Antonelli wird nach Medienberichten nächstes Jahr im Mercedes zu sitzen. Die Top5-Teams haben damit alle Cockpits vergeben. Tsunoda hat auch einen Vertrag für 2025 bei RB unterschrieben. Und Bearman soll bei Haas fix sein.
RedBull: Verstappen, Perez
Ferrari: Leclerc, Hamilton
McLaren: Norris, Piastri
Mercedes: Russell, Antonelli
AstonMartin: Alonso, Stroll
RacingBulls: Tsunoda, ???
Haas: Bearman, ???
Alpine: ???, ???
Sauber: Hülkenberg, ???
Williams: Albon, ???
Noch 6 Cockpits frei. Mit Sainz, Ocon, Gasly, Magnussen, Ricciardo, Bottas, Zhou und Sargent haben noch 8 aktuelle Fahrer kein Cockpit.
Im RacingBull wird es vermutlich entweder Ricciardo oder Lawson. Klang zuletzt nicht mehr so, dass Lawson seinen Platz schon sicher hat. Sainz wird entweder zu Sauber oder Williams gehen. Laut Gerüchten zurzeit Williams. Sargeant dürfte sicher kein Cockput mehr bekommen. Ocons Aus bei Alpine ist bestätigt. Bleiben für den eigentlich nur Haas oder Sauber als Option. Bei Gasly rechne ich mit einer Verlängerung, der Platz daneben ist komplett offen.
Das macht in etwa diese Kandidatenliste (in Fett mein aktueller Tipp):
RacingBulls: Tsunoda, (Ricciardo oder Lawson)
Haas: Bearman, (Magnussen oder Ocon)
Alpine: (Gasly, Doohan, Martins, Mick, Zhou)
Sauber: Hülkenberg, (Bottas, Zhou, Sainz)
Williams: Albon, (Sainz, Bottas)
Sainz meint, dass jedes Team, das seine Fahrer für 2025 noch nicht fix hat, ihm einen Deal angeboten haben.
https://www.reddit.com/r/formula1/comments/1dikprn
Nunja ... ob das so ganz stimmt, bin ich mir nicht sicher, denn es scheint derzeit nicht danach auszusehen, als hätte er ein Angebot für ein Mercedes-Cockpit; und wenn doch dann zumindest kein gutes. Denn sonst hätte er dort vermutlich unterschrieben.
Seitens Williams soll es an Sainz ein Angebot für einen 4-Jahres-Vertrag geben mit der Option nach 2 Jahren vorzeitig zu gehen, falls nicht der Erfolg eintritt, den Vowles sich so vorstellt (was das konkret in Zahlen bedeutet weiß ich jedoch nicht).
Mercedes:
Es ist ein wenig kurios, dass Mercedes im aufgehenden im eigenen Hype derart voll auf die Karte Antonelli setzt, dass man einen anderen Mercedes-Junior vor die Tür gesetzt hat. Und jener führt in der Formel 2 derzeit nicht nur die Rookie-Wertung an (wenn man das einzelne Rennwochenende 2023 ignoriert), sondern liegt derzeit auch in der Meisterschaft vorne. Paul Aron könnte sich in die Liste mit Hülkenberg, Hamilton, Rosberg, Russell und Leclerc einreihen ... also jene, die in ihrer ersten kompletten F2/GP2-Saison den Titel holen. Nach seinem Rauswurf bei Mercedes hat er derzeit keine Verknüpfung zu einem anderen Junior-Team.
Nun hat man bei Mercedes zufriedene Töne gehört, nachdem Antonelli erste Testfahrten bestritten hat. Zudem hat man die Lobby-Muskeln spielen lassen, so dass jener theoretisch schon ein freies Training bestreiten könnte, bevor er 18 Jahre alt ist und/oder einen PKW-Führerschein besitzt.
Es sieht sehr danach aus, als wäre Antonellis Raketen-Aufstieg fix, sowie Toto Wolff den Traum von der Verpflichtung Max Verstappens aufgibt.
VCARB:
Tsunoda fehlen die Alternativen und so vermag er nur zuzuschauen, wie Perez im Q1 scheitert und er von dessen Cockpit weiterhin nur träumen kann.
Es wirkt wie ein Teil des Post-Didi-Mateschitz'schen Machtkampfes zwischen Horner und Marko, dass Perez seinen Platz behält und der eher von Marko geschätzte Tsunoda weiter auf eine eventuelle Chance warten darf. Die Aufregung um Horners "Flirts" und Neweys Abgang scheint sich etwas gelegt zu haben und so liegt die Vermutung nahe, dass Ricciardo - trotz recht schwankender und allzu oft nicht so überzeugender Leistungen - dem Team treu bleiben darf.
Für Lawson bedeutet das - glaube ich - dass sein Vertrag mit Red Bull nach 2024 auslaufen würde und er demnach auch bei einem anderen Team unterkommen könnte. Doch irgendwie scheint es, als wäre seine F1-Karriere schon vorbei, während sie noch garnicht richtig begonnen hat. In der Formel 2 hat er zwar nicht begeistert, aber in der DTM und der Super Formula umso mehr überzeugt. Und doch scheint man bei RB keinen richtigen Plan für seine weitere Zukunft zu haben.
Bei Ricciardo wie auch bei Perez zählt vielleicht auch ein Stück weit ihre Popularität. Letztlich sind die sportlichen Aktivitäten von Red Bull nunmal Teil einer riesigen PR-Maschine um Dosen und Merch zu verkaufen.
