Die Ära Lewis vs. Klitschko


Welche Ära war stärker?


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Francois

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Ich schreibe hier dasselbe wie im Pulev Thread bezüglich einem ATG Vergleich.

Man sollte bedenken das Wladimir Klitschko seit längerem in einer anderen Sportart kämpft. Mit Boxen nach Regelwerk hat es wenig zu. Die "Regeln" werden seinen körperlichen Parametern und Fähigkeiten entsprechend variiert. Aufgrund der organisatorischen Kontrolle über die Kämpfe sind die Ringrichter diesen "Regelauslegungen" gewogen und unterstützen das noch. Nennt es Boxringen oder Aufstützboxen mit ausgestreckten Armen. Exemplarisch der Povetkin Kampf. Wirkliche Vergleiche sind da imo nicht möglich.

Bei so einem Ringboxkampf könnte er sicher auch Ali per Dauerumarmung und gestreckter Führhand besiegen.

Der Pulev Kampf ist eine interessante Abwechslung was seinen Kampfstil anbelangt, ändert nur nichts daran das er seine großen Siege nach Brewster nur mit dieser Art und Weise errungen hat.
 

Teddy Atlas

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Man sollte bedenken das Wladimir Klitschko seit längerem in einer anderen Sportart kämpft. Mit Boxen nach Regelwerk hat es wenig zu. Die "Regeln" werden seinen körperlichen Parametern und Fähigkeiten entsprechend variiert. Aufgrund der organisatorischen Kontrolle über die Kämpfe sind die Ringrichter diesen "Regelauslegungen" gewogen und unterstützen das noch. Nennt es Boxringen oder Aufstützboxen mit ausgestreckten Armen. Exemplarisch der Povetkin Kampf. Wirkliche Vergleiche sind da imo nicht möglich.

Noch jemand, der Ali nur vom Hörensagen kennt.;)
 

Devil

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An Wladimirs Legacy wird sich vermutlich nicht mehr viel ändern, auch wenn er noch ne Weile weitermacht. Die großen Gegner gegen die er sich beweisen könnte, gibt es nicht und die sind auch nicht in Sicht. Höchstens noch Wilder, aber auch der wird bevor er gegen Wladimir kämpft wohl kaum über den Status des weißen aber unbeschriebenen Blattes hinauskommen.

Ich hab mir Wladimirs Rekord nochmal angeguckt und ich bin doch zu dem Schluss gekommen, dass es kaum an einen Ali ranreichen wird. Er ist nicht gegen Sanders angetreten und das hätte er eigentlich müssen. Dass er nicht gegen Puritty angetreten ist, ist noch okay, das war eher ein Betriebsunfall. Aber Ali hat wieder gegen Norton gekämpft, Lewis wieder gegen MC Call oder Rahman. Gerade weil die Niederlage so unglaublich demaskierend und desaströs war, bliebt das sicher ein Makel. Dannach brauchte er ne Weile um wieder in die spur zu finden. Brewster folgte und dannach , gegen Williamson musste er zu Boden, der Zittersieg gegen Peter. Seitdem wurde es wieder stabier und er hat viele gute geboxt, eigentlich alle , die da waren. Aber das wird wohl nicht mehr reichen, weil a) das Schwergewicht ne Krise hat und b) die Kämpfe teilweise schrecklich waren inklusive illegalen Klammerns.
 

Rocco

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Trotz allem ist es gut denkbar, dass WK LL kalt ausgeknockt hätte. Vielleicht wäre es im Rückkampf dann genau andersrum gewesen. Vielleicht auch nicht. Wenn Lewis Tyson Mitte der 90er geboxt hätte wäre er vielleicht nie mehr WM geworden, who knows... Mystik lässt grüßen.
 

Devil

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Trotz allem ist es gut denkbar, dass WK LL kalt ausgeknockt hätte. Vielleicht wäre es im Rückkampf dann genau andersrum gewesen. Vielleicht auch nicht. Wenn Lewis Tyson Mitte der 90er geboxt hätte wäre er vielleicht nie mehr WM geworden, who knows... Mystik lässt grüßen.

stimmt. 96 hätte ich lewis-tyson sehr interessant gefunden, wobei es wohl eher an tyson lag, dass das nicht passierte.
 

