FC Bayern München 2015/2016 - letzter Anlauf mit Pep?


Status
Für weitere Antworten geschlossen.

le freaque

Bankspieler
Beiträge
23.564
Punkte
113
Ort
Hamburg
Benitez kommt auch auf drei. Früher Ernst Happel (damals war die Eeredivise ja eine Topliga). Mehr fallen mir aber auch nicht auf Anhieb ein.
 

xEr

Bankspieler
Beiträge
12.730
Punkte
113
Solomo hat schon das Wichtigste gesagt und ich bin da ganz seiner Meinung. Ergänzend nur noch eines, Bayern gewinnt seine Spiele in der Liga mit einer Selbstverständlichkeit und Dominanz, die es unter Jupp so nicht gab. Jupp hat deutlich defensiver und mit deutlich mehr Umschaltspiel gespielt, während Bayern unter Pep immer gnadenlos den Ball besitzen will und unaufhörlich nach Vorne spielt. Das macht die Mannschaft unabhängig vom Personal, während bei Jupp die Individualität noch entscheidender war, ist nun das System und die Spielweise der Garant für den Erfolg.

Ich will das eine auch gar nicht besser machen als das andere und Heynckes hat einen Superjob gemacht, grandios sogar. Aber Bayern ist unter Pep nochmal deutlich dominanter geworden und nahezu in jedem Spiel mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit überlegen. Gewonnen haben beide ihre Spiele und wenn du nur nach dem Erfolg schaust, dann hast du Recht.

In der Triple-Saison hat Bayern doch mindestens genauso selbstverständlich die Spiele gewonnen. Es sind ja nicht nur die Punkte. Bayern hatte 12/13 eine Tordifferenz von +80 (!). Unter Pep in den Folgejahren +71 und +62. Einzig diese Saison könnte Pep die Heynckes Marke erreichen. Aber besser wird es wahrscheinlich nicht.
Du sagst die Mannschaft wurde unter Pep unabhängiger vom Personal. Das ist schon richtig. Jedoch wurde für Pep der Kader auch nochmal massiv verbessert. Innerhalb von 2 Jahren wurden für ihn geholt, u.a.: Lewandowski, Götze, Thiago, Alonso, Benatia, Costa, Vidal, Bernat, Coman. Nie zuvor hat Bayern in so kurzer Zeit so viele Topleute geholt. Das ergibt doch eine völlig neue Breite für den Kader und ganz andere Rotationsmöglichkeiten.
Man muss Pep definitiv zu gute halten, dass diese Transfers überwiegend gut eingeschlagen sind. Aber da war Heynckes ja auch auf einem guten Weg. Dante, Martinez und Dzukic hat er super eingebaut. Eigentlich finde ich seine Leistung auch deswegen größer, weil er mit individuell schwächeren Spielern mindestens genauso dominant war wie Pep in den Folgejahren. Allerdings weiß man natürlich nicht ob Heynckes es in den Folgejahren genauso geschafft hätte die Spannung oben zu halten.
Ansonsten hat Pep das Spielsystem natürlich variabler gemacht, indem viele Spieler regelmäßig auf neuen Positionen eingesetzt wurden. In meinen Augen hat das die Mannschaft aber nur bedingt stärker gemacht. Z.b. die Zeit, in der Lahm und Alaba im MF eingesetzt wurden. Jetzt wo sie wieder überwiegend als AV spielen (wie unter Heynckes), finde ich Bayern stärker.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Solomo hat schon das Wichtigste gesagt und ich bin da ganz seiner Meinung. Ergänzend nur noch eines, Bayern gewinnt seine Spiele in der Liga mit einer Selbstverständlichkeit und Dominanz, die es unter Jupp so nicht gab. Jupp hat deutlich defensiver und mit deutlich mehr Umschaltspiel gespielt, während Bayern unter Pep immer gnadenlos den Ball besitzen will und unaufhörlich nach Vorne spielt. Das macht die Mannschaft unabhängig vom Personal, während bei Jupp die Individualität noch entscheidender war, ist nun das System und die Spielweise der Garant für den Erfolg.

Ernsthaft?? o_O
Da ist für mich ehrlich gesagt genau das Gegenteil der Fall. Peps System lebt viel mehr von den Individualisten und den Spielern die 1vs1 können. Ok, vllt ist man heute nicht mehr so abhängig von einzelnen Spielern, weil man den Kader nochmal deutlich verbessert hat, aber das hat doch nichts mit dem System zu tun.
 
