Der Wahnsinn von Katar - WM 2022


Werdet ihr die Partien der WM im TV Verfolgen?


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Epsilon

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Die Toten in Russland hingegen sind okay, weil es weniger sind? Zwangsumsiedelungen von Menschen in Südafrika und Brasilien sind auch weniger schlimm, weil obdachlos ist nicht tot? Dass die FIFA in Brasilien Gesetze ausser Kraft setzen kann (!!) wie das Alkoholverbot in Stadien, ist völlig okay. Die Homophobie in Russland ist nicht ganz so schlimm, wie diejenige in Qatar?

Ich find die WM in Qatar auch ********. Aber ich kann nicht so tun, als wären sie die ersten, die Menschenrechte u.a. mit Füssen treten.

Aber man könnte halt selber mal den ersten Schritt machen auch wenns einem schwer fällt. Russland war schon kacke und mit Katar jetzt ist für mich die Grenze endgültig erreicht wo ich sage nein danke irgendwann ist einfach genug.
 

Jerry

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Die Toten in Russland hingegen sind okay, weil es weniger sind? Zwangsumsiedelungen von Menschen in Südafrika und Brasilien sind auch weniger schlimm, weil obdachlos ist nicht tot? Dass die FIFA in Brasilien Gesetze ausser Kraft setzen kann (!!) wie das Alkoholverbot in Stadien, ist völlig okay. Die Homophobie in Russland ist nicht ganz so schlimm, wie diejenige in Qatar?

Ich find die WM in Qatar auch ********. Aber ich kann nicht so tun, als wären sie die ersten, die Menschenrechte u.a. mit Füssen treten.

Ich verstehe schon deinen Punkt und natürlich gab es viele dreckige WMs zuvor. Nur manchmal ist es eben doch ein gewisser - zu offensichtlicher - Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und hier scheint es ja so zu sein.
Bzgl. Südafrika gab es immerhin das Argument, dass der Fussballkontinent Afrika endlich auch eine WM bekommt. Brasilien steht für Fussball pur.
Bei Katar hast du einfach überhaupt gar kein Argument außer, dass man paar Milliardäre glücklich macht und sich selbst eine goldene Nase verdient.

Es ist doch so wie überall mit vielem kommt man durch und dann gibt es halt die eine Sache, wo man es zu weit getrieben hat.
Natürlich wird auch in der BuLi und CL viel Mist gemacht, aber ich finde es halt irgendwie verkürzt, wenn man sagt "eigentlich müsst ihr alles boykottieren, sonst ist es scheinheilig".

Blöder Vergleich, aber in der katholischen Kirche gab es schon ewig Missbrauchsfälle, wo viele Leute davon wussten, aber es braucht(e) immer einen großen Skandal, damit sich die Kirche halt ein wenig nach vorne bewegt bzw. Leute sich von dieser abwendeten.

Diese komplett künstliche WM ist halt für viele dieser besonders große Skandal.
 
F

Falcon

Guest
Aber man könnte halt selber mal den ersten Schritt machen auch wenns einem schwer fällt. Russland war schon kacke und mit Katar jetzt ist für mich die Grenze endgültig erreicht wo ich sage nein danke irgendwann ist einfach genug.
Aber Klub-WM war ok, oder wie? Das "Es reicht" muss man dann konsequenterweise auf den ganzen Bundesliga- und CL-Fußball ausdehnen. Genau wie RB Leipzig als Spitze des Kommerzes zu verdammen und sich dann in die Echte-Liebe-AG zu kuscheln.
 

Hans Meyer

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Aber Klub-WM war ok, oder wie? Das "Es reicht" muss man dann konsequenterweise auf den ganzen Bundesliga- und CL-Fußball ausdehnen. Genau wie RB Leipzig als Spitze des Kommerzes zu verdammen und sich dann in die Echte-Liebe-AG zu kuscheln.

