Dinge, die anderswo nicht hingehören


MapleLeaf

Bankspieler
Beiträge
2.221
Punkte
113
:crazy:

http://sport.orf.at/m/stories/2275030/

Weicheier. Als ich U11 gespielt hab, wurden zweistellige Siege noch zelebriert und belohnt :D

giphy.gif
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.417
Punkte
113
:crazy:

http://sport.orf.at/m/stories/2275030/

Weicheier. Als ich U11 gespielt hab, wurden zweistellige Siege noch zelebriert und belohnt :D

Ist ja leider ein gewisser gesellschaftlicher Trend, auch wenn es zum Glück noch nicht sooo weit verbreitet ist. Ist in dem konkreten Fall jetzt nicht so schlimm, außer vielleicht für den Trainer (keine Ahnung, wie wichtig der Job für ihn ist). Gleichmacherei um der Gleichmacherei Willens, weil nicht sein darf was nicht sein soll. Medaillen für alle, was die Medaillen entwertet. Abitur für alle, was das Abitur entwertet.

In dem konkreten Fall sind entweder sind die einen Kleinen richtig gut oder die anderen richtig schlecht. So what? Nackenschläge gehören zum Erwachsen werden dazu. Das prägt den Charakter und zwar positiv. Und wir sprechen hier nur über Sport, das Leben der Verlierermannschaft wird weitergehen. Man muss das den Kindern nur Vorleben und ihnen beibringen, sowas einordnen zu können.

Ein Grund für eine Entlassung wäre eher gewesen, wenn die bessere Mannschaft die schwache Mannschaft vorführen will und der Trainer noch applaudiert. Das wäre unsportlich. Aber einfach nur hoch zu gewinnen ist fair. Viel fairer als mit angezogener Handbremse zu spielen. Im Kern ist das nämlich das Gegenteil von respektvoll dem Gegner gegenüber.
 

Max Power

Administrator
Teammitglied
Beiträge
55.219
Punkte
113
Ort
Austria
Aber einfach nur hoch zu gewinnen ist fair. Viel fairer als mit angezogener Handbremse zu spielen. Im Kern ist das nämlich das Gegenteil von respektvoll dem Gegner gegenüber.
genau das hab ich mir auch gedacht. Wirklich hoch verloren hab ich selbst mit meinem Team nie, aber ich glaub, eine fette Niederlage gegen ein stärkeres Team wäre mir immer lieber gewesen, als ein Team, das offensichtlich von außen eingebremst wird, um mich und meine Teamkollegen nicht zu demütigen. Dieses Mitleid hätte mir als Spieler sicher mehr wehgetan, da bin ich mir sicher. Wenn, wie von diesem Dödel in der Pressemeldung gefordert, der Trainer seine Mannschaft angewiesen hätte, nur noch mit dem schlechten Fuß zu spielen, wäre das zB für mich ne richtig derbe Demütigung gewesen.

Und bei diesem "Medaillen für alle"-Quatsch bin ich sowieso ganz bei dir. Leider irgendwo ein Trend in unserer Gesellschaft, dem ich gar nix abgewinnen kann.
 

