Michael Meyers schrieb:
HGH ist also mehr oder minder ungefährlich, das ist sehr amüsant. Die Einnahme von HGH bewirkt unteranderem das der natürliche Wachstumshormonspiegel der nachts stark einsteigt beeinflußt wird. Bis dato ist der Stand der Wissenschaft das das dauerhaft ist. Nebenbei stehen IGF Spiegel und Wachstumshormonspiegel in einem bestimmten Verhältniss. Das ist ein natürliches von einander Abhängiges Verhältnis. Beeinflußt man eines oder beides indem man auch IGF 1 oder 2 fremd zuführt legt man also die Grundlage das diese Dinge durcheinander gewirbelt werden. Nebenbei wirkt IGF 1 nur in Verbindung mit HGH und vor allem bei der Zuführung von Schilddrüsenhormonen und Insulin. HGH wirkt direkt nach der Injektion stark Zucker verbrennend. Diese Petid Hormone sind aus medizinischer Sicht bis dato sehr wenig erforscht. Man greift unmittelbar in einen natürlichen Kreislauf ein. Die Risiken sind unabschätzbar. Wer sich übrigens mal mit dem Thema Drogen bzw. Antidepressiva befaßt wird feststellen das einige Radprofis zugaben Drogenabhänigig als Folge der Doping Kuren geworden zu sein. Kortisone z.b. führen zu extremen Depressionen, wie gesagt ich weiß aufgrund einer Erkankung die die dauerhafte Einnahme von hohen Dosen erfordert wovon ich spreche. Gerade wenn der Körper wieder nach auslaufen der Zuführung von Kortisonen von aussen wieder auf die natürliche Kortison Produktion in den Nebennieren ausweicht fühlt man sich als wäre die Welt nicht für einen gemacht. Ganz besonders bedenklich finde ich wenn leute mit halbwahrheiten solche Bedenklichen Thesen aufstellen.
Natürlich haben auch Hormone Nebenwirkungen, mitunter ziemlich heftige (du hast sie ohnehin beschrieben). HGH ist relativ unerforscht, übrigens genauso wie Epo. Das liegt vor allem daran, dass es sich hierbei um neuere Medikamente handelt und Langzeitstudien fehlen. Was letztendlich problematischer ist, kann man schwer beurteilen, Arzt A vertritt oftmals eine andere Meinung als Arzt B. Wahrheiten gibt es in diesem Bereich aus den beschriebenen Gründen ohnehin nicht, vielmehr empirische Werte und Meinungen. Dass Risiken bei der Einnahme von Doping existieren bestreitet niemand und das Ganze sollte nicht verharmlost werden.
Es geht in erster Linie allerdings darum, dass man Risiken abwägt. Doping ist nicht gleich Doping, nicht jedes Präparat ist akut lebensgefährlich. Klar, wer unter Bluthochdruck leidet oder Probleme mit dem Herzen hat, sollte keine Weckamine bzw. Stimulanzien nehmen, aber ansonsten halten sich die physischen Nebenwirkungen in diesem Fall vergleichsweise in Grenzen. Man muss sicherlich immer mit dem Schlimmsten rechnen, selbst augenscheinlich harmlose Medikamente, wie zum Beispiel Aspirin, können sehr gefährlich werden.
Dass Doping gegenwärtig im Rahmen ärztlicher Kontrollen stattfindet, ist trotzdem sicherlich Risiko senkend und deshalb vertrete ich auch die Meinung, dass eine Legalisierung von Doping vermutlich mehr Todesfälle fordern würde, da Richtlinien wegfallen und die professionelle Betreuung mitunter nicht mehr in diesem Maße gegeben wäre.
Gesundheitliche Bedenken als Argument anzuführen, ist meiner Meinung nach aber dennoch absurd. Jeder, der selbst Hochleistungssport über einen längeren betreibt, wird die Folgen spüren. Es geht hier grundsätzlich nicht mehr nur um gesunde Fitness, meine an sich „jungen Knie“ können davon ein Lied singen. Trotzdem werde ich weiterfahren, obwohl ich die Risiken kenne. Es ist meine Entscheidung, genauso wie es bei jedem Fahrer selbst liegt, ob er Nebenwirkungen in Kauf nimmt. Jeder hat die Möglichkeit „Nein“ zu sagen und die rechtlichen und sportlichen Konsequenzen muss ohnehin jeder selbst tragen.
Deine Einschätzung zu Cortison kann ich übrigens teilen, ich würde das Medikament nicht als weniger problematisch bezeichnen. Ich spreche zwar nicht aus eigener Erfahrung, aber ich habe die Nebenwirkungen durchaus miterlebt. Abhängigkeit, Depressionen, Pergamenthaut, Knochenschwund, Wasseranlagerungen – das alles ist mir nicht unbekannt…
Und das diese Sportmediziner brillant sind sei mal da hin gestellt. Ein Herr Ferrari hat mit Geld was für die Anti Doping Forschung bestimmt war chronologisch mit Dr. CH. professionelles Doping gemacht bzw. erforscht, das ist in der Tat überaus brillant.
Brillant im Sinne des Fachwissens, menschlich und persönlich mag und kann ich die genannten Herren nicht beurteilen. Cecchini, Ferrari und vor allem Conconi (Stichwort Conconi-Test) werden auch von Fachleuten (Sportmediziner) respektiert – Doping spielt in diesem Zusammenhang eher keine Rolle, vielmehr Sachverstand in Hinblick auf Analysen etc…
Ich bin kein Moralist, insofern werde ich das von dir beschriebene Verhalten auch nicht verurteilen.
Es ist allerdings auch ein Stück weit naiv, wenn man Conconi, seinerzeit Geld für Epo Tests zur Verfügung stellt und sich wundert, wenn keine Ergebnisse dabei erzielt werden
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