Ein paar reihenlose Gedanken zum nächtlichen Spiel:
Für mich ein verdienter Sieg der Celtics, trotz fragwürdigem Verhalten der Refs. Dazu wurde aber schon genug geschrieben bzw. gemeckert, ich bin mir sicher, dass genug Lakers-Fans am Dienstag nach geschätzten 10-15 Freiwürfen an Bryant zufrieden mit der Welt sind.
Zu den Fouls an Bryant: Bei Nr.2 (?) macht er sich gegen Pierce mit einem kleinen Ellbogen platz, für mich kein Call, aber da er eben den Ellbogen benutzt, verständlich. Dann das klare Offensivfoul, als er einen Pick einfach umrennt, das passiert wenn man einen Ray Allen verteidigt, schließlich geht kein anderer Akteur in der Liga so gut Slalom um 2, 3 Blöcke wie Ray. Vor dem T hätte Kobe einen Bonusfreiwurf bekommen sollen, keine Frage. Wenn er sich dann aber wild gestikulierend beschwert und eventuell noch das F-Wort fällt, kann man nichts machen. Was die Calls angeht, braucht man also kaum meckern, viel mehr aber über die Tatsache, dass Kobe aufgrund von diesen am Ende der ersten Hälfte (?) 1, 2 Minuten saß, das kann den Spielverlauf nunmal nachhaltig verändern. Ingesamt kommen die Referees schwach weg, aber nicht aufgrund von Phantom-Calls, sondern eher aufgrund eines viel zu ungewogenen Verhältnisses bei kleinen Pfiffen, die letztendlich eben im besten Fall zwei Freiwürfe wert sind, was die Celtics gerade im Falle von Powe erst wegziehen lassen hat.
Hier hat sich für mich aber auch eine Schwäche der Celts offengetan. Einzig Allen und Sam I Am wirken von der Linie wirklich konstant sicher, Powe, Garnett, auch Posey, Pierce und erst recht Rondo sind immernoch Zitterpartien. Wenn es in einem der nächsten Spielen wieder in die Crunchtime gehen sollte, bin ich gespannt, ob Rivers Sam oder Rondo spielen lässt. Sicherheit von der Linie vs. deutlich besseren Antrieb für das eigene Spiel. Fakt ist, dass die Celtics 11 Freiwürfe danebengesetzt haben, viel zu viele.
Ansonsten auf Seiten der Grünen die größten Komplimente an Pierce und Rondo. Letzterer ist so clutch, ballsicher und hat heute aus Blöcken soviel gemacht wie ein Nash oder Paul. Pierce währendessen hat für mich gleich in seinem ersten tiefen Ritt in die Playoffs bewiesen, dass er einer der meist unterschätzten Stars der letzten 5-10 Jahre ist, ich erwähnte das schon einmal. Man sieht ihn seit Anfang der Playoffs eienrseits mal gut verteidigen, auf einem deutlich höheren Level angreifen als in den einsamen Jahren davor und vorallem gibt er den Energizer, das hat man heute Nacht wieder ganz deutlich gesehen.
Bei den Lakers wurde Kobe natürlich wieder exzellent verteidigt, was mache Lakers-Jünger wieder nur als "hacken und schubsen" werten, war über sehr weite Strecken einfach nur maximal effiziente Defense gegen den besten Spieler der Liga. Odom tut mit seinen langen Armen zwar weh, aber viel zu selten. Gasol top, aggressiv wie die Sau und viel besser als in Spiel eins. Der Rest mehr oder weniger enttäschend, am meisten aber Walton. Wenn in den Playoffs bzw. Finals die Räume enger, die Defense härter und das Spiel noch einen Tick rougher wird, scheint er physisch und psychsich einfach nicht mehr mithalten zu können, vorallem ist der zu langsam.
Der Spielverlauf kann natürlich bis zur Mitte des letzten Quarters unter "Blowout" zusammengefasst werden, was dann kommt, ist einserseits Unkonzentriertheit als auch Zerfahrenheit und Nachlässigkeit der Celtics und auch ihres Coaches. Am Ende reißt sich Paul nochmal den Arsch auf und liefert sich ein kleines Shootout mit Kobe, die Celtics hatten die Zeit dazu, die Lakers nicht.
Zussammenfaßend bin ich heiss auf Spiel 3, erwarte aber einen deutlichen Wechsel der Verhältnisse und einen zweistelligen Sieg der Lakers.