G

Gelöschtes Mitglied 141

Guest
Pep benötigt für seine Art Fußball einen Dosenöffner. Bei Barca war es Messi, bei Bayern sollte es Robben werden, nachdem Neymar nicht geholt wurde. Die individuellen Ansprüche sind für den dominanten Ballbesitzfußball, gerade im offensiven Bereich, um Länger höher als bei einem Ancelotti, Enrique oder Klopp. Wie viele Spieler können aus dem Stand kreieren oder selbst den direkten Weg zum Tor nehmen, wenn der Gegner einen Bus parkt. Nüchtern betrachtet kann Robben das auch nicht.
 

Malte

Bankspieler
Beiträge
4.374
Punkte
113
Ernsthaft?? o_O
Da ist für mich ehrlich gesagt genau das Gegenteil der Fall. Peps System lebt viel mehr von den Individualisten und den Spielern die 1vs1 können. Ok, vllt ist man heute nicht mehr so abhängig von einzelnen Spielern, weil man den Kader nochmal deutlich verbessert hat, aber das hat doch nichts mit dem System zu tun.

Ich sehe das so, ja. Bayern spielt immer gleich dominant, egal ob Alaba auf LV spielt oder Rafinha, ob Alonso oder Kimmich aufläuft, ob Martinez oder Benatia spielt, mit Rode oder mit Thiago, mit Robben oder Costa oder mit Müller oder Coman usw. Das System greift immer und das Spiel läuft immer stabil wie es sollte.

Natürlich ist Bayern Spiel weiterhin sehr stark auf das Spiel über die Außen ausgelegt. Das macht aber ja auch Sinn, wenn du so starke Außenspieler und Individualisten wie Robben, Costa, Coman, Ribery hast und so offensivstarke AVs wie Alaba, Bernat, Rafinha. Und logischerweise leidet das Spiel dann auch, wenn du plötzlich nur noch einen Coman hast und Robben, Ribery, Alaba, Bernat, Costa gleichzeitig fehlen. Aber selbst in solchen Situationen steht Bayern mit 10 Feldspielern in des Gegners Hälfte und hat immer noch extreme Passsicherheit und Ballkontrolle.

Für mich ist ganz klar, dass Bayern unter Pep deutlich mehr System spielt und das dieses System eben nicht nur in eine Richtung und nur für die Offensive gilt, sondern für alle Mannschaftsteile. Natürlich ist Bayern tiefer besetzt als je zuvor, aber sie können die vielen Verletzten auch dadurch besser auffangen, weil sie nun im Kollektiv besser funktionieren als je zuvor. Das ist ein Verdienst von Pep, aus meiner Sicht.

Auch nochmal an xer:

Ich habe großen Respekt vor der Leistung von Jupp. Er hat die Mannschaft wunderbar geführt, altersweise und so relaxt, wie ich ihm das gar nicht zugetraut hätte. Das er ein Fußballfachmann ist, braucht man nicht diskutieren. Er hat es sogar geschafft seine Vorstellung vom Fußball an das damalige Dortmund anzupassen und hat im zweiten Jahr tatsächlich einen perfekten Mix aus Ballkontrolle und Konterfußball spielen lassen. Gerade im Umschaltspiel war Bayern in der Triple-Saison eine Maschine. Aber und das sage ich bei allem Respekt vor seiner großen Leistung, er hatte eine Mannschaft die von blinder Erfolgsgier angetrieben wurde. Eine Mannschaft, die auf einer Mission war und die das Drama im Jahr zuvor vergessen machen musste! Das hat ihm auch geholfen und es ist nicht sonderlich fair Pep (und auch jeden anderen Trainer) ausschließlich mit einer so sensationellen Ausnahmesaison zu vergleichen. Man kann auch nicht von jedem BVB Trainer erwarten, dass er nun 81 Punkte einfährt. Manchmal entsteht im Fußball (und generell im Sport) eine gewisse Eigendynamik und das führt dann zu außergewöhnlichen Ergebnissen. Das lässt sich danach dann oft nicht so bestätigen. Und in Jupps Saison vor dem Triple hat er den Titel an den BVB verloren, das wird manchmal auch vergessen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 141

