Formel 1 Saison 2021 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Roberts

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Völlig übertriebene Darstellung. Die Verantwortlichen der Teams sind ja sogar auf ähnlichem, wenn nicht sogar krasserem verbalen Level unterwegs.
Ansonsten kommt permanent nur von Hamilton und Mercedes-Seite wie unleserlich es hier doch sei, klar, wenn der eigene Fahrer und das eigene Team es ist, die von den fragwürdigen Geschehnissen profitieren, dabei meine ich nicht dass Hamilton oder irgendwer anderes mit Absicht Gegner rausschießt, allerdings muss es gestattet sein die Strafen die Mercedes in den vergangenen 2 Rennen kassiert hat, aufs schärfste zu kritisieren.

Die Verantwortlichen des Teams führen das Team und zu ihren elementaren Aufgaben gehört es, das Team inkl. der Fahrer zu verteidigen und für das Team alles herauszuholen, was möglich ist. U. a. dafür werden sie bezahlt.

Und hier im Forum? Es wird niemand von Red Bull oder einem anderen Team für irgendwas bezahlt. Wenn hier Leute seitenweise steil gehen, dann tun sie das aus eigenem Antrieb. Die oben genannten Verantwortlichen gehen steil, weil es - wie gesagt - ihre Aufgabe ist. Dabei verhalten sie sich auch wider besseren Wissens, weil es um Politik geht.

Die Zuschreibungen in Richtung Hamilton und jetzt in Richtung Bottas sind und waren im Hinblick auf Absicht objektiv Blödsinn. Die dabei auch noch bestehende fehlende Regelkenntnisse über die Entscheidungsspielräume der Rennkommissare runden das Bild ab.

Wenn man keine Ahnung hat, kann man doch einfach mal die Tastatur in Ruhe lassen und sich erst einmal schlau machen.

Die überdeutliche Mehrzahl der Fachleute wertet den Hamilton-Verstappen-Crash als normalen Rennunfall. Selbst solche, die Hamilton nicht gerade nahe stehen, äußern sich entsprechend. Das ist auch logisch, weil jede andere Wertung an der Stelle gar keinen Sinn macht. Hamilton wie jeder andere Fahrer auch, geht ein unkalkulierbares Risiko für die eigenen Möglichkeiten zur Weiterfahrt ein, wenn er einen Konkurrenten von der Strecke zu rammen versucht. Insofern bleibt die Absichtsunterstellung von der ersten Sekunde an erkennbarer Blödsinn.

Dass Hamilton einen Fehler gemacht hat, bestreitet übrigens niemand. Rosberg, wie gesagt kein Freund von Hamilton, hat das treffend analysiert:
https://www.motorsport-total.com/formel-1/news/rosberg-ueber-silverstone-crash-verstappen-hat-das-brillant-gemacht-21080105

Natürlich hat Bottas in einer Augenblicksentscheidung (was man immer bedenken sollte) einen Brainfart produziert - das Erste, was hier zu lesen ist, ist unterstellte Absicht. Auch das ist wieder grober Unfug. Bottas hat nichts Positives von seinem Unfall. Er droht sein Cockpit zu verlieren und muss sich ein anderes bei einem schlechteren Team suchen. Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass er sich mit einem solchen Unfall für eine von beiden Varianten nachhaltig beworben hat? Das man über so eine Unterstellung überhaupt noch ein Wort verlieren muss, zeigt wie unsachlich hier bestimmte Nutzer unterwegs sind.

Sind nun alle diejenigen, die diese und vergleichbare Nummer anders sehen als die Verstappen-/Red Bull-Fans/Hamilton-/Mercedes-Hasser nun Hamilton/Mercedes-Fans?

Wohl kaum. In jedem Rennen wird jede Aktion sofort von Dir und Deinen Gleichgesinnten absolut eingeordnet, obwohl sich Auswirkungen unter Umständen erst zu einem späteren Zeitpunkt im Rennen zeigen. Das ist nachhaltiger Blödsinn und nervt.

Darüber hinaus sind Fehler von Fahrern manchmal auch in Abhängigkeit von Situation und Material entstanden. Die Gefahr, einen Haas wegzuwerfen, ist wohl derzeit deutlich höher als bei einem Red Bull oder Mercedes. Manchmal hat ein Fahrer auch grundsätzliche Schwierigkeiten mit der Grundcharakteristik seines Boliden. Die hier immer wieder zu lesenden Deppen-Bezichtigung in Richtung bestimmter Fahrer ist in der Regel vor dem Hintergrund einfach nur sachkenntnisarm und überflüssig. Natürlich können auch Fahrer dumm handeln und natürlich darf man das kritisieren. Die inflationäre Verwendung dieser Zuschreibung ist allerdings nervend und inhaltlich völlig überzogen.

