Formel 1 Saison 2021 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


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Gast_482

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Und täglich grüßt das Murmeltier?

Der VW-Konzern überlegt angeblich wieder einmal (vornehmlich mit seinen Marken Audi oder Porsche) in die Formel 1 einzusteigen.
Hintergrund ist das Ziel der Formel 1 in der neuen Motorenformel ab 2025 (mehr) auf synthetische Kraftstoffe zu setzen und ab 2030 "CO²-neutral" zu werden.

Vielleicht nicht unerheblich könnte sein, dass Stefane Demonicali (Nachfolger von Todt bei Ferrari und dort bis Anfang 2014 Teamchef) seit kurzem Geschäftsführer der FOM ist. Domenicali war in seiner Zeit zwischen Ferrari und Formel 1 als CEO bei Lamborghini (Teil des VW-Konzerns) tätig.

Ich glaube es ist ein offenes Geheimnis das ohne Dieselskandal dieser Schritt wohl sicher gekommen wäre.
Der Budgetcap und das neue Reglement am Motor sind doch verlockend, ich denke das wird passieren.
 

desl

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Ich bin mir nicht sicher, ob dafür ein Entwicklungstoken verbraucht wurde, aber definitiv geändert wurde beim AMR21 (im Vergleich zum Vorgänger) nicht nur die Form der Seitenkästen, sondern auch der Lufteinlass.

Der Vorgänger RP20 hatte (auch in der B-Spec) nämlich die seitliche Crashstruktur oberhalb des Lufteinlasses. Er übernahm dies quasi von seinem Vorbild Mercedes W10, die sahen dort (beim RP20-Launch) quasi identisch aus.

Schon der RP19 hatte (im Gegensatz zum RP18) die Crash-Struktur unterhalb der Lufteinlässe. Ferrari machte dies 2017 vor und nach und nach haben dies die anderen Teams übernommen (man schaue sich einfach mal die Bilder von 2017-Boliden an und vergleiche ... ohne dass die Regeln in dem Bereich sich übermäßig geändert haben).

Vettel und Stroll sind zusammen 100km bei einem Filmtag in Silverstone gefahren ... was ja nicht verwunderlich ist, schließlich hat das Team dort seine Basis

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Die Aufhängung hinten entsprach beim RP20 dem Mercedes von 2019.
Nun übernimmt der AMR21 das Design der Aufhänung von 2020ger Mercedes, da dürfte ein Entwicklungstoken für drauf gegangen sein.

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Wie schon erwähnt, der Lufteinlass bei den Seitenkästen ist nun anders. Man übernimmt nicht exakt das Design vom W11-Mercedes, aber das Prinzip ist ähnlich ... wie eben beim RP19

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Wie gesagt, die Seitenkästen beim Vorgänger RP20 waren quasi identlich mit denen des W10. Später waren sie nach hinten wie eine "Rampe" stark abfallend, aber der Lufteinlass blieb ähnlich, um das Monocoque nicht zu ändern.

Hier zur Veranschaulichung ein Vergleich von 2019-Boliden:

Bottas-3.jpg



Für einen schönen Vergleich hat jemand eine Frontal-Aufnahme der B-Spec des RP20 mit der Aufnahme vom Shakedown nebeneinander gelegt.
Die Nase blieb, glaube ich, unverändert. An den Flaps des Frontflügels hat sich nur ein bisserl was geändert.

w0mljhyp12l61.jpg
 

desl

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Williams präsentiert den FW43B.

Eigentlich wollte man heute den Launch über eine Augmented-Reality-App durchführen, so dass sich die Nutzer den Williams quasi in ihr Wohnzimmer stellen können.

Allerdings haben manch findige Leute das 3D-Modell schon vor dem geplanten Launch extrahiert. Also war schon vorher quasi bekannt, wie der Williams aussehen würde.
Ok ... die veröffentlichen Render sehen etwas schicker aus, als das Modell in der App.


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Zum Vergleich das Modell aus der App:

ysZUhBh.jpeg


ohne Texturen:

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Gast_482

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Der Wagen sieht wie stehen geblieben aus, hoffen wir das wir nächste Woche was anderes zu sehen bekommen.
Viel zu bullig, mir kommt immer mehr die Vermutung das Sauber ohne Gegner ist und Haas/Williams hinten um nichts kämpfen. (hoffentlich täusche ich mich)
 

desl

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Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, ob es bei den von Williams gezeigten Bildern nun um den FW43B handelt ... oder nur um einen "Livery Launch". Die Angaben sind da etwas ... nunja ... variierend.