Guest
Pep geht und wir führen gemeinsam eine sachliche, argumentative und niveauvolle Diskussion. Keine Nebenkriegsschauplätze, keine getrolle ....sehr schön, entspannt lesen und antworten zu können. :) Warum nicht öfter...
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.793
Punkte
113
Ehrlich gesagt fehlt mir beim Pep-System der finale Pass für den Torabschluss bzw. das System IM Strafraum um gute Abschlüsse zu bekommen. Da hat sich Barcelona meiner Meinung nach deutlich verbessert inzwischen, da kommt es ständig zwingend zu Torgefahr auch ohne reine 1vs1-Spezialisten. Nicht nur wenn Messi am Ball ist. Wenn Costa nicht auf dem Platz steht erspielt Bayern nicht so dermassen viele gute Chancen wie man das bei einem starken System erwarten würde. Man hat Ballbesitz ohne Ende und kann den Ball sichern und ständig erobern, aber am Strafraum ist dann immer Ende mit Tiki-Taka und man bekommt den Ball nicht auf's Tor. Sah man gerade erst wieder im Pokal, wie fällt das Tor ? Mit nem Fernschuss von nem Abwehrspieler.
 

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Ich sehe das so, ja. Bayern spielt immer gleich dominant, egal ob Alaba auf LV spielt oder Rafinha, ob Alonso oder Kimmich aufläuft, ob Martinez oder Benatia spielt, mit Rode oder mit Thiago, mit Robben oder Costa oder mit Müller oder Coman usw. Das System greift immer und das Spiel läuft immer stabil wie es sollte.

Natürlich ist Bayern Spiel weiterhin sehr stark auf das Spiel über die Außen ausgelegt. Das macht aber ja auch Sinn, wenn du so starke Außenspieler und Individualisten wie Robben, Costa, Coman, Ribery hast und so offensivstarke AVs wie Alaba, Bernat, Rafinha. Und logischerweise leidet das Spiel dann auch, wenn du plötzlich nur noch einen Coman hast und Robben, Ribery, Alaba, Bernat, Costa gleichzeitig fehlen. Aber selbst in solchen Situationen steht Bayern mit 10 Feldspielern in des Gegners Hälfte und hat immer noch extreme Passsicherheit und Ballkontrolle.

Für mich ist ganz klar, dass Bayern unter Pep deutlich mehr System spielt und das dieses System eben nicht nur in eine Richtung und nur für die Offensive gilt, sondern für alle Mannschaftsteile. Natürlich ist Bayern tiefer besetzt als je zuvor, aber sie können die vielen Verletzten auch dadurch besser auffangen, weil sie nun im Kollektiv besser funktionieren als je zuvor. Das ist ein Verdienst von Pep, aus meiner Sicht.

Auch nochmal an xer:

Ich habe großen Respekt vor der Leistung von Jupp. Er hat die Mannschaft wunderbar geführt, altersweise und so relaxt, wie ich ihm das gar nicht zugetraut hätte. Das er ein Fußballfachmann ist, braucht man nicht diskutieren. Er hat es sogar geschafft seine Vorstellung vom Fußball an das damalige Dortmund anzupassen und hat im zweiten Jahr tatsächlich einen perfekten Mix aus Ballkontrolle und Konterfußball spielen lassen. Gerade im Umschaltspiel war Bayern in der Triple-Saison eine Maschine. Aber und das sage ich bei allem Respekt vor seiner großen Leistung, er hatte eine Mannschaft die von blinder Erfolgsgier angetrieben wurde. Eine Mannschaft, die auf einer Mission war und die das Drama im Jahr zuvor vergessen machen musste! Das hat ihm auch geholfen und es ist nicht sonderlich fair Pep (und auch jeden anderen Trainer) ausschließlich mit einer so sensationellen Ausnahmesaison zu vergleichen. Man kann auch nicht von jedem BVB Trainer erwarten, dass er nun 81 Punkte einfährt. Manchmal entsteht im Fußball (und generell im Sport) eine gewisse Eigendynamik und das führt dann zu außergewöhnlichen Ergebnissen. Das lässt sich danach dann oft nicht so bestätigen. Und in Jupps Saison vor dem Triple hat er den Titel an den BVB verloren, das wird manchmal auch vergessen.