Wieso muss man konsequent sein? Lieber inkonsequent "richtig" handeln als konsequent "falsch"
 

Langer

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Den Boykott der olympischen Spiele 1980 in Russland (Moskau) habe ich bewußt miterlebt.
Rund 40 Saaten hatten sich diesem neben der USA und der BRD angeschlossen.
Ich war damals ein entschiedener Gegner und bin es auch heute noch.
Was hat dieser Boykott bewirkt, nichts aber auch garnichts, außer dass man den Sportlern die sich jahrelang für eine Teilnahme geplagt hatten die Chance nahm sich diesem sportlichen Wttbewerb zu stellen.
Wenn es Usus wird die entsprechenden Veranstalter in irgendeiner Weise zu diskreditieren wird es wohl bald nicht mehr internationale Wettkämpfe geben. Jeder hat irgendwo (zurecht) Angriffspunkte aber dies
zum Kriterium für eine Austragung zu machen ist weder förderlich für den Sport,
noch wird es die angesprochenen Mängel beseitigen.
Ich sage nur die Politik sollte sich- ich weiß dass das nicht immer möglich ist- sollte sich aus dem Sport heraushalten.

Die Austragung der Fußball-WM in Katar ist m.E. alerdings unter Beachtung aller Begleitumstände ein Fiasko.
 
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Falcon

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Wenn man nicht konsequent sein muss, dann kann man sich auch die WM in Katar ansehen. Muss ja rein gar nichts schlüssig sein. :crazy:
 

Hans Meyer

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Wenn man nicht konsequent sein muss, dann kann man sich auch die WM in Katar ansehen. Muss ja rein gar nichts schlüssig sein. :crazy:

Du kannst beispielsweise den Klimawandel ernst nehmen und dich versuchen nachhaltig zu verhalten und dennoch auch mal fliegen
Es hat ja seine Gründe wieso man Sportfan ist und bis wohin man das eben mitmachen will
 
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Falcon

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Du kannst beispielsweise den Klimawandel ernst nehmen und dich versuchen nachhaltig zu verhalten und dennoch auch mal fliegen
Es hat ja seine Gründe wieso man Sportfan ist und bis wohin man das eben mitmachen will
Ja, aber dann nicht so eine scharfe Trennlinie ziehen à la WM in Katar ist Teufelswerk und der europäische Supercup in Baku zwischen ManCity und Real ein Wunderwerk des Sports. Dann muss man eben auch Mannschaften, die mit Qataris paktieren, wie die Bayern und PSG zumindest für sich aussortieren, oder es gibt andere Gründe für den Boykott. Es geht wie immer nur um Sprache. "Wir stehen gemeinsam gegen jede Art von Diskriminierung und Intoleranz." und im nächsten Atemzug macht man Selfies mit qatarischen Politikern.
 

Hans Meyer

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der europäische Supercup in Baku zwischen ManCity und Real ein Wunderwerk des Sports.

Sowas in der Art würden nur die Funktionäre sagen, deshalb mag ich solche Argumente auch sehr, die haben mit dem gegenüber mit dem man diskutiert nichts zu tun, aber werden dennoch gern verwendet

Dann muss man eben auch Mannschaften, die mit Qataris paktieren, wie die Bayern und PSG zumindest für sich aussortieren

Wie gesagt da geht es auch darum wo man seine Grenze zieht, im Bayernthread wurde die Zusammenarbeit Bayerns mit Katar auch oft kritisiert
 

Epsilon

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Aber Klub-WM war ok, oder wie? Das "Es reicht" muss man dann konsequenterweise auf den ganzen Bundesliga- und CL-Fußball ausdehnen. Genau wie RB Leipzig als Spitze des Kommerzes zu verdammen und sich dann in die Echte-Liebe-AG zu kuscheln.

Wer sagt das die Klub WM ok war? Die ist genauso überflüssig und wurde nicht geschaut.
 
