Natürlich verlässt er sich mehr auf seinen Schuss als andere Big Men (weil er ihn beherrscht)
Aber genau deshalb habe ich meine Zweifel. Die meisten Spieler in der NBA nehmen lieber den Jumper, wenn sie ihn halbwegs beherrschen, als unterm Korb zu arbeiten. Beasley hat einen ausgezeichneten Wurf für sein Alter, den er auch in der NBA nutzen kann und wird, daher wird genauso wie es bei Anthony passierte, die Zeit, die er versucht am Brett erfolgreich zu sein, kleiner werden im Vergleich zum College.
Beasleys Hände sind butterweich. Der muss sich nicht permanent zum Brett durchtanken; kann viel variabler scoren. Und das auch ohne einen gescheiten Turnaround Fade Away Jumper.
Und genau deshalb glaube ich, dass er in der NBA nämlich nicht der reine Lowpost-Scorer sein wird, er braucht es nicht, weil er werfen kann.
Da ich hier persönlich angesprochen wurde, will ich auch antworten, obgleich ich nicht wirklich weiß, was ich schreiben soll. Da wird Michael Beasley abgewatscht, weil er nicht wie Tim Duncan spielt (warum soll dieser Ausnahme-
Center für ihn überhaupt der Maßstab sein?), und er wird nahezu hinter gescheiterten Tweenern wie Marcus Fizer und Rodney White eingereiht, obwohl er erst 19 ist und eine der individuell besten NCAA-Saisons aller Zeiten hinter sich hat. Im Gegenzug wird für Derrick Rose eine Rookie-Saison wie die Chris Pauls praktisch vorausgesetzt (nochmal zur Erinnerung der
Beitrag von John Hollinger, wie gut Paul als Rookie war); dabei stellt Paul ebenso wie Deron Williams nicht die Regel dar, sondern eine absolute Ausnahme.
Hast Du solcherlei Polemik in diesem Zusammenhang nötig?
Beasley ist nicht Fizer oder White, davon habe ich nie gesprochen. Aber wenn man einige Beiträge beispielsweise von bender liest, dann könnte man meinen, Beasley wäre ein Lowpost-Spieler á la Duncan. Das ist er nicht und das sollte man auch nicht erwarten. Wenn man aber solche Erwartungen schürrt, weil man meint, Beasley könne sofort die Probleme im Lowpost-Scoring bei den Bulls beseitigen, dann ist das auch nicht besser, als diejenigen, die im letzten Jahr bei Durant davon sprachen, er wäre eine Mischung aus Garnett und McGrady. Im Endeffekt werden sich die Leute wundern, dass Beasley mehr wie ein Mischung aus David West und Carmelo Anthony agiert, als denn wie ein reiner Lowpost-Scorer.
Wie gut Chris Paul als Rookie war, brauchst Du mir sicherlich nicht mit Hilfe von Hollinger erklären. Ich erwarte auch nicht von Rose, dass er bezüglich der Statistik an eine solche Rookie-Saison anknüpfen kann, aber er kann zumindest bezüglich des Impacts auf Pauls Niveau agieren. Schon allein deshalb, weil er mit seinem Zug zum Korb aufgrund seiner athletischen Vorteile prädestiniert für das heutige NBA-Spiel ist. Er kann das, was er am College spielte, direkt auf das PRO-Spiel umlegen, was für Beasley aus meiner Sicht eben nicht möglich ist.
Ich mag Rose auch mehr als Beasley, aber die Einschätzungen beider Spieler, die ich zuletzt in den diversen Threads des Forums habe lesen müssen, gehen meiner Meinung nach weit an der Realität vorbei. Rose wird unmöglich all das erfüllen können, was seitens der Fans schon als Rookie von ihm erwartet wird, und Beasley wird quasi im selben Atemzug massiv unter Wert verkauft, ohne dass es einen erkennbaren Grund dafür gibt. Ich glaube, manche Fans werden von den Leistungen beider Spieler überrascht sein.
Was erwarten denn "die Fans"? Ich sehe es im Übrigen eher umgekehrt, also dass an Beasley Erwartungen gerichtet werden, die er nicht als Rookie erfüllen kann. Es ist die Rede davon, dass er sofort ein 20/10 Lowpost-Monster wird, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Wie gesagt, der Hype um Beasley hat noch nicht das Level wie bei Durant erreicht, aber einige Parallelen sind doch zu erkennen.