Gewiss, beim Modell lassen sich Unterschiede zum FW43 erkennen. So zum Beispiel beim Frontflügel, bei den Luftleitblechen am Lufteinlass der Seitenkästen und natürlich auch beim Unterboden.
Andere Bereiche (Nase, Motorabdeckung) erscheinen mir ziemlich unverändert.


Manche Lackierungen werden von den F1-Fans wohl recht wohlwollend aufgenommen. So zum Beispiel von Aston Martin, Alpine und Alpha Tauri. Der graue Bereich bei Mercedes kommt weniger gut an ... die Haas-Nummer eher mäßig.

Die Williams-Lackierung? Nunja, man will mit den Farben an erfolgreiche Jahre erinnern (das Gelb erinnert ein wenig an die Zeiten des Canon-Sponsorings) ... so ähnlich wie FW33, FW34 und FW35 in ihrer Farbgebung an die Mitte der 90ger (Rothmans-Sponsoring).

Durchdie Lackierung wirkt nur mäßig gelungen ... die letzten Jahre hatte man da ja auch nicht das größte Talent, könnte man sagen.

Das Streifen-Design wirkt generisch wie aus einem Video-Spiel (bei dem die F1-Boliden nur ein Typ von vielen sind ... wie einst bei "Stunts"). Das Einbinden des Williams-W gelingt so halbwegs. Die zerklüftete Optik wirkt nicht unbedingt als Sponsor-Fläche einladend. Ein Bild macht die Runde, bei dem die Streifen mit einem Linienbus-Design verglichen werden...

ncpw1oyrpfl61.png



Aber man wird den Kopf sicher nicht in den Sand stecken.
Der 2020-Bolide war wesentlich besser als seine Vorgänger, denen es derart eklatant an Abtrieb mangelte, dass jedes Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven wie eine Wackelpartie aussah.

Nun lässt sich Simon Roberts dahingehend zitieren, dass man zuversichtlich sei, weil man nun gar Ballast im Auto verteilen kann, während der Wagen im Vorjahr noch an Übergewicht litt ... etwas, was man nach 2014 eigentlich nurnoch selten gehört hat.
 

desl

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Einige Teams haben ihre Boliden für diese Saison präsentiert. Haas und Williams "vielleicht" nur die Lackierung. Wobei die Wagen der Hinterbänkler-Teams sich vielleicht am wenigsten von den 2020-Modellen unterscheiden werden, da wird man früher in 2022 investieren.


Heute kommt Ferrari dran und zeigt den SF21.
Mit dem soll es besser laufen als in der grottigen 2020-Saison.


 
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Gast_482

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Die Nase weiter aus der “Steinzeit„.
Mir ist klar das Ferrari alles auf 2022 gesetzt hat, mir fällt aber ganz schwer zu glauben das die Truppe den großen Wurf 2022 landet.
Da bin ich dann echt gespannt drauf.

Dieses Jahr sehe ich die nicht automatisch auf Kwm 3 trotz der besten fahrerpaarung bei den best of the Rest Teams.
 

desl

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Die Nase weiter aus der “Steinzeit„.

Sehe ich keineswegs so. Klar, im Vergleich zu Mercedes, Aston Martin, Alpine und McLaren sieht die Ferrari-Nase weiterhin "breit" aus, aber man erkennt auch deutlich, dass es eine neue Nase ist.
Der Ferrari-Ansatz ist da halt ein anderer ... der Cape Wing beginnt bei Ferrari gewissermaßen schon an der Nasenspitze (mehr oder weniger so wie bei McLaren letztes Jahr). Das Konzept ist ähnlich dem von Alfa Romeo, finde ich.

"Steinzeitlich" sieht da im Vergleich eher die Front des Alpha Tauri aus.
 
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Gast_482

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Sehe ich keineswegs so. Klar, im Vergleich zu Mercedes, Aston Martin, Alpine und McLaren sieht die Ferrari-Nase weiterhin "breit" aus, aber man erkennt auch deutlich, dass es eine neue Nase ist.
Der Ferrari-Ansatz ist da halt ein anderer ... der Cape Wing beginnt bei Ferrari gewissermaßen schon an der Nasenspitze (mehr oder weniger so wie bei McLaren letztes Jahr). Das Konzept ist ähnlich dem von Alfa Romeo, finde ich.