TraveCortex

Bankspieler
Beiträge
8.676
Punkte
113
Bei uns haben in der D-Jugend Teams aus den benachbarten Orten mitunter 20-35 Tore pro Spiel gegen nahezu jeden Gegner eingesteckt. Das hat nie jemanden gestört, ganz im Gegenteil, da konnte man seine Torbilanz als Stürmer aufstocken. :cool4:
Hohe Niederlagen gehörten einfach zum "Geschäft" - wir haben als Zweiter alle Spiele außer gegen Energie gewonnen und sind von denen trotzdem 1:7 und 2:8 abgeschossen worden. :D
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.926
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Kann mich den vorigen Beiträgen nur anschließen. Wir hatten in der Jugend des SV Gerolstein im Verbandsgemeindepokal etliche Nachbardörfer mit 16:0 oder so weggeschossen. Das Höchste war ein 27:0 gegen Birresborn II. Man selbst hat zwar nicht viel dabei "gelernt", aber es machte Spaß. Die Gegner hatten aber gelernt, und sei es, sich einen anderen Sport zu suchen. Im Kreispokal wurde es für uns auch schwieriger, da waren dann Hillesheim oder TuS Ahbach, Brück-Dreis oder Daun und Kelberg die Gegner. Die Kelberger hauten uns im Endspiel mal mit 4:1 weg, nachdem der Schiri zwei meiner Mitspieler in der 1. HZ vom Platz gestellt hatte. Den ersten, weil er den Ball über den Zaun ins Aus geschossen hatte und anschließend den Käptn, weil der nachfragte, wieso.
Gegen Hillesheim war es immer eng. Wir haben bei denen fast immer verloren, oft 1:4 (oder ähnlich). Im Rückspiel drehten wir aber jedesmal den Spieß um und gewannen mit 4:0. Das war echt bizarr. Die hatten einen Zehner, den ich "manndecken" sollte, der spielte mich jedesmal schwindelig in Hillesheim, schoss 2 Tore und bereitete 2 vor. Und wenn ich während des Spiels dann den Links-oder Rechtsaußen übernehmen sollte, wurde ich von denen nass gemacht. Doch in jeder Saison blieb ich der Sonderbewacher des Zehners und spielte statt RV oder LV den Sechser im Mittelfeld. Eben weil der in Gerolstein bei mir immer komplett abgemeldet war und wir dadurch 'ne Runde weiter kamen.
Keine Ahnung, warum das so unterschiedlich war. Der war richtig gut und eigentlich "Gift" für mich: irrsinnig schnell und trickreich. Doch auf dem Gerolsteiner Aschenplatz bekam der nix auf die Kette.
Mein Lieblings-Gegenspieler war der Rechtsaußen von Brück-Dreis. Deren bester Mann und Käptn. Der war auch ziemlich schnell und größer als ich. Ich stellte immer den Pass auf seine Seite zu und dann musste er mir hinterher. Das Dorfpublikum hat mich verflucht und so machte es mir noch mehr Spaß. Der Typ hat mich dann mal aus Frust so übel gefoult, dass ich auf eine Betonumrandung des Spielfelds fiel, was einen Armbruch zur Folge hatte.
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
Beiträge
27.472
Punkte
113
Man selbst hat zwar nicht viel dabei "gelernt", aber es machte Spaß. Die Gegner hatten aber gelernt, und sei es, sich einen anderen Sport zu suchen.
Ich hoffe mal, du beschwerst dich niemals über übergewichtige Menschen und die dadurch verursachten Kosten. Wenn Kinder nur Sport treiben dürfen, wenn sie darin gut sind, dann bleibt für ca. 30% nur übrig, dass sie sich vor den Computer setzen und schlaue Beiträge ins Netz stellen...

Ob ein einziger Kantersieg ausreicht, um eine Trainerentlassung zu rechtfertigen, möchte ich mal stark anzweifeln. Da wird es schon eine entsprechende Vorgeschichte geben. Man sollte auch wissen, dass in Spanien Spiele im Kinder- und Jugendfußball weniger als Wettkampf gesehen werden, sondern als Teil der Ausbildung. Auch Kinder, die beim FC Barcelona spielen, werden nämlich nicht mit der Fähigkeit 256 Pässe in Folge spielen zu können geboren, sondern müssen das lernen. Insofern hat der Trainer aus Sicht eines Spaniers einfach eine Trainingseinheit verschwendet, in der seine Spieler besser ihre Passsicherheit und ihren schwächeren Fuß geschult hätten, als einem überforderten Gegner stumpf Tore einzuschenken. Mit Gleichmacherei hat das überhaupt nichts zu tun...
 

RoyalChallenger

Bankspieler
Beiträge
1.296
Punkte
113
Bei jedem dritten Kind soll es keinen Sport geben, in dem sie ein gewisses Talent haben? Das halte ich mal für ziemlichen Quatsch. Es gibt durchaus noch andere Sportarten als Fußball und in der Regel dürfte sich da was finden, was den eigenen Fähigkeiten ausreichend entspricht, um auf Amateurebene "gut" zu sein.

