Interessantes Rennen.
Ich habs so mehr oder weniger beim Streichen der alten Wohnung nebenbei mitbekommen.
Vettel, Kobayashi mit Ein-Stop-Strategie. Sutil landet im Reifenabrieb und dann in der Leitplanke. Vettels Sieg wird durch die daraufhin ausgelöste SC-Phase (Hamilton geht an Petrov vorbei, Alguersuari will auch mit vorbei und fliegt ab) und den folgenden Rennabbruch gerettet.
Vettel ist ein bisserl wie der FC Bayern München. Er fährt stark, hat exzellentes Material und etwas Glück kommt auch noch hinzu.
Mal fährt er einen Vorsprung auf einen langsameren MGP (der nach gutem Start auf 2 fährt) raus, diesmal kam ihn die zweite SC-Phase entgegen.
Aber was solls. Button hatte vor 2 Jahren auch 5 der ersten 6 Rennen gewonnen und deutlich geführt, während sein Brawn das erkennbar schnellste Auto im Feld war. Die WM wurde aber doch noch reichlich spät entschieden.
An der SC-Phase war ganz klar Hamilton dran schuld, zu dem komme ich später noch. Zu ungestüm und mit der Brechstange wollte er in der Loews Massa überholen. Quetschte sich innen rein, wo kein Platz ist und schob Massa an die Seite, wodruch ein Schaden entstand, der dann mglw. zum Crash und zur SC-Phase führte.
Zurecht bekam Hamilton zunächst ne Durchfahrtsstrafe.
Wie man es richtig macht, machte ihm Schumacher in der 1. Runde vor. Klasse-Überholmanöver gegen Hamilton. Den Youngster düpiert.
[...]
Nach dem optimistischen Einsatz von Kobayashi vor der Loews beschädigte Sutil sein Fahrzeug, dadurch dann wohl auch der Ausrutscher am Schwimmbad und der verursachte Massencrash am Piscine.
Überholen in Loews ist immer so ne Sache. Entweder der Gegner spielt mit, oder nicht. Zieht der Gegner rein, wie Massa ... dann kommt es zum Crash.
Sicher, das von Hamilton in der Situation war übermotiviert ... hätte aber vielleicht auch klappen können.
Wäre Hamilton gegen Schumacher auf der Ideallinie geblieben, so hätte es schon da einen Crash gegeben ... da braucht man nicht von düpiert sprechen, auch wenn Schumacher da den jüngeren wohl überraschte.
Bei Kobayashi in Suzuka und seinen Überholmanövern in der Haarnadel dort hat man ja auch schon gesehen, dass sowas eine Gratwanderung sein kann. Damals gab es auch Berührungen zwischen ihm und den Toro Rosso ... aber unterm Strich hat's geklappt.
Wie Alonso meinte. 50:50 ... entweder Crash oder nicht.
Und in der Loews erstrecht.
Hätte mich interessiert, ob Sepp mit seinen uralten Schlappen das Rennen gewonnen hätte. Vermutlich schon, denn der Grip war sensationell hoch, für die abgefahrenen Reifen. Zum Vergleich mal. Die Reifen von Schumacher und Rosberg waren 10-12 Runden alt und das Autop rutschte massiv. Sieht man auch immer mal in den hinterherfahrenen Kameras, wie das Heck ausbricht. Bei Red Bull überhaupt nichts.
Das sollte MGP noch mal überdenken, wie man das verbessert. Heute haben sie total verwachst.
Der Vergleich hinkt ein wenig. Seine superweichen Reifen ist Vettel ja auch zeitig los geworden. Mit denen wäre er keine 62 Runden gefahren.
Zudem hatte er ja schon einige Liter Sprit aus dem Wagen raus, als er seinen 2ten Stint anging.
Sicher, das täuscht nicht darüber hinweg, dass man bei MGP einen sehr starken Abrieb mit den Supersoft-Schlappen hat ... aber vergleichen mit Vettels extrem langen Stint kann man das dennoch nicht wirklich.
Letztlich ist das dennoch ein schlechtes Vorzeichen für MGP, denn ich glaube in Kanada kommen auch die superweichen Reifen zum Einsatz. Und gerade bei jener Strecke erhofft man sich wohl, dass sie sonst mehr zum MGP-Wagen passe.
Hamilton glänzte heute jedenfalls durch seine Kamikaze-Fahrt.
Nuja ... es gibt Fahrer wie Massa und Heidfeld, die in dieser Saison durch zögerliches Zweikampf-Verhalten auffallen.
Und es gibt auch Fahrer wie Hamilton und Kobayashi, die teils geniale Überholmanöver zeigen und teilweise richtige Böcke schießen.
Wenn's ohnehin ******e läuft, dann schlägt einer vielleicht schonmal über die Stränge.
Aber versuchen kann man's dennoch.
Die Boxengeschichte von Red Bull heute zeigt aber wenigstens, dass die nicht ganz unverwundbar sind und auch Fehler machen. Irgendwann ist dann hoffentlich auch mal wieder ein Sieg für Ferrari oder McLaren drin, und, wenn es einen Rennsportgott gibt, beschert er uns vielleicht auch mal wieder ein RB-freies Podium. Recht dran glauben kann ich derzeit aber leider nicht.
Ich hatte mehr oder weniger die Vermutung bekommen, dass Vettel eine Runde früher reinkam, als er eigentlich sollte. Vielleicht war man auf Webber vorbereitet und nicht auf Vettel. Somit war dann der Stop von Vettel verbockt und bei Webber kam man erstrecht durcheinander, wodurch dessen Interesse an einer Podiums-Platzierung hinfällig wurde.