Frauen bei der Vierschanzentournee?


Benjamin

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Die Auslagerung war richtig - allerdings war es nicht ganz der richtige Thread. Immerhin haben wir sogar schon zwei Threads, die sich speziell mit dieser Thematik beschäftigen. Ich führe sie mal zusammen.
 

Benjamin

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Stell dir bitte ehrlich mal folgende Fragen: Interessiert das die Öffentlichkeit? Bringt es Quote? Ziehen die TV - Sender mit? Bei Benjamins Zeitplan wäre ab dem 26. jeden Tag Skispringen. Auch am bisherigen Ruhetag. Ich habe da meine Zweifel. Das ist wie DFB Pokal früher, wo man nachmittags die Frauenfinals gelegt hat. Ganz nett anzugucken, aber eigentlich wartet man die ganze Zeit aufs Hauptevent. Ich glaube auch nicht, dass viele Leute schon 2 Tage eher anrücken würden (mit 2 Übernachtungen zusätzlich), um die Damenwettbewerbe mitzunehmen. Das dürfte sich für den Verantstalter nur rechnen, wenn man beides kombiniert. Die Frauen allein ziehen keine Zuschauer. Da hat man mehr Aufwand als Einnahmen. Skispringen ist nach wie vor Randsportart, das hätte man vielleicht damals machen können als der totale Hype war.

Da fänd ich eine eigene Serie z.B. im Februar besser, wo dann aber auch entsprechend TV-Präsenz gegeben wird. Oder die geplante Serie im März entsprechend in den Blick der Öffentlichkeit rücken, in dem es übertragen und in den Printmedien berichtet wird. Da hätte man doch schon einen Test, ob das beim TV-Publikum ankommt. Oder wenn man 2 Länder möchte: Norwegen und Finnland kombinieren.

Du musst die TV - Sender aber erstmal dazu kriegen, das komplett mit zu übertragen. Und da ist für mich der Knackpunkt. Der SGP in Kthal war am 3.10. An solchen Tagen läuft eh nur Füllprogramm mit der xten Wiederholung alter Schinken. Das MDR hat für 2 Stunden übertragen (wollen), Damen gabs nur im Internet. 4 Stunden am Stück ist zu lang für den normalen TV-Zuschauer, der nicht auch generell das Weltcupgeschehen verfolgt. Und es sind eher noch mehr, wenn man beides (Damenwettbewerb und Quali) noch vor- und nachbereitet. Das machen ARD / ZDF sicher nicht mit, es wird doch eh schon gemeckert dass zuviel Sport übertragen wird und GEZ-Gebühren immer mehr werden.

26./27. könnte bei Eurosport ins Programm passen, da ist glaube ich eh kein Livesport. Wann geht Tour de Ski los? Hier aber auch das 4-5 Stunden am Stück Übertragungsproblem. Nur die Hardcorefans schauen sich das komplett an.

@Hakuba In Gapa ist eine geplant, ich meine sogar bis 2020 soll die stehen. Laut Söder. Für Innsbruck muss man dann den 2.1. nutzen. Reporter und Kommentatoren dann natürlich für beides.

Wenn man eine Tournee an die Herren koppeln will, um die Damen bekannter zu machen, dann bringt das doch nur was, wenn die Springen zeitlich halbwegs zusammen liegen. Bei Benjamins Zeitplan sehe ich es wie Lazergirl: da wird kaum wer früher anreisen für die Damen. Erst Recht nicht, wenn die Herren eben zur gleichen Zeit an eine anderen Ort springen.
Wenn, würde ich es einen Tag zeitversetzen, also den Wettkampf vor die Quali legen, so dass eben eh alles an der Schanze ist, sowohl Zuschauer als auch Personal, es wäre dann zumindest an dem Tag nicht wirklich mehr Aufwand...


Wieso bei den Damen alles an einem Tag? Training und Quali am Tag vorher, dann Probe und Wettkampf am nächsten Tag und anschließend 3 Sprünge der Herren. Dann fangen die Damen früher an und die Quali ist eben nicht um 14 Uhr sondern um 15 Uhr...

