Schalke beginnt Training mit nur 13 Profis
Gelsenkirchen (dpa) - Schalke 04 hat seine Transferaktivitäten noch nicht beendet. Trotz verhärteter Fronten zwischen dem Revierclub und Djurgarden IF aus Stockholm hat der deutsche Vizemeister die Hoffnung auf die Verpflichtung des dänischen Nationalstürmers Sören Larsen nicht aufgegeben.
Darüber hinaus will der Fußball-Bundesligist noch zwei Abwehrspieler holen, um in der neuen Saison in Bundesliga, Pokal und Champions League konkurrenzfähig zu sein. Der frühere belgische Nationalspieler Sven Vermant wird Schalke dagegen verlassen. Wie der Verein mitteilte, hat der 32-Jährige bereits einen Dreijahresvertrag beim belgischen Meister Club Brügge unterschrieben. Vermant war vor vier Jahren von diesem Verein nach Gelsenkirchen gewechselt.
»In den vergangenen Jahren ist es nur dem FC Bayer München gelungen, erfolgreich auf drei Hochzeiten zu tanzen. Das auch zu schaffen, ist für uns die eigentliche Herausforderung. Wir wollen in der Champions League überwintern und in der Meisterschaft wieder vorn mitspielen«, sagte Schalke-Coach Ralf Rangnick zum Trainingsstart, bei dem er nur eine »überschaubare Gruppe« von 13 Spielern - darunter der pünktlich zurückgekehrte Ailton - beisammen hatte. Mladen Krstajic und Lewan Kobiaschwili werden 4. Juli, vier weitere Profis (Poulsen, Altintop, Bajramovic, Rodriguez) erst 7. Juli erwartet.
Die deutschen Nationalspieler Gerald Asamoah sowie die Neuzugänge Kevin Kuranyi und Fabian Ernst, die im Confed-Cup aktiv waren, stoßen erst zwei Tage nach dem Trainingslager in Bad Rankersdorf (10. bis 19. Juli) zum Kader, der dann womöglich weiter aufgestockt wurde. »Der Kader steht noch nicht. Wir haben noch ein bisschen was vor«, kündigte Manager Rudi Assauer an.
Der Trainer braucht nach dem Weggang von Niels Oude Kamphuis und der langwierigen Verletzung von Christian Pander (Kreuzbandriss) noch zwei Abwehrkräfte. Die Hoffnung, dass der von Mainz für 2006 verpflichtete Rechtsverteidiger Mathias Abel eher kommt, ist gering. Panders Position auf der linken Seite soll bis zu dessen Genesung - Rangnick rechnet erst in der Rückrunde mit ihm - von Krstajic oder Kobiaschwili ausgefüllt werden. »Deshalb suchen wir noch einen Innenverteidiger und einen Abwehrspieler für rechts«, so der Coach.
Ob Larsen, der in Stockholm einen Vertrag bis 2006 besitzt, ins Revier kommt, ist sehr fraglich. Die Schweden sind sauer, weil Schalke sich ihrer Meinung nach nicht an die Spielregeln gehalten und zuerst mit dem Spieler verhandelt habe. Djurgarden habe kein grünes Licht für Verhandlungen mit Larsen gegeben. Clubsprecher Jonas Riedel sagte der dpa: »Es gibt nichts mehr zu verhandeln. Wir haben Schalkes Angebot abgelehnt und rechnen weiter fest mit Sören.« Präsident Bo Lundquist ließ in der dänischen Zeitung »Jyllands Posten« aber ein Hintertürchen offen: »Nur im Fall eines äußerst attraktiven Angebots würden wir uns das Ganze überlegen.«