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Falcon

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Sowas in der Art würden nur die Funktionäre sagen, deshalb mag ich solche Argumente auch sehr, die haben mit dem gegenüber mit dem man diskutiert nichts zu tun, aber werden dennoch gern verwendet



Wie gesagt da geht es auch darum wo man seine Grenze zieht, im Bayernthread wurde die Zusammenarbeit Bayerns mit Katar auch oft kritisiert
Kritisiert wird vieles, aber die Klub-WM wurde meines Wissens nach von den Bayernfans hier nicht boykottiert.
 

Hans Meyer

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Kritisiert wird vieles, aber die Klub-WM wurde meines Wissens nach von den Bayernfans hier nicht boykottiert.

Ich hab die Klub-WM nicht geschaut, ich finde den Wettbewerb aber generell sinnlos und hab das ganze das letzte Mal so richtig 2001 gesehen
Aber darum geht es nicht, die katarische Fußballliga würde ich auch mit der WM in Katar nicht vergleichen, auch wenn beides in Katar ist
Würde mich jetzt die katarische Fußballliga interessieren, dann würde ich sie auch angucken und gleichzeitig gg die WM in Katar sein
 
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Falcon

Guest
Es geht hier aber um ein internationales Spitzenereignis, das nach Katar vergeben wurde. Und ich meinte auch nicht dich, sondern die vielen Bayernfans, die sich über die WM in Katar aufregen und dann Jubelorgien in den Threads über den Gewinn der Klub-WM in Katar vollziehen.
 

Jerry

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Den Boykott der olympischen Spiele 1980 in Russland (Moskau) habe ich bewußt miterlebt.
Rund 40 Saaten hatten sich diesem neben der USA und der BRD angeschlossen.
Ich war damals ein entschiedener Gegner und bin es auch heute noch.
Was hat dieser Boykott bewirkt, nichts aber auch garnichts, außer dass man den Sportlern die sich jahrelang für eine Teilnahme geplagt hatten die Chance nahm sich diesem sportlichen Wttbewerb zu stellen.

Dieser Boykott war ja aber auch auf dem Blockdenken auf der Welt begründet und in dem Sinne auch dämlich, vor allem hat jede Seite halt ein Mal blockiert und am Ende gab es nur vergebene Chancen für die Sportler.

Wenn es Usus wird die entsprechenden Veranstalter in irgendeiner Weise zu diskreditieren wird es wohl bald nicht mehr internationale Wettkämpfe geben. Jeder hat irgendwo (zurecht) Angriffspunkte aber dies
zum Kriterium für eine Austragung zu machen ist weder förderlich für den Sport,
noch wird es die angesprochenen Mängel beseitigen.
Ich sage nur die Politik sollte sich- ich weiß dass das nicht immer möglich ist- sollte sich aus dem Sport heraushalten.

Das klingt ja schön, aber ist komplettes Wunschdenken und Katar ist doch eben wirklich ein Glanzstück für eine politische Entscheidung - das räumst du ja auch in deinem letzten Satz ein.
Das ganze auf "jeder hat halt seine Angriffspunkte" runterzubrechen, halte ich für falsch. Eine Organisation, die sich für Vielfalt einsetzt, den Rassismus bekämpft und für mehr Menschlichkeit plädiert (ja, ich meine tatsächlich die FIFA), sollte
dies natürlich auch bei Vergaben von Turnieren berücksichtigen, was in den Ländern abgeht und mit welchem Preis man bezahlt. Und natürlich gibt es eben Abstufungen. Für Brasilien und Südafrika gab es Argumente, selbst für Russland gab es Argumente. Aber für Katar, ein Land mit 2,7 Mio Einwohnern, die sich einen ****** für Fussball interessieren, gibt es keine Argumente.

