Der FC Bayern München - Saison 2013/2014


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Rashid

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Meine Erwartungshaltung an einen großen Verein ist nun mal eine andere. Bayern ist schon seit so langer Zeit der mit Abstand größte und finanziell stärkste Club in Deutschland, aber man benimmt sich wie ein neureicher Russe in Kitzbühel.
Das sich Vereine wie Dortmund oder früher Bremen öffentlich an Bayern abarbeiten, muss man auch nicht gut finden, aber es zumindest nachzuvollziehen.
Ich habe ehrlich gesagt auch nicht den Überblick, wie sich andere Vereine dieser Größenordnung so präsentieren. Mir geht es auch nicht um das Verhalten auf dem Platz, sondern wie die Verantwortlichen handeln und auftreten. Barcelona fand ich da zum Beispiel immer recht überzeugend, das hat sich mit der Abidal-Geschichte jetzt auch erstmal erledigt, wenn es denn wirklich so abgelaufen ist.

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Bei Bayern ist in den letzten Jahren so viel von meiner Meinung nach guten Grundsätzen über den Haufen geworfen worden, dass jetzt dieses arrogante Gefasel umso mehr aufstößt. Ich finde den CL-Sieg 2001 auch nach wie vor um einiges beeindruckender als den diesjährigen.
Man hat sich jahrelang gegen den Transfer- und Gehälterwahnsinn gesperrt und zahlt jetzt in Europa mit die höchsten Gehälter, hat Vereine in Spanien öffentlich dafür angezählt, dass sie vom Staat unerstützt werden, während es der eigene Präsident mit der Steuer selber nicht so genau nimmt, hat Teile der aktiven Fans (auch wenn mir an den Ultras nicht wirklich viel liegt) gegängelt bis zum geht nicht mehr und so weiter und so fort.
Jetzt ist man zu einer von Klatschpappen-Affen unterstützten Dax-Betriebssportmannschaft verkommen und feiert den größten Triumph der Vereinsgeschichte vor 15.000 Fans, weil es geregnet hat, das ist mir einfach zu viel.
 

liberalmente

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Aber andererseits, das ist der FC Bayern fred und den, dens stört, der soll halt einfach weg bleiben.

Wer wegbleiben darf und wer nicht entscheiden die Mods, aber unterhalb dieser Ebene gibt es so etwas wie Stilfragen. Die meisten halten sich auch daran, das war übrigens auch beim BVB so (da kam die meiste Häme gegen Bayern, die nicht mit Freude pro BVB zu verwechseln ist, eher [nicht nur!] von Neutraler bzw der Bayern Hasser Seite). Muss man selbst wissen, wie man hier auftritt.
 

Tony Jaa

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Ändert nichts an der Zusage und Verhandlungen sind nach Fifa-Regeln, entgegen der landläufigen Meinungen auch nicht ohne "Erlaubnis" des Vereins verboten. Wenn man aber einem Spieler mitteilt über einen Wechsel zu reden, wenn ein bestimmtes Angebot liefert, dnn muss der Spieler natürlich einen unterschriftsreifen Vertrag ausgehandelt haben. Übrigens hat Deisler das Darlehen auch zurückgezahlt.

Und der Fall Kehl ist nicht vor einem Arbeitsgericht gelandet. Wäre übrigens auch lustig geworden, da Bayern einen unbefristeten Arbeitsvertrag an den Hacken gehabt hätte:D

Wie war eigentlich die Reaktion beim Wechsel zu Dortmund?


1. hat der BvB 5 Mio gezahlt, was mehr als sein MW bei der RVL war.
2. ob nun Deisler das Geld zurückgezahlt hat oder nicht (dafür muss er es auch erst angenommen haben) und wie genau das am Ende mit Kehl gelaufen ist, ist doch völlig latte. Es geht darum, dass Bayern systematisch und regelmäßig Regeln verletzt, die den Wettbewerb schützen sollen. Das ist völlig unabhängig vom "jaja, die wirtschaften so gut"-Argument.
 

