Was die Qualität des Interviews angeht, geb ich dir Recht. Man merkt auch, dass sowohl Krawietz als auch Buvac Fußball-Fachleute sind, die auch ein Grund dafür sind, dass Klopp in den letzten Jahren so viel Erfolg hatte.
Als BVB-Fan stören mich aber einige Aussagen des Interviews:
Man spielt jetzt das 4. Jahr Champions League und erst jetzt, wo die Ergebnisse in der Liga nicht passen, fällt den Trainern plötzlich auf, dass der 3-Tages-Rhythmus nicht passt, um vernünftig zu trainieren? Wie machen das Leverkusen und Schalke?
Auch dass man nicht mal an einem System festgehalten hat (Klopp verpflichtet doch extra flexible Spieler, die mehrere Positionen spielen können) oder Spielern über einen längeren Zeitraum eine Chance gegeben hat, um sich im Team zu etablieren (z.B. Immobile), verstehe ich persönlich nicht. Die Stärke des BVB war in den letzten Jahren immer, dass man das System nicht am Gegner ausgerichtet hat, sondern das eigene Spiel durchziehen wollte.
Den Punkt mit der Chancenverwertung finde ich interessant, aber kaum durchsetzbar. Man kann sich eben in einem Spiel nur eine bestimmte Anzahl Chancen erarbeiten, weil das auch immer mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Und der Gegner ist ja nicht blöd: wenn ich bspw. 5 Mal mit einem Flankenwechsel auf den anderen Flügel eine Chance herausgespielt habe, stellt er mir spätestens dann die Möglichkeit zu. Insofern wäre für mich "Effizienz" bei der Chancenverwertung eine der Hauptaufgaben im Training. Meinetwegen mit psychologischer Unterstützung, wenn eben die entsprechenden Spieler das Zittern vor dem Tor kriegen. Oder mit dem vermehrten Üben von Abschlüssen im Training. Wie in fast jedem Sport greifen irgendwann Automatismen und das gilt auch beim Torschuss.