Kinski

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wenn Klitschko kein ATG ist, ist Tyson es auch nicht. Die richtig großen Namen hat er doch auch nicht im Kampfrekord, außer Mumien Larry Holmes hat er auch KEINEN aus der ersten Reihe geschlagen. Aber das wird ja dann gerne unterschlagen. Tyson ist selbstverständlich ein ATG, aber WK eben auch. Und damit werden sich die zahlreichen Hater nunmal abfinden müssen :)
 

Devil

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wenn Klitschko kein ATG ist, ist Tyson es auch nicht. Die richtig großen Namen hat er doch auch nicht im Kampfrekord, außer Mumien Larry Holmes hat er auch KEINEN aus der ersten Reihe geschlagen. Aber das wird ja dann gerne unterschlagen. Tyson ist selbstverständlich ein ATG, aber WK eben auch. Und damit werden sich die zahlreichen Hater nunmal abfinden müssen :)

Stimmt, wobei jeder wahrscheinlich ne eigene Definition von ATG hat.
 

Kinski

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Stimmt, wobei jeder wahrscheinlich ne eigene Definition von ATG hat.

Wer seit 8 Jahren Weltmeister (in mehreren Verbänden) und mehr als 10 Jahre ungeschlagen ist.zudem noch seine Gewichtsklasse dominiert, wie kaum jemand vor ihm, der ist ein ATG, Quervergleiche oder hypothetische Kämpfe ändern das nicht.
 

Rocco

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Wer seit 8 Jahren Weltmeister (in mehreren Verbänden) und mehr als 10 Jahre ungeschlagen ist.zudem noch seine Gewichtsklasse dominiert, wie kaum jemand vor ihm, der ist ein ATG, Quervergleiche oder hypothetische Kämpfe ändern das nicht.

:thumb:
Ein Fakt bleibt nunmal ein Fakt. Marciano hat ja irgendwie das gleiche Problem.
 

Buster D

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Was völlig unterschätzt wird, ist wie eine nur geringfügig bessere Gegnerschaft die Karriere bereits drastisch verkürzen und beeinträchtigen kann. Wenn statt Schönwetter-Boxen auf einmal 1-2 Kämpfe dazwischen sind, die an die Substanz gehen, ist der Superheld, der gegen dutzende Mumien geglänzt hat, auf einmal oft sehr verwundbar.

Beispiele gibt es ohne Ende. Tua war nach der Schlacht gegen Ibeabuchi nie wieder derselbe. Das Forums-Gelabber von seinem tollen Kinn mal außen vorgelassen, der Kampf ging so stark an seine Substanz, das Tempo war so hoch, sehr Fight so zermürbend, dass Tua durch ihn die Frische seiner Jugend völlig eingebüsst hat. Tua hat sich auch nie wieder so öffnen können wie vor der Ibeabuchi-Schlacht. Für ihn war das Tempo letztlich etwas zu hoch und er musste Körner rauskratzen, die ihm später nicht mehr zur Verfügung standen. Ibeabuchi hatte nach der Schlacht dann einen Dachschaden kurze Zeit später.

Tua war danach nie wieder richtig in Shape. Mal war er fett, mal superfett. Sein Vertrauen war auch nicht mehr so wie vorher. Außerdem hatte er nie wieder diese Workrate und Spritzigkeit. Sein Körperbau verrlor extrem an Geschmeidigkeit und Drahtigkeit.
Ohne den Ibeabuchi wäre er vielleicht Weltmeister geworden und hätte ein paar schöne Titelverteidigungen gemacht.

Stattdessen hatte er auch auf einmal irgendwie einen an der Klatsche. Der Kampf hatte schwere Spuren hinterlassen. Das Niveau war für einen Nicht-Titelkampf viel zu hoch. Solche Substanzschlachten gehören in Titelkämpfe und die meisten Boxer haben davon nur eine oder zwei Schlachten drin. Manche sind nie wieder dieselben.