Die Strafe für Bottas ist wirklich ein Treppenwitz. Man muss nicht für jeden Auffahrunfall den letzten Startplatz beim nächsten Rennen urteilen, bei so einem wie dem von Bottas allerdings schon. Geht überhaupt nicht, dafür sind 5 Plätze einfach keine verhältnismäßige Strafe.

Aus Mercedes-Sicht verstehe ich auch echt nicht, wieso man nicht einfach die Klappe halten kann und genießt (+ einer höheren Macht dankt), dass Red Bull wegen 2 Abschüssen von Mercedes-Fahrern in den letzten beiden Rennen nur 1 Pünktchen geholt und damit die Führung in beiden WM-Wertungen an Mercedes verloren hat?
Lasst doch die andere Seite zurecht sich aufregen. Das ist menschlich und sicher nicht unberechtigt. Stattdessen wird die Gegenseite noch nieder gemacht. Was wollt ihr noch alles? WM-Führung + dass die andere Seite schweigend sich auf die Knie wirft?

Hier sollten einige mal endlich checken, dass man sich in der Formel 1 im Krieg befindet, die Verantwortlichen und Protagonisten geben es vor, da wird von Fan-Seite sicher nicht mit Diplomatie gegengesteuert.

Die Formel 1 ist kein Krieg. Das ist absurder Quatsch. Es geht um etwas, nämlich viel Geld, keine Frage. Verständnis für die Teams und ihre Agenda ist durchaus vorhanden. Bei Red Bull hat man sich allerdings während und nach dem Silverstone-Rennen eher zum Affen gemacht, sprich überemotional reagiert. Das bringt letztlich aber nur Unruhe ins Team. Deshalb hat man sich in später Erkenntnis gestern auch zurückgehalten.

Erst recht absurd ist es, sich als Fan dieser Haltung anzuschließen. Ein Fan ist nicht das Sprachrohr, nicht der persönliche Verteidiger/Adlatus von irgend jemanden - egal ob Fahrer/Team oder was auch immer. Insofern sollte man hier schon aus dem Grund mal die Kirche im Dorf lassen.

Zudem ist die Formel 1 ein Team-Wettbewerb. Auch wenn die Fahrer besonders im Fokus stehen, geht es dem Team um die Konstrukteurs-WM. Die Fahrer-WM ist zweitrangig. Ein Team entscheidet im Sinne der Konstrukteurs-WM, schon aus dem Grund wird nicht einer der beiden Fahrer ausgeschickt, um einen anderen Fahrer von der Strecke zu rammen/aus dem Rennen zu nehmen etc. - das ist schon rein logisch Blödsinn.

Rennkommisare entscheiden übrigens über Strafen nach einem Katalog, bei dem die Folgen eines Fehlers eben nicht das Thema sind. Das kann man dann auch endlich mal begreifen.

Ich lese diesen Vorwurf der mangelnden Moderation von dir nicht zum ersten Mal. Gerne darfst du dich daran beteiligen, jeder Moderator hat dazu die Möglichkeit.
[...]
Sich (wiederholt) über die Moderation zu beschweren, weil einem der Inhalt der Postings anderer nicht schmeckt, ohne selbst etwas konkretes anzubieten bzw. zu benennen was man als unangemessen empfindet finde ich etwas ... dünn.
Ich mache dazu eine Unterhaltung auf. Alles weitere dort.
 

L-james

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@Roberts wenn nette Unterhaltungen aus dem Kloster gewünscht sind, dann muss man eine eigene Gruppe erstellen.
Hier heulen mehr die Leute rum, die die emotionalen Äußerungen der User nicht ab können.

Den Verweis, dass Verantwortliche Geld bekommen und deshalb emotional sich äußern, aber Fans/Zuschauer keinen Grund für gleiches hätten, passt exakt zu der ganzen Einstellung und dem Bild was du versuchst hier zu ermitteln und ich sehe das definitiv anders.
 

Roberts

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Ich habe niemanden das Recht auf Emotionalität abgesprochen. Eine vernünftige Balance sollte aber spätestens dann gefunden werden, wenn die eigene Einschätzung fachlich widerlegt wurde oder zumindest mal Anhaltspunkte geliefert wurden, dass es auch eine andere Erklärung oder Wertungsmöglichkeit geben könnte oder sich diese Sichtweise in der Vergangenheit schon als falsch ggf. sogar als grundlegend falsch erwiesen hat.