Rose=PG, der für Top-Pick in Frage kommt=muss ähnlichen Impact haben.
So ist zumindest mein Eindruck.
Keine Ahnung, bei wem Du diesen Eindruck hast, aber meine Einschätzung beruht weniger darauf, dass Rose ein PG ist, sondern vielmehr auf seiner Spielweise und seinen körperlichen Attributen als PG. Wäre Rose ein 6'7'' SG mit ähnlicher Spielweise würde ich auch zu Rose tendieren. Letztendlich schafft man genau auf diese Weise heute in der NBA die Räume für die Jumpshooter im Team. Man muss immer sehen, wie die körperlichen Attribute im Vergleich zu Spielern auf der jeweiligen Position aussehen und dabei schneidet Rose nun ziemlich gut ab.
Um noch mal den Unterschied zwischen Chris Paul und Derrick Rose klarzumachen, sei darauf verwiesen, dass Paul am College den deutlichen besseren Wurf und auch die besseren Passfähigkeiten zeigte. Hierdurch ergeben sich natürlich auch Vorteile für Paul, da er anders verteidigt werden muss. Rose wird diese Defizite durch Vorteile in der Athletik ausgleichen müssen, wobei ich aber denke, dass ein Jumpshot noch am einfachsten zu erlernen ist. Ob Rose allerdings dann auch die athletischen Vorteile ausspielen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Kann mir das wirklich keiner beantworten?
Also in der Spitze fällt er doch nach den Top2 ziemlich stark ab. Gerade die gehandelten großen Spieler Lopez, Love oder Jordan dürften kaum in vorderen Regionen beispielsweise auch 2007 zu finden gewesen sein. Allerdings halte ich den Draft auf den Positionen der Guards und Swingmen für nicht so schlecht. Aus meiner Sicht ist das Talentlevel bis Mitte der zweiten Runden schon recht ausgeglichen, da dürfte der eine oder andere Steal zu Beginn der zweiten Runde zu haben sein (mir fallen da Walker, Weaver vielleicht Ty Lawson ein). Aber wie gesagt, das Bust-Potential in der Lottery ist aus meiner Sicht relativ hoch. Insgesamt vielleicht wie 2001 oder 2002 ohne Ming, aber aufgrund von Beasley und Rose besser als 2006.
ich stimme da solomo und e_m zu indem was sie vorangehend gesagt haben. paul und deron sind ausnahmespieler, die werden ihre position wohl über die nächsten jahre dominieren.
@mystic: wenn man sich mal anschaut was deron in den playoffs gemacht hat, würde ich nicht sagen,d ass er cp3 in soo viel nachsteht
ohne die super leistungen von paul und deron wäre rose auch kein kandidat auf die #1 denke ich. für einen point guard ist das doch recht selten. anhand dieser beiden und auch den mvp-titeln eines steve nash ist das ansehen an point guards wieder gestiegen...
Das hat damit gar nichts zu tun. Wer die Sache so betrachtet, macht sich das viel zu einfach. Wäre Rose ein Spieler wie Steve Nash, dann würde er aktuell nicht als Nummer 1 Pick in Frage kommen, da sich dabei dann viel zu viele Fragenzeichen auftun würden. Auch der Impact eines Deron Williams macht Rose nicht dazu, eher dann schon Chris Paul, aber dennoch ist es nicht der Hauptgrund, denn dieser liegt eher daran, dass mit Dwyane Wade und Tony Parker die letzten beiden Finals-MVPs eben primär durch den Zug zum Korb punkteten, als durch einen Jumpshot. Der entscheidene Punkt dabei ist, dass Rose die Spielweise hat, die einem Team nach aktueller Regelauslegung entscheidene Vorteile bringt.
um es vorwegzunehmen, im endeffekt stelle ich rose auch vor beasley, aber nur weil ich den spielertyp mehr mag. es ist doch offensichtlich dass rose mehr biss hat, aggressiver ist und besser verteidigt. klar ist beasleys einstellung nicht richtig mies, sonst könnte er nicht so gut spielen, aber ist da klar hinter rose und in der d doch zuweilen nachlässig.
