karmakaze
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Wieso nicht? Weil der RB im Qualifying noch dominanter ist? Anbei ein Vergleich von Button (2009) und Vettel (2011) gegenüber dem schnellsten Nicht-Teamkollegen in den ersten vier Rennen.Naja, ich denke nicht, dass der Red Bull auch nur annähernd so überlegen ist wie der Brawn es damals bei Button war. Der Brawn war anfangs in einer anderen Liga.
Als die anderen Teams näher rückten war von Button auch nicht mehr viel zu sehen, der lebte einzig und allein von seinem Vorsprung, den man mit soliden Rennen und guter Haltbarkeit kaum mehr verspielen konnte. Zwei magere Podiumsplätze aus den letzten 10 Rennen sprechen Bände. Was nicht heißen soll das Button schlecht war, auch im besten Auto muss man erstmal gewinnen, aber mit Vettels Situation in dieser Saison läßt sich das nur schlecht vergleichen.
Zu Saisonbeginn ja, aber seitdem nicht mehr. Ausnahme bildet da die Qualifikation, dort ist der Red Bull in der Tat leicht überlegen.
Melbourne 2009: - 0,628 (Button 1.)
Sepang 2009: - 0,337 (Button 1.)
Shanghai 2009: + 0,348 (Button 6.)
Bahrain 2009: + 0,613 (Button 4.)
Melbourne 2011: - 0,778 (Vettel 1.)
Sepang 2011: - 0,104 (Vettel 1.)
Shanghai 2011: - 0,715 (Vettel 1.)
Türkei 2011: - 0,525 (Vettel 1.)
Ich glaube, hier trügt dich etwas die Erinnerung. RedBull und Vettel sind im Qualifying dominant. Daraus resultieren schön häufig Poles und Vettel kann als guter Starter (im Vergleich zu Webber) schön vorne weg fahren. Brawn und Button hingegen waren keineswegs so dominant im Qualifying, eher und vor allem nur anfangs im Rennen - wobei Button hier aber durch die schlechteren Startpositionen auch weniger freie Fahrt hatte.
Sehe ich genauso - was das Rennen angeht, war der RB in diesem Sommer eigentlich nur in Valencia und in Spa am schnellsten. Allerdings ist die gemeinsame Qualifying-Stärke von RB und Vettel meines Erachtens nach viel entscheidender als ein guter Rennspeed. Er hält sich so aus allen Scherereien raus und kann eigentlich immer auf eine konservative Renntaktik setzen, die weit weniger Ausfälle (bisher 0) und Probleme, wie z.B. mit den Reifen, verursacht. Von daher hat es Vettel eigentlich einfacher als Button - der wenigstens hin und wieder mal jemanden überholen musste.Über die letzten Rennen gesehen würde ich nicht behaupten, dass der Red Bull den direkten Konkurrenten überlegen war.
Wenn ich wählen könnte, welche Art von Dominanz ich lieber hätte: Einen Qualifying-Vorteil oder einen Rennvorteil, dann würde ich ganz klar ersteren nehmen. In diesem Zuge komme ich zu meinem Fazit, dass RB+Vettel genauso und vielleicht überlegener sind als es B+Button je waren. Von daher finde ich es nicht gerechtfertigt, Button nur wegen seinem Bolidenvorteil als weniger weltmeisterlich zu sehen, im selben Atemzug aber Vettel als Erfolgsfaktor Fahrer herauszustellen. Erstaunlich ist zudem, dass sobald der Bolidenvorteil weg war, Button als Grund für seine mittelmäßige Performance gesehen wird. Dass Button gerade in der zweiten Hälfte klug, umsichtig und fehlerfrei fuhr und gerade deswegen in meinen Augen ein würdiger Weltmeister ist, wird gar nicht erwähnt. Ich würde zu gern sehen, wie wir hier über Vettel sprechen würden, wenn er mal zum Zweikampf genötigt wird. Die Manöver in Silverstone und Ungarn jedenfalls haben nicht gerade fahrerisch überzeugt.
Und genau das meine ich mit Attributionsfehler:
Erfolg bei Vettel: Vettel hat den größeren Anteil (vgl. Spa 2011)
Erfolg bei Button: Brawn hat den größeren Anteil (vgl. Melbourne 2009)
Niederlage bei Vettel: RedBull hat den größeren Anteil (vgl. Silverstone 2011)
Niederlage bei Button: Button hat den größeren Anteil (vgl. Spa 2009)
Es sollte leicht ersichtlich sein, dass hier etwas verzerrt wird...
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