Nebukadnezar

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Wer wegbleiben darf und wer nicht entscheiden die Mods,

Das entscheidet jeder für sich selbst.
Klar überzieht der ein oder andere etwas. Aber hey, niemand wird hier gezwungen mit zu lesen......;)
Ich zB lese grundsätzlich nicht im Dortmund fred, ergo brauch ich mich dann da über nichts aufzuregen. Des weiteren lese ich auch hier im Bayern Fred von gewissen User auch keine Beiträge, weil die mir einfach zu blöd sind.
 

Steph Curry

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Klar überzieht der ein oder andere etwas. Aber hey, niemand wird hier gezwungen mit zu lesen......;)
Ich zB lese grundsätzlich nicht im Dortmund fred, ergo brauch ich mich dann da über nichts aufzuregen. Des weiteren lese ich auch hier im Bayern Fred von gewissen User auch keine Beiträge, weil die mir einfach zu blöd sind.

Geht mir ähnlich, alles wichtige zum BvB erfahr ich durch die Medien sowieso gleich...

Man kann keine Vorschriften zum Benehmen machen, aber man sollte doch selber schon die "Cleverness" aufbringen und nicht immer nur rumbashen.
 

Omega

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w0oT

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Man hat sich jahrelang gegen den Transfer- und Gehälterwahnsinn gesperrt und zahlt jetzt in Europa mit die höchsten Gehälter

Na ja, bis zu Spitze felht aber noch etwas
Über Arsenal-Niveau dürften sie nicht liegen, einen Personaleinsatz von 50% finde ich zudem nicht ungesund.

Vereine wie Arsenal und ManUnited finde ich als Maßstab auch nicht so falsch.

Laut dem Artikel doch noch nicht mal auf Liverpool Niveau. 125 Mio sind es laut dem Artikel, mag vielleicht nächste Saison höher liegen aber wie du schon sagst wohl immer noch ein Stück unter Arsenal

Zum Vergleich: In der Bundesliga ist der FC Bayern München das Maß aller Dinge. Der Deutsche Meister gibt allerdings mit 125 Millionen nur rund die Hälfte aus für Spielergehälter im Vergleich zum spendabelsten Klub von der Insel.
 

Soeren

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Fakt ist doch, dass man bei den Ablösesummen und Gehältern irgendwo mitziehen muss damit man nicht den Anschluss verliert.
Man muss das ja auch realistisch sehen - gibt man den Lahms, Schweinsteigers und wie Sie alle heißen nicht das aktuelle Gehalt, dann gehen Sie woanders hin, wo entsprechende Gehälter gezahlt werden.
In den letzten 10 Jahren ist das mit den Transfersummen natürlich weltweit ausgeufert, was ich persönlich zwar nicht gut finde, aber nicht zu ändern ist. Vor 10 Jahren wäre es unmöglich gewesen, dass die Bayern 40 Mio für einen Spieler wie Martinez zahlen. Heute geht es nicht mehr anders - ManCity oder sonstwer hätte das Geld gezahlt.

Aber die Gehälter sind schon explodiert. Weiß jemand, wie hoch die Gehälter bei Bayern insgesamt sind?
Vor nicht allzu viel Jahren waren das ja glaube ich mal 60 Mio. Das dürfte sich locker verdoppelt haben.
 

Rashid

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Dass Bayern in der Gehaltsrangliste noch so "weit" hinten liegt, wundert mich. Bei Lahm, Schweinsteiger und Ribery haben damals mehrere Vereine Interesse gezeigt und konnten mit den Gehältern nicht mitgehen. Wenn die Summen stimmen, die bei Götze und Lewandowski so im Umlauf sind, gibt es auch nicht viele Vereine, die da ein vergleichbares Angebot vorlegen könnten, eigentlich nur noch die Scheich-Clubs.
 

