EM 2024 - Viertelfinals 1. Spieltag (Jamal vs. Yamal + Equipe Tricolore vs. Seleção)


Welche Teams kommen ins Semifinal?


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Obmann

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Natürlich spielt das eine Rolle. Man setzt den Schiedsrichter damit schon in die Erwartungshaltung, du hast damit etwas nicht gesehen.
Die Quote ist auch eindeutig, wenn jemand zum TV-Screen geschickt wird.

Den VAR führt das natürlich ad absurdum. Aber auch hier gäbe es eine Möglichkeit. Die Coaching-Challenge. Ein Trainer hat die Möglichkeit, wie oft ist zu diskutieren, dass sich ein Schiedsrichter eine Situation noch einmal anschaut.

Eines kann man den VAR aber lassen. Eine der Kritikpunkte damals am VAR war, dass Fußball zu stringent wird. Es wird gar nicht mehr über Spielsituationen diskutiert. Es fehlt diese "Stammtischdiskussionen".
Ganz im Gegenteil. Der VAR hat dazu geführt, dass nun über Situationen 2 Wochen gesprochen wird. Früher war es 3-4 Tage und es hieß, es war eine Fehlentscheidung oder eben nicht. Jetzt wird diskutiert, wie so so entschieden wurde und warum der VAR so gehandelt habe und man versucht Erklärungen dafür zu finden.
 

skyscraper

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Ich verstehe einfach nicht, warum man nicht einfach die Verantwortung dafür, ob etwas überprüft wird, von den Schiedsrichtern wegnimmt. Jedes Team bekommt 2 oder 3 Challenges pro Spiel, die sie jeweils behalten, wenn der Schiedsrichter seine Entscheidung tatsächlich revidiert. Ausnehmen davon würde ich nur Abseits und Torauslinienentscheidungen.

Dann spart man sich nämlich die ganze Diskussion, warum Szene A überprüft wird, aber Szene B nicht.
 

Savi

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Es ist immer interessant, wenn man mit Menschen spricht, die bei bestimmten Dingen einen Blick hinter die Kulissen werfen können.

Ich hatte das Glück, mit jemand diskutieren zu können, der unmittelbar mit den Schiedsrichtern der Achtel- und Viertelfinals Kontakt hatte. Insbesondere zu den beiden strittigen Handspielen konnte er für mich gut erklären, warum es gegen Dänemark Elfmeter gab und gegen Spanien nicht. In beiden Situationen muss man für die Entscheidung ausblenden komplett ausblenden, was daraus hätte entstehen können. Für die Handspielregel ist beispielsweise völlig egal, ob der Schuss von Musiala in den Winkel geflogen wäre, oder irgendwo zwischen Freiburg und Karlsruhe auf der Autobahn eingeschlagen wäre. Dasselbe mit der Flanke - Fingerspitze an einer Flanke Richtung Stadionuhr oder Faust vor dem einköpfbereiten Stürmer vor dem leeren Tor ist nur für die Frage Karte ja oder nein und wenn ja welche Farbe relevant, nicht für die Frage Elfmeter oder nicht.

Dann hat er uns zu einem Gedankenexperiment eingeladen. Wenn die Flanke einen Hauch tiefer gekommen wäre, und Andersson den Ball nicht nur so geringfügig berührt, dass man den Chip im Ball braucht, um es zu merken, sondern ihn klar und eindeutig mit dem Arm in genau derselben Haltung blockt, dann redet kaum jemand mehr von einem unberechtigten Elfmeter. Dann wollen 99% der Fans, die nicht für Dänemark sind, den Elfmeter sehen, weil der Arm eben ziemlich weit oben ist.

