Der spanische Fußball galt lange Zeit als der Hort des Offensivspiels. In den letzten Jahren ist die Zahl der Tore aber immer mehr gesunken.
Stimmt. Ich habe mich neulich erst mit einem Freund unterhalten, und da sind wir zu dem gleichen Schluss gekommen. Wenn man sich die Liga-Ergebnisse anschaut, hat man sehr viele enge Resultate. Die Spiele gehen fast durchgängig 1:0, 2:0, 3:1 aus.
Haben Sie eine Erklärung dafür?
Ein tiefgreifendes Urteil würde ich mir nicht anmaßen wollen, dafür bin ich noch nicht lange genug hier. Aber was mir von Beginn an ins Auge gesprungen ist, dass hier alle Mannschaften extrem gut organisiert sind und großer Wert darauf gelegt wird, gepflegt Fußball zu spielen. Das merke ich auch als Innenverteidiger: Ich habe sehr wenige Kopfballduelle, was ich sehr positiv finde.
Weniger Kopfbälle als erwartet?
Ich würde eher sagen: Weniger als ich es aus der Bundesliga gewohnt war. Jede Mannschaft versucht nach wirklich jedem Abschluss des Gegners von hinten heraus zu spielen. Das ist in dieser Form schon anders als in der Bundesliga, wo es mehr Mannschaften gibt, die auf hohe und lange Bälle zurückgreifen.
Nach seinem Abschied vom FC Bayern spricht David Alaba im SZ-Interview über sein Leben in Madrid und über die Mentalität der beiden Klubs.
www.sueddeutsche.de