@Tour de Lennard
Dann hatte ich das ja richtig in Erinnerung mit den zwei Jahren bei Ailton und Dede damals. Dass es seit 2020 fünf Jahre sind, habe ich auch erwähnt.
@Eric und
@Tour de Lennard
Bezüglich „Tradition“ habe ich zwei Punkte anzumerken.
1. Finde ich den Vergleich von Traditionsteams auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene nicht unbedingt gelungen. Bei Vereinen nutzt man den Begriff primär für die „Teams der ersten Stunde“, als Abgrenzung zu irgendwelchen Neugründungen, die dann mit massiven Investitionen hochgepusht wurden. Als Extrembeispiel jetzt RB Leipzig genannt. Da gehe ich auch nicht mit der Definition von
@Tour de Lennard mit von wegen „Rost angesetzt und die besten Zeiten hinter sich“ mit. Ich glaube nicht, dass jemand den Bayern anspricht, dass sie ein Traditionsteam sind, nur weil sie im Gegensatz zu Duisburg und Essen immer noch erfolgreich sind. Die Kritik von wegen „keine Tradition“ ging ja nie in ihre Richtung, sondern gegen Leverkusen, Hoffenheim, Wolfsburg, Leipzig.
Das lässt sich mit Nationalteams so nicht vergleichen. Kroatien und die Ukraine können ja wenig dafür, dass sie erst seit der Quali für die Euro 96 mitwirken dürfen, weil es sie vorher schlicht nicht als unabhängige Nationen gab.
2. Wie schon zu
@danifan gesagt: „Traditionsteam“ habe ich einfach als vereinfachte Formulierung genommen. Gemeint habe ich „Traditionelle Fussballnationen“ bzw. „Länder mit Fussballtradition“. Wenn man letzteres losgelöst vom sportlichen Erfolg nimmt, hat jedes Land eine Fussballtradition. Es ist in sehr vielen Ländern Sportart Nummer Eins. Wie ein Bekannter aus Thailand mal gesagt hat, als ihn ein Kumpel gefragt hat, was bei ihnen die populärste Sportart ist: „Schon Fussball. Wir sind einfach nicht gut.“ Trotzdem hat ein Verein, wie das von mir angesprochene Buriram United, ganz anständige Zuschauerzahlen. Wie gesagt, in Ex-Jugoslawien kann nur Hajduk Split mit deren Zuschauerschnitt mithalten.
Deshalb habe ich mir auf die Traditionellen Fussballnationen fokussiert, die den Fussball über Jahrzehnte geprägt haben. Denn Tradition ist etwas, was andauert und weitergegeben wird. Da reicht ein „One and done“, vor einer willkürlich gewählten Jahresgrenze nicht. Und deshalb kann ich nicht behaupten, dass Ungarn mehr Tradition als die Niederlande haben, nur weil die einen 1954 mal im Finale standen, und die anderen dann erst 1974, dann 1978 und 2010 wieder und daneben noch die EM gewonnen haben und bei den grossen Turnieren immer wieder weit vorne waren, während die anderen sich alle 1000 Jahre mal wieder qualifizieren. Und darum sehe ich da, vor allem wenn man auch die Prägung durch Vereine, durch Spieler, die hervorgebracht wurden und durch Spielstile mit einrechnet, die von mir genannten Nationen als traditionelle Fussballländer und andere nicht. Wenn man an Fussball denkt, fallen einem halt zuerst mal Italien, Brasilien und Deutschland ein. Und nicht Russland. (Und schon gar nicht Katar).
Ich habe vor Jahren mal ein Projekt angefangen, um die Fussballnationen sogar zu errechnen. Dabei sollten auch Turniere mit einem Faktor versehen werden (also EM oder Südamerikameisterschaft mehr wert als Ozeanischer Meister) und auch die Gelegenheit überhaupt teilzunehmen mit einfliessen (Kosovo weniger lang dabei als Brasilien). Vielleicht sollte ich das wieder aus der Mottenkiste holen.