Pillendreher

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Das entscheidet jeder für sich selbst.
Klar überzieht der ein oder andere etwas. Aber hey, niemand wird hier gezwungen mit zu lesen......;)
Ich zB lese grundsätzlich nicht im Dortmund fred, ergo brauch ich mich dann da über nichts aufzuregen. Des weiteren lese ich auch hier im Bayern Fred von gewissen User auch keine Beiträge, weil die mir einfach zu blöd sind.

Die User oder die Beiträge? :D
 

le freaque

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Die Grenzen sind da ja mitunter fließend...
Das Leverkusen-Beispiel ist so unfassbar gaga. Haben wir eigentlich einen Spieler von Bayer verpflichtet? :D
Unsere Jugendspieler wechseln auch zu Hamburg. WTF?

Ich prangere das ja auch nicht an, dass ist völlig ok. Ihr habt jedes Recht der Welt, Talente beim ewigen Hauptrivalen abzuwerben. Ihr habt jedes Recht der Welt, in Vertragspoker einzusteigen, nachdem euer Tabellennachbar schon über Spieler Verhandlungen angeleiert hat (nachdem ihr ihm das größte Talent im eigenen Stall abgeworben habt). Ihr habt jedes Recht der Welt, die Ausstiegsklausel des besten Spielers eines Traditionsvereins in ziemlicher Tabellen- und ziemlicher geographischer Nähe zu nutzen, ohne den Vorstand seines Arbeitgebers über die Verhandlungen zu informieren. Ihr habt jedes Recht der Welt, ein Talent wie Demirbay erstmal auf die Tribüne zu setzen, weil ihr wegen seines Abgangs nach Hamburg beleidigt seid.
So ist nunmal das Geschäft.
Euer Trainer hat auch jedes recht der Welt, uns mit chinesischen Industriespionen zu vergleichen und euer Vorstandsvorsitzender hat sogar jedes Recht der Welt, den Zeitpunkt seines Amtsantritts mit "Ground zero" zu vergleichen, wo tausende Menschen umkamen.
Weil Fußballfunktionäre nunmal eher selten echte reflektierende Hellgeister sind, wenn es um Sozialverhalten oder Wirkung ihrer Polemiken geht.
Ich behaupte aber auch nicht, dass ihr ein "besonderer" Verein seit, bei dem das Transfergebahren ganz anders aussieht, als bei uns und ich rege mich auch nicht über 1,8 Promille Sprüche auf und tue so, als würde das beim eigenen Verein völlig undenkbar sein.

Ihr seid eine AG (die einzig börsennotierte im deutschen Fußball), verhaltet euch haargenau so kaltblütig und rücksichtslos wie wir und jeder andere Club und habt genau die selben polemischen Testosteronjunkies an der Spitze wie wir und fast alle anderen Bundesligisten oder Vereine im Ausland. Ihr vertretet keine anderen Werte oder sonstwas: eure U-Mannschaften bestehen auch zum großen Teil aus abgeworbenen Talenten kleinerer oder ärmerer Clubs (euer U23 fast ausschließlich) , es geht auch bei euren Angestellten zu 99% um Geld und keiner eurer Profis würde je auf die Idee kommen, eine Wohnung am Borsigplatz zu beziehen.

Kein Verein steht für irgendwelche besonderen oder anderen Werte, das ist Folklore und vor allem Marketing, sonst nichts.* Und das ist auch nicht schlimm, weil es ab einem bestimmten Leistungs- oder Ligenlevel überall so ist und auch gar nicht anders geht. Es ist aber absurd, sowas als halbwegs normalgebildeter Fan für sich in Anspruch zu nehmen und noch absurder ist es, anderen Vereinen das vorzuwerfen, was man selbst maßstabsgetreu ganz genau so handhabt.

