Dopingfall Floyd Landis


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Stevenson

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Totila schrieb:
Gestern Nacht lief im NDR-Fernsehen ein Bericht über das Rennen in und um Hannover. Da wurde Jens Heppner interviewt, der meinte der Radsport sei einer der saubersten Sportarten. Im Unterschied zu anderen Sportarten würden die Dopingfälle nur an die große Glocke gehängt.:eek:

Ich denke, dass muss man so interpretieren:

1.) Was von Dopingfandern nicht bemängelt wird, ist auch kein Doping.
2.) Beim Radsport wird häufiger kontrolliert als bei allen anderen Sportarten.

Vielleicht gibt es im Radsport durch die häufigen Kontrollen nicht die extremen Auswüchse wie in anderen Sportarten (chinesische Schwimmer, osteuropäische Gewichtheber). Dass der Radsport sauber ist, kann er aber seiner Großmutter erzählen und die glaubt es auch nur dann, wenn sie die Berichterstattung um die letzte TdF nicht mitbekommen hat.

Man sollte auch mal erwähnen, dass einige höchstwirksame Stoffe/Dopingmethoden wie z. B. HGH, IGF/Eigenblutdoping überhaupt nicht getestet werden. Gerade bei den Dingen, die nicht getestet werden, wird der Mißbrauch sehr ekzessiv sein.
 

MisterTwister

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Armstrong glaubt an Landis' Unschuld

LOS ANGELES, 29.07.06. (rsn) - Der siebenfache Toursieger Lance Armstrong, der immer unter Dopingverdacht stand, aber nie überführt wurde, hat sich hinter seinen amerikanischen Landsmann und Nachfolger als Toursieger, Floyd Landis, gestellt.

Armstrong äußerte sich am Freitagabend (Ortszeit USA) in einer Zuschaltung per Telefon in der Talkshow Larry King Live des Nachrichtensenders CNN zum Dopingfall Landis. Zur Leitung des Phonak-Kapitäns bei der Tour de France sagte Armstrong: "Natürlich war ich sehr überrascht. Ich war bei der Tour, ich habe Floyd angeschaut... Ich fand, er war anders, als ich ihn je gesehen habe und ich meine das in einer guten Weise." Die Affäre sei ein Schlag für den Radsport, räumte Armstrong ein.

"Auch wenn ich immer noch an Floyd glaube und glaube, dass er unschuldig ist, so ist es doch nicht gut für den Radsport", sagte der Texaner, der bei US Postal drei Jahre auf die Helferdienste von Landis bei der Tour baute. "Wir hatten nie den geringsten Verdacht, dass er ein Betrüger sein könnte, sonst hätten wir uns von ihm sofort getrennt", so Armstrong. Landis sei wegen eines besseren Angebots gegangen.

Armstrong wiederholte seine Zweifel an der Kompetenz des nationalen französischen Anti-Dopinglabors in Châtenay -Malabry, das Landis Dopingproben analysierte sowie auch die umstrittenen nachträglichen Untersuchungen von Armstrongs Proben aus 1999 durchführte, in denen künstliches EPO gefunden worden waren. "Ich bin skeptisch, was dieses Labor angeht", meinte Armstrong.

Floyd Landis sprach in der Show von Larry King, die mehr für ihren Unterhaltungscharakter bekannt ist als für harte Fragen, in einer Zuschaltung von Madrid aus, wo er am Freitag eine Pressekonferenz gab. Er wiederholte, was er bereits dort gesagt hatte. Er sei überrascht gewesen, als er erfuhr, dass er nach seinem Sieg bei der 17.Etappe der Tour de France positiv auf Testosteron (erhöhter Testosteron-Epitestosteron-Quotient) war. Es sei für ihn ein "Schock gewesen wie für alle anderen auch". "Ich werde mein möglichstes tun, um meine Würde und meine Unschuld zu verteidigen", sagte Landis. Im Hinblick auf seinen berühmteren Landsmann Armstrong sagte er: "Ich habe zwar gesehen, was er (mit den Verdächtigungen) durchmachen musste. Aber jetzt verstehe ich das erst richtig, wie das für ihn war."

:laugh2:

Quelle: http://radsport-news.com/
 

MisterTwister

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Klöden: "Ich fühle mich betrogen"

HANNOVER, 28.07.06 (dpa) - Mit Wut und Enttäuschung haben die deutschen Radprofis Andreas Klöden und Erik Zabel auf den Doping-Skandal um Tour-de-France-Gewinner Floyd Landis reagiert. Klöden, der bei einer Disqualifikation des Amerikaners auf Platz zwei im Gesamtklassement vorrücken würde, lehnte alle Glückwünsche dazu ab. «So will man nicht die Tour gewinnen», sagte der T-Mobile-Kapitän am Freitag vor dem Start des Rundstreckenrennens «Nacht von Hannover». Er fügte hinzu: «Wenn die B-Probe das Resultat bestätigt, fühle ich mich betrogen.»

