Wahrscheinlichster Kandidat wäre für mich Favre. Er hat grade großen Erfolg, wurde von den Oberen schon lobend erwähnt und hätte irgendwie so einen Hauch von Hitzfeld.
Unabhängig davon, dass ich euch Favre nicht geben will
, wäre dies auch wieder mal eine "typische" Bayernverpflichtung, wo der zweite Schritt vor dem Ersten gemacht würde.
Die Bayern würden doch jetzt zum vierten Mal nach dem Moses suchen, der den auserwählten Verein zum Erfolg führt, den Messias, der endlich die Sehnsüchte der Oberen erfüllt.
Klinsmann = der Erneuerer
van Gaal = der strenge Herrscher mit viel Wissen und einem System
Heynckes = der Gütige, der Spaß bringt
Mr. X = der dem Verein ein System beibringt, weil es woanders ja auch klappt
Was aber völlig fehlt, so erscheint es aus der Ferne, ist die eigene Vision, abgesehen von "wir müssen immer gewinnen" (ist aber mehr Wahn als Vision)
Dortmund hatte diese Vision gezwungenermaßen und hat sie konsequent umgesetzt. Klare Vorgabe an Klopp: Bau eine Mannschaft auf, Geld gibt es wenig, wenn du neue Spieler haben willst, dann verkaufe welche. Und verkauft wurden dann das angebliche Tafelsilber. Der Tausch Petric zu Zidan + 4,5 Mio und der Verkauf von Frei wurden zumindest kritisch gesehen.
Dortmund hat auch nach -ich glaube 7- nicht gewonnenen Spielen ohne wenn und aber an Klopp festgehalten, das Verpassen der EL wurde hingenommen. Watzke, den ich vom Typ her nicht mag, ist aber der starke Mann, der auch nach Außen hin mal provoziert (Fernsehgelder) aber öffentlich nie Zorc und Klopp nie wirklich reinredet. Rauball hat mit Dortmund eine Menge mitgemacht und wird intern auch klare Position beziehen, öffentlich tritt er kaum in Erscheinung.
Bei Bayern fehlt das Alles, aus meiner Sicht bereits an den klaren Positionen der Obersten. Was Hoeneß noch will, weiß ich ehrlich gesagt nicht, Rummenigge verliert isch auch in Nebenkriegsschaupätzen, die oft genug von den eigenen Leuten aufgemacht werden.
Ob ein Favre diesem Chaos gewachsen wäre, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Natürlich ist das in Bayern immer noch ein Traum (viel Geld, tolle MAnnshaft), aber es wird ja nicht akzeptiert, zweimal nicht Meister zu werden. Solte es jetzt eintreten und Heynckes verzichten, wäre der Druck auf einen Neuen doch extrem hoch. Ihm würde doch kaum zugestanden, über zwei - drei Jahre etwas aufzubauen, wenn nicht wenigstens der Meistertitel herausspringt.
Auch stelle ich mir die Frage, ob die Spieler einen Favre in der gleichen Art und Weise akzeptieren würden und ihm an den Lippen hingen, wie es die Galdbacher tun. Wie ein Robben, Ribery reagieren würde, wenn er zwei Stunden 11 gegen 0 spielen würde und ihm bei jedem falschen Laufweg eine Standpauke erteilt würde, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Bei Gladbach hatte er doch leere Gefäße, die völlig am Boden waren, und die es mitgemacht haben (vielleicht hat es Spaß gemacht). Als dann die Erfolge kamen, waren sie elektrisiert. All das sehe ich bei Bayern nicht und Favre wirkt schon sensibel.