Aber was wäre die Alternative gewesen??
Fraglich ist halt, ob die Ausrichtung der aktuellen Mischungen generell passt.
Die Zahl der Strecken, die in dieser Saison verschiedene Strategien zugelassen haben, ist begrenzt. So ist es doch eher selten vorgekommen, dass unterschiedliche Strategien wie US-S und US-SS-SS miteinander konkurrieren konnten. Allzu oft kristallisierte sich eine der Strategien schon im Vorfeld klar als die bessere heraus ... mal weil der weichste Reifen nur im Qualifying etwas taugte, mal weil die Performance-Unterschiede zum härtesten Reifen nicht so groß waren, so dass sein Einsatz bei einer 1-Stop-Strategie sinnvoll waren, mal weil der härteste Reifen sich für die jeweilige Strecke einfach nicht eignete.
In vielen Rennen gabs halt mit 3 Mischungen den Effekt, dass eine Mischung zu weich oder eine zu hart war, als dass sich ihr Einsatz lohnte.
Verstärkt wurde das manchmal auch durch den Effekt, dass die nominierten Reifensorten nicht zwingend benachbart waren. In Sotschi gabs z.B. HS, US und S ... aber kein Supersoft. Der hätte das Rennen interessanter machen können, weil Hypersoft und Ultrasoft im Rennen ziemlich mies performten.
Vielleicht macht es Sinn, die Mischungen etwas näher zusammenzuführen ... vielleicht auch nicht.
Der Hypersoft ist eigentlich nur auf manch Stadtkursen mit ihrem glatten Asphalt brauchbar (z.B. Monaco, Montreal, Singapur).
Den Superhart (Mischung gleich dem harten vom letzten Jahr) hat man zur Sicherheit im Kopf behalten, falls die Performance (bzw. Kurvengeschwindigkeit) der 2018-Boliden so hoch ist, dass man ihn irgendwo braucht. Das ist nicht der Fall, der Reifen wurde schon bei den Testfahrten gehasst wie die Pest.
Den harten Reifen (Mischung gleich dem eher unbeliebten Medium vom letzten Jahr) hat man nur in Silverstone bei den Renaults gesehen ... eine Strecke mit eher rauem Asphalt und vielen schnellen Kurven. Is eigentlich auch fast überflüssig.
Wenn Pirelli soviele Mischungen anbieten will, dann braucht es eigentlich keine die weicher als der Ultrasoft ist (egal wie sehr der Gummi klebt oder abnutzt ... in Monaco und Co reicht ein Stop) und eigentlich braucht es auch keine die härter ist als der Medium (Mischung identisch dem Soft von 2017).
Naja ... 2019 wird das eh anders aussehen.
Bei jeder Strecke werden rote (soft), gelbe (medium) und weiße (hart) Reifen von Pirelli an die Strecke gebracht ... welche Mischung genau dahinter steckt (HS, US, SS, S, M, H) will Pirelli zwar zu den jeweiligen Rennen kommunizieren (für die neugierigen Freaks), aber man will den Otto-Normal-Zuschauer nicht mehr mit einer Fülle an unterschiedlichen Farben irritieren.
Soll heißen, der weiche Reifen bei Rennen in Barcelona kann zwei Wochen später identisch dem harten Reifen in Monaco sein.
Pirelli muss sich also etwas überlegen für die Logistik ... nicht, dass man zwei gelbe Reifen miteinander verwechselt, die zwei völlig verschiedene Härtegerade haben.
Und für die Testfahrten muss man sich dann auch wieder was überlegen. Die Farben wie bisher oder garkeine Markierung? Schließlich werden dort ja mehr als drei verschiedene Mischungen gefahren.
https://www.motorsport-magazin.com/...ifen-2019-pirelli-stellt-mini-revolution-vor/