*nimm St. Pauli. Da beträgt der Marketingetat weit mehr als der für die gerade da unterirdisch schlechte und desaströs ausgestattete Jugendarbeit. Die Jugendbedingungen bei St Pauli sind schlechter als in einem Asylantenheim der 90er Jahre, aber für die bundesweite Vermarktung von "Kultgetränken" mit Totenkopflogo ist Geld da, auch für das Abwerben von Talenten wirklich bodenständiger Vereine wie Altona 93, die aus Geldmangel Jahr für Jahr auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichten (müssen). Sobald da ein junger Kicker Talent hat, kommt St Pauli um die ein paar Hundert Meter enfernte Ecke und schnappt den Weg. Toll und "irgendwie anders", was?
Und selbst in Freiburg sind natürlich bezahlte Marketingstretagen am Werk, um das Image zu bewahren. Tatsächlich aber bedient man sich auch da hemmungslos im Umland, in Frankreich, früher in Afrika...und reibt sich die Hände, wenn man unter Marktwert einen Spieler bekommt und der abgebende Verein in die Röhre guckt, obwohl er das marktgerechte Geld dringend bräuchte, um seine Plätze in Stand zu halten. Lobenswert ist in Freiburg natürlich, dass man nicht über die eigenen Verhältnisse lebt und gemeinhin vernünftig mit jungen Leuten umgeht - ich mag die ja auch, sehr sogar. Aber im Endeffekt handeln auch die wie alle anderen Clubs auch...geht ja auch gar nicht anders. Und für die Polemiken des sympatihischen Herrn Streich mitunter direkt nach dem Spiel würde ein Trainer des FC Bayern medial gevierteilt (er selbst bestreitet das auch gar nicht).

Der FC Bayern verhält sich haargenau so, wie jeder andere Bundesligist auch, nur auf einem teureren und öffentlicherem Level. Sollte er als Branchenprimus solidarischer sein als andere, weil er es sich ja schließlich leisten kann? Ja, wenn es den eigenen Erfolg nicht gefährdet - und das ist mMn durchaus der Fall (Fernsehverträge, Benefizspiele etc). Wenn es aber um den ureigenen Erfolg des Unternehmens geht, kann man das nicht verlangen, es wäre sogar vereinsschädigendes Verhalten und allemal schädigend gegenüber den Anteilseignern/Aktionären.

Ist das alles schön? Nein, ist es nicht. Es ist ein ein großer, stinkender, abscheulicher Haufen Sch..... Aber so sind die Spielregeln, wenn man deutsche Europapokalsiege, erfolgreiche Nationalteams und Topstars in der Liga will. Der FCB ist da nicht der vereinsgewordene Sündenfall, zu dem ihm manche machen, er spielt das Spiel so mit, wie es alle tun. Von Pauli übder Freiburg, Gladbach bis zum BVB. Jeder so, wie er es ökonomisch verantworten kann. Der FCB steht national lediglich am Ende der Kette, sonst ist alles genau so wie anderswo.


P.s.: und bitte/B] lasst diese "das ihr Götze weglkauft, sit ja ok, aber das wie ist so schlimm und verwerflich" Heucheleien. Das ist bigottes Gelaber mit onanistischem Wohlfühkuscheklfaktor, sonst nichts. Eure Wut begründet sich doch in Wahrheit darauf, dass Götze noch kurz vor dem Transfer so eine Art "für immer BVB" Gepose an den Tag gelegt hat und sich dann plötzich vom Acker macht. Und darauf, dass eure Macher so eine Ausstiegsklausel zugelassen haben. Darum geht es doch. Jetzt so zu tun, als wäre das Schlimme an der Sache, dass Wazke und Zorc vom FCB nicht angerufen wurden, ist doch Sich-in-die-Tasche-lügen in höchster Potenz.
Genauso ist es mit Lewandowski. Wir sollen die "brutalen Wegkäufer ohne Stil" sein, aber in Wahrheit kotzt es euch doch an, dass sich der Typ als gnadenloser Söldner entpuppt, dem der BVB sonstwo vorbeigeht - und dass euere Granden die VVL nicht gebacken bekommen haben. Und ihr werft uns dann vor, dass wir kein englischer Verein sind, der euch wenigstens dabei im Konkurrenzkampf nicht schwächen würde. Ihr verlangt als ethischen Grundsatz letztlich, dass wir euch keine Spieler wegkaufen, damitihr wieder Meister werden und uns verhöhnen könnt, wie ihr es ja so gern zwei Jahre lang getan habt (jdf GENAU die User, die jetzt jammern und mehr Ethik einfordern). Sorry, das ist absurd.
Legitim, weil ihr natürlich auch egal wie Erfolge feiern wollt (genau wie wir), aber in der Realität absurd.
 