"Steinzeitlich" sieht da im Vergleich eher die Front des Alpha Tauri aus.
Ob der Alfa Romeo sich nicht eher am Ferrari anlehnt?
Wäre ja noch besser/schlimmer wenn Ferrari bei Alfa kopieren würde...
Wir wissen welches Konzept funktioniert und deshalb sind auch viele Teams auf dieses Konzept aufgesprungen. (Bei der Nase)
Nein Ferrari hat 2021 abgeschrieben, trotzdem sehe ich diese Mannschaft auch für 2022 nicht vorne, selbst wenn mb und rb einen engen wm Kampf haben.

Wenn Alpha tauri so aussieht am Freitag ist das immer noch ein b-Team und nicht Ferrari.


https://www.reddit.com/r/formula1/comments/m1xz4z
 
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LeZ

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Warum ist es interessant, ob die Lackierung eines Autos aussieht wie eine russische Flagge ? Die Farben sind im ganzen Ostblock verbreitet, und wenn russisch ist es halt nur ne Autofarbe und kein Slogan etc.
 

desl

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Ob der Alfa Romeo sich nicht eher am Ferrari anlehnt?
Wäre ja noch besser/schlimmer wenn Ferrari bei Alfa kopieren würde...

Natürlich schaut man bei jedem Team was die Konkurrenz so macht. Auch Hinterbänkler-Teams können interessante Ideen haben ... auch wenn die dort vielleicht nich perfekt "funktionieren".

Sauber/Alfa Romeo hatte die letzten Jahre auch interessante Ansätze.
Die ungewöhnlichen Lufteinlässe der Seitenkästen 2018.
Das Konzept bei Nase und Frontflügel 2019.

Das werden sich andere Teams auch angesehen haben. Mittlerweile schlagen alle Teams einen mehr oder weniger ähnlichen Weg beim Frontflügel ein wie Ferrari, Alfa Romeo und STR damals 2019 was die Höhe der Flaps in Nähe der Endplatten geht ... auch Mercedes und Red Bull.


Manche Ideen (z.B. Doppeldiffusor, Doppel-DRS, Coanda-Auspuff usw...) fielen Teams ein, die zu dem Zeitpunkt nicht ganz vorne mitfuhren
 
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Gast_482

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Natürlich schaut man bei jedem Team was die Konkurrenz so macht. Auch Hinterbänkler-Teams können interessante Ideen haben ... auch wenn die dort vielleicht nich perfekt "funktionieren".

Sauber/Alfa Romeo hatte die letzten Jahre auch interessante Ansätze.
Die ungewöhnlichen Lufteinlässe der Seitenkästen 2018.
Das Konzept bei Nase und Frontflügel 2019.

Das werden sich andere Teams auch angesehen haben. Mittlerweile schlagen alle Teams einen mehr oder weniger ähnlichen Weg beim Frontflügel ein wie Ferrari, Alfa Romeo und STR damals 2019 was die Höhe der Flaps in Nähe der Endplatten geht ... auch Mercedes und Red Bull.


Manche Ideen (z.B. Doppeldiffusor, Doppel-DRS, Coanda-Auspuff usw...) fielen Teams ein, die zu dem Zeitpunkt nicht ganz vorne mitfuhren
Wir haben über die Nase geredet, Teams die um etwas fahren haben da immer nur einen Weg eingeschlagen!
Die kwm spiegelt das sogar 1zu1 wieder!
Die 4 Teams die ihr nase am branchenprimus angepasst sind vor denen die noch in 2017 leben.
Natürlich ist da auch Zufall mit bei, aber die Tendenz ist klar zu sehen, das lässt sich nicht weg reden!

Bei den fronflügeln geht es nur noch um marginale Änderungen seit 2020, der ist am Ende der Entwicklung, dass Thema wurde 2019 zum Ende sehr einheitlich und durch die vereinfachung nach 2018 ist da nicht mehr viel zu holen.

Glaubst du wirklich das im 5 Jahr mit fast gleicher Basis ein kleines Team um die Ecke kommt mit einem Game changer, noch dazu das alle auf 2022 hinarbeiten und bloß keine Zeit für 2021 verschwenden wollen.
Nein in der Realität gleichen sich die Autos an die Autos an die gewinnen.
Das macht RB, McLaren, Alpine und Aston Martin.
 

karmakaze

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Mittlerweile schlagen alle Teams einen mehr oder weniger ähnlichen Weg beim Frontflügel ein wie Ferrari, Alfa Romeo und STR damals 2019 was die Höhe der Flaps in Nähe der Endplatten geht ... auch Mercedes und Red Bull.
Hmm, auch wenn die Unterschiede weniger gravierend sind als anno, sind es dennoch zwei grundsätzlich andere Philosophien, man schaue sich diese beiden Flügelkonzepte mal an, die das gut darstellen:
racefansdotnet-21-02-21-23-40-03-5.jpg