Wenn das Wetter spinnt, wird es auch ohne die Damen kritisch, das ist aber immer so. Klar kann das mit der Zeit dann knapp werden, aber es gibt ja nun immer wieder Wochenenden, wo sie zusammen springen. Bei der RAW-Air macht man es ja jetzt auch und packt Damen und Herren zusammen. Warum sollte es an anderen Orten klappen und bei der TOurnee nicht?

Aber das Problem ist doch bei den von dir, LazerGirl, genannten Zeiten eher noch größer. An allen anderen Wochenenden im Winter finden ja in der Regel auch Herrenspringen statt. Das heißt, da hättest du dann genau so vier Stunden Skispringen am Stück oder mit Unterbrechungen - nur eben an unterschiedlichen Orten, was für den Fernsehzuschauer aber egal ist. Der Februar ist außerdem der klassische WM-Monat, d.h. da finden oft auch Weltmeisterschaften im Ski Alpin oder im Biathlon statt, die dann noch zusätzliche Sendezeit benötigen.

Der Vergleich mit dem Sommer-Grand-Prix hinkt aus meiner Sicht, der hat doch einen viel geringeren Stellenwert, da werden ja selbst die Herrenspringen nur selten von den Öffentlich-Rechtlichen übertragen.
Da die Kosten für die Übertragungen von Damenskispringen nicht besonders hoch sein dürften, fällt auch das Argument mit den GEZ-Gebühren kaum ins Gewicht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich frage, warum die Übertragungskosten nur dann ein Problem sein sollten, wenn die Damen ihre Tournee gemeinsam mit den Herren abhalten. Es trifft doch eher das Gegenteil zu: Wenn man Damen und Herren am selben Ort kombiniert, fallen weniger Kosten an, weil man Kameras nur einmal aufbauen muss und die Reporter nicht an verschiedene Orte reisen müssen.

@Hakubas Argument, dass das bei meinem Vorschlag, die Wettkämpfe zwei Tage auseinanderzuziehen nicht funktioniert, weil die TV-Stationen dann doch an zwei Orten gleichzeitig ihr Equipement aufbauen müssen, ist allerdings richtig. Mein Vorschlag war allerdings auch nur als Antwort auf die Sorge gedacht, dass der Zeitplan sonst zu eng sein könnte. Ich halte diese Sorge aber für übertrieben. Wenn ich mir überlege, dass es auch Wochenenden gibt, an denen Springer und Kombis jeweils zwei Wettbewerbe an einem Ort abhalten und wo das auch funktioniert, dann sehe ich da keine wirklich große Gefahr. Ich würde auch lieber die Damenwettkämpfe am Quali-Tag der Herren sehen.

Nicht, dass ich den Damen eine VST nicht gönne. Aber ich halte solche Pläne in Ankopplung an die Herrenbewerbe für überdimensioniert. Man wird so kaum mehr Zuschauer oder mehr Publikumsinteresse generieren können. Eine eigene Tournee würde in meinen Augen mehr Sinn machen.

Im Übrigen glaube ich auch nicht, dass da viel mehr Zuschauer an die Schanze kommen würden als nur bei der Herrenquali. Das ist aber auch nicht Sinn und Zweck der Überlegung. Es geht darum, dass zumindest ein gewisser Teil der Zuschauer, die bei der Tourneequali der Herren vor Ort sind, dann auch den Damenwettkampf schauen. Und der hat dann deutlich mehr Zuschauer als ein Damenwettkampf an einem separaten Ort, was dann den Bekanntheitsgrad des Damenspringens erhöht. Da muss man aus meiner Sicht langfristig denken.
 

Sprungbärchen1

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Man muss den Medien und den Sponsoren die Sache möglichst einfach machen. Also vorhandene Strukturen (Veranstaltungsorte) nutzen, ebenso Marketingmöglichkeiten. Bevor man also versucht eine eigene Damen-Tournee zu etablieren, muss die Aufmerksamkeit gesichert sein. Und da sehe ich die Wahrscheinlichkeit momentan höher im Rahmen der Tournee der Männer.
 