Wir haben in der Jugend auch mal in einem Spiel im Schnitt alle zwei Minuten ein Gegentor bekommen. Das passiert halt, ist aber doch nicht die Schuld des Gegners. Eher eine offensichtlich unglückliche Ligeneinteilung gepaart mit der Tatsache, dass wir echt mies waren :D
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
Beiträge
27.472
Punkte
113
Talent alleine reicht aber nicht. Wenn Kinder dauerhaft Sport treiben sollen, müssen sie auch Spaß daran haben, weil mit Zwang und Druck spätestens mit der Pubertät gar nichts mehr geht. Deswegen spielen vielleicht 20% der Fußballer, weil sie einigermaßen mit dem Ball umgehen können, und der Rest weil es Spaß macht. Verbietest du diesen 80% den Fußball, werden sich schon einige etwas anderes suchen, aber die 30%, die dann gar nichts mehr machen, sind schon vorsichtig geschätzt.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.926
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Ich habe keinem Kind den Fußball verbieten wollen, so war das überhaupt nicht gemeint. Ich habe nur angedeutet, dass für manches Kind ein anderer Sport eventuell geeigneter wäre. Es muss ja kein Ball dabei sein: Leichathletik oder Schwimmen oder Radfahren. Ob es denen beim Fußball dauerhaft Spaß macht von besseren Teams entweder abgeschossen zu werden oder mit halber Kraft vernascht, ist doch auch fraglich.
Für das bessere Team gilt natürlich ebenfalls: Man kann da mal was probieren, um sich zu verbessern. In der Hallensaison hatte ich z.B. immer Mittelstürmer gespielt, weil ich eine enge Ballführung hatte und wenigstens in der Halle torgefährlich war.
Das muss aber nicht soweit gehen, dass man Angriffe aus Mitleid nicht mehr zuende spielt, weil es schon 18:0 steht.
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.255
Punkte
113
Bin da bei @theGegen, wenn die Kinder einfach total talentlos sind und mit dem Leder wenig anfangen können, dann kann die Lösung nicht sein dass die besseren Mannschaften anfangen aus Mitleid ständig das Spielen einzustellen. Entweder ich spiele es und werde halt von einer klar besseren Mannschaft vedroschen oder ich sehe es ein dass Fußball eher nicht so meins ist und such mir was anderes.

Wenn ein Team 20 Tore besser ist wie das andere dann ist das halt so. Entweder ist die eine Mannschaft eine totale Übermannschaft in der Liga und vermöbelt alle so, oder die Mannschaft die 20+ kassiert ist einfach total mieserabel, aber dann muss man sich einfach überlegen ob das Sinn macht sie überhaubt antreten zu lassen, wenn ja dann muss man auch damit leben das man verdroschen wird, gehört numal dazu zum Ergebnissport.

Ich würde einer Truppe niemals den Befehl geben jetzt ein paar Gänge runterzuschalten. Klar kann man Dinge probieren und Anweisungen geben wie z.B. so und soviele Ballkontakte vor dem Abschluss oder schwacher Fuß, aber so lange man den Gegner nicht absichtlich lächerlich macht und ganz normal das Spiel runterspielt und dabei halt viele Tore erzielt ist alles gut. Ein Trainer kann solche Anweisungen geben, muss es aber nicht, ein Kündigungsgrund ist das für mich auf gar keinen Fall.
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
Beiträge
27.472
Punkte
113
Ihr rafft es immer noch nicht - renommierte spanische Klubs spielen im U11-Bereich keinen Ergebnisfußball. Und der Trainer wird auch nicht gekündigt worden sein, weil seine Mannschaft einmal hoch gewonnen hat. Da wird es um die Art und Weise gegangen sein.

Erst neulich wurde hier im Forum rumgeheult, dass bei den Spaniern jeder Verteidiger die Fähigkeit hat, das Spiel von hinten aufzubauen und sich aus Pressing zu befreien. Haben Spanier wohl generell ein Pressingresistenzgen oder könnte es daran liegen, dass in Spanien in der Jugend auch dann spielerische Lösungen gesucht werden, wenn ihre Altersgenossen in Deutschland mit "langer Ball - Vollspann unter die Latte - Bäm, noch ein Tor" zu Kantersiegen gebrüllt werden? :saint:
 

L-james

Allrounder
Beiträge
40.255
Punkte
113
Und der Trainer wird auch nicht gekündigt worden sein, weil seine Mannschaft einmal hoch gewonnen hat. Da wird es um die Art und Weise gegangen sein.

Gut das weiß ich nicht und sonst niemand hier, mir gings nur um die Kündigung nach diesem Kantersieg und die Frage ob sowas vertretbar wäre.
 