EvkFTQ9XMAgZRrb

Bevor jetzt gleich kommt, dass das ja was mit den Philosophien im weiteren Bolidenverlauf zu tun hat: Ja, hat es, bestreitet keiner, nur ändert es nichts daran, dass diese Aussage so nicht mit der Realität übereinstimmt.
Manche Ideen (z.B. Doppeldiffusor, Doppel-DRS, Coanda-Auspuff usw...) fielen Teams ein, die zu dem Zeitpunkt nicht ganz vorne mitfuhren
Manche Ideen hatten Top-Teams. Du übersiehst in deinen Ausführungen eine ganz zentrale: Capes. Das Cape hat sich als genauso zentral herausgestellt wie jener Zeit der Coanda-Auspuff. Und alle Teams konvergieren dahin. Erfunden wurde es von Mercedes. Man könnte sich jetzt auch darüber streiten, ob nicht der Downwash/Coanda-Sidepod von RB stammt, aber das würde hier nicht den Punkt treffen.
Wir haben über die Nase geredet, Teams die um etwas fahren haben da immer nur einen Weg eingeschlagen!
Sicherlich ist eine schmalere Nase für die Entwicklung des Luftstroms förderlich, aber für eine Veränderung von einer sehr breiten und flachen Form zu einer sehr schmalen und womöglich gerundeten Form hätte man wohl die vordere Crash-Struktur anpassen müssen. Das hätte Tokens gekostet, die man doch lieber hinten (Getriebe, Hinterradaufhängung) eingesetzt hat, um das instabile Heck aus dem Vorjahr zu bekämpfen (weil man ja nicht den DF hatte, den man gerne gehabt hätte, ich schrieb davon im alten Thread). Für dich zum Nachschauen:
Natürlich ist da auch Zufall mit bei, aber die Tendenz ist klar zu sehen, das lässt sich nicht weg reden!
Beachte einmal die innere Logik dieses Satzes. Wenn da Zufall mitspielt, und du nicht aussagen kannst, dass der Zufall gering ist, dann kann man eben keinen guten Trend erkennen.
Bei den fronflügeln geht es nur noch um marginale Änderungen seit 2020, der ist am Ende der Entwicklung, dass Thema wurde 2019 zum Ende sehr einheitlich und durch die vereinfachung nach 2018 ist da nicht mehr viel zu holen.
Ich könnte schon wieder einfach nur "Jesus Christ!" schreiben, verweise aber mal konstruktiv auf die Antwort an desl. Nein, bei den Frontflügeln ist nichts einheitlich, es gibt zwei wesentlich unterschiedliche Philosophien, nach wie vor. Die mögen sich etwas angenähert haben, aber sie sind selbst für Laien offensichtlich noch immer da. Dann zu schreiben, es gäbe nur noch "marginale Änderungen" wird der Sache auch nicht wirklich gerecht, zumal Frontflügel by design immer nur "marginale Änderungen" haben werden unter diesem Reglement.
Nein in der Realität gleichen sich die Autos an die Autos an die gewinnen.
Oh, was für eine innovative Feststellung! ;) Ich glaube, wir können diese Konvergenz schon seit den 1960er Jahren beobachten. Formel-Sport eben.
 

desl

Supermoderator
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Manche Ideen hatten Top-Teams. Du übersiehst in deinen Ausführungen eine ganz zentrale: Capes. Das Cape hat sich als genauso zentral herausgestellt wie jener Zeit der Coanda-Auspuff. Und alle Teams konvergieren dahin. Erfunden wurde es von Mercedes. Man könnte sich jetzt auch darüber streiten, ob nicht der Downwash/Coanda-Sidepod von RB stammt, aber das würde hier nicht den Punkt treffen.

Ach ich bestreite doch garnicht, dass auch Top-Teams auf gute Ideen kommen. Wäre ja auch verwunderlich wenn nicht, denn nur vom Kopieren fährt man nicht vorne weg.

Mir geht es darum anzumerken, dass man die Entwicklungen von Hinterbänkler-Teams nicht außer acht lassen sollte, nur weil sie Hinterbänkler-Teams sind.

Ob der Coanda-Auspuff nun von Red Bull kommt? Nunja, der RB8 hatte beim Launch keinen, der Sauber C31 schon. RB brachte das Coanda-Design schon während der Testfahrten an die Strecke. Vielleicht hat man sehr schnell reagiert (etwas, womit sich Red Bull damals durchaus vom Gros der Teams abhob), vielleicht hatte man die Coanda-Variante schon länger in Entwicklung/Überlegung.


