Wie so viele, habe auch ich in den letzten Tagen das Geschehen in der NBA und das Gerede in diesem Forum intensiv verfolgt. Mein Fazit:
Man kann die Zusammenführung der "Super Friends" (ging ja schnell mit den neuen Spitznamen) gutheißen oder auch nicht. Fakt ist aber, dass die Situation Free Agency 2010, ein absolutes Novum dargestellt hat. Von daher ist es zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu behaupten, was richtig und was falsch war/ist.
Einige Dinge stehen jedenfalls fest:
1. LeBron hat den vermeintlich leichtesten Weg gewählt an einen Ring zu kommen. Das haben anrede die in seiner Liga mitspielen / mitgespielt haben so noch nicht getan. Von daher ist es objektiv gesehen vertretbar diese Entscheidung zu kritisieren, gerade im Anbetracht seiner Legacy.
2. Der Hype hat eine Menge Leute auf die Palme gebracht. Die ganze Inszenierung war für viele zu viel des Guten und es kommt halt nicht gut an wenn man dauernd schweigt und alle Welt hinhält. Bei CBS war die Tage die Rede von LeFarve und genau das Phänomen ist meiner Ansicht nach eingetreten. Darüberhinaus haben die ganzen Twitter, Facebook, etc Beiträge nur dazu geführt, dass noch mehr Verwirrung herrscht und alle genervt sind.
3. Es wird einfach nicht gern gesehen, wenn ein Franchisespieler dieser Größe wechselt - und dann noch den leicheteren Weg wählt. Erst recht nicht in einem Land welches so sehr am "Rags to Riches" Prinzip hängt.
4. Anhand vielerlei Aussagen (Zitate krame ich mal nicht raus; es gab genug in diesen Tagen) hat man gemerkt wie unreif ein Lebron und auch ein Bosh noch sind. Ich kann verstehen, dass denen der Rummel zu Kopf gestiegen ist, allerdings hätten Verwandte oder Manager die Jungs ein wenig zurückrufen müssen. Die vermehrt negativen Reaktionen waren ja schon vor einigen Tagen absehbar. An dieser Stelle fällt mich ein Spiderman Zitat ein, welches ganz gut passt: with great power comes great responsibility. Die Verantwortung (den Fans gegenüber) hat man ein wenig unterschätzt.
5. Die Jungs werden mächtig Druck bekommen. Wenn der Trend in diesem und anderen Foren bestehen bleibt, dann wird Miami tatsächlich die meistgehasste Franchise überhaupt. Und das noch bevor die Ringbitches und Bandwagon Fans dazukommen...
Der Druck wird aber auch ein anderer sein, nämlich der, vom ersten Tag an zum Gewinnen verdammt zu sein. Bron hat schon die Zielvorgabe ganannt, nämlich besser zu sein als MJ und Kobe (7 Ringe). Ob das so klug war, sei mal dahin gestellt. Wie die Super Friends damit klarkommen werden bleibt abzuwarten. Aus dem Trio halte ich einzig Wade für erwachsen/reif genug.
Was hat nun die NBA davon? Entweder die Leute sagen sich: "****** drauf, die Liga verliert an Attraktivität, einen Seriensieger wollen wir nicht sehen", oder (und das glaube ich zumindest so lange, wie mich die 3 vom Gegenteil überzeugen) die Fans sagen sich: "Geil, mal schauen wie Miami sich so machen wird; lasst das Experiment beginnen!" Gegenwind ist jedenfalls genug da und es gibt etliche Teams, die vielleicht nicht gleich gut aufgestellt sind, aber deutlich tiefer.
Für meinen Teil bin ich sehr gespannt auf die neue Saison. Dafür sprechen eine Menge Punkte:
- Die Kaderzusammenstellung der Heat wird sehr interessant
- Ansich wird der Ausgang dieser einzigartigen Geschichte sehr spannend
- Die anderen Teams werden den Heat in den Arsch treten wollen
- Meine Bulls bauen allmählich eine nette Truppe auf :thumb:
- Auch fantasymäßig darf man sich durch die vielen Trades auf ungeahnte Möglichkeiten freuen
Und jetzt wird Fußball geguckt