Bestes Beispiel:
https://www.motorsport-total.com/formel-1/news/wie-mercedes-den-startcrash-von-valtteri-bottas-einordnet-21080204
motorsport-total.com schrieb:
Was Wolff hier nicht sagt, aber ebenfalls eine Folge des Startcrashs ist: Lewis Hamilton ist jetzt Tabellenführer in der Fahrerwertung, weil Verstappen mit beschädigtem Auto nur knapp in die Top 10 gefahren ist. Und Mercedes hat Red Bull in der Konstrukteurswertung überholt.

Wie die Sportkommissare bewertet haben
Dergleichen aber spielt für die Sportkommissare bei der Bewertung von Zwischenfällen aber keine Rolle, betont Formel-1-Rennleiter Michael Masi. Er sagt: "Es geht nur um den Zwischenfall an sich. Der wird bewertet, nicht das Ergebnis davon."

Im Fall Bottas hätten die Sportkommissare mehrere Sanktionsmöglichkeiten gehabt. "Man kann drei, fünf, zehn Positionen zurückversetzen oder einen Boxengassen-Start ansetzen, was auch immer", sagt Masi. Eine Rückversetzung um drei Plätze sei als zu gering erachtet worden, deshalb habe man das nächsthöhere Strafpensum gewählt.

Natürlich muss Horner die Strafe als zu gering erachten. Natürlich würde er sich stickum halten, wenn Perez Hamilton und Bottas auf diese Weise abgeräumt hätte. Er dient immer seiner Sache wie Wolff auch. Entscheidend ist die Aussage von Masi - die auch schon längst bekannt ist - dass bei der Strafbemessung der Zwischenfall an sich bewertet wird, dass es einen Ermessenspielraum gibt und dass das Ergebnis/die Auswirkung des Crashes eben keine Rolle spielen darf.

Irgendwann muss man das doch mal begriffen haben.
 

desl

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@desl
Ich glaube das mit der Kommunikation vom team ist nur beim Start der Fall, nicht aber für den restart. (Sicher bin ich mir nicht)
Edit: die Kommunikation ist erlaubt gewesen, Mercedes sagte draußen bleiben, damit bleibt das ein fataler Fehler.
Die Angst vor dem unsafe release war wohl zu groß.

Ich hab noch mal nachgeschaut.

Du hast recht, die Kommunikation vom Team an den Fahrer war zu dem Zeitpunkt wohl in der Tat erlaubt. Die SkyUK-Kommentatoren (David Croft, Nico Rosberg) wussten da auch nicht ganz Bescheid.

In der Formationsrunde ist dies nicht der Fall, aber bei dem Restart wird die Runde hinter dem SC im Regelwerk nicht als Formationsrunde angesehen.

Der Verstoß der Haas war ja damals in der Formationsrunde vor dem Start und hatte mit der Technischen Direktive 011-17 zu tun ... welche nicht öffentlich einsehbar ist.


Ich hatte mir die Formations-Runde aus Hamiltons-Sicht angeschaut. Nicht ein Mal habe ich da beim Funk gehört, dass das Team Hamilton anweist draußen zu bleiben, da gab es keine Diskussion, ob man Reifen wechselt oder nicht. Hamilton berichtete über trockene Kurven.

Hamilton selbst war bewusst, dass er an die Box hätte kommen können. «Ich habe versucht, dem Team in der Einführungsrunde Informationen zu geben. Es war in allen Kurven trocken und ich sagte ihnen immer wieder: ‚trocken, trocken, trocken‘, und sie sagten, ich solle draußen bleiben», sagte er.
Entgegen Hamiltons Aussage, habe ich keinen Funk vom Team mitbekommen, in dem es heißt, er solle draußen bleiben.

Erst als Hamilton beim Grid ankam und bemerkte dass andere abbogen, äußerte sich das Team, dass man der Ansicht sei, dass dies die richtige Entscheidung wäre (was man ja dann nicht mehr ändern konnte). Daher mein Gedanke, dass Mercedes durchaus Hamilton reinholen wollte, aber es ihm nicht sagen wollte (womöglich weil man dachte, man dürfte dies nicht).


Bei Ocon hingegen gab es die Anweisung vom Team, in die Box zu kommen.




Ob das Mercedes-Team sich nun vertan hat bei den Streckenverhältnissen ... oder bei den Regeln zur Kommunikation ... ich bin mir nicht ganz sicher.