Arielle

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@Le Freaque, ganz genau so ist es :thumb:

Dieses Gelaber um Liebe und lebenslange Treue. Warum muss ein Verein, seiner großen Liebe mehr Geld als er im Monat ausgeben kann, bezahlen? Warum lässt er nicht in seinen Vertrag reinschreiben, ich möchte umsonst wohnen. In etwa das gleiche, das auch die meisten Fans von uns verdienen und wenn ich mal nicht mehr spielen kann, dann möchte ich einen Job im Verein - sprich einen sicheren Arbeitsplatz. ;)
 

Solomo

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Mal eine Frage an dich, der doch auch NBA- und Lakers-Fan ist (gerne auch an andere, die sich dazu äußern wollen): Was gefällt dir besser, eine regulierte Liga wie die NBA, wo es nicht so ohne weiteres möglich ist, permanent an der Spitze zu stehen, nur weil man das meiste Geld hat? Oder eine im Grunde komplett unregulierte Situation wie im europäischen Fußball, wo es fast ausschließlich auf die finanziellen Mittel ankommt?
Ich habe mich in den letzten Jahren etwas von der NBA entfernt, aber eine Antwort bekommst Du natürlich. Beide Systeme haben Stärken und Schwächen. Mir gefällt aber unter dem Strich das in der NBA weit weniger, weil es nachhaltige Arbeit, Jugendförderung (schwer vergleichbar) nicht belohnt. Es wird oft so getan, als hätte Bayern sein Geld geschenkt bekommen. Bayern war fast pleite, hat dann (mit unbestreitbar sehr guten Bedingungen) bestens gewirtschaftet. Andere Vereine haben aus ähnlich guten Bedingungen nur Müll gemacht. Schuld der Bayern? Eher nicht.

In der NBA gibt es keinen Abstieg. Man kann sich ohne Rücksicht auf Verluste den Kader mit Veteranen vollballern, wenn es schief geht, "tankt" man halt ein, zwei Jahre extrem. Sicherlich hat man hier öfter mal die Tendenz, dass ein vorher sehr erfolgreiches, überaltertes Team abschmiert und dafür ein anderes hochkommt. Das gab es aber in der Bundesliga auch zur Genüge. Bayern hat ja in den letzten 20 Jahren gefühlt grade mal 50% der Meistertitel geholt (kann es grade nicht nachschauen), da kann man nach einer Saison mit totaler Dominanz noch nicht die 100-jährige Langeweile ausrufen... Und so ganz geregelt ist die NBA ja auch nicht, weil in der Tendenz über die Jahre doch auch dieselben Teams oben und dieselben unten stehen.

Nennen wir es beim Namen: Wer das NBA-System sehr im Vergleich zur Bundesliga lobt, der möchte den FC Bayern abschmieren sehen (was unter NBA-Regeln durchaus für ein paar Jahre möglich wäre).

@ LeFreaque: Sehr gut geschrieben!
 

Tuco

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Ich habe mich in den letzten Jahren etwas von der NBA entfernt, aber eine Antwort bekommst Du natürlich. Beide Systeme haben Stärken und Schwächen. Mir gefällt aber unter dem Strich das in der NBA weit weniger, weil es nachhaltige Arbeit, Jugendförderung (schwer vergleichbar) nicht belohnt. Es wird oft so getan, als hätte Bayern sein Geld geschenkt bekommen. Bayern war fast pleite, hat dann (mit unbestreitbar sehr guten Bedingungen) bestens gewirtschaftet. Andere Vereine haben aus ähnlich guten Bedingungen nur Müll gemacht. Schuld der Bayern? Eher nicht.

