Es ist völlig ok, mal einen Profi nach längerer Verletzung ein, zwei oder drei Spiele Praxis in der zweiten Mannschaft zu geben. Oder einem Jungprofi, der bei den Profis kaum Minuten sieht, mehr Spielpraxis zu verschaffen. Aber ansonsten soll eine zweite Mannschaft eines Proficlubs eben dazu da sein, den Übergang eigener Talente vom Jugendfußball zum Erwachsenenfußball zu gewährleisten und zu erleichtern. Das ist der Job einer zweiten Mannschaft. Genau daraus ensteht doch ihre Existenzberechtigung, weil die Proficlubs der 3.Liga und die ambitionierten Teams der RL wegen des enormen Finanzdrucks gar nicht vornehmlich auf junge Spieler setzen können.
Eine zweite Mannschaft ist nicht dazu da, mit Leihspielern von Erstligaclubs die Aufstiegsrunde zu erzwingen. Sie ist auch nicht dazu da, wie in Dortmund das U23 voll asuzureizen und einfach 18 von 23 Kaderplätzen mit schon recht erfahrenen Profis im Alter von 21-22 zu besetzen, die man woanders eingekauft hat. Klar hält man so die 3.Liga, aber wofür denn?
Ich stehe Bayern und dem HSV nahe und kann es da deshalb am besten beurteilen. Aber ich finde deren Regelungen gut:
Gefordert wird vom DFB eine U23. Bayern und der HSV spielen mit einer selbstverpflichteten U21. Bayern will das noch weiter verjüngen und künftig mit einer U20 oder U19 antreten, verstärkten durch die drei erlaubten Ü23 Spieler. Der HSV verzichtet komplett auf erlaubte ältere Spieler und setzt darauf, dass die jungen Spieler früh Eigenverantwortung auf dem Platz lernen.
Beides finde ich gut, weil es dem Sinn des Übergangs von Jugend zu Erwachsenenfußball enstpricht. Eben Talentförderung vor Ergebnisse. Andere Vereine haben da sicher auch spannende Konzepte, aber die kenne ich nicht genau genug.