Mh ... wenn ich bei Ferrari oder Mercedes wäre und die eigenen Schützlinge sich in Austin nicht für die erste Startreihe qualifizieren, dann würde ich dort zwischen Samstag und Sonntag direkt ne neue PU einbauen.
Die Strecke ist breit und bietet gute Überholmöglichkeiten ... da kann man auch von weit hinten nach weit vorne fahren mit nem frischen Motor und ist dann auch im Saisonfinale recht frisch bestückt.
Klar, aber du müsstest vor dem Q wissen, dass du es nicht in die erste Reihe schaffst. Für HAM ist das unrealistisch.
Edit: Ich mache mal ein Beispiel auf, um die Komplexität zu erklären.
Wenn ein Team im Q ist, greifen die Parc Ferme-Regeln, d.h., es dürfen bis zur Startaufstellung keine Veränderungen vorgenommen werden (§34 irgendwas in den FIA-Regeln, habe es zur Zeit nicht zur Hand). Wenn ich unter Parc Ferme Teile des Antriebssystems wechsle, bedeutet dies, dass ich aus der Boxengasse starten muss (§36.2, wenn ich mich recht entsinne). Klar, damit habe ich keine große Kollisionsgefahr beim Start, kann aber beim Start nicht schon ein paar Hinterbänkler, McLs z.B., überholen. Deswegen macht man das nur im absoluten Notfall. Die häufigere Lösung ist die, dass ich vor dem Q, also vor dem Parc Ferme, die Antriebskomponenten wechsle, die Strafen in Kauf nehme und dann wahrscheinlich als letzter in der Formation starte, mit beschriebenen Vor- und Nachteilen. Zusätzlich hat die erste Variante den Nachteil, dass dann ein förmlicher Protest eines anderen Teams möglich ist, der vielleicht zu einer Strafe für das nächste Rennen führt. Wenn ich mich recht entsinne, ist das aber selten passiert, waren die bisherigen Leittragenden fast ausnahmslos Honda-Fahrer (bei denen der Motor im Q hochging). Jede Wette, dass die SF Protest einlegt, falls man das versucht, oder anders herum Merc.
Was sehr wahrscheinlich ist, ist, dass bestimmte Bedingungen ohnehin eine Strafe erfordern und man vor dem Q weiß, dass man mindestens 5 Plätze nach hinten versetzt wird. Wenn z.B. Merc sich das Getriebe in einem FP ruiniert oder bei SF eine MGU ersetzt werden muss. Dann weiß man, dass man im Rennen schwer am jeweiligen Gegner vorbeikommt und wohl nur noch maximal Dritter wird. Nehmen wir mal an, HAM haut sich in Austin (im FP) das Getriebe weg. Dann ist für Merc ziemlich klar, dass VET das Rennen gewinnt und wohl auch RAI, bei seiner derzeitigen Form, schwierig zu schlagen sein würde. Dann macht es völlig Sinn, gleich die ganzen Antriebskomponenten zu wechseln und sich mit neuen Teilen zu versorgen (vor Q). Dann startet HAM vom letzten Platz, ist vorsichtig beim Start und wird am Ende Dritter (BOT wird man schon irgendwie taktisch einbremsen können und die RB sind wohl dort zu langsam). Das spricht für die Argumentation von sc1988. Ich verweise aber darauf, dass das nicht vornherein geplant ist. Erst der Getriebeschaden lässt sie zu dieser Variante greifen. Von der woanders besprochenen Strategie, sich neue Teile zu holen, wenn die SF dies auch tun sollte, halte ich übrigens nichts. Damit würde man einen sicheren Sieg von HAM weggeben (außer in SGP oder MEX vielleicht). Diese Strategie wäre nur sinnvoll, wenn man RB fürchten müsste (und die SF wird das in SGP wohl sicher nicht machen).
Insofern ist deine Idee durchaus berechtigt, entgegen meiner initialen Einschätzung. Sie ist nur sehr gewagt.