Wer hat denn tatsächlich "ähnliche Bedingungen"? Also eine der größten Städte des Landes in einer der wirtschaftlich prosperierendsten Regionen Europas mit wenig Konkurrenz anderer Vereine in der Region? Höchstens noch der HSV, die machen tatsächlich sehr wenig daraus, keine Frage. Mit gutem Willen vielleicht noch der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt (aber nicht wirklich, da deutlich kleinere Städte). Dass es in Deutschland viele Vereine gibt, die grundsätzlich ähnliche Bedingungen haben, ist nichts als ein Märchen, was zwar sehr oft wiederholt wird, dadurch aber nicht wahrer wird. Der FC Bayern hat einen optimalen Standort, was ein riesiger Vorteil ist. Das hat man sehr gut genutzt, das heißt aber nicht, dass überall sonst schlechter gearbeitet wird, auch wenn die meisten Bayernfans das immer sehr gerne behaupten. Und es gibt im Fußball kein Korrektiv, was die Vereine in den größten und reichsten Märkten (was ja "zufällig" auch meist die dominierenden in anderen Nationen sind), daran hindert, diesen Vorteil so weit zu nutzen, wie es nur irgendwie geht. Die Situation ist im Grunde reiner Raubtier-Kapitalismus, und das finden seltsamerweise viele Bayernfans (die ja nicht alle FDP-Anhänger sind, sonst hätten die andere Wahlergebnisse) in anderen Bereichen des Lebens auch nicht unbedingt super. Nur im Fußball, da soll es bitte so sein und so bleiben, warum wohl... :crazy:


In der NBA gibt es keinen Abstieg. Man kann sich ohne Rücksicht auf Verluste den Kader mit Veteranen vollballern, wenn es schief geht, "tankt" man halt ein, zwei Jahre extrem. Sicherlich hat man hier öfter mal die Tendenz, dass ein vorher sehr erfolgreiches, überaltertes Team abschmiert und dafür ein anderes hochkommt. Das gab es aber in der Bundesliga auch zur Genüge. Bayern hat ja in den letzten 20 Jahren gefühlt grade mal 50% der Meistertitel geholt (kann es grade nicht nachschauen), da kann man nach einer Saison mit totaler Dominanz noch nicht die 100-jährige Langeweile ausrufen... Und so ganz geregelt ist die NBA ja auch nicht, weil in der Tendenz über die Jahre doch auch dieselben Teams oben und dieselben unten stehen.

Ja, aber die wirtschaftliche Schere geht immer weiter auseinander. Diese Saison war kein Zufall, das wird sich in den nächsten Jahren immer häufiger ähnlich laufen. Dann wird es irgendwann wohl auch mehr Leuten dämmern, dass man in der Bundesliga etwas für mehr Ausgeglichenheit tun muss.


Nennen wir es beim Namen: Wer das NBA-System sehr im Vergleich zur Bundesliga lobt, der möchte den FC Bayern abschmieren sehen (was unter NBA-Regeln durchaus für ein paar Jahre möglich wäre).

Da gibt es keinen Grund für einen beleidigten Unterton, ich will dem FC Bayern nichts böses, der Verein ist mir grundsätzlich egal. Ich mag nur das nicht, wofür er in der Bundesliga steht. Wie gesagt, ich kann ja verstehen, dass man als Bayernfan die Situation optimal findet, für den FC Bayern ist sie ja auch optimal. Für alle anderen allerdings nicht, und da fehlt mir bei fast allen die Einsicht und das Verständnis, dass man das vielleicht auch ein klein wenig berücksichtigen sollte.
 