Der Wladimir kackt sich in die Buchse, wenn er getroffen wird. Noch mal ein Opa Sanders vor der Nase und er hätte wieder einen Streifen in der Buchse. Jeder boxt so gut, wie es der andere zulässt. Der Wladimir hat extrem wenig Substanz gelassen, da er entweder kurzrundig KO ging oder nie Treffer nahm. Der hat sich nie irgendwo Karriereverkürzend durchkämpfen müssen, da er nie auf solches Gegnermaterial traf. Entweder totale Dominanz ohne überhaupt berührt zu werden, oder Panikattacken und der Kollaps bei etwas härteren Punchern wie Brewster oder Sanders.

Hätte er es auch nur einmal mit einem Holyfield, Bowe, Lewis, Tyson, Prime-Mercer, Ruddock, Morrisson, Tucker, Ibeabuchi usw. usw auch nur einmal zu tun gehabt, hätte dies bereits einen gehörigen Karriereknick bedeuten können. Wladimir hatte nach der Sanders-Niederlage null Selbstvertrauen mehr. Und Sanders war ein Niemand gegen die Giganten der 90er.

Wer einmal rundenlang von einem Holyfield beackert und in tiefe Wasser geführt wurde, war danach oft nie mehr derselbe. Holyfield hat den Bowe letztlich gesundheitlich ruiniert. Auch andere waren fertig, nachdem ihnen Holyfield auf der Pelle hing. Das waren oft auch engere Kämpfe, da Holyfield keinen großen Punch hatte, aber er drückte oft so stark, dass die Gegner substanzmäßig vernichtet wurden, wie der arme Quawi. Im ersten Duell 15R brutal und extrem eng gefightet, im zweiten Duell war er nach 4R KO und kollabierte. Das lag daran, dass er sich vom ersten Duell nie wieder erholte und Holyfield ihn da für immer gezeichnet hatte.

Einmal am Limit und die Karriere kann um Jahre verkürzt werden, wie bei dem armen Mugabi. Gegen Hagler 100erte schwerste Bomben ohne Probleme genommen, danach ging er in jedem kampf nach jedem etwas härteren Treffer schon KO, teilweise gegen echt schwache Puncher. Wenn die Eisdecke einmal gebrochen ist, friert sie im Boxen nie wieder zu. Einmal angeknackst und die Risse werden immer größer. Auf einmal ist eine Karriere vorbei, die 5 Jahre hätte länger laufen können, wenn man den einen oder anderen Gegner besser ausgelassen hätte.

Sehr guter Einwurf:thumb: Ich habe das ja bereits angeschnitten (was einige natürlich ganz bewusst überlesen haben), als ich sagte, dass sicher nicht alle der genannten Lewis Gegner Waldimir zwingend KO geschlagen hätten, aber Wladimir sich einen Kampfrekord wie Lewis in den 90igern nie hätte erboxen können, da seine Karriere nach weiteren schweren KO Niederlagen schon viel früher zu Ende gewesen wäre.

In Topform hätte er einen Prime Golota sicher schlagen können, auch einen McCall hätte er durchaus ausboxen können, aber eben nicht 6-8 Boxer dieser Kategorie. Er wäre mehrfach schwer KO gegangen und hätte seine Handschuhe viel früher an den Nagel hängen müssen. Hinzu kommt noch ein ganz anderer Aspekt: Er hätte es in den 90igern äußerst schwer gehabt, nach seinen drei Niederlagen überhaupt wieder eine WM Chance zu bekommen. Puritty hätte man einem jungen Olympiasieger sicher noch verziehen, aber nach einer Niederlage gegen einen "Teilzeitboxrentner" wie Sanders, spätestens aber nach dem gescheiterten "Comeback" gegen einen wie Brewster, wäre wohl Schluss gewesen und er wäre wohl kaum wieder in die Nähe eines WM Kampfes gekommen (wahrscheinlich hätte er das sogar eingesehen und aufgehört). Das muss man einfach realistisch sehen.

Und die Niederlagen brauchte er ja anscheinend, um zu dem Boxer zu reifen, der er jetzt ist und von dem wir reden. Der Wladimir aus den Kämpfen gegen Sanders oder Brewster hätte in den 90igern noch weniger Chancen gehabt, zumal auch nach der Brewster Niederlage "Ranglisten/Reifungskämpfe" wie gegen Williamson oder Peter folgten (damals war das Niveau noch etwas höher als heutzutage, auch wenn der Abstieg der Gewichtsklasse sich bereits deutlich abzeichnete), die er nur mit Glück überstanden hat und die er in dieser Verfassung gegen einen Mercer oder Ruddock sicher nie überstanden hätte.