Klar ist aber auch, dass es Entwicklungen/Ideen gibt, welche sich andere Teams ansehen, die aber nicht kopiert werden.
Ferrari war nicht das erste Team, das vorne eine Pull-Rod-Aufhängung anbrachte (2012 bis 2015, glaube ich) ... gerade zu Zeiten als das Chassis mancher Boliden vorne niedriger war, gab es das öfter.
Ferrari hoffte auf einen aerodynamischen Vorteil, wobei der fast horizontale pull rod die Abstimmung erschwerte.

Wenn ich mich recht erinnere, scheuten alle anderen Teams eine ähnliche Lösung, bevor Ferrari 2016 (afaik auf Drängen der Piloten Vettel udn Räikkönen) zurück auf push rod wechselte.


Ein anderes Beispiel ist die hintere Aufhängung des McLaren MP4-29 von der Saison 2014. Mit ihrem pilzförmigen Querschnitt zog sie viele Blicke auf sich und es war fraglich, ob dieses aerodynamische Profil vielleicht ein wenig den Wegfall des beam wing würde kompensieren können. James Allison (damals bei Ferrari) kündigte an, dass man sich "das ansehen werde". Es war fraglich, ob die Aufhängung so wirklich legal war ... und ob man sie vielleicht für den eigenen Boliden adaptieren kann.
Kopiert hat das letztlich kein Team. Meistens kamen wohl Schlüsse zustande, dass - abgesehen davon, dass der MP4-29 ohnehin eher ein Reinfall war - dieses Schmetterlings-Profil bei der Aufhängung eher für drag als für aerodynamischen Nutzen sorgte.

Sehr interessant waren auch die Seitenkästen des McLaren MP4-26 mit seinen L-förmigen Lufteinlässen. Kopiert wurden sie nicht und letztlich hat sich die Variante mit dem undercut durchgesetzt und derartige Seitenkästen wären in der Form heute (wegen der regelementierten seitlichen Crash-Struktur) vielleicht gar nicht mehr möglich.

Würde mich auch nicht wundern, wenn viele Teams sehr interessiert zum STR6 geschaut hatten, welcher unter den Seitenkästen viel freie Luft bot. Der Wagen performte zwar besser als der STR5, aber das Konzept wurde ebensowenig kopiert wie damals, als man es schon beim Ferrari von 1992 sehen konnte.



Lange Rede kurzer Sinn: Klar wird häufig bei "den besten" kopiert ... aber das heißt nicht, dass man auch im hintleren Mittelfeld gucken kann, was man dort probiert. Eventuell entdeckt man da interessante Konzepte, welche man adaptieren und verbessern kann.
 

karmakaze

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Ob der Coanda-Auspuff nun von Red Bull kommt?
Es ging mir um die Downwash/Coanda-Sidepods, nicht den Auspuff. Hier wirkt genauso ein Coanda-Effekt, die grundsätzliche Idee, Strömungen dort hinzubekommen, wo man die haben will, wird aber mit sehr verschiedenen Konstruktionen (Sidepod-Shape, Auspuff) erreicht.

Beim Rest bin ich ganz bei dir. Mir ging es aber eher darum, aufzuzeigen, dass die zentrale Innovation dieser Tage das Cape ist.
 

Professor Moriarty

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Landshut
Gary Anderson ist auch wenig begeistert, wie Ferrari beide Tokens investiert hat:


Wir werden es sehen. Jedenfalls stimmt es genau so wenig, wie bei Renault 2020, dass Ferrari 2021 abschreibt. Es wurde schon sehr viel getan. Ob es so aufgeht, steht auf einem anderen Blatt. Ich glaube schon an eine signifikante Verbesserung.

Andersons Bemerkungen sind interessant bzw. mag ich solche Analysen und klare Aussagen bezüglich Entwicklung/Technik. Allerdings sehe ich es nicht so klar, dass Ferrari sich hat blenden lassen. Ein paar Wege führen nach Rom, das sieht man an Mercedes und Red Bull. Viel wird natürlich von Mercedes kopiert, aber jeder hat noch seine eigenen Philosophien und Ideen, die auch Silber oder andere Top-Teams aufgreifen.

Ich tendiere auch klar dazu, dass Mercedes wieder der Goldstandard ist. Ferrari kann sich aber trotz eigenem Weg in bestimmten Bereichen dennoch erheblich verbessern.
 
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