nochmals zu Neuer
Ich mag ja die Schickieria auch nicht, ihre Pressemeldung bezügl. Verhaltensregeln finde ich einfach amassend und auch wenig hilfreich.
Aber ich will mal aufzeigen, warum die Fronten so verhärtet sind, der FCB ist da nicht ganz unschuldig an der Aktion.
Angefangen hat die Farce 2007, als der Club 12 (eine Vereinigung vieler Fanclubs, hat nichts aber auch gar nichts mit den Ultras zu tun) eine andere Kartenverteilung vorschlug. Uli rastete aus, stellte den Club 12 als gewaltbereite Ultragruppierung da, die italienische Verhältnisse wollte.Das Ganze plätscherte dann ein paar Jahr so hin und her, mal rasteten die Schickis aus (Würzburg), nach Randalen in Duisburg gabs Dauerkartenentzug für mehrer Hundert Personen, auch welche, die nachweislich gar nicht in Duisburg waren, eigentlich immer eine latente Unruhe bezügl Kurve/Verein bzw. AG.
Im Februar 2011 begannen die Neuer Proteste, Uli hat diese versucht kleinzureden mit "das waren ja nur 10 Leute und der Fanclub hätte sich inzwischen davon distanziert. Glatt gelogen das Ganze.
Nach der "Koan Neuer" Aktion wird beim Pokalspiel gegen Schalke vor der Südkurve jeder Fan zweimal kontrolliert und den Fans alle kritischen Spruchbänder abgenommen. Keine Info an den Fan oder Kurvenbeauftragten, das Ganze mit den Hinweis "die Polizei wollte das so" - was die Polizei im Nachgang auch heftig dementierte (wieso sollte die Polizei auch gegen Spruchbänder einschreiten, so lange dort nicht gegen das Gesetz verstossen wird).
Beim nächsten Heimspiel gegen den HSV ist die Polizei in Form der USK tatsächlich mit im Boot. Grund hierfür war, dass -wie allseits, auch beim FCB bekannt, Leute, die in die Nordkurve verbannt wurden (da die Kartenverteilung nach dem Umzug in die Allianz Arena einfach wohl ohne Sinn und Verstand geplant wurde und der Club 12 schon vor Jahren dagegen protestierte, wie oben erwähnt) irgendwie in die Süd geschmuggelt wurden.Offiziell war der Block "zu voll" gewesen, was über Jahre keine Sau interessierte bzw. sogar allgemein bekannt war. Die USK griff da mit aller Härte, unverhältnismässig würde man sagen, durch, was zu neuerlichen Protesten vor Ulis Haupttribüne führte.
Dazu die Geschichte mit 1860. Vollmundiges Versprechen auf der JHV, dass man ab sofort den Löwen kein Geld mehr geben werde. Das daraufhin angedachte Darlehen für die Turner, dass über die Bayerische Landesbank abgewickelt werden sollte, scheiterte nur, weil die FDP ihr Veto einlegte. Daraufhin haben über 130 Fanclubs, (vorwiegend die, die im Stadion zu finden sind, federführend der Club 12, gänzlich ohne Ultras) einen offenen Brief verfasst, um ihrem Unverständnis Ausdruck zu verleihen. Reaktion des Vereins - Fehlanzeige. Beim darauf folgenden Heimspiel gegen Gladbach werden 3000 Fadenkreuz-Shirts (mit Löwen-Emblem) verkauft. Inferno Bavaria (nicht die Schickeria!) hängt die Hoeness-Lügner Transpartente auf. Uli ist entsetzt.
Reaktion des FCB und von vielen Nicht-Kurvenfans: beim Heimspiel gegen Leverkusen gibt’s die "Mir san Uli" Aktion, die nachweislich durch Einspieler über das Stadionmikrophon unterstützt wird. Die Stimmung hat sich komplett gedreht, die Schickeria wird stellvertrend für alle "Anti Neuer Aktivisten" beschimpft, bedroht und teilweise richtig niedergebrüllt.
Nach der Saison wird ein Runder Tisch einberufen - mit 10 Fanvertretern. Davon sind allerdings 9 aus der Fraktion "Pro Uli, Pro Neuer" und lediglich 1 aus der anderen Ecke (Schickeria). Selbst die Pro Uli Fraktion hält diese Konstellation für denkbar ungünstig, weil allen aktiven Fans klar ist, dass die Front gegen Neuer wesentlich breiter ist, als von Uli & Co. dargestellt. Einer aus der 9er Fraktion meldet sich dann krank, damit wenigstens ein zweiter Fan aus der Kurve eingeladen werden kann. Die beide Fans sagen zu, dass es keine Proteste mehr geben wird, wenn Neuer bei einem persönlichen Gespräch ihre Wünsche erfüllt. Der FCB hat das akeztpiert (ob die Wünsche bekannt waren, weiss ich nicht). Daraufhin gibt der FCB eine Pressemitteilung raus, die besagt - das die Fans Neuer nun akzeptieren würden.
Im Trainingslager am Gardasee hängt die Inferno Bavaria (die nicht am Runden Tisch teilnehmen durften) dann dieses Spruchband auf, dass zwar klar gegen Neuer zielt aber nicht beleidigend ausfällt. Die Verantwortlichen des FCB drohen unverblümt mit Stadionverbot, sprechen davon, dass die Vereinbarung gebreochen wurde (was ja nun schon unverschämt dreist ist, die Gruppierung beim Runden Tisch aussen vor lassen und dann davon sprechen, dass sie die Vereinbarung nicht einhalten würden) und dass sich die Schickeria davon distanziert hätte (was nicht stimmt, sie haben CN nur mitgeteilt, dass sie mit dem Spruchband nichts zu tun haben).
Und dann gabs das Treffen mit Manuel Neuer. Wie das gelaufen ist, ist nicht so recht bekannt, einer aus der Schickeria wird wie folgt zitiert "der Manuel ist schon ne coole Sau. Hat das auch alles akzeptiert, hat uns gesagt, dass er uns versteht, weiterhin Schalke Fan ist und dass dies hier in München "nur sein Job" sei". Ob das nun so gelaufen ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
Fakt ist, dass die Ultras dann ein ziemlich verunglücktes Statement rausgaben. Wenn man aber so sieht, wie die Verantwortlichen des FCB sich durch Lügen und Verunglimpfungen seit langer Zeit geben, will ich die Schuld nicht einseitig bei den Ultras sehen. Schade finde ich nur, dass die Ultras so auf sich selbst fixiert sind und keine Götter neben sich dulden, so dass es keine Allianz mit dem Club 12 und anderen aktiven Fans gibt. Schade finde ich auch, dass der Verein die Fans nicht ernst nimmt. Das fängt an mit Raimond Aumann, der null Bezug zu den Fans hat und hört leider bei Uli auf, der sich nicht zu blöde dafür ist, die Choreo von 2001 in Mailand ins Büro zu hängen, aber die Fans dieser Choreo als gewaltbereite Chaoten bezeichnet.
Bin ja mal gespannt, was beim ersten Heimspiel abgeht...ich fürchte, die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende.