade in Standorten wie Bremen, Mainz oder Augsburg auch ein wichtiger Steuerzahler. Von all den externen Betrieben, die da dran hängen, von Taxiunternehmen bis zu Imbissbuden in Stadionnähe ganz zu schweigen.
Ich würde auch gerne nur darüber sprechen/schreiben, was jetzt für den Sport das Beste wäre. Aber so einfach ist es doch leider nicht. Dazu kommt ja noch, dass man bei jedem Szenario prüfen muss, ob es rechtlich überhaupt Bestand haben kann. Denn, egal ob man die Saison regulär wieder aufnimmt, mit einem anderen Modus zu Ende bringt, abbricht und wertet oder annulliert - es wird dabei Verlierer geben und die werden natürlich juristisch dagegen vorgehen. Das ist mal sicher, auf eine solidarische Entscheidung, der sich alle Vereine von Liga 1-4 beugen (denn diese Ligen wird es ja sicher betreffen) und mitziehen, wird es nicht geben.