Ich finde es übrigens vollkommen in Ordnung, wenn man als Fan vor der WM dagegen protestiert oder öffentlich Stellung bezieht und sich dann, wenn es so weit ist, sich trotzdem entscheidet die Spiele zu schauen. Das hat dann auch nichts mit Bigoterie zu tun, nur dass man eben kein blinder Hardliner ist.
John Lennon finde ich z.B. ein positives Beispiel hier, der stets auch immer beim eigenen Team Dinge, die schief laufen, anprangert, aber dennoch halt "am Ball bleibt", weil ihn eben trotzdem was mit dem Fußball und diesem komischen FCB verbindet.
 
G

Gast_481

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In Russland hab ich kaum was gesehen, aber insgesamt war die Vergabe dorthin eben noch ein Stück verständlicher, was nicht bedeutet, dass sie richtig war oder das es nicht schlimm war, eben wegen den Dingen die du ausführst hat sich mein Interesse für die WM deutlich verringert, 2002 oder 2006 war ich noch voller Vorfreude

Zunächst mal geht es hier nicht gegen dich. Dein Interesse scheint ja allgemein abzunehmen an den WMs, was ja zeigt, dass du einigermassen konsequent bist.

Aber inwieweit war denn die Vergabe an Russland verständlicher? Weil die im Gegensatz zu Qatar Fussballtradition haben? Ist ein Punkt. Aber Russland hat die WM primär bekommen, weil die FIFA ein grosses **** YOU an England schicken wollte. Englische Journalisten hatten es zuvor nämlich gewagt Korruption innerhalb der FIFA aufzudecken und der Weltverband hat so reagiert, wie man es erwarten konnte. Sie haben sich entschuldigt und gesagt, dass sie alles Erdenkliche tun werden, um Korruption innerhalb der FIFA auszumerzen. Obwohl von zahlreichen Medien bestätigt die Bewerbung Englands klar die beste war, ging die Botschaft "Don't mess with the FIFA" raus und man hat sich noch paar Batzen von Oligarchen abgeholt.

Und dass Russland bisschen mehr Fussballtradition als Qatar hat, macht Menschenrechtsverletzungen auch nicht wett.

Wenn etwas ******* ist, dann ist es ok es immer noch schlimmer zu machen? weil es dann keinen Unterschied mehr macht?
Es geht ja nicht darum, dass man etwas vorher gut heißt, in dem Sinne müsstest du dein Verhalten ja eher noch hinterfragen
Es ist besser man versucht es und ist vllt nicht konsequent, als das man immer sagt, the show must go on

Wie noch schlimmer? Sortieren wir *******e jetzt nach Geruch oder wie? Und was soll der Nutzen sein, wenn man nicht konsequent ist? Soll die FIFA so zum Umdenken bewegt werden? Es werden genug Eventies bei der WM einschalten. Wenn man zumindest konsequent wäre, könnte es aber längerfristig was bewirken. Wenn immer weniger Leute Profifussball gucken. Wenn man aber, nachdem man bei der WM in Qatar ganz doll nicht eingeschaltet hat, sich dann wieder freut wenn der FC Bayern mit "Qatar Airways" auf dem Trikot spielt, dann ist das für mich halt bisschen lächerlich. Dann wollte man sich während der WM halt selbst beweisen, was für tolle Prinzipien man hat (Spoiler alert: hat man nicht), ist aber eigentlich nur ein Opportunist, der am Stammtisch angeben will.

Aber man könnte halt selber mal den ersten Schritt machen auch wenns einem schwer fällt. Russland war schon kacke und mit Katar jetzt ist für mich die Grenze endgültig erreicht wo ich sage nein danke irgendwann ist einfach genug.

Guckst du danach wieder Bundesliga?

Ich verstehe schon deinen Punkt und natürlich gab es viele dreckige WMs zuvor. Nur manchmal ist es eben doch ein gewisser - zu offensichtlicher - Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und hier scheint es ja so zu sein.
Bzgl. Südafrika gab es immerhin das Argument, dass der Fussballkontinent Afrika endlich auch eine WM bekommt. Brasilien steht für Fussball pur.
Bei Katar hast du einfach überhaupt gar kein Argument außer, dass man paar Milliardäre glücklich macht und sich selbst eine goldene Nase verdient.