Selbst wenn es nicht erlaubt gewesen wäre und man die Strafe in Kauf genommen hätte. Mit 10 Sekunden (so war es damals bei den Haas) wäre der Zeitverlust milder gewesen, als der verspätete Boxenstop der Hamilton an das Ende des Feldes zurück warf.
 

desl

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Vorbehaltlich des Protests des Aston-Martin-Teams bleibt Vettel in der "Final Race Classification" auf Rang 2 geführt.


Dementsprechend auch die Ergebnisse auf
 

Paulie Walnuts

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Vorbehaltlich des Protests des Aston-Martin-Teams bleibt Vettel in der "Final Race Classification" auf Rang 2 geführt.


Dementsprechend auch die Ergebnisse auf
Vettel ist stand jetzt nicht auf Platz 2 geführt, sondern nur seine Zeit. Auf Platz 2 steht Hamilton. Bei Vettel steht DQ.
 

Professor Moriarty

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Es geht hier nicht darum, dass Unterhaltungen, wie im Kloster stattfinden müssen. Warum man sich aber zu jedem polemischen Mist hinreißen und diesen noch artikulieren muss, verstehe ich nicht mehr seit ich aus der Pubertät bin. Hier wäre man besser beraten mal die Finger von den Tasten wegzulassen. Da toppt der Eine den Anderen in Ausdruck und Übertreibung. So bewegt man sich in einen Forums-Shitstorm. Das ist ein Overkill, der langweilt.

Ich verstehe ja den Frust, aber es gibt ein Maß und Ziel. Sorry und auf so einen Wahnsinn, wie Verstappen solle jetzt mal Hamilton mit kaputten Auto abräumen, fällt mir nichts mehr ein. Wenn das zum Beispiel Kalle umgekehrt schreiben würde, möchte ich nicht wissen, was hier los wäre.

Weshalb sich einige als Teamfunktionäre aufspielen müssen, obwohl sie (hoffentlich ;)) im Gegensatz zu diesen keinen Cent dafür kriegen, bleibt deren Geheimnis. Es ist da schon an Übertreibungen von manchen Akteuren derzeit sehr grenzwertig bzw. darüber hinaus und kontraproduktiv. Im Sinne des nachhaltigen Nervenkostüms und der Sache mit dem Öl im Feuer. Kein Wunder, dass manche dann vollends durchdrehen, die bei so etwas labil sind. Vor allem mit der Ansicht man folgt ihnen ja nur. Wobei da wie erwähnt Dinger rausgehauen werden, die selbst ein bezahlter Funktionär niemals auch nur andeuten würde. Wenn Hamilton-Fans sich jetzt auch noch dazu berufen fühlen würden, wären wir endgültig auf FB-Kommentarspalten-Niveau. Da will niemand hin.

Oder solch heroische Worte, wie F1 ist Krieg. Gerade auffallend von Usern mit BVB-Affinität. Jetzt kenn ich einiges vom Eishockey, was die Fans des runden Balles in Sachen Emotionen (auch in schwarz-gelben Sphären) zweifelsohne in den Schatten stellt. Das ist schön und gut. Gerade live. Nach dem Spiel kommt man aber wieder in sportliche Erdbahnen. Sonst kommt man in einen „point of no return“. Wenn Sachlichkeit und Differenzierung aufkommt, möchte man nicht mehr irgendwie sein Gesicht verlieren. Tut man aber so oder so. Ein Dilemma. Hinzu kommt, dass jeder mit sachlichen Kontrapunkt zum Hamilton-Jünger erklärt wird.

Ich weiß gar nicht, wie viele davon wirklich Fans sind. Karma und ich mögen Alonso und Roberts sogar Rosberg. Korrigiert mich gerne ;). Bei anderen weiß ich es nicht. Wie auch immer, von den meisten Hamilton Fans (ist ja nicht schlimm) kommt da jedenfalls wesentlich mehr Differenzierung. Dann klärt man mitunter sachlich auf, ist aber gleich in ner Schublade. Anerkennung von Leistungen ist nicht mit Fansein gleichzusetzen. Es fehlt hier an Respekt dafür und wohl an Verständnis, was das für sportliche Leistungen sind, wenn jemand zum Beispiel meint das wird für Hamilton ein „easy win“, ganz klar. Gerade in Ungarn vom letzten Platz, wo du erst einmal überholen musst und im Dauer-Quali-Modus dementsprechend fehlerlos am Limit solche Runden auf den Asphalt brennen musst, um ranzukommen. Gleichzeitig managen. Selbstverständlich ist so was nicht. Die Experten des Sports, auch wenn sie jemanden nicht gerade nahestehen, können das gerade deshalb wohl so anerkennen. Erwähnt jemand hier das…ach stets die selben Muster.