Solomo

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Da gibt es keinen Grund für einen beleidigten Unterton, ich will dem FC Bayern nichts böses, der Verein ist mir grundsätzlich egal. Ich mag nur das nicht, wofür er in der Bundesliga steht. Wie gesagt, ich kann ja verstehen, dass man als Bayernfan die Situation optimal findet, für den FC Bayern ist sie ja auch optimal. Für alle anderen allerdings nicht, und da fehlt mir bei fast allen die Einsicht und das Verständnis, dass man das vielleicht auch ein klein wenig berücksichtigen sollte.
Sorry, sollte kein beleidigter Unterton sein, ich hab den Beitrag vorhin innerhalb von 5 Minuten reingehackt, weil ich weg musste - drängelnder Hund :D

Ich meinte das so: Wäre Dortmund dieses Jahr zum dritten mal in Folge Meister geworden, hätten sich wahrscheinlich kaum User über die langweilige Liga aufgeregt. Bayern hat jetzt den ersten Titel seit drei Jahren geholt, in einer vorher nie dagewesenen Dominanz (rein vom Punktestand betrachtet) und schon wird der Untergang des Abendlandes ausgerufen. Dortmunds Saison davor war vom Punktestand ähnlich stark. Wie gesagt, seit 1990 wurde Bayern elfmal Meister. Bayern war dieses Jahr durch das Vize-Triple so fokussiert wie vielleicht seit 2001 nicht. Das werden sie so nicht wiederholen können.

Das bedeutet, dass Bayern keineswegs der Abo-Meister ist, als der sie oft dargestellt werden, aber halt das einzige Team, das konstant oben mit dabei ist. Von daher kann der Ruf nach mehr Ausgeglichenheit eigentlich nur damit zu tun haben, dass sich manche an jeder einzelnen Meisterschaft der Bayern stören und dass man Bayern halt gerne mal abstürzen sehen würde - was unter Regeln wie in der NBA halt eher möglich wäre. Das meine ich echt nicht böse, kritisch oder so, sondern ergibt sich aus den Fakten.

Ja, aber die wirtschaftliche Schere geht immer weiter auseinander. Diese Saison war kein Zufall, das wird sich in den nächsten Jahren immer häufiger ähnlich laufen. Dann wird es irgendwann wohl auch mehr Leuten dämmern, dass man in der Bundesliga etwas für mehr Ausgeglichenheit tun muss.
Warum MUSS man das? Was tut man in England oder Spanien dafür? Und was sollte man tun? Wir haben nicht mal eine so große Ungleichverteilung bei den Fernsehgeldern wie in anderen Ligen. Das Hauptproblem ist die Championsleague und deren immense Geldsummen. Zudem wirtschaftet Bayern absolut solide. Also was soll man konkret tun? Bayern darf keine Spieler aus der Bundesliga mehr verpflichten? Bayern darf drei Jahre nicht an der CL teilnehmen?

Wäre so mancher Club in der Vergangenheit nicht dem Wahn verfallen, den Vorsprung der Bayern binnen weniger Jahre aufzuholen, hätte man nicht CL-Einnahmen auf Jahre im Voraus verplant, zig mal den Trainer rausgeworfen und die sportliche Richtung geändert, gäbe es heute 2-3 dauerhafte, ernstzunehmende Konkurrenten für Bayern.
 
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Tuco

Bankspieler
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Das stimmt nicht. Alleine dadurch, dass Bayern nicht vehement gegen die Zentralvermarktung vorgeht, stärken sie die Liga. Das führt nicht unbedingt zu "dem Konkurrenten", verhindert aber (zusammen mit anderen Maßnahmen) Verhältnisse wie in Spanien oder Italien, wo ja die halbe 1. Liga und fast die gesamte 2. Liga pleite ist.

Man hat aber bei den Verhandlungen immer wieder gedroht, das System zu kippen, wenn die Gelder nicht haargenau so verteilt werden, wie man sich das in München vorstellt. Und sich auch mal von Herrn Kirch schmieren lassen, damit man mit diesem "schlimmen" System gerade noch so leben kann. OK, immerhin ist es bisher grundsätzlich erhalten geblieben, das stimmt.