Es ist doch so wie überall mit vielem kommt man durch und dann gibt es halt die eine Sache, wo man es zu weit getrieben hat.
Natürlich wird auch in der BuLi und CL viel Mist gemacht, aber ich finde es halt irgendwie verkürzt, wenn man sagt "eigentlich müsst ihr alles boykottieren, sonst ist es scheinheilig".

Blöder Vergleich, aber in der katholischen Kirche gab es schon ewig Missbrauchsfälle, wo viele Leute davon wussten, aber es braucht(e) immer einen großen Skandal, damit sich die Kirche halt ein wenig nach vorne bewegt bzw. Leute sich von dieser abwendeten.

Diese komplett künstliche WM ist halt für viele dieser besonders große Skandal.

Ja und bei Qatar kann man sagen, dass der arabische Raum auch endlich eine WM bekommt und wenn man will, kann man sich die Argumente immer so zurechtdrehen, wie es gerade passt. Und ja, wenn man Bundesliga guckt, ist es scheinheilig. Bayern unterstützt genau dieses doofe Qatar, das man boykottieren will. Schalke das doofe Russland, das 2018 schon doof war mit der WM. Adidas ist einer der Hauptsponsoren der WM, weil Horst Dassler sich das bei der FIFA mit Bestechungsgeldern so erkauft hat.

Ich war vor einigen Jahren derjenige hier, der CL wieder nur für Meister etc. gefordert hat. Damals wurde ich müde belächelt und es hiess immer "Fussball ist ein Geschäft", "wollen attraktiven Fussball sehen" etc. Mittlerweile habe ich es aufgegeben gegen Windmühlen zu kämpfen. Es ist aber interessant, dass teilweise die gleichen Leute jetzt die Moral für sich entdeckt haben, weil sie Nationalmannschaftsfussball nicht so cool finden wie Clubfussball, und sie aktuell daher einfacher auf eine WM verzichten könnten als auf BuLi und CL.
 
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Gast_481

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Wieso muss man konsequent sein? Lieber inkonsequent "richtig" handeln als konsequent "falsch"

Wo ist der "Nutzen" dabei? Im Worst Case bringst du dich um paar gute Fussballspiele und im Best Case kannst du dir selbst auf die Schulter klopfen das Richtige getan zu haben.
 

Eric

Maximo Lider
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Es muss dabei gar keinen allgemeinen "Nutzen" geben. Das ist doch einfach auch eine Frage der ganz persönlichen Einstellung, ob man was mittragen will oder nicht.

Die Klub-WM war für den einen oder anderen relativ leicht zu ignorieren, weil der Wettbewerb in der aktuellen Form keine Tradition und auch sportlich keinen besonderen Wert hat.

Bei der WM ist das, ebenso wie bei Olympia, etwas anders. Die meisten Fans werden sich nicht um die Spiele bringen lassen wollen, weil die Bedeutung des Events an sich einfach über allen negativen Begleiterscheinungen steht.

Es wird aber auch eine kleine Minderheit geben, für die Katar das Fass zum Überlaufen bringt. Das werden aber hauptsächlich Leute sein, die dem Fußball aufgrund diverser Enbtwicklungen ganz allgemein womöglich sowieso keine so grosse Bedeutung mehr beimessen und jetzt endgültig sagen "Nein, Danke!".

Ich selber würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich wegen der Menschenrechtssituation die WM komplett boykottieren würde, aber besonders heiss darauf bin ich auf Gross-Events nicht mehr so wie vielleicht noch in den 80ern oder 90ern. Das EM-Finale 2016 zB habe nicht geschaut und das auch nicht als grossen Verlust empfunden. NBA, Tennis und F1 interessieren mich auch nicht mehr so wie früher. Und wenn man eh keine Lust auf Public Viewing in Schnee und Eis auf dem Weihnachtsmarkt hat, dann fällt es bei so einer rundum unsympathischen Grossveranstaltung umso leichter, nicht einzuschalten, auch wenn das die FIFA nicht zum Umdenken bringen wird.
 
