Bezogen auf die drei Punkte: Was würdest du tun?
. Ich schaue seit 1994 jedes Rennen, selbst in den überholfeindlichsten Jahre (2000-2005) gab es selten so langweilige Rennen wie Melbourne anno 2018. Meiner Meinung nach wurde ab 2011 zuviel überholt, hätte man hier etwas feinfühliger agiert, dann hätten wir mMn jetzt ein gesundes Mittelmaß.. Man hätte doch vorher wissen müssen, dass die Action auf der Strecke trotz schnellerer Autos abnimmt. Man hat doch schon 2004 die Autos langsamer machen wollen, weil man sich dadurch mehr Überholmanöver versprochen hat. Ich hab nie verstanden, was der Schritt mit den breiteren Autos sollte (zumal die Autos in der Vergangenheit alleine durch die Entwicklung immer schneller wurden, die FIA hat dies ja sonst imer beschnitten).
Nun ja, es gibt ja immer mehrere Zwänge. 2016 entschied man sich für 2017 breite Boliden zu bauen, um eine aggressivere Optik zu erhalten. Entsprechend den Gesetzen von Grip und DF brauchte es dann auch passend breitere Reifen dazu. Wie jede Änderung in der Formel 1 ist das ein Kompromiss, der auch ein Zugeständnis an RB, ein reines Aero-Team, und die damals eher schwächlichen Ferrari- und Renault-Motoren war. Von 2014-2016 war das Kräfteverhältnis ja eher Richtung Motoren verändert, vor 2014 ganz eindeutig Richtung Aero. Entsprechend ist und war das ein Versuch, beide in etwa gleichwertig zu machen. An sich ist das auch kein verwerfliches Unterfangen, mit eben kompromissbehafteten Nachteilen. Es ist aber ein Irrglaube, dass sich die Boliden deswegen nicht überholen könnten. Entscheidend ist weniger die Breite oder die Menge an DF, die ich mit Front- und Heckflügel generieren kann, sondern die Anfälligkeit der extremen Komplexität für Strömungsveränderungen beim Hinterherfahren. Gerade die ganzen Vortex-Generatoren am und unter dem Frontflügel, an Turning-Vanes und Barge Boards funktionieren nicht sonderlich gut, wenn die Strömung nicht laminar wie in freier Fahrt daherkommt, sondern vom Vordermann aufgewirbelt wurde. Komplexitätsweltmeister Mercedes hat das ja letztes Jahr gut zu spüren bekommen. Mit dem einfacheren 2017er Ferrari (SF70H) ging Überholen oft deutlich besser. Da die SF (und RB) aber 2018 deutlich Richtung Mercedes-Philosophie geht, bringt das keinem mehr einen Vorteil. Hinzu kommt, dass die Bremsen eigentlich viel zu stark ausgelegt sind. Gerade weniger gut funktionierende Boliden (also die relativ langsameren) sind in ihrer Balance gestört, wenn gebremst wird. Da die Bremsverzögerung aber weniger Zeit pro Runde beansprucht, ist diese Anfälligkeit weniger entscheidend im Rennen.Nur ganz ehrlich, selbst dem größten Laien müsste doch die Konsequenz bewusst sein, welche Folgen eine Verbreiterung der Autos, eine Aufwertung der Aerodynamik und eine weitere Limitierung der Antriebseinheiten samt Anbauteile mit sich bringt
Nur ganz ehrlich, selbst dem größten Laien müsste doch die Konsequenz bewusst sein, welche Folgen eine Verbreiterung der Autos, eine Aufwertung der Aerodynamik und eine weitere Limitierung der Antriebseinheiten samt Anbauteile mit sich bringt
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Ich hab nie verstanden, was der Schritt mit den breiteren Autos sollte (zumal die Autos in der Vergangenheit alleine durch die Entwicklung immer schneller wurden, die FIA hat dies ja sonst imer beschnitten).
Jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf. Irgendwann wird auch mal bei der SF ein Problem auftauchen und der eine oder andere Gamble nach hinten losgehen.
2 von 21 Rennen. Pech/Glück ist oftmals normalverteilt. Klar kann sich das später rächen, aber das wissen wir erst später (Hindsightbias off).
Klar, möglich, aber du kannst am Anfang der Saison nicht wissen, was dich am Ende der Saison den Titel kosten wird. Das ist wie im Fußball, wenn du in der 1. Minute ein Gegentor bekommst und die restlichen 89 Minuten keins bekommst und keins machst. Natürlich war dann die 1. Minute im Nachhinein entscheidend, aber du kannst ja schlecht nach der 1. Minute mit Gewissheit sagen - das war es jetzt. Es gibt noch 89 Minuten, wo du das und das erreichen oder eben nicht erreichen kannst. Die einzig logische Konsequenz ist, dass du einfach jede Minute ungeachtet des aktuellen Stands dein bestes als Team geben musst. Genauso verhält es sich hier. Blende einfach alles aus, gib als Team dein bestes und versuch die restlichen Rennen so gut es geht anzugehen. Wenn's am Ende nicht reicht, herje, HAM hat schon 4 Titel. Mir wäre es lieb, wenn RIC oder VER einen bekommen.