Stattdessen geilen sich manche an Funksprüchen während des Rennens bei solch intensiven Duellen auf, anstatt zu sehen, wie sie nach dem Rennen darüber denken. Spätestens dann, gerade von der Couch, sollten alle mal wieder mehr ihr Hirn einschalten.

Ich hab noch mal nachgeschaut.

Du hast recht, die Kommunikation vom Team an den Fahrer war zu dem Zeitpunkt wohl in der Tat erlaubt. Die SkyUK-Kommentatoren (David Croft, Nico Rosberg) wussten da auch nicht ganz Bescheid.

In der Formationsrunde ist dies nicht der Fall, aber bei dem Restart wird die Runde hinter dem SC im Regelwerk nicht als Formationsrunde angesehen.

Der Verstoß der Haas war ja damals in der Formationsrunde vor dem Start und hatte mit der Technischen Direktive 011-17 zu tun ... welche nicht öffentlich einsehbar ist.


Ich hatte mir die Formations-Runde aus Hamiltons-Sicht angeschaut. Nicht ein Mal habe ich da beim Funk gehört, dass das Team Hamilton anweist draußen zu bleiben, da gab es keine Diskussion, ob man Reifen wechselt oder nicht. Hamilton berichtete über trockene Kurven.

Hamilton selbst war bewusst, dass er an die Box hätte kommen können. «Ich habe versucht, dem Team in der Einführungsrunde Informationen zu geben. Es war in allen Kurven trocken und ich sagte ihnen immer wieder: ‚trocken, trocken, trocken‘, und sie sagten, ich solle draußen bleiben», sagte er.
Entgegen Hamiltons Aussage, habe ich keinen Funk vom Team mitbekommen, in dem es heißt, er solle draußen bleiben.

Erst als Hamilton beim Grid ankam und bemerkte dass andere abbogen, äußerte sich das Team, dass man der Ansicht sei, dass dies die richtige Entscheidung wäre (was man ja dann nicht mehr ändern konnte). Daher mein Gedanke, dass Mercedes durchaus Hamilton reinholen wollte, aber es ihm nicht sagen wollte (womöglich weil man dachte, man dürfte dies nicht).


Bei Ocon hingegen gab es die Anweisung vom Team, in die Box zu kommen.



Ob das Mercedes-Team sich nun vertan hat bei den Streckenverhältnissen ... oder bei den Regeln zur Kommunikation ... ich bin mir nicht ganz sicher.

Selbst wenn es nicht erlaubt gewesen wäre und man die Strafe in Kauf genommen hätte. Mit 10 Sekunden (so war es damals bei den Haas) wäre der Zeitverlust milder gewesen, als der verspätete Boxenstop der Hamilton an das Ende des Feldes zurück warf.

Ich bin mir auch unsicher, ob es mangelnde Kommunikation oder eine falsche Streckeneinschätzung war bzw. was auch immer. Leicht ist so eine Situation sicher nicht als Erster. Funk war jedenfalls möglich. Als Team und Fahrer bist da schnell in einem Dilemma. Es bleibt eine eklatante Fehleinschätzung, andere haben es ja hinbekommen, auch wenn man sagen muss klar, im Nachhinein sehen die anderen Optionen umso logischer aus. Dafür haben wir eine der kuriosesten Szenen der Neuzeit bekommen ;). Das toppte sogar die Reifengeschichte in den USA seinerzeit.
 

desl

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Dafür haben wir eine der kuriosesten Szenen der Neuzeit bekommen ;). Das toppte sogar die Reifengeschichte in den USA seinerzeit.

Wenn Hamilton reingekommen wäre hätte es sogar noch lustiger ausgesehen ... dann hätte die Regie sich gut überlegen dürfen, ob man zumindest die Startampel im Bild festhält.

Alan van der Merwe (Fahrer des Medical Car) hätte über Funk dann vielleicht auch gefragt "Ok Leute ... soll ich mich wirklich hinter dem Grid hinstellen, oder kann ich schon vorfahren?"


Was mir noch aufgefallen ist: Beim ersten Rennstart gibts den Kollegen, der mit der grünen Flagge hinter der Startaufstellung lang läuft, wenn alles ok ist. Beim Restart nach Rot gab/gibt es den, glaube ich nicht.