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Jerry

Bankspieler
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Aber inwieweit war denn die Vergabe an Russland verständlicher? Weil die im Gegensatz zu Qatar Fussballtradition haben? Ist ein Punkt. Aber Russland hat die WM primär bekommen, weil die FIFA ein grosses **** YOU an England schicken wollte. Englische Journalisten hatten es zuvor nämlich gewagt Korruption innerhalb der FIFA aufzudecken und der Weltverband hat so reagiert, wie man es erwarten konnte. Sie haben sich entschuldigt und gesagt, dass sie alles Erdenkliche tun werden, um Korruption innerhalb der FIFA auszumerzen. Obwohl von zahlreichen Medien bestätigt die Bewerbung Englands klar die beste war, ging die Botschaft "Don't mess with the FIFA" raus und man hat sich noch paar Batzen von Oligarchen abgeholt.

Und dass Russland bisschen mehr Fussballtradition als Qatar hat, macht Menschenrechtsverletzungen auch nicht wett.

Das ist eine gute Erklärung, wieso die Vergabe an Russland ******e war und tatsächlich ist das bisschen Fussballtradition der einzige Punkt, den man Russland zu gute halten kann.
Man könnte natürlich noch anfügen, dass das Russland 2010 (bei der Vergabe) noch nicht ganz das Russland gewesen ist, welches es 2021 ist.
Und grundsätzlich gab es eben auch viele Proteste gegen Russland als Ausrichter, aber man kann es auch nicht mehr umkehren. Die WM in Russland wurde doch keineswegs blind abgefeiert.
Katar ist schlicht noch mal eine weitere Steigerung der korrupten FIFA.

Wie noch schlimmer? Sortieren wir ******** jetzt nach Geruch oder wie?

Ja, natürlich. Die Vergabe der WM 2006 in Deutschland war doch auch schon nicht korrekt.
Vor allem verstehe ich deinen Ansatz nicht. Du sagst, da lag vorher schon ******e, ist egal, wenn daneben ein noch größerer Haufen ******e liegt. Wohingegen die Kritiker sagen, das war jetzt genug ******e, hört endlich auf damit.

Wenn man aber, nachdem man bei der WM in Qatar ganz doll nicht eingeschaltet hat, sich dann wieder freut wenn der FC Bayern mit "Qatar Airways" auf dem Trikot spielt, dann ist das für mich halt bisschen lächerlich. Dann wollte man sich während der WM halt selbst beweisen, was für tolle Prinzipien man hat (Spoiler alert: hat man nicht), ist aber eigentlich nur ein Opportunist, der am Stammtisch angeben will.

Man freut sich ja nicht darüber, dass Bayern mit Qatar Airways auf den Trikots spielt, sondern sieht es als ein Übel, welches manche Fans auch anprangert (viele zumindest). Und klar wäre es am konsequentesten, wenn man sich dann ganz von seinem Verein abwendet. Aber wer ist schon immer komplett konsequent, da fand ich Hans Meyers Einwurf mit dem Fliegen und Klimawandel ganz passend. Gibt ja zig Beispiele.

Ich war vor einigen Jahren derjenige hier, der CL wieder nur für Meister etc. gefordert hat. Damals wurde ich müde belächelt und es hiess immer "Fussball ist ein Geschäft", "wollen attraktiven Fussball sehen" etc.
Mittlerweile habe ich es aufgegeben gegen Windmühlen zu kämpfen. Es ist aber interessant, dass teilweise die gleichen Leute jetzt die Moral für sich entdeckt haben, weil sie Nationalmannschaftsfussball nicht so cool finden wie Clubfussball, und sie aktuell daher einfacher auf eine WM verzichten könnten als auf BuLi und CL.