Giko

ELIL
Beiträge
7.604
Punkte
113
Ihr rafft es immer noch nicht - renommierte spanische Klubs spielen im U11-Bereich keinen Ergebnisfußball. Und der Trainer wird auch nicht gekündigt worden sein, weil seine Mannschaft einmal hoch gewonnen hat. Da wird es um die Art und Weise gegangen sein.


Das ist definitiv nicht nur in Spanien so. Ich habe einen Bekannten, der hier in der Nähe bei einem Fußballinternat als Sozialarbeiter und Trainer (ich glaub sogar ebenfalls U11 oder zumindest um den Dreh) arbeitet und da ist das ganz ähnlich. Die spielen nur Tikitaka und bringen damit scheinbar einen Querpasstoni nach dem anderen raus. Da wird nicht wirklich auf die Stärken und Schwächen geschaut, sondern alle in das selbe Muster gepresst. Landen wohl regelmäßig Spieler bei 60 München, Bayern und den anderen bayrischen Vereinen, aber da sieht man dann schon auch, wieso bestimmte Positionen einfach dauerhaft schlechter sind, als andere, was sich ja bis ganz oben hin bemerkbar macht.
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
Beiträge
27.472
Punkte
113
Ja, in den NLZ ist die Auswahl der Spieler so groß, dass man nicht auf die Stärken der Spieler schaut/schauen muss, sondern gezielt nach Bedarf scoutet. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn man beim scouten und ausbilden danach guckt, welcher Spielertyp gerade gefragt ist oder in ein paar Jahren gefragt sein könnte. Nicht jeder Verein finanziert sein NLZ aus der Portokasse, da kann es nicht schaden, wenn bei den fertigen Spielern neben 2-3 für den Eigenbedarf noch ein paar Ausbildungsentschädigungen und Transferbeteiligungen abfallen.

Bezüglich der Spanier würde mich interessieren was in der Orginalquelle gestanden hat. Kann da jemand aus unserer spanischsprachigen Ecke etwas zu sagen?
 

Wild Allison

Bankspieler
Beiträge
2.378
Punkte
113
Bezüglich der Spanier würde mich interessieren was in der Orginalquelle gestanden hat. Kann da jemand aus unserer spanischsprachigen Ecke etwas zu sagen?

http://depor.com/futbol-internacion...r-juveniles-despedido-ganar-25-0-espana-39484
http://www.tarracogest.com/destituido-golear-demasiado/
http://www.vlcnoticias.com/ganaron-25-0-y-echaron-al-entrenador-por-no-haber-respetado-al-rival/
Ich habe obige Artikel gefunden, und sie entsprechen inhaltlich ziemlich genau der Darstellung in orf.at, die Max Power zitiert.
- Dem Trainer wird vorgeworfen, er habe seine Spieler nach einem Pausenstand von 15:0 dazu angehalten, in der 2. Halbzeit so viele Tore wie möglich zu schiessen.
- Die Eltern der siegreichen Kinder sind der Meinung, dies sei unsportlich den Kindern der unterlegenen Mannschaft gegenüber.
- Der entlassene Trainer macht geltend, er habe sein Team angewiesen, sich zurückzuziehen, doch die Kinder der anderen Mannschaft seien kopflos nach vorne gestürmt und hätten riesige Räume geöffnet, die zwangsläufig weitere Tore nach sich gezogen hätten.
- Mitarbeiter der Jugendakademien von Barça sind der Meinung, es sei falsch, ihren Piccolos in einer solchen Situation das Toreschiessen zu verbieten. Dies sei auch demütigend für die gegnerische Mannschaft. Vielmehr würden die kleinen Spieler angewiesen, auf ungewohnten Positionen weiterzuspielen, das Passspiel zu intensivieren und beispielsweise den schwächeren Fuss zu benutzen.
- Pablo Alcaide, Mitarbeiter des CD Serranos, erklärte gegenüber der Zeitung 'Marca': "Wir versuchen, den Kindern Einfühlungsvermögen und Respekt dem Gegner gegenüber zu vermitteln. Dass ein 11jähriger am Schluss den Platz mit 25 Gegentoren verlässt, ist zu hart."

Ich habe nicht wörtlich übersetzt, denke aber, die Darstellung der Österreicher stellt die spanischen Artikel recht zutreffend dar.
 

VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
Beiträge
27.472
Punkte
113
Danke :thumb:

Dann wundert mich die Geschichte aber umso mehr - das einzige was zu einem seriösen Klub passen würde, ist der erste Vorwurf. Und das wäre auch nur im Wiederholungsfall ein Grund zur Trennung.

Hohe Siege trotz Umstellungen und Vorgaben werden auch in Spanien vorkommen. Passend dazu haben meine Freizeitkicker neulich ein Spiel gegen eine namhafte Mannschaft machen müssen, die von einem Trainer gecoacht wurde, der u.a. schon einen deutschen Nationalspieler ausgebildet hat. Die haben von der ersten bis zur letzten Minute versucht, alles spielerisch zu lösen. Auch vor dem eigenen Tor, was ein paarmal schief gegangen ist, und uns zu insgesamt 5 Toren verholfen hat. Das hat den Trainer gar nicht gestört, auch als der Spielstand noch eng war. Nur als sein Torwart mit einem langen Ball eine Torvorlage gegeben hat, hat er den sofort angekackt, dass sich da drei Spieler zum Kurzpass freigelaufen hatten und er die dann gefälligst auch anzuspielen hätte. Das Spiel ging mit mehr als zehn Toren Unterschied aus, was aber weder Trainer noch Spieler gestört hat, auch nicht bei den Unterlegenen. So viel zum Weichei - und Streichelzoo -Gerede. ..
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
23.552
Punkte
113
Ort
Hamburg
Hohe Siege und hohe Niederlagen gehören zu einem Sportlerleben ja auch dazu, finde ich. Ein Trainer z.B. einer U11 oder U13 muss mMn darauf achten, wie sie sich bei einem komplett unterlegenen Gegner verhalten. Persönlichkeitsbildung ist ein wichtiger Aspekt der Ausbildung und des allgemeinen Umgangs im Sport. Ein Trainer sollte z.B. reagieren, wenn die eigenen Jungs bei hoher Führung anfangen, zu tunneln oder irgendwelchen Übersteigerquatsch zu veranstalten. Er sollte ihnen aber nicht das Toreschießen "verbieten". Denn zum einen gehört es zum Respekt vor dem Gegner, sich selbst anzustrengen, zum anderen bildest du halt keinen Torjäger aus, wenn du ihn schon in der Jugend anweist, nicht zu viele Buden zu machen. Auch sowas wie "nehmt nur den schwachen Fuß" demütigt den Gegner doch am Ende viel mehr, als komplett abgeschossen zu werden.
 

liberalmente

Moderator Non-Sports & Football
Teammitglied
Beiträge
37.417
Punkte
113
So viel zum Weichei - und Streichelzoo -Gerede. ..

Strohmann ole ole. Keiner hat dir und deinen Kids (bzw deren Eltern) vorgeworfen, so zu sein. Das war ein Vorwurf zu dem genannten Fall, zu dem du selbst am Anfang desselben Posts schreibst:

Dann wundert mich die Geschichte aber umso mehr - das einzige was zu einem seriösen Klub passen würde, ist der erste Vorwurf. Und das wäre auch nur im Wiederholungsfall ein Grund zur Trennung.

Ansonsten finde ich es interessant, dass das Geheule scheinbar nicht von den Eltern der unterlegenen Mannschaft kam. Das wäre schonmal lobenswert.

Außerdem tut man den sportlich vermöbelten Kids mit der Entlassung auch deswegen keinen Gefallen, weil die ja auch mitbekommen, dass der gegnerische Trainer entlassen wurde, weil er der Demontage kein Ende gesetzt hat. Mit 10/11 hält es sich zwar mit den Smartphones (hoffentlich) noch in Grenzen, aber dass die das mitbekommen halte ich für selbstverständlich. Wenn schon wir im fernen Deutschland davon wissen. Es ist länger her, dass ich in dem Alter war, aber es würde mich wundern, wenn das für die Kids nicht peinlicher ist als die eigentliche Niederlage. Ich habe auch einige peinliche Momente in meinem Sportlerleben hinter mir, die ich allerdings auch gerne selbstironisch zum Besten gebe, wenn die Situation passt. Aber "ich war so schlecht, dass ein Trainer entlassen wurde, weil er zu hoch gegen uns gewann" war nicht mit dabei.
 
Oben