Würde sonst auch lustig aussehen, wenn der signalisiert, dass alle Fahrer in der Startaufstellung bereit sind ... und dann ist da garkeiner.


P.S.: Ich frage mich, wieviel Zeit die Teams hatten bzw. wann sie vor dem Restart vom Boliden weg mussten. Hätte da ein Pilot/ein Team gezockt (Hamilton hatte z.B. vorgeschlagen auf Slicks zu gehen) und wäre mit Slicks zur Startaufstellung gefahren, während alle anderen in die Box abbiegen, dann hätte er die Führung gehabt. Aber irgendwann reicht die Zeit halt nicht mehr aus, um ggf. andere Reifen zu montieren.
 

thedoctor46

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Übrigens noch eine Aussage von Shovlin:

Am Mercedes-Kommandostand war man davon überzeugt, dass der Sieg selbst nach der vermeintlichen Boxenstopp-Panne noch möglich sei. "Lewis hatte die Pace, um locker zu gewinnen", merkt Andrew Shovlin an.

Hmm, sieht ganz so aus, als ob jemand mal wieder unrecht hatte. Aber um das zuzugeben, fehlt halt der nötige Anstand. Überraschend ist das natürlich nicht.
 

desl

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Von der Pace her sicherlich. Man darf bedenken dass Hamilton vor einem Jahr in Ungarn nur 2 Piloten hinter sich hatte, die innerhalb einer halben Minute nach ihm ins Ziel kamen. Bei Stroll (damals 4ter) war es schon fast eine komplette Minute.
Da war Hamiltons Rückstand auf Ocon nach dem Boxenstop deutlich kleiner.

Bei einer Strecke bei der das Überholen deutlich leichter ist wäre die Sache auch sehr klar gewesen. Selbst in Imola (nicht gerade die Überholfreundlichste Strecke) kam Hamilton ja recht locker nach vorne.

Bei anderen Strecken wehren sich die Fahrer von Mittelfeld-Teams dann auch nicht groß. In Monza hätte Alonso Hamilton mehr oder weniger vorbei gewunken, um nicht den Anschluss zu Sainz zu verlieren.
Man sah dies ja schon in anderen Rennen, wenn ein McLaren alles andere als "Kampflinie" fährt, um einen Mercedes oder Red Bull aufzuhalten ... weil er sich viel mehr um den Abstand zu den Ferrari kümmert.


Aber in Ungarn sieht die Sache nunmal anders aus.
Hamiltons Rückstand von weniger als 20 Sekunden wuchs auf mehr als 30 Sekunden an, weil er an Gasly nicht vorbei kam (auch nicht, als dieser aus dem DRS-Fenster raus war).

Da bleibt dann nur die Variante Hamilton über die Strategie mehr freie Fahrt zu verschaffen.
Entweder man lässt ihn sehr lange draußen, so dass er am Ende mit dem Overcut agieren kann und mit den frischesten Reifen durchprescht (wobei er bis dahin sehr viel Zeit verloren hätte), oder man holt ihn recht früh zu einem Boxenstop, in der Erwartung dass Hamilton so viel schneller als die Konkurrenz ist, dass er sich auch eine eventuelle Zwei-Stop-Strategie erlauben kann.

Die Frage war halt, wieviele Teams und Piloten möchten, dass sie nach ihrem Boxenstop vor Hamilton rauskommen (also versuchen den Undercut abzuwehren) ... und wieviele sich auf ihr eigenes Rennen konzentrieren.

Gasly ist zum Beispiel sein Rennen gefahren und kam dadurch von Platz 12 auf Rang 5 nach vorne.
Fraglich ob Verstappen ähnliches hätte erzielen können, wenn RedBull nicht probiert hätte den Mercedes-Undercut abzuwehren, sondern wenn man ihn angewiesen hätte draußen zu bleiben, falls Ricciardo vor ihm in die Box abbiegen sollte.

Obgleich er da weichere Reifen hatte, deuten die Rundenzeiten von Verstappen nach dem zweiten Boxenstop durchaus an, dass er durchaus eine Pace im Bereich von Alonso und Gasly hatte. Aber Red Bull und McLaren reagierten beide auf den Undercut und hingen mit ihren beschädigten Boliden hinter Russell fest.
Gasly hingegen ließ Russell, Ricciardo und Verstappen durch den Overcut hinter sich ... auch dank Mick Schumacher.