Wie gesagt, der Prozess in der BuLi ist viel schleichender. Erst kam Gazprom, kleiner Shitstorm damals, dann gewöhnt man sich halt langsam daran, dass es halt diese und jene Entwicklung gibt und plötzlich ist man dort, wo man heute steht und weiß nicht mehr, ob es einen Weg zurück gibt.
Ich finde übrigens Nationalmannschaftsfussball viel spannender als CL oder Vereinsfussball. Ab und an gucke ich eher zufällig, wenn es die Zeit zulässt, ein CL Spiel oder ein Hertha Spiel. WM und EM schaue ich dagegen auch eher exzessiv, gibt es halt seltener etc.

Man könnte aber auch gerade deswegen sagen, dass mich das mit der WM eben mehr aufregt, weil ich die BuLi schon bezüglich des Kommerz innerlich abgeschrieben habe und kein Weg zurück sehe. Die stinkreiche FIFA hingegen hätte eigentlich die Möglichkeit eben zumindest nicht solche prestigträchtigen WMs an solche Länder zu vergeben.

Oder ganz verkürzt gesagt: Von Bundesligavereinen erwarte ich weniger Idealismus als von einem internationalen Verband bzw. gemeinnützigem Verein(höhö) der eigentlich für Völkerverständigung etc. steht.
 
G

Gast_481

Guest
Das ist eine gute Erklärung, wieso die Vergabe an Russland ******* war und tatsächlich ist das bisschen Fussballtradition der einzige Punkt, den man Russland zu gute halten kann.
Man könnte natürlich noch anfügen, dass das Russland 2010 (bei der Vergabe) noch nicht ganz das Russland gewesen ist, welches es 2021 ist.
Und grundsätzlich gab es eben auch viele Proteste gegen Russland als Ausrichter, aber man kann es auch nicht mehr umkehren. Die WM in Russland wurde doch keineswegs blind abgefeiert.
Katar ist schlicht noch mal eine weitere Steigerung der korrupten FIFA.

Russland war 2010 aber schon Oligarchenrussland. Ich hab damals vor der Vergabe ja gewitzelt, dass Oligarchen wie Abramowitsch und die arabischen Scheichs schon dafür sorgen werden, dass es Russland/Qatar wird. Ich war zu dem Zeitpunkt aber fest überzeugt, dass es England/USA wird und konnte es nicht fassen, dass wirklich die beiden WMs so offensichtlich verkauft wurden. Und auch 2010 war Putin kein Menschenrechtler.

Ja, natürlich. Die Vergabe der WM 2006 in Deutschland war doch auch schon nicht korrekt.
Vor allem verstehe ich deinen Ansatz nicht. Du sagst, da lag vorher schon *******, ist egal, wenn daneben ein noch größerer Haufen ******* liegt. Wohingegen die Kritiker sagen, das war jetzt genug *******, hört endlich auf damit.

Mein Ansatz ist der: Ich habe so lange *******e geschippt und statt dass es sauberer wurde, kam immer mehr *******e dazu. Von zahlreichen Seiten. Irgendwann wurde es mir zu blöd. Und bei den Kritikern hab ich den Eindruck, dass die jetzt den Haufen wegmachen, aber dann in Zukunft wieder zusehen, wenn hingekackt wird. "Hauptsache den einen Haufen haben wir weggemacht."

Man freut sich ja nicht darüber, dass Bayern mit Qatar Airways auf den Trikots spielt, sondern sieht es als ein Übel, welches manche Fans auch anprangert (viele zumindest). Und klar wäre es am konsequentesten, wenn man sich dann ganz von seinem Verein abwendet. Aber wer ist schon immer komplett konsequent, da fand ich Hans Meyers Einwurf mit dem Fliegen und Klimawandel ganz passend. Gibt ja zig Beispiele.