Bei Cucureilla war das Problem die Kameraperspektive - tatsächlich hatte Cucureilla die Arme nicht genau neben seinem Körper, sondern ein Stück dahinter. In den meisten Bildern, die von der Szene gezeigt wurden, sieht es so aus, als hätte die Kamera frontal vor ihm gestanden. Tatsächlich stand sie schräg seitlich. Zweites Experiment: frontal vor den Spiegel stellen und die Arme soweit abspreizen wie ihr meint, dass es gerade noch ok ist, wenn der Arm angeschossen wird, ohne dass es Strafstoß geben müsste. Dann die Arme etwas nach hinten strecken ohne den Winkel zu verändern. Und schließlich den Körper in der Hüfte leicht drehen.
es ist verblüffend - ohne die Armhaltung zu ändern,scheint das Spiegelbild den einen Arm an den Körper zu ziehen und der andere wandert in die verbotene Zone. Das ist bei der Situation auch passiert. Der Arm war in Wirklichkeit weniger weit abgespreizt als es auf den Bildern aussah.

Zweites Problem war das VAR-Protokoll. Taylor hat im Spiel sofort gesagt, unabsichtlich, weiter, und das mit einer Geste unterstrichen. Damit kann der VAR nur noch eingreifen, wenn er sich hundertprozentig sicher ist, dass es Strafstoß geben MUSS. Selbst wenn er Tailor an den Bildschirm holt, weiß jeder Spieler, jeder Offizielle und die meisten Zuschauer, dass es Elfmeter geben muss. Geht der Schiedsrichter raus, sinkt sein Ermessensspielraum in dieser speziellen Situation auf Null, es sei denn, er will den VAR vor den Augen der Welt vor den Bus werfen.

Und drittens war da natürlich noch die extrem ruppige Anfangsphase u.a. mit den beiden heftigen Fouls von Kroos im Hinterkopf. Wenn irgendwann einmal die KI Entscheidungen trifft, würde sie vielleicht trotzdem auf Strafstoß entscheiden. Als Mensch war Tailor aber klar, dass der Rest des Spiels und das Geschehen danach ein Problem werden kann, wenn er einen Elfmeter für Deutschland gibt, der nicht für alle sonnenklar ist.
Also zusammengefasst:
Es gibt zweifelhafte Handregeln inkl. der Auslegung. Die Schiris inkl VAR müssen diese nach Regelwerk korrekt bewerten, aber Spieler und Zuschauer sind damit nicht zufrieden.
Hört sich für mich nach Kack Regeln an, die man endlich ändern und sinnvoll gestalten sollte
 

Ken

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Natürlich spielt das eine Rolle. Man setzt den Schiedsrichter damit schon in die Erwartungshaltung, du hast damit etwas nicht gesehen.
Die Quote ist auch eindeutig, wenn jemand zum TV-Screen geschickt wird.

Den VAR führt das natürlich ad absurdum. Aber auch hier gäbe es eine Möglichkeit. Die Coaching-Challenge. Ein Trainer hat die Möglichkeit, wie oft ist zu diskutieren, dass sich ein Schiedsrichter eine Situation noch einmal anschaut.

Eines kann man den VAR aber lassen. Eine der Kritikpunkte damals am VAR war, dass Fußball zu stringent wird. Es wird gar nicht mehr über Spielsituationen diskutiert. Es fehlt diese "Stammtischdiskussionen".
Ganz im Gegenteil. Der VAR hat dazu geführt, dass nun über Situationen 2 Wochen gesprochen wird. Früher war es 3-4 Tage und es hieß, es war eine Fehlentscheidung oder eben nicht. Jetzt wird diskutiert, wie so so entschieden wurde und warum der VAR so gehandelt habe und man versucht Erklärungen dafür zu finden.
Das stimmt die Diskussionen bleiben.
Über das Wembley Tor, die "Schwalben" im WM Finale 1974 und 1990, Italien Südkorea 2002 oder das verpfiffene CL Finale 2013 sprach man aber länger als 4 Tage.
 

Jerry

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Natürlich spielt das eine Rolle. Man setzt den Schiedsrichter damit schon in die Erwartungshaltung, du hast damit etwas nicht gesehen.
Die Quote ist auch eindeutig, wenn jemand zum TV-Screen geschickt wird.