Ein mit rennentscheidender Moment für Hamilton war auch, dass Latifi und Tsunoda in die Box kamen. Sie kamen so vor Hamilton raus (um diesen vielleicht hinter sich zu halten) beeinträchtigten damit aber ihr eigenes Rennen, weil Gasly dann später mit klar frischen Reifen an ihnen vorbei ging.

Während Gasly so oder so an Tsunoda vorbei gewunken wäre, war es für Hamilton mit rennentscheidend, dass Tsunoda mit erfolgreichem Undercut an Latifi vorbei kam.
Latifi allein war für Hamilton kein Problem und auch Tsunoda hatte er nach ein paar Runden geknackt.

Doch wäre Tsunoda weiter hinter Latifi gewesen (vor den Boxenstops kam er nicht an diesem vorbei), dann hätte es Hamilton schwerer gehabt.
Er brauchte zwei DRS-Zonen, um den Rückstand auf Tsunoda so zu verkleinern, dass er ihn nach Kurve 4 überholen konnte. Hätte Tsunoda weiter DRS (durch Latifi) gehabt, dann hätte Hamilton womöglich hinter Latifi und Tsunoda festgehangen, so wie vorher hinter Gasly der am Ende des Russell-Zuges lag (wo Hamilton auch mit festhing).

Nach einem zweiten Boxenstop hätte Hamilton in dem Fall noch einen wesentlich größeren Rückstand (50 bis 60 Sekunden) auf die Spitze gehabt und drei Piloten mehr überholen müssen.


Gewiss, Hamilton ist wenige Sekunden nach Ocon ins Ziel gekommen und laut Shovlin hätte er die Pace gehabt, um "locker [das Rennen] zu gewinnen". Aber wäre Latifi eine Runde früher an die Box gekommen, dann wäre Hamilton vielleicht nicht mal auf dem Podium gelandet.
Nur wenige Zehntel-Sekunden trennten Hamilton davon, dass Ricciardo vor ihm rauskommt. Was wenn Russell in der gleichen Runde wie Ricciardo und Verstappen in die Box abgebogen wäre?

Was wenn Russell und Ricciardo den Undercut von Hamilton abwehren, während Verstappen und Gasly draußen bleiben? Da hätte Hamilton sogar schauen dürfen, ob er überhaupt vor Verstappen ins Ziel kommt...

Der Mercedes ist einfach zu überlegen um das nicht noch easy zu holen. Frage mich wie die selbsternannten sogenannten "Experten" hier das nicht sehen konnten. Naja ich weiß schon warum sie das nicht gesehen haben.

Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Hamilton kam schneller durch das Feld, als es Professor Moriarty erwartete. Er kam aber auch nicht so leicht nach vorne, wie du dir das vielleicht vorgestellt hast.
Selbsternannte sogenannte Experten seid ihr, glaube ich, beide nicht. Zumindest wäre es mir bislang nicht aufgefallen, dass ihr euch jeweils so sieht oder benennt.


Letztlich lief es für Hamilton am Ende relativ gut. Von ganz hinten auf Platz 2 in Ungarn ... meckern will man da nicht.
Ein Sieg wäre drin gewesen, wenn er Alonso schneller geknackt hätte.
Obgleich Vettel zumeist DRS hatte, waren seine Reifen zu alt, als dass er Hamilton lange hinter sich hätte halten können.

Wäre Alonso einen Ticken später an die Box gekommen und hätte sich Mediums geholt, dann wäre er vielleicht an Sainz vorbei gekommen. Dann wäre er aber vielleicht für Hamilton noch schwerer zu überholen gewesen.

Solche Entwicklungen sind schwer vorherzusehen. Ebenso, ob Tsunoda an Latifi vorbei kommt (wofür er vielleicht den Boxenstop brauchte), oder ob Hamilton womöglich hinter Latifi-Tsunoda hängt wie vorher hinter Russell-...-Gasly.


Obgleich der Sieg am Ende für Hamilton in greifbarer Nähe war ... easy wäre es nicht gewesen und eine Garantie gab es darauf schon garnicht. Es hätte auch durchaus ein fünfter Platz werden können.

Hmm, sieht ganz so aus, als ob jemand mal wieder unrecht hatte. Aber um das zuzugeben, fehlt halt der nötige Anstand. Überraschend ist das natürlich nicht.

Letztlich bleibt unklar wen du damit meinst. Etwa Professor Moriarty, weil er sich irrte in seiner Annahme, dass Hamilton nicht so nahe an die Spitze kommt?
Oder meinst du dich eventuell selbst ... denn schließlich lagst du mit "Hamilton gewinnt das noch easy" auch daneben und vermochtest das später auch nicht zugeben.
(Anmerkung: Shovlins Aussage, dass Hamilton die Pace hatte um locker zu gewinnen ändert nichts daran, dass Hamilton nicht gewonnen hat)

Hm...
 