Gehe ich weiter unten darauf ein.

Wie gesagt, der Prozess in der BuLi ist viel schleichender. Erst kam Gazprom, kleiner Shitstorm damals, dann gewöhnt man sich halt langsam daran, dass es halt diese und jene Entwicklung gibt und plötzlich ist man dort, wo man heute steht und weiß nicht mehr, ob es einen Weg zurück gibt.
Ich finde übrigens Nationalmannschaftsfussball viel spannender als CL oder Vereinsfussball. Ab und an gucke ich eher zufällig, wenn es die Zeit zulässt, ein CL Spiel oder ein Hertha Spiel. WM und EM schaue ich dagegen auch eher exzessiv, gibt es halt seltener etc.

Man könnte aber auch gerade deswegen sagen, dass mich das mit der WM eben mehr aufregt, weil ich die BuLi schon bezüglich des Kommerz innerlich abgeschrieben habe und kein Weg zurück sehe. Die stinkreiche FIFA hingegen hätte eigentlich die Möglichkeit eben zumindest nicht solche prestigträchtigen WMs an solche Länder zu vergeben.

Oder ganz verkürzt gesagt: Von Bundesligavereinen erwarte ich weniger Idealismus als von einem internationalen Verband bzw. gemeinnützigem Verein(höhö) der eigentlich für Völkerverständigung etc. steht.

Früher war Fussball so etwas Emotionales für mich. Mittlerweile bin ich ziemlich abgestumpft. Eben wegen all dem *******. Bei EM/WM hab ich noch bisschen Emotionen. Ich seh nicht ein, wieso ich mich bestrafen soll, indem ich das boykottiere, obwohl es NULL Nutzen hat. Die toten Arbeiter werden nicht lebendig, die FIFA bleibt korrupt und ich hab mir auch bisschen Spass genommen. Lose-lose-Situation.
 
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Falcon

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Wie gesagt, der Prozess in der BuLi ist viel schleichender. Erst kam Gazprom, kleiner Shitstorm damals, dann gewöhnt man sich halt langsam daran, dass es halt diese und jene Entwicklung gibt und plötzlich ist man dort, wo man heute steht und weiß nicht mehr, ob es einen Weg zurück gibt.
Ich finde übrigens Nationalmannschaftsfussball viel spannender als CL oder Vereinsfussball. Ab und an gucke ich eher zufällig, wenn es die Zeit zulässt, ein CL Spiel oder ein Hertha Spiel. WM und EM schaue ich dagegen auch eher exzessiv, gibt es halt seltener etc.

Man könnte aber auch gerade deswegen sagen, dass mich das mit der WM eben mehr aufregt, weil ich die BuLi schon bezüglich des Kommerz innerlich abgeschrieben habe und kein Weg zurück sehe. Die stinkreiche FIFA hingegen hätte eigentlich die Möglichkeit eben zumindest nicht solche prestigträchtigen WMs an solche Länder zu vergeben.
So geht's mir auch. Auch wenn Deutschland ausscheidet, gucke ich jedes Spiel einer WM oder EM, wenn ich Zeit habe. Das ist einfach auch mal interessant, Ronaldo und Messi nicht in einem Starensemble zu sehen, sondern als Leute, die für ihr Land rackern. Und ab und zu schafft es ein vereinspolitisches kleines Land wie Belgien ins Halbfinale oder Costa Rica ins Viertelfinale. Ich denke, dass die Boykottaufrufer schon jeher eher Vereinsfußball vorziehen und nicht die "Schland!"-Rufer sind. 2026 geht z.B. nach Kanada, USA und Mexiko. Da spielt Geld sicher auch eine Rolle, gerade zum Gegenkandidaten Marokko, aber da ist gerade in Mexiko und zunehmend auch in den USA die Fußballbegeisterung schon sehr groß.
 
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