Finn-Lady

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Also vorhandene Strukturen (Veranstaltungsorte) nutzen

aber genau da beginnt doch die Problematik...
Ich sehe es nicht unbedingt, dass diese Orte mal so eben ein weiteres Event stemmen können. Auch die Damen und ihr Troß benötigen Unterkünfte. Neben den Sportlern und den Teams hats da ja nun auch die Fans, die man ziehen will und zudem die weiteren Wintersport- und Jahreswechselurlauber. Das muss logistisch erst mal zu leisten sein. Da stehen finanzielle Interessen der Tourismusbranche sicher eher im Vordergrund.
 

Benjamin

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Aber andere Orte schaffen das doch auch. Nimm zum Beispiel Kuusamo, wo regelmäßig gleichzeitig Springer, Kombinierer, Langläufer und Langläuferinnen zu Gast sind. Das sollte für die erfahrenen Tourneeorte wirklich kein Problem sein. Wenn sie es denn wollen - und da liegt dann wohl der Hase im Pfeffer.
 

Finn-Lady

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Wobei wir ja in Kuusamo von einem ganz anderen Reisezeitraum als während einer VST reden ;)
Ich denke schon, dass man sich die Ausrichtung einer um die Damen erweiterten VST aus finanziellen Aspekten der Tourismusbranche mehr als einmal überlegt.
 

Kirsten

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Es ist grade in Oberstdorf und GaP als Fan schon schwer gewesen, Unzerkünfte zu bekommen, weil eben grade die Zeit für Wibterurlauber sehr beliebt ist. Ja, da würden dann noch komplizierter werden.
Vor allem sind den Gastwirten auch Gäste lieber, die eben ne Woche bleiben
 

Benjamin

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Nur darf man sich dann eben nicht beschweren, wenn sich auch in Zukunft das Interesse für die Damen in Grenzen hält. Denn das kommt nicht von alleine, sondern das muss erstmal geweckt werden. Und wenn man nicht bereit ist, dafür auch ein bisschen was zu investieren, dann funktioniert das nicht.
 

Finn-Lady

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Dann ist aber die Frage, wer da überhaupt investieren soll... die Tourismusbetriebe sicher nicht. Ihr Geschäft steht und fällt nicht mit den Skisprung-Damen. Denen wird das relativ gleich sein, wie das Interesse an Springen der Damen ist.
Aus Sicht der Damen und der Fans, die ein Interesse an Damen-Skispringen haben, ist der Wunsch sicher legitim. Aber das ist halt nicht die alleinige Sichtweise und da sollte dann auch mal die Skisprungbrille abgesetzt werden. ;)
 

Benjamin

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Da hast du schon Recht. Das Dilemma ist letztlich, dass die Tournee die Frauen nicht braucht - aber die Frauen brauchen die Tournee. Es wäre höchstens die Frage, ob die FIS da ein bisschen Druck machen kann, aber gegenüber den Tourneeorten ist der Internationale Skiverband eben auch nicht in einer besonders starken Position.
 

actaion

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wenn die Tournee etwas entzerrt wird und 2 Tag länger geht, freuen sich doch auch die Gastwirte, weil die Leute bleiben länger
Den Vorschlag von Ben fände ich etwas zu gestreckt allerdings.

28. Damen Q
29. DS + HQ
30. HS
31. DQ+HQ
1.1. Neujahrsspringen H+D
2.1. DQ
3.1. DS+HQ
4.1. HS
5.1. DQ
6.1. DS + HQ
7.1. HS
 

Pirkko

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Dein Plan hat ein Problem: der 6. Januar ist in Österreich ein Feiertag, da können die Zuschauer kommen. Wenn der 7. Januar ein normaler Wochenrag ist, bleibt das Stadion halb leer
 
Y

yeti

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Und noch länger als heuer in Bhofen (7:15 ) oder seinerzeit in T-N (8 h) stell ich mich garantiert nicht an eine Schanze!
 

Hakuba

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Wenn ich so drüber nachdenke, würde ich die Damen nicht mit in die VST hineinschieben. Zum einen ist der Zeitplan ohnehin eng, die Logistik würde schwieriger werden. Aber auch, weil die Tournee ihre lange Tradition bei den Herren hat.

Mehr in den Blick der Medien rücken könnte man die Damen durch mehr gemeinsame WC-Orte, wo auch ab und zu ