De la Hoya hält die Mehrheit an GBP, aber Schäfer hat auch Anteile. Wenn der mit Haymon sein eigenes Ding machen will, muss er seine Anteile wohl erstmal verkaufen. Hopkins, Mosley und Barrera halten ebenfalls sehr geringe Anteile an GBP (jeweils 3-5%). Von mir aus sollen Haymon und Schäfer ihr eigenes Ding machen und mit Showtime im Rücken Universum und Sauerland nacheifern. Die Tendenz geht ja klar in diese Richtung. Main Events a la Thurman vs. Diaz will halt (fast) niemand sehen. Stevenson vs. Fonfara wird mit Sicherheit auch ein Minusgeschäft. Auf die Dauer wird sich dieses Modell nicht rechnen und dann gibt es wieder einen Selbstreinigungsprozess - spätestens wenn Mayweather weg ist.
De la Hoya ist vielleicht schon Milliardär oder zumindest steinreich. Schäfer ist ein Finanzexperte und kein Boxpromoter. Seit De la Hoya privat strauchelt, hat sich GBP eher zum Negativen hin entwickelt. De la Hoyas ursprünglicher Plan war folgende Idee: Von Boxer für Boxer - deshalb hat er ja Hopkins, Mosley und Co. ins Boot geholt. Wenn Schäfer geht, holt er sich halt einen neuen Schäfer aus der Schweiz. Warum sollte z.B. ein Hopkins seine GBP-Anteile verkaufen? Für einen Kampf gegen Stevenson (den er sowieso verliert)? Den Kampf kriegt er doch so oder so. Bei Schäfer & Haymon Promotions bleibt ihm doch nur die Rolle des Hausmeisters.
Falls Canelo keinen Vertrag mit Haymon hat, wird er - denke ich - auch bei GBP bleiben. Er scheint eine sehr loyale Persönlichkeit zu sein und hat ohnehin schon seine eigene Promotion gegründet. Sollte De la Hoya in Zukunft wieder mit Arum und HBO arbeiten wollen, kann er Boxern langfristig ohnehin die bessere Perspektive bieten. Die finanziellen Ressourcen von Showtime sind nicht unerschöpflich und der Großangriff auf HBO scheint ja nicht richtig zu zünden. Die Quoten sind max. durchschnittlich, Boxer werden überbezahlt (z.B. Stevenson) und man hat gar nicht genug Sendeplätze um alle Boxer zu bedienen.