Ich meinte das so: Wäre Dortmund dieses Jahr zum dritten mal in Folge Meister geworden, hätten sich wahrscheinlich kaum User über die langweilige Liga aufgeregt. Bayern hat jetzt den ersten Titel seit drei Jahren geholt, in einer vorher nie dagewesenen Dominanz (rein vom Punktestand betrachtet) und schon wird der Untergang des Abendlandes ausgerufen. Dortmunds Saison davor war vom Punktestand ähnlich stark. Wie gesagt, seit 1990 wurde Bayern elfmal Meister. Bayern war dieses Jahr durch das Vize-Triple so fokussiert wie vielleicht seit 2001 nicht. Das werden sie so nicht wiederholen können.

Ja, aber das ist ja nicht alles - man wirbt vom einzigen halbwegs ersthaften sportlichen Konkurrenten zwei der besten Spieler ab, wird also selbst noch deutlich stärker, während es sehr fraglich ist, ob Dortmund diese nur halbwegs gleichwertig ersetzen kann. Es spricht also eigentlich alles dafür, das die nächste Saison an der Spitze fast noch langweiliger wird, als es diese schon war. OK, geht eigentlich nicht, also dann nur ähnlich langweilig.


Warum MUSS man das? Was tut man in England oder Spanien dafür? Und was sollte man tun? Wir haben nicht mal eine so große Ungleichverteilung bei den Fernsehgeldern wie in anderen Ligen. Das Hauptproblem ist die Championsleague und deren immense Geldsummen. Zudem wirtschaftet Bayern absolut solide. Also was soll man konkret tun? Bayern darf keine Spieler aus der Bundesliga mehr verpflichten? Bayern darf drei Jahre nicht an der CL teilnehmen?

Wäre so mancher Club in der Vergangenheit nicht dem Wahn verfallen, den Vorsprung der Bayern binnen weniger Jahre aufzuholen, hätte man nicht CL-Einnahmen auf Jahre im Voraus verplant, zig mal den Trainer rausgeworfen und die sportliche Richtung geändert, gäbe es heute 2-3 dauerhafte, ernstzunehmende Konkurrenten für Bayern.

Gut, da ist was dran. Die UEFA hat insofern auch ihren Anteil. Durch die drei bis vier CL-Plätze, die die Bundesliga erst mal sicher hat, hat es der Rest derzeit immerhin auch etwas leichter, auch konstant teilzunehmen. Wobei das nur dann in der Hinsicht etwas bringt, wenn im Umfeld die grundsätzlichen Voraussetzungen da sind, ein internationales Spitzenteam zu etablieren. Ist in Dortmund oder bei Schalke aber sicherlich eher der Fall, als etwa in Bremen.

Ganz konkret wäre ich theoretisch dafür, europaweit ein salary cap System einzuführen, entweder in einer harten Variante, oder in einer weichen plus saftiger luxury tax - das ist das einzige, was wirklich dauerhaft zu mehr Ausgeglichenheit führen bzw. die Standortnachteile ein wenig ausgleichen würde. Ist illusorisch (wenn auch immer noch weit realistischer als deine sarkastisch gemeinten Vorschläge - die könnte man in dem Fall dann zur Anwendung bringen, wenn der FC Bayern versuchen würde, das System durch irgendwelche schweizer Geheimkonten oder so zu hintergehen... :saint: ), schon klar - deshalb auch theoretisch.
 
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LeTimmAy

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übrigens... der einzig ernsthafte sportliche konkurrent hat gerade mal einen punkt mehr als leverkusen geholt. ich schätze dortmund natürlich auch um einiges stärker ein... aber ist jetzt nicht so, dass nach bayern und dortmund nur abfall kommt. gerade leverkusen und schalke sind jetzt auch nicht viele treppenstufen unter euch (allerdings werden die halt nie meister :D)
 
G

Gelöschtes Mitglied 75

Guest
übrigens... der einzig ernsthafte sportliche konkurrent hat gerade mal einen punkt mehr als leverkusen geholt. ich schätze dortmund natürlich auch um einiges stärker ein...

Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Wir haben in den letzten 2 Spielen, nachdem alles klar war noch 1 Punkt geholt, während Leverkusen beide Spiele gewonnen hat. Das verzerrt das Bild dann schon ein bisschen.
 
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