Bei einer ZDF- RTL- ARD-Karriere als eingedeutscher "Julius Jacke" hätte er es auch auf 50-50-0 bis Karrieende und 25 erfolgreiche Titelverteidigungen gebracht.

:laugh2:
 
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Harrison

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Naja, mir geht die "früher war alles besser"-Leier langsam auch auf die Nerven. Bei Lewis' Kampfrekord ist auch nicht alles Gold was glänzt. Gegen Mercer hat er den Sieg geschenkt bekommen und der zweite Kampf gegen Holy war auch eher bei Evander, der sich im Anschluss wiederum drei Kämpfe um Leben und Tod gegen Ruiz geliefert hat.

Unter dem Strich hätten bei Lewis mit etwas weniger Glück bei den Punktrichtern auch 4 Niederlagen im Rekord stehen können. Und es bleibt festzuhalten, dass Lewis' bester Gegner ein alternder Opa war...

Von der Leistungsstärke her würde ich beim Direktvergleich auch Lewis vorne sehen, aber wie hier einige die 90'er in den Himmel loben ist völlig lächerlich. Ich kann mich noch gut errinnern, wie Lewis damals mindestens genauso zerrissen wurde, wie es jetzt mit Waldemar passiert.
 

Buster D

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Bei Lewis' Kampfrekord ist auch nicht alles Gold was glänzt.

Sagt ja auch keiner, untersteicht aber eben auch noch einmal das Argument. Es gab damals einfach viel mehr wirklich gute Boxer als heutzutage. Nicht nur die absoluten Spitzenboxer waren besser, sondern auch die auf den oberen Plätzen der Ranglisten. Lewis vs. Mercer war ein enger Kampf, den man auch Mercer hätte geben können. Aber den Mercer aus diesem Kampf (auch gegen Holy war er ja gut in Form) kann man - zumindest was die Leistungsfähigkeit angeht - auch fast schon in einem Atemzug mit Lewis, Tyson, Bowe oder Holy nennen. Mercers Karriere war leider eine bedauerliche Mischung aus Faulheit, persönlichen Problemen (er hatte eine zeitlang wohl auch Drogenprobleme, wenn ich das richtig in Erinnerung habe) und schlechtem Management. Vom Potential her hätte Mercer ein ATG werden können, er hat es leider zu selten abgerufen und in entscheidenden Momenten seiner Karriere kam dann auch noch etwas Pech dazu, wie z.B. im Kampf gegen Lewis.
 

Jackson

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Ich habe den Eindruck seine Schlagkraft ist gewaltig
Wieso plättet er dann seine hoffnungslos unterlegenen Gegner nicht überzeugender. Mitleid?
Wenn jetzt einer sagt "Wladi ist halt auf Sicherheit bedacht", muss man sich mal fragen, wie vorsichtig der gegen Lewis oder Foreman boxen würde.

Trotz allem ist es gut denkbar, dass WK LL kalt ausgeknockt hätte.
In 10 Kämpfen vielleicht 1 Mal. Die anderen 9 schickt Lewis Waldi auf den Boden. Lewis hat doch jeden Gegner über 1.90m dominiert, oder? Er kam übergewichtig und überheblich gegen Prime Vitali in den Ring, hat sich nach 3 Runden berappelt und ihm zunehmend das Gesicht demoliert. (Der Abbruch war das Beste, was Vitali passieren konnte).
Lewis er hat dabei - schwaches Kinn my ass - auch Bomben weggesteckt und zurückgefightet. Waldi hingegen reagiert auf jeden ernsthaften Treffer mit Wackeln.

Dazu hatte Lewis einen fiesen rechten Uppercut, den er gegen die verschiedensten Gegner aus den verschiedensten Situationen brachte, und der wohl easily die beste Waffe gegen Waldis Klammern wäre.
 

Cosmo.1

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Ich bin 55 und habe seine Kämpfe ,Dramen Missmanagment miterlebt.Und dann wollem hier Leute erzählen WK hätte Tyson in seiner Prime besiegen können.
 
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