Klöden wehrte sich zugleich gegen eine pauschale Verurteilung des Radsports. «Man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Von 1000 Athleten sind ein paar schwarze Schafe dabei. Wir haben im Radsport ein gutes Kontrollsystem», argumentierte der Tour-Dritte. «Die Zeit der Schonfrist ist vorbei. So kann es nicht weiter gehen. Es muss viel passieren», sagte sein früherer Team-Kollege Zabel.

Der Milram-Sprinter forderte - ohne Namen zu nennen - die Stars der Szene auf, sich nicht das ganze Jahr auf ein Großereignis wie die Tour de France zu konzentrieren. «Die Fahrer dürfen sich nicht nur die Rosinen rauspicken, sondern sollten mehr die Eintagesklassiker fahren», sagte Zabel. Zudem schlug er den Tour-Organisatoren vor, bei den Anforderungen mehr an die Sportler zu denken, «die nur mit Wasser und Brot» fahren. «Man muss nicht drei schwere Alpen-Etappen in Folge ins Programm nehmen. Der Sieger muss auch nicht 41 km/h im Schnitt fahren. 39 km/h reichen auch», sagte der sechsmalige Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France.

:laugh2:

Quelle: http://radsport-news.com/
 

GitcheGumme

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Was gibt's bei der 2. Quelle zu lachen? :confused:

Daß LA FL verteidigt ist doch klar. beide stecken unter einer Decke, da wäre es törricht, jetzt Landis zu verurteilen und sich selber nicht. Außerdem ist es ja wohl nur logisch, daß er Zweifel an dem Labor hat, wo doch seine Probe ebenfalls positiv war.
 

Angliru

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GitcheGumme schrieb:
Was gibt's bei der 2. Quelle zu lachen? :confused:

Du sagst doch auch selber, dass alle dopen. Die Aussagen von Klöden stellen nun Landis an den Pranger und sollen dem naiven Menschen das Gefühl geben, dass Klöden natürlich sauber ist.

Klöden: "Ich fühle mich betrogen"

«So will man nicht die Tour gewinnen»
(Er hat sie übrigens jetzt nicht gewonnen)

:laugh2: Herrlich, könnt ich auch nur lachen. Scheinheilig ohne Ende. Aber es kommt noch besser:

«Man darf nicht alle über einen Kamm scheren. Von 1000 Athleten sind ein paar schwarze Schafe dabei. Wir haben im Radsport ein gutes Kontrollsystem»

:laugh2: :laugh2: :laugh2:
Die ganze Herde besteht aus schwarzen Schafen.
 

Hans A. Jan

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Über Klödens Spruch kann ich nicht mal mehr lachen, immer noch die "wenigen schwarzen Schafe". :rolleyes:

Lance... naja. Alles nur wegen den pösen franz. "Assholes". :laugh2: , wie er sich ausdrücken würde. :crazy:



@Allen, doch, auf der 17. Etappe gab es ein 30-40 km Flachstück, auf dem CSC und T-Mobile heftig Ballett gemacht haben, darüber hatte Voigte mal erzählt. Die sind da 65 gefahren und Honchar ist quasi die ganze Zeit mit Zabriskie und Voigt da langgeknallt, trotzdem fiel der Vorsprung nur von 9 auf etwa 7 min.
 

Angliru

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"Meiner Einschätzung nach waren alle Tour-Sieger der letzten Jahre gedopt." -der Bonner Hormonexperte Axel Allera (spiegel.de)

Endlich mal einer, der sich traut, was zu sagen. Wenn jetzt nach und nach mehr auf die Schiene aufspringen, könnte was bewegt werden.
 

De Dreier

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Empfehle mal die erste Seite des Sporteils der Süddeutschen von heute (print). Findet sich ja auch auf deren Seite. Guter Artikel und zwei coole Interviews mit Aldag und dem Vorsitzenden des Sportausschusses des BT. Sehr lesenswert und bei Aldag auch unterhaltsam.
 

MisterTwister

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HansaJan schrieb:
@Allen, doch, auf der 17. Etappe gab es ein 30-40 km Flachstück, auf dem CSC und T-Mobile heftig Ballett gemacht haben, darüber hatte Voigte mal erzählt. Die sind da 65 gefahren und Honchar ist quasi die ganze Zeit mit Zabriskie und Voigt da langgeknallt, trotzdem fiel der Vorsprung nur von 9 auf etwa 7 min.

Das Flachstück, das du meinst, war in meiner Erinnerung höchstens 15 Kilometer lang. Trotzdem ist es natürlich unglaublich, nach einer Solofahrt über 100 Kilometer im Flachen nicht mehr Zeit auf Tempobolzer wie Honchar und Zabrisikie zu verlieren, die sich die Führungsarbeit teilen konnten.

Zitat von GitcheGumme
Was gibt's bei der 2. Quelle zu lachen?

:skepsis:
 

Aldis

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Neuste Theorie!

Ich glaube dem "Trinker" Landis. Und habe darüber eine neue Superthese aufgestellt:

Bier/Whiskey ergo Alk ist das beste Doping aller Zeiten!!! :jubel:

Ich selber kann aus 100...ach was...1000 Erfahrungswerten nur zu einem Schluß kommen:

Wenn man vollgepumpt ist (mit dem goldenen Gesöff), fühlt man sich unheimlich leicht und unheimlich stark (was manchmal ein bitterer Trugschluß ist), man kann kilometerweise durch die Pampas latschen und am nächsten Tag kommt es einem so vor, als wär man 3 Meter gegangen - oder man erinnert sich schlicht weg gar nicht mehr an die Anstrengung....das Agressionspotential was Fländis nach der Ankunft an den Tag gelegt hat, erinnerte mich gleich an einen Besoffenen, der nach ner Keilerei ausschau hält...... :D
 

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HansaJan schrieb:
auf der 17. Etappe gab es ein 30-40 km Flachstück, auf dem CSC und T-Mobile heftig Ballett gemacht haben, darüber hatte Voigte mal erzählt. Die sind da 65 gefahren und Honchar ist quasi die ganze Zeit mit Zabriskie und Voigt da langgeknallt, trotzdem fiel der Vorsprung nur von 9 auf etwa 7 min.

Voigte hat's erzählt, und Voigte ist ein lustiger Kerl und zudem ein amüsanter Erzähler (wenn er's denn so gesagt haben sollte).

a) dieses Flachstück gab es nicht
b) sind die vielleicht vom Cote de Chatillon herunter mal kurz 65 gefahren. Selbst ein Hinterradlutscher hätte bei Tempo 65 über 30-40 km eine gute halbe Stunde lang eine Dauerleistung von 750-800 Watt auf die Pedale bringen müssen. Den Joux-Plane wären die nicht mal mehr auf allen Vieren hochgekommen.
 

campos

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Ab der Colmbiere - Abfahrt waren die CSCler vorne, Zabriskie war aber meiner Erinnerung nach erst O`Grady und dann Vande Velde + Voigt und Honchar/Kessler.

letour.fr zum Rückstand:
km 145, als der Rückstand 9’05’’ beträgt, um die Verfolgung von Landis aufzunehmen. Rasch schließen sich die Fahrer von T-Mobile der Aufholjagd zum Vorteil ihres Kapitäns Klöden an. Am Fuße des Schlussanstiegs liegt das Feld 6’15’’


So, bitte weiterstreiten ;)



EDIT: Viel erstaunlicher als die Leistungen im Flachen sind die Zahlen des Anstiegs. Nur 2 Mann machen, von den 6.15 ausgehend, Zeit gut während der Rest sogar noch verliert.

Rückstände am letzten Gipfel:
1. Landis, 40 pts
… 5’05’’ zurück
2. Sastre, 36
… 6’ zurück
3. Moreau, 32

… 6’20’’
4. Cunego, 28
… 6’55’’
5. Boogerd, 24, 6. Schleck, 20, 7. Pereiro, 16, 8. Zubeldia, 14, 9. Klöden, 12
 
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sonic00

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Teahupoo
Aldis schrieb:
Ich glaube dem "Trinker" Landis. Und habe darüber eine neue Superthese aufgestellt:

Bier/Whiskey ergo Alk ist das beste Doping aller Zeiten!!! :jubel:

Ich selber kann aus 100...ach was...1000 Erfahrungswerten nur zu einem Schluß kommen:

Wenn man vollgepumpt ist (mit dem goldenen Gesöff), fühlt man sich unheimlich leicht und unheimlich stark (was manchmal ein bitterer Trugschluß ist), man kann kilometerweise durch die Pampas latschen und am nächsten Tag kommt es einem so vor, als wär man 3 Meter gegangen -

Ich denke du hast bisher einfach noch nicht die richtige Mengen konsumiert!:D wenn ich mit dem güldenen Gesöff richtig vollgepumpt bin, dann gehe ich keine kilometer mehr, sondern träume höchstens noch davon!:D

Aber ich gebe dir duchaus Recht. Bier ist schon geil!:thumb:
 

Hans A. Jan

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Also doch, von km 145 bis ca 175 wurde gebolzt, über den 3er ist das Feld rübergeflogen. Immerhin dann doch 3 min zurückgeholt.
 

GitcheGumme

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Angliru schrieb:
:laugh2: Herrlich, könnt ich auch nur lachen. Scheinheilig ohne Ende. Aber es kommt noch besser:



:laugh2: :laugh2: :laugh2:
Die ganze Herde besteht aus schwarzen Schafen.
Jo, jetzt nach den Aussagen von Manzano kann man wirklich nur drüber lachen!
 
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Stevenson

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Mal eine Zwischenfrage an euch:

Weiß zufällig jemand, wer die Tour de France 2006 gewonnen hat? :confused:

Steht das erst in einigen Jahren fest, wenn alle gerichtlichen Instanzen abgearbeitet sind?
 

sonic00

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Teahupoo
Bringt Testesteron Doping so kurzfristig überhaupt etwas wie im Falle Landis? Meine bescheidenen medizinischen Kentnisse sagen mir eigentlich, dass man das Kram über längere Zeiträume nehmen muss um effizient zu sein.
Weiss da jemand genaueres?
Oder wirkt es vielleicht nur aufputschend so kurzfristig verabreicht?
 
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