"Heimrennen" ist natürlich relativ. Huy liegt an der Ostgrenze Eifel/Ardennen, aber sonst hatte ich gegenüber anderen ortskundigen Tippern nur wenige Rennen zu bieten. "Rund um Köln", solange es im Programm war - und der wallonische Pfeil.
Ich habe kaum ein Finale verpasst am TV. Trotz Termin Mittwoch nachmittag. Früher ging das sogar während der Arbeit, da war die Streckenführung 199 km Anfahrt und dann 1 km Bergansprint. Mit 120 Fahren in die Mauer von Huy.
Da reichte es aus, wenn man sich die 10 Minuten vor dem Finale freischaufeln konnte, um sich das immergleiche Ritual anzusehen: wer zuerst zuckt, hat verloren!
Höchst lustig und unterhaltsam.
Aber inzwischen ist die Streckenführung besser: mehrmals die Muur hinauf und die Cote d'Ereffe mal von der einen oder der anderen Seite.
Da möchte ich nix von verpassen und male mir einen Freiwunsch in den Dienstplan. (Oder tausche, wenn ich den Termin verbaselt habe.
)
Bei der neu installierten Deutschland-Tour hatte ich in 2018 einen "Heimvorteil-Moment". Von Bonn nach Trier, vorher durch die Eifel und über giftige kurze Moselanstiege. Es wurde dennoch ein Sprint erwartet auf der flachen Zielgeraden. Vorher musste das Peloton aber noch den Petrisberg hinauf über die extrem fies steile und schmale Sickingerstraße. Als sich die TV-Kommentatoren noch darüber ärgerten, dass die Bergfahrer die Sprintteams durcheinander bringen
und auf Ackermann spekulierten, der die Moselrampen gut überstanden hatte, flog den Petrisberg hinauf und hinunter alles auseinander. Resultat: Schachmann vor Mohoric und Dumoulin.
Sowas hätte durchaus das Potential zu einem "Klassiker"-Rennen, wenn man die Strecke durch die Eifel anspruchsvoller gestaltet. Aber das Finale war definitiv fies genug für die Top-Profis.