Und ich bin der Meinung, dass man unter Jupp defensiv besser stand bzw organisiert war, alleine schon weil Martinez ein viel besserer DM als IV ist, Lahm ein besser RV als ZM ist, Alaba ein besserer...Ich glaube auch, dass man sich mehr Torchancen durch "Kombinationsspiel" herausgearbeitet hat, aber vermutlich wird sich das nie klären lassen.
Ich finde es halt nur merkwürdig, wenn man das Argument machen möchte, dass man heute viel weniger von der individuellen Klasse abhängig ist, obwohl man nicht mehr Erfolg, dafür aber deutlich mehr individuelle Qualität hat.
Allerdings muss ich sagen, dass Viele die Entwicklung unterschätzen, die in den letzten 5 Jahren geschehen ist. mMn hat sich das Gefälle in der BuLi in den letzten 5 Jahren stärker vergrößert als in den 50 Jahren zuvor.
Es wird immer davon gesprochen, dass Jupp so eine motivierte Mannschaft hatte, die "on mission" war, was ich persönlich für eine retrospektive Wahrnehmung halten, aber was solls. Die Mannschaften oben werden immer besser und dominanter. Diese Entwicklung fand zu Guardiolas Zeit statt, aber er war nicht alleinverantwortlich dafür. Diese ganzen Absacker nach Meisterschaften, Turnierjahren etc werden wesentlich wenig häufig auftreten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der BVB dem Rest der Liga jetzt auch entlaufen wird, ohne dass dies Tuchels alleiniger Verdienst ist.
Schau dir vGaals CL-Finalteam an und vergleiche das mit heutige, oder wenn man ganz krass sein will, die Klinsi-Bayern. :panik:
Würdest Du im direkten Duell auf die heutigen Bayern gg das 2013er-Team setzen? Ich glaube, dass das 13er Team weder gg Real, noch gg Barca verloren hätte.
 

ocelot

Bankspieler
Beiträge
3.215
Punkte
113
Ort
Tannhauser Gate
Unter Pep ist die offensive Spielweise noch "dominanter", ab der zweiten Saison fand ich die Chancenkreierung in den guten Phasen sogar aggressiver als unter Jupp. Dafür hat man sich gegen starke Gegner vielleicht zu sehr in die Rolle des Spielmachers drängen lassen (Real) und dabei zu offensiv agiert - das ist schon über 90 Minuten sauschwer zu lösen für die Defensive gegen Topteams im Umschaltspiel, ein verpatztes Tackling im Gegenpressing gefolgt von einem gelungenem Diagonalball und schon rennt jemand frei auf Neuer zu.

Unter Jupp hat sogar Juventus spielerisch versucht auf "Augenhöhe" zu agieren. Dazu hatte man einfach in den wichtigen Spielen das Glück, z.B. durch Distanzschüsse, früh in Führung zu gehen. Heutzutage ist das Spiel doch fast gelaufen, wenn der Gegner das 1:0 macht. Kassierst du dann kurz danach vielleicht noch den zweiten Treffer, läuft´s fast immer auf ein 4:0 hinaus (Bayern vs. Barca, Dortmund vs. Real, Real vs. Bayern, Deutschland vs. Brasilien etc.).

Dafür empfand ich persönlich das Halbfinale gegen Barcelona als starke Leistung: Trotz fehlender Flügelzange, die es Barca ermöglichte, offensiv riskanter zu agieren als Bayern, konnte im Endeffekt nur Messi den Unterschied machen, der mit seiner absoluten "Clutch-Performance" einmal mehr vermuten ließ, dass er eigentlich nicht möglich ist.

In der Bundesliga kamen Peps Bayern punkte- und toretechnisch doch sehr nah an die Traumsaison unter Jupp, obwohl die Bundesliga ja recht früh als vorbei erklärt wurde. Natürlich hat Guardiola noch eine Menge toller Spieler dazu bekommen. Andererseits garantiert dies noch lange nicht das meines Erachtens noch einmal gesteigerte Niveau des Spiels im Ballbesitz. Man sollte fairerweise auch beachten dass einige der (auch für Jupps Erfolg) wichtigsten Spieler in den entscheidenen Phasen einfach ausgefallen sind, allen voran Robben und Martinez.

Ohje, ich scheine wohl auch die Vorahnung zu haben, dass Pep geht. Sonst würde ich hier wohl kaum mit dem vierten(?) Post in den ca. dreizehn Jahren, die ich hier inzwischen passiv mitlese, die letzten Jahre Revue passieren lassen ;)
 

RoyalChallenger

Bankspieler
Beiträge
1.296
Punkte
113
Und in Jupps Saison vor dem Triple hat er den Titel an den BVB verloren, das wird manchmal auch vergessen.