Ja, aber gerade bei Handspiel erwartet doch wirklich keiner, dass er ein Handspiel sofort richtig bewertet. Dort noch mal rauszugehen, ist doch völlig normal - so aus Zuschauersicht. Hast du eigentlich die Quote?

Den VAR führt das natürlich ad absurdum. Aber auch hier gäbe es eine Möglichkeit. Die Coaching-Challenge. Ein Trainer hat die Möglichkeit, wie oft ist zu diskutieren, dass sich ein Schiedsrichter eine Situation noch einmal anschaut.

Und das ist die Sache, die ich absolut NULL verstehe. Challenge ist doch wirklich das beste. Jeder Coach eine Challenge pro Halbzeit, wenn sie richtig war, behältst du sie.
Abseits könnte man tatsächlich einfach immer prüfen, aber Foulspiel/Handspiel einfach nur durch Challenge.
 

DesmondGrün

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Natürlich spielt das eine Rolle. Man setzt den Schiedsrichter damit schon in die Erwartungshaltung, du hast damit etwas nicht gesehen.
Die Quote ist auch eindeutig, wenn jemand zum TV-Screen geschickt wird.
Ich vermute aber auch, dass das nur innerhalb der Schiedsrichter-Bubble eine Rolle spielt.
Im Rugby gibt es da z.B. eine gesündere Fehlerkultur, da bittet der Hauptschiedsrichter auch durchaus selber um eine Überprüfung einer Situation.

Ich finde es ja auch bezeichnend, dass man nicht will, das die Kommunikation zwischen VAR und Feldschiedsrichter öffentlich gemacht wird....
Nur weil die Schiris das selber nicht wollen, aus Angst vor negativen Reaktionen.
Beim Hockey, beim Rugby, beim Basketball kann ich z.B. der Unterhaltung folgen und den Schiris wird das normalerweise nicht mehr groß negativ ausgelegt.
 

l*v*l

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Zweites Problem war das VAR-Protokoll. Taylor hat im Spiel sofort gesagt, unabsichtlich, weiter, und das mit einer Geste unterstrichen. Damit kann der VAR nur noch eingreifen, wenn er sich hundertprozentig sicher ist, dass es Strafstoß geben MUSS. Selbst wenn er Tailor an den Bildschirm holt, weiß jeder Spieler, jeder Offizielle und die meisten Zuschauer, dass es Elfmeter geben muss. Geht der Schiedsrichter raus, sinkt sein Ermessensspielraum in dieser speziellen Situation auf Null, es sei denn, er will den VAR vor den Augen der Welt vor den Bus werfen.

Der VAR soll ihn ja nicht für einen ergebnisoffenen Diskurs zum Monitor quatschen, wenn er es einfach anders bewertet. Nur wenn der Mann an der Pfeife es nicht wahrnimmt oder die Entscheidung klar falsch ist, gibt es diesen Gang. Wenn ein Schiri aber so direkt und deutlich "hab ich gesehen und es ist kein Elfer" sagt, ist es schon ein kleiner Affront, ihn überhaupt zur Review Area zu holen. Geht er raus, wirft er zuerst sein Urteilsvermögen vor den Bus.

Bliebe die Frage, ob der Schiedsrichter die Möglichkeiten in so einem KO-Spiel überhaupt erst so einschränken muss. Vermutlich ist das Bewertungssystem dahinter so fies, dass ein "ich würde es mir noch mal angucken" mehr Punkte Abzug bringt als fünf doof bewertete Fouls.

Er nimmt sich damit jedoch die Option, lieber sein Urteilsvermögen als seine zukünftige Karriere für eine Szene vor den Bus zu werfen.

Fazit: Irgendwas landet immer vor dem Bus. Eventuell sollte manch Gemauschel hinter den geschlossenen Türen das erste sein.
 
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