Haas:
Hülkenberg weiß, dass er mit Haas nie oben anklopfen wird. Ob Audi aus Sauber ein konkurrenzfähiges Produkt machen kann ist fraglich. BMW hat dies durchaus geschafft. Und Audi kennt sich mit Erfolgen im Motorsport aus. Letztlich ist da seitens Hülkenberg ähnliches Hoffen angesagt wie damals als er von Force India zu Renault ging. Der Unterschied ist nur, dass Renault damals zuerst bei Perez angefragt hat, welcher jedoch ablehnte. Bei Audi scheint er nun erste Wahl zu sein.
Dass Ollie Bearman sein Cockpit bei Haas bekommen soll erscheint relativ gesetzt. Er ist zwar derzeit nur 13ter in der F2-Meisterschaft, lässt aber hier oder da seinen Speed erkennen. Größere Erfolge bleiben u.U. wegen Pech aus ... oder weil er mal in der F1 für Sainz einspringt und daher auf seinen F2-Start von der Pole Position verzichtet.
Hinter Magnussen stehen Fragezeichen. Er hat nicht den Speed von Hülkenberg, aber so wie er Schumacher nicht allzu gut hat aussehen lassen, wird man sich bei Haas zwei Mal überlegen, ob man nochmal zwei Youngster in die Cockpits setzt. Das Aufgebot mit Schumacher und Mazepin war damals wohl nicht gerade das beste ... auch wenn es manch Sponsor-Million einbrachte.
Für Fahrer wie Sainz und Ocon ist Haas theoretisch eine Option ... aber halt nicht die attraktivste. Durchaus denkbar wäre es, dass sich Haas das Geld nicht entgehen lässt, das mit einer Verpflichtung von Zhou Guanyou winken könnte.
Sauber:
Auch bei Sauber macht man kein Hehl draus, dass man Sainz verpflichten möchte. Wenn dies nicht gelingt, wäre es durchaus denkbar, dass Bottas sein Cockpit behält. Dieser schaut sich zwar sicherheitshalber auch woanders um, hat aber andererseits in den letzten Jahren zumeist gezeigt, dass er - im Vergleich zu Zhou - der schnellere Fahrer ist.
Sauber hält zwar weiterhin eine Option darauf, Theo Pourchaire ein Stammcockpit in der F1 zu verschaffen ... aber es wird relativ deutlich, dass dieser nach seiner nicht ganz überzeugenden Formel-2-Zeit nicht die erste Wahl ist, sondern dass man eher auf einen erfahreneren Piloten setzen will.
Für Zane Maloney - der im F2-Titelkampf steckt - gilt demnach ähnliches.
Vielleicht ist das ein Weckruf für Esteban Ocon, bei dem es ohnehin so scheint, als könnte er bestenfalls ein F1-Cockpit bekommen, das Sainz vorher ausgeschlagen hat.
Williams:
Bei Williams hat man große Hoffnungen in Sargeant gesetzt, aber seine Form- und Lernkurve bleibt letztlich zu flach. Auch andere Piloten sind nach ihrem F1-Einstieg erstmal ihren erfahreneren Teamkollegen mehr oder weniger hinterhergefahren. Norris hinter Sainz, Tsunoda hinter Gasly, Zhou hinter Bottas ... auch der hochgelobte Piastri hinter Norris.
Doch auch wenn Sargeant ab und an mal ne gute Runde raushaut, im entscheidenden Moment scheitert er dann doch an Albons Quali-Zeiten und kommt diesem nicht wirklich näher. Zudem landet er zu oft abseits der Strecke.
Sein Blick nach seinem Ausfall in Montreal sprach Bände ... Bände der Resignation.
Dorilton will Williams zurück an die Spitze führen und James Vowles ist der Ansicht, dass er dafür einen entsprechenden Plan umsetzen kann. Albon ist Teil dieses Plans und ein weiterer soll wohl Carlos Sainz sein. Natürlich ist das Zukunftsmusik, aber die Williams-Kurve zeigt nach oben, während Sauber z.B. erst mit der Regeländerung richtig Gas geben will.
Von daher wirkt Williams - zumindest für 2025 - für manch Fahrer als interessanteste Option.
Alpine:
Vor gut anderthalb Jahrzehnten hat man stolz zusammen mit Red Bull WM-Titel eingefahren. Nun ranken sich Gerüchte, dass man bei Renault/Alpine darüber nachdenkt, die Motor-Produktion einzustellen und aus dem Team einen Kunden-Rennstall - z.B. von RBPT - zu machen.
Nachdem der aktuelle Bolide kräftig abgespeckt hat wirkt er zwar deutlich konkurrenzfähiger als zu Beginn der Saison, nichtsdestotrotz wirkt die Enstone-Mannschaft zuweilen wie ein Hühnchen mit abgeschlagenem Kopf.
Das Wiederbeleben der Marke Alpine hat als PR-Move nur so halb funktioniert. Die Orientierung, nach Möglichkeit französische Fahrer zu engagieren, hat man mittlerweile auch eher in den Schrank gelegt.
Mit Ocon hat man sich auf eine Trennung geeinigt ... wobei nicht ganz klar ist, ob diese mehr von Ocon oder mehr vom Team ausging.
Es ist eher ungewöhnlich wenn ein Fahrer sein Team verlässt, während er in der laufenden Saison neben seinem Teamkollegen relativ gut aussieht, ohne dass er (offiziell) zu diesem Zeitpunkt ein neues Cockpit sicher hat.
Wer will sich den Alpine-Rennstall "antun"?
Am ehesten interessierte Rookies, von denen sich Victor Martins dieses Jahr nicht aufdrängt.
Mick Doohan hat man viel getestet und von daher dürften seine Chancen auf ein Cockpit gut stehen ... besser jedenfalls als die von Mick Schumacher auf ein Comeback.