Arps Anlagen sind nach wie vor sehr stark, der bringt eigentlich alles mit - auf jeden Fall mehr als Zirkzee. Man muss sich bei der Geschichte auch mal in die Lage des Spielers versetzen:
Du bist 17, hast in der Jugend alles kurz und klein geschossen und wirst bei deinem Herzensclub bei den Profis eingewechselt. Ein Traum geht in Erfüllug, du triffst in den ersten Spielen direkt, alle bejubeln dich: blond, aus Hamburg, jung und dann heißt er auch noch Fiete. Mehr Uwe Seeler reloaded geht nicht.
Dann kommen die ersten Rückschläge: das Team funktioniert nicht, der Verein taumelt, du hast Abistress und alle wollen, dass du allein en großen HSV rettest. Dann kommt das Angebot von Bayern. Familie und Berater drängen, das ist die Chance deines Lebens, ein Bayernangebot kommt vielleicht nie wieder, etc. Der Verein will auch verkaufen, er brauch ja jede Mark. Allerdings darf das keiner wissen. Nach außen wird dein Vertrag verlängert, damit du weiter Gesicht des neuen HSV bist, du musst alle belügen und gute Miene machen.
Bist jetzt 18. Der Verein ist abgestiegen, dein Mentor als Trainer ist entlassen, der Druck steigt immer weiter. Die Leute aus der Kurve, mit denen du noch vor einem Jahr zusammen die Profis angefeuert hast, zählen auf dich. Im Verein läuft es immer noch nicht, bei dir auch nicht mehr und du musst trotzdem weiterlügen. Weil es die Vereine so wollen.
In deinem letzten Spiel für den HSV triffst du endlcih wieder, heulst wie ein Schlosshund. Weil so viel Druck abfällt. Der Wechsel wird endlich bekanntgegeben, du bist jetzt reich, aber in Hamburg hassen dich alle. Dabei war die Lügerei nicht deine Idee. In München wirst du auch nicht mehr als Hoffnungsträger, sondern eher als Ballast empfangen.
Trotzdem läuft die Vorbereitung eigentlich gut. Du überzeugst auf der US-Tour, dann Verletzungen, die Saison findet praktisch ohne dich statt. Du entschließt dich zu einem Neustart in Liga 3. Fit werden, Spielpraxis, raus aus dem Focus.
Ja, Arp verdient viel Geld, das hat er aber nicht gestohlen oder erschlichen. Sozialneidspostings wie von
@Ballking finde ich da eher deplatziert. Die Geschichte Arps ist für mich eher eine traurige und eine davon, was passieren kann, wenn ein junger Mensch als Spielball zwischen verschiedenen Intersssenvertretern komplett aufgerieben wird. Klar fließt da viel Geld, aber ich glaube, dass der Junge gerne auf ein paar Millionen verzichtet hätte, wenn ihm dadurch der ganze Sch.. der letzen Jahre erspart geblieben wäre. Und das ist kein Einzelfall.
Diese "finanziell alles richtig gemacht" - Häme oder "******transfer"-Postings finde ich bei einem jungen, sehr offensichtlich sehr sensiblen Spieler und Menschen jdf völlig unangebracht. Wie auch bei Löw, Schürrle, Götze und vielen, vielen anderen Sportlern finde ich diese selbstgerechte Galdiatoren-Jury-Haltung aus dem heimischen Sessel einfach ziemlich unerträglich.