Das kommt noch hinzu, was nun mal auch ein wichtiger Punkt bei einem jungen Spieler ist. Wie sehr ist er bereit, an seine Grenzen zu gehen, wie viel Ehrgeiz steckt in ihm? Talent an sich ist gar nichts, wenn man es nicht auszuschöpfen weiß. Dabei sehe ich Rose eben vor Beasley.
der melo vergleich trifft es eher, wobei beasley schon bulliger ist und mehr power forward ist als der. mystic meinte tweener glaube ich auch nicht negativ, sondern so, dass beasley eben auch mal pf spielen kann, was ich melo eher nicht raten würde. worst case bei draftexpress ist derrick coleman best case amare. das trifft es denke ich ziemlich gut.
Ich meine Tweener mit Sicherheit nicht negativ, denn eigentlich halte ich nicht viel von der "alten" Einteilung, aber der Begriff charakterisiert Beasleys Spielweise nun mal sehr gut. Ich sehe in Beasley auch mehr, als in Bargnani, Marvin Williams oder Stromile Swift, und ich würde mich sicherlich nicht beschweren, wenn er mit dem ersten Pick gezogen wird, aber er bringt aus meiner Sicht mehr Fragen auf, als ich sie mir bei Rose stelle. Bei Rose weiß man prinizipiell, was man bekommt, ob er das auch in der NBA umsetzen kann, steht auf einem andern Stück Papier, aber bei Beasley stellt sich nun mal primär die Frage, ob er sein Spiel aus dem College so in der NBA auch vortragen kann. Aktuell tendiere ich zu einem nein.
Tweener ist aber ein negativ geprägtes Wort. "In between" - der Spieler hängt zwischen zwei Positionen und hat zu große Defizite für beide Positionen (bspw. zu klein/schwach für die Vier und zu langsam/wurfschwach für die Drei). Das Gegenteil (positiv) ist "Combo". Ein Combo-Guard oder Combo-Forward kann problemlos beide Positionen spielen.
In Ordnung, dann will ich Beasley Combo-Forward nennen, der aus meiner Sicht leichte Mängel für die PF-Position aufgrund seiner Größe und Kraft hat.
Ich denke, es gibt Argumente für beide Spieler und man sollte nicht vergessen, dass beide noch Freshman sind und bei hohen Draftpicks geht es doch meistens um die Zukunft als um's Jetzt.
Eben, daraus ergibt sich aber auch, dass auch Rose sich verbessern kann (sogar muss, aber das ist ein anderes Thema), das gilt eben nicht nur für Beasley. Wobei Rose' Schwachstelle, also primär der Wurf, einfacher zu erlernen sein dürfte. Beide sind Freshman, beide Spieler haben eine hervorragende NCAA-Saison absolviert, und beide werden sich bezüglich des ROY wohl hinter Oden (hoffentlich) anstellen müssen. Für Rose dürfte die Situation sowohl bei den Bulls als auch bei Miami einfacher sein, als für Beasley, für den die Konkurrenz auf der jeweiligen Position hinsichtlich der Spielweise größer sein dürfte.
Warum soll Beasley sich nicht Karl Malone als sportliches Vorbild nehmen? Mit 19 sah er sicherlich auch nicht aus wie mit 29, Malone war auch keine 6'10'', nahm auch nicht wenige Jumper, etc.
Zynisch könnte man jetzt darauf verweisen, dass Malone regelmäßig in den Playoffs schlechter spielte, als in der RS. Vielleicht sollte sich Beasley dann eher Nowitzki als Vorbild nehmen. Dennoch kann es durchaus sein, dass der Eindruck, Beasley spielt mehr für seine individuellen Zahlen und Auszeichnungen, als es Rose macht, gerechtfertigt ist. Ich denke, für Paxson wird das sicherlich ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung sein, denn, und das hatte ich auch mal geschrieben, soweit weg voneinander sind Rose und Beasley auch aus meiner Sicht nicht.
Paxson hat es bei der Entscheidung erstmal nicht einfach, und dann doch wieder. Ich würde ihm als Fan später keine Vorwürfe machen, falls sich später herausstellt, dass er den "Falschen" genommen hat. Es gibt mMn für beide Spieler genügend Gründe.
Na ja, wenn der andere Spieler dann erfolgreich spielt, wohingegen die Wahl der Bulls mal wieder nicht die richtige war, dann wird man Paxson so oder so Vorwürfe machen, so ist nun mal das Business. Ich hoffe selbstverständlich darauf, dass Paxson den richtigen Spieler auswählt, und darauf, dass beide Spieler über den Erwartungen agieren können.