Ich denke, Leipzig ist quasi auf Anhieb schon auf Augenhöhe mit Leverkusen und wird sie bald überholen, wenn das nicht schon geschehen ist. Dass man dort eher größere Ambitionen hat im Vergleich zu dem, was Bayer-Monsanto zu investieren bereit ist, sollte offensichtlich sein. Insofern ist Leverkusen was die mittel- und langfristige Perspektive angeht wohl höchstens die Nr. 4 in Deutschland.
Sehe ich auch so. RB tritt ja auch viel offensiver auf. Leverkusen hat seinen Angriff-auf-die-Spitze-Versuch gehabt und es mehrfach verkackt. Dementsprechend hat Bayer-Mosanto sein Engagement neu (und wohl auch endgültig) in einem Rahmen angepasst, der CL möglich macht, aber mehr nicht. Und der Verein hat ja z.B, mit der Sicherung der Namensrechte an "Vizekusen" auch Signale in die Landschaft gesetzt, die man außerhalb des Platzes bei der Konkurrenz sehr wohl registriert - und die auf dem Platz Bayers jeweiliges Team ja auch immer wieder so "umsetzt".
Da ist RB schon ne andere Nummer mit anderem Anspruch, was ich auch ganz gut finde. Ich verabscheue ihre Franchise-Transfergeschichten, das ist gruselig und wettbewerbsverzerrend. Aber dass mal jemand bereit ist, wirklich Geld in die Hand zu nehmen und tatsächlich auch mit vollem Ehrgeiz und know-how investiert (und eben nicht so loserig wie Leverkusen oder so Gießkannenmäßig wie VW), dazu an einem gut gewählten Standort - das bringt Leben in die Ligabude und das ist erstmal nur gut. Natürlich wäre es viel schöner, wenn jemand viel Geld in Hertha/Frankfurt/Schalke/Hamburg stecken würde - und da tatsächlich dauerhaft etwas herauskäme, das wäre selbst ohne ein Ende von 50+1 zumindest teilweise möglich. Aber so lange man da nicht dauerhaft so gut arbeitet wie in Leipzig, wird es da eben auch kaum Interessenten geben. In Hamburg z.B. investiert man ja schon auf CL-Niveau, nur mit dem Know-how hapert es.
Denn bei allem Gemecker über Investoren muss man mMn eben auch konstatieren, dass in Leipzig und auch Hoffenheim einfach auch viel bessere Arbeit geleistet wird als bei den allermeisten Traditionsvereinen - und als bei halbgaren Modellen wie Leverkusen und vor allem Wolfsburg. Und damit fängt es schließlich an: richtig gut arbeiten, dann Geld beschaffen und es sinnvoll investieren. Andersrum, wie es #TeamMarktwert gerne hätte, funktioniert es nicht (auch nicht mit Abschaffung von 50+1) und selbst wenn man von vornherein Geld hat (wie eben RB), muss man trotzdem richtig, richtig hart und gut arbeiten, damit was dabei rumkommt. Wenn man einfach das Geld nimmt, aber nur Murks macht (wie HSV oder 1860), dann wird es einfach nur teurer Murks.