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Was hier diskutiert wird, in Ungarn kann man nicht überholen...
Außer Verstappen oder Hamilton gab es wie viele echte Überholmanöver?
Glaube Gasly kam noch am Haas (der tote Reifen hatte) vorbei.

Genau deswegen hat Hamilton nicht gewonnen! Kein anderer wäre nur in die Nähe von P3 gekommen, nur Verstappen aber der hätte gegen Alonso den Nuller geschrieben. (nur meine Meinung)
 

Professor Moriarty

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Es ging mir auch einzig um die Darstellung eines „easy wins“. Das wäre er auch nicht gewesen, wenn er gewonnen hätte. Dafür muss man nur mal peripher mit dem Rennsport Erfahrung gemacht haben, um zu wissen, was du da unter den Umständen liefern musst. Vor allem in Budapest bei den offensichtlichen Schwierigkeiten des Überholens. Die Taktik nach dem verkorksten Auftakt war meisterhaft und die einzige Möglichkeit das zu schaffen. Wohlgemerkt aber fehlerlos im Dauerquali-Modus und mit zu überstehenden, harten Zweikämpfen. Ich sehe es, wie „sc“, da fallen mir derzeit nur zwei Fahrer ein, die so was theoretisch leisten können. Mit „easy win“ hat das aber in der Praxis rein gar nichts zu tun.
 
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desl

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Außer Verstappen oder Hamilton gab es wie viele echte Überholmanöver?

Überholmanöver inkl. Verstappen und Hamilton:

Hamilton vs Giovinazzi
Verstappen vs Schumacher
Gasly vs Schumacher
Hamilton vs Schumacher
Räikkönen vs Giovinazzi
Hamilton vs Schumacher 2
Hamilton vs Latifi
Hamilton vs Tsunoda
Russell vs Schumacher
Gasly vs Latifi
Gasly vs Tsunoda
Verstappen vs Räikkönen
Verstappen vs Ricciardo
Hamilton vs Alonso
Räikkönen vs Ricciardo
Hamilton vs Sainz
 
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Überholmanöver inkl. Verstappen und Hamilton:

Hamilton vs Giovinazzi
Verstappen vs Schumacher
Gasly vs Schumacher
Hamilton vs Schumacher
Räikkönen vs Giovinazzi
Hamilton vs Schumacher 2
Hamilton vs Latifi
Hamilton vs Tsunoda
Russell vs Schumacher
Gasly vs Latifi
Gasly vs Tsunoda
Verstappen vs Räikkönen
Verstappen vs Ricciardo
Hamilton vs Alonso
Räikkönen vs Ricciardo
Hamilton vs Sainz
Teamintern kannst du da ja weg lassen, dann bleibt gasly an Latifi und kimi an Ricciardo.
Beides gewiss mit riesen reifenunterschied und der McL war kaputt.

Der Haas ist nicht f1 tauglich, den würden Top Autos sogar in Monaco überholen können.

2sec. Delta reichen zum überholen in Ungarn, sonst wird es nunmal schwierig.
 

Professor Moriarty

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Das Delta mit 2 Sekunden kommt hin. Alonso meint bei 1,5 Sekunden kann man sich noch irgendwie wehren. Das ist schlichtweg ein Ritt auf der Rasierklinge, wo du perverse konzentriert und am Limit liefern musst. Einzig Monaco hat ein höheres Delta.
 

Professor Moriarty

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Übrigens muss ich mich beim Thema „hätte Vettel einfach abstellen können“ revidieren. Er hätte es wohl doch problemlos ohne Rechtfertigung tun können bzw. Aston Martin ihm das eher kommunizieren sollen. Das geht nur im Qualifying nicht. Williams tat dies nach dem Rennen wegen der Spritproblematik.

Ach ja, der Starting Grid Podcast „F1-Halbzeit feat. Sascha Roos & Dave Gaming“ ist sehr informativ und hörenswert!
 

LeZ

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Gibt ja nur 2 Möglichkeiten: entweder die Berechnung der verbrauchten Spritmenge ist signifikant falsch, und es waren tatsächlich nur noch 0,3 Liter im Tank. Oder die Berechnung ist richtig, und es gab einen Defekt oder Fehlbedienung bei der Entnahme. Dann muss sich der fehlende Liter aber auch noch im verplombten Auto finden.
 
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