Das wird nicht vergessen, sondern nur richtig eingeordnet. Verloren ist auch das falsche Wort, denn die Bayern hatten den Titel ja gar nicht. Als Heynckes übernommen hat, hatte sich die Mannschaft so gerade noch auf den dritten Platz gerettet. Das ist doch eine ganz andere Situation, als wenn ich den amtierenden Champions League Sieger übernehme. Die Leistung von Heynckes wird einfach systematisch unterschätzt, weil er nicht so eine Aura hat wie Guardiola und weil er weniger Schnick-Schnack ala "Lahm ins Defensive Mittelfeld" betrieben hat. Dabei hatte Heynckes bei den Bayern die deutlich schwerere Aufgabe und dabei noch mehr Erfolg.
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
23.564
Punkte
113
Ort
Hamburg
In der Vizesaison hatte die Mannschaft nach 12 Spielen 5 Punkte Vorsprung vor Dortmund, nach 32 hatte sie 8 Punkte Rückstand und rechnerisch keine Chance mehr, Meister zu werden. Da ist verloren mMn durchaus das richtige Wort. In der Saison 2012/13 hat Heynckes absolut alles richtig gemacht, 2011/12 aber ganz sicher nicht. Abgesehen davon halte ich es für die deutlich schwierigere Aufgabe, eine Mannschaft zu übernehmen, die gar nicht mehr erfolgreicher werden kann, als eine, die gerade mit dem individuell stärksten Kader eine völlig frustrierende Saison hinter sich hat und frisch mit z.B. Neuer (für Kraft) und Boateng verstärkt wurde.
 

mass

Bankspieler
Beiträge
8.745
Punkte
113
Och na ja.
Die Arbeit von Pep dürfte für sich stehen. Selbst Heynckes hat seinerzeit, sich noch bei Bayern im Amt befindend klar protokolliert, "wenn man Pep bekommen kann, muss man ihn holen".
Das sagt für mich eigentlich alles aus, wie wirkliche Fachleute des Fussballs den Trainer Guardiola sehen. Und er hat das in den knapp 3 Jahren an der Säbener als Fusball-Lehrer absolut nachgewiesen.

Eine andere Frage ist die Art und weise, wie dieser Trainer sich selbst sieht. Seine Art der Menschenführung und Motivation mag ja oft durchdacht und auch oft erfolgreich sein, für mich wirkt sie aber desöfteren unglaubwürdig (xyz ist Supersupersuper), manchmal zu pathetisch (ich bin stolz und dankbar hier yxz tun zu dürfen) und desöfteren ist mir auch zu viel Gutmenschentum dabei (wir widmen diesen Sieg zxy). Daher sagt mein Bauch, dass 3 Jahre unter diesem eigenwilligen Menschen auch genug sein könnten für beide Seiten.

Kalle hat vor ein paar wochen gesagt "Trainer kommen und gehen" und genau diesem satz kann ich mich zu 100 Prozent anschliessen.
Schön wäre halt, dass wenn der abschied wirklich offiziell bekannt gegeben werden sollte jetzt bald, dass man dann wie 2013 die Spielzeit ohne wenn und aber zu Ende spielt und diesem fachlich ausserordentlich guten Trainer unabhängig von Ergebnissen einen würdigen verdienten Abgang ermöglicht. Einen Abschuss der Marke van Gaal fände ich in diesem Fall komplett unakzeptabel.
 

Solomo

Hundsbua
Beiträge
34.371
Punkte
113
Ort
Oberbayern
Würdest Du im direkten Duell auf die heutigen Bayern gg das 2013er-Team setzen? Ich glaube, dass das 13er Team weder gg Real, noch gg Barca verloren hätte.
Man kann das Team aus 2013 nicht auf ein Spiel aus 2014 übertragen. Auch wenn das manche immer noch nicht so sehen (wollen), man kann das Team aus 2012/2013 nicht losgelöst von der Situation sehen. Einfach davon auszugehen, dass es 2013/2014 so weitergegangen wäre, ist und bleibt ein Trugschluss. Insofern: Das Team aus 2013 hätte Real und Barca in 2013 mehr Gegenwehr geleistet. Man hatte aber 2012/2013 auch Glück, wie man es eben braucht, wenn man so einen vollen Erfolg einfährt. Drei Tore gegen Barca waren grenzwertig, man hatte kaum Verletzte in der entscheidenden Phase, gegen Juve hat Buffon zweimal gepatzt und Messi war aus Verletzungsgründen ein Nullfaktor. Dazu hatte man im CL-Finale eben auch Glück, dass der Schiri gepfiffen hat. Alles keine Abwertung der Leistung aus 2012/2013, aber da wo man bei Pep überkritisch ist (nur der CL-Titel zählt!!!einseinseins), wird mit Blick auf 2012/2013 so manches glatt gebügelt. Das wurde ja alles auch schon hundert mal geschrieben und diskutiert. Für mich hat Pep das Aus gegen Real mit zu verantworten, an dem gegen Barca gebe ich ihm keine Schuld. Genauso hat für mich aber z.B. Heynckes seinen Anteil an der titellosen Saison 2011/2012 und besonders am verlorenen CL-Finale.

Beide, Heynckes und Pep, sehen das übrigens jeweils genau so und haben daraus die richtigen Schlüsse gezogen. Das macht sie zu großen Trainern.

Welcher Stil einem jetzt besser gefällt, ist halt Ansichtssache. 2012/2013 war eine Saison, die mir ewig in Erinnerung bleiben wird, ebenso geht es mir aber auch mit den Jahren unter Pep. Pep ist sicherlich mit allem was er tut extrem und mit etwas mehr "Heynckes" wäre man eventuell sogar erfolgreicher, titelmäßig. Dafür hätte der eine oder andere Spieler nicht diese Entwicklung genommen.
 

Kinski

total entspannt
Beiträge
9.195
Punkte
113
Ort
Fritzls Keller
Das ist die typische, oberflächliche Betrachtungsweise, die man oft liest und die für mich komplett an der Realität vorbei geht. Natürlich kann man sie schwer widerlegen, wenn man sich nur an Ergebnissen orientiert. Das wurde hier schon so oft durchgekaut, wie das mit Heynckes war, warum 2012/2013 eine absolute Ausnahme war und es so nicht weitergegangen wäre, usw. Geht nicht gegen Dich persönlich. Wer sich wirklich mit Bayern beschäftigt und dann nicht sieht, was Pep hier leistet/geleistet hat, der will es nicht sehen.
Wobei, nochmal gesagt, natürlich kann man sich hinstellen und sagen "Pep muss die CL holen, alles andere zählt nicht", dann können wir aufhören zu diskutieren. Ich gehe damit aber absolut nicht konform.


grundsätzlich teile ich deine Meinung, das Bayern unter Pep schon noch eine gute Entwicklung gemacht hat und er wirklich was bewegt hat. dennoch bleibt festzustellen das das Triple Team das stärkste Bayern Team war und selbst im internationalen Vergleich eines der stärksten Teams der letzten 10 Jahre. Das hat Guardiola(noch) nicht geschafft.
 

Solomo

Hundsbua
Beiträge
34.371
Punkte
113
Ort
Oberbayern
grundsätzlich teile ich deine Meinung, das Bayern unter Pep schon noch eine gute Entwicklung gemacht hat und er wirklich was bewegt hat. dennoch bleibt festzustellen das das Triple Team das stärkste Bayern Team war und selbst im internationalen Vergleich eines der stärksten Teams der letzten 10 Jahre. Das hat Guardiola(noch) nicht geschafft.
Sehe ich anders, aber wir müssen uns ja nicht einig sein. Zum Sieg in der CL gehört mehr, als das stärkste Team zu sein. Bayern ist für mich mit Barca und Real das stärkste Team und da setzt sich dann eben das Team durch, bei dem von vielen Faktoren die meisten im richtigen Moment passen. Für mich ist Pep der fähigste Trainer, den Bayern je hatte - sofern Vergleiche über 50 oder mehr Jahre Sinn machen und ich es beurteilen kann. Die Welt wird aber nach Pep nicht untergehen und Bayern wird weiter sehr erfolgreich sein. Mir persönlich werden 5% Faszination fehlen.
 

Hawk-Eye

Linienrichter
Beiträge
2.085
Punkte
0
Ich halte es für ausgeschossen, dass man die Spielweisen unterschiedlicher Trainer zu unterschiedlichen Zeiten seriös miteinander vergleichen kann.
Unanbhängig von der Art der Vertragsbeendigung hat auch jeder Trainer (Magath, Trappatoni, Van Gaal, Klinsmann, Heynckes) Teile seiner erfolgreichen Strategie beim Verein hinterlassen, die auch über die Vertragslaufzeit bestand hatte.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben