Mit Ruhm bekleckert sich der Handball allgemein grade nicht bezüglich der Entscheidungen. Während Kiel ja wie erwähnt zum Meister erklärt wurde, wird bei den Damen der BVB hingegen nicht zum Meister erklärt. Trotz identischen Situationen. Die Begründung lautet: "Dortmund müsste noch zum Auswärtsspiel beim 2. Bietigheim antreten".
Was glaubt ihr denn, welche Begegnung es bei den Männern auch noch gegeben hätte? Richtig Flensburg-Kiel. Entweder in beiden Fällen einen Meister oder eben in beiden Ligen kein Meister. Ich hätte wohl in beiden Fällen keinen Meister ernannt. So gehts jedenfalls nicht.
Bezug nehmend auf den Erwartungswert des abschließenden Ergebnisses hätte es in der HBL wohl kaum wesentliche Änderungen gegeben. Zum jetzigen Zeitpunkt haben einzig die Rhein-Neckar Löwen (von 6 auf 5) und die Füchse Berlin (von 5 auf 6) die Plätze getauscht. Für die Berliner heißt das eine von zwei Gelegenheit weniger, sich für den EHF Cup in der nächsten Saison zu qualifizieren. Sie hätten das Final Four ausgerichtet, bei dem u.a. der SC Magdeburg teilgenommen hätte (Dritter der HBL und somit qualifiziert). Eine Finalteilnahme hätte da mit großer Wahrscheinlichkeit gereicht. Sehr sehr unwahrscheinlich wäre hingegen ein Saisonausgang gewesen, bei dem Kiel noch vom 1. Platz und Flensburg noch vom 2. Platz verdrängt worden wären.
In der HBF sieht es so aus, dass die Partie Bietigheim gg. Dortmund mit sehr großer Wahrscheinlichkeit unmittelbar über den Ausgang der Meisterschaft entschieden hätte.
Beim hier schon genannten Beispiel aus der 3. Liga Nord-Ost ist es so, dass Dessau mit einem Spiel weniger (24 statt 25) und mit 43:5 statt 43:7 Punkten und einer im Vergleich von 8 Toren besseren Tordifferenz gegenüber Empor Rostock gewertet wurde. Das Spiel Dessau gg. Rostock hätte noch stattgefunden und Rostock die Gelegenheit gehabt, den direkten Vergleich endgültig zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Situation ist also vergleichbar mit der in der HBF und somit auch im Gesamten gesehen inkonsistenz gelöst.