Naja ... "Qualitätsprobleme" kann vieles bedeuten. Wer mit einer Laufleistung von 2000km für einen F1-Motor plant, der will dann auch sicher stellen, dass die verbauten Teile den Anforderungen entsprechen.
Da kalkuliert man dann nicht unbedingt, dass die Motoren in Montreal funktionieren, sondern vielmehr dass sie auch in Budapest noch einsatzbereit sind.
Während alle 6 Mercedes-Fahrer noch mit dem ersten Motor fahren ist - soweit ich weiß - der bei Vettel nun in Montreal neu kommende von der gleichen Ausbaustufe, wie sie auch bei Haas und Sauber schon in Monaco verbaut wurden. Keine Ahnung, warum man das Update bei Haas und Sauber schon in Monaco eingesetzt hat ... naja, was solls.
Bei Räikkönen (neuer Teile in Spanien) weiß ichs nicht ... womöglich hat der in Montreal ein gewisses Leistungsdefizit gegenüber seinen Antriebs-Kollegen.
Für Mercedes und Force India sieht das nicht gut aus ... Williams hatte auch gehofft, dass Montreal ne Strecke sein könnte, bei der man keine Reservierung auf die letzte Startreihe hat (zur Erinnerung: 2014 hatte Massa ordentliche Sieg-Chancen aufgrund der defekten MGU-K bei beiden Mercedes).
Mal schauen was bei Ricciardo rauskommt. Eigentlich wird ja hier und da mit einer dritten MGU-K gerechnet, was ihn 10 Plätze nach hinten bringen würde in der Startaufstellung. Vor ein paar Tagen hieß es auch, dass man bei RedBull abwartet, ob Renault die Batterie für einsatztauglich hält, oder ob die in Monaco auch Schaden genommen hat. Würde weitere 5 Plätze kosten.
Ansonsten kriegen wohl alle Renault betriebenen Boliden neue Aggregate.
Klar, die Mercedes-Fahrer haben nun einen Nachteil gegenüber den Ferrari betriebenen ... gerade auf einer Strecke wie Montreal. Andererseits sinds diese Saison 21 Rennen, das heißt wenn zum Beispiel ein Vettel nun in Montreal nen neuen Motor bekommt, dann muss der alte Motor irgendwann später in der Saison noch ein 7tes Rennen fahren oder einer seiner beiden kommenden Antriebe muss 8 Rennen halten. Und ob man einen älteren Motor später in der Saison nochmal einsetzen kann ist auch fraglich ... gab schon Fälle in vergangenen Jahren, da konnte man Motoren mit weniger Laufleistung nicht mehr nutzen, weil sie nicht kompatibel zur weiterentwickelten Benzin-Mischung waren.
Richtig haarig wird es eh gegen Ende der Saison.
Es würde mich nicht wundern, wenn die jeweiligen Hersteller wieder ihre Updates nach der Sommer-Pause "anbieten" werden, wenn dann die Rennen in Spa und Monza anstehen. Wer dann jedoch seinen dritten (oder gar vierten) Motor verbaut, der muss schauen wie er damit 9 Rennen schafft oder wann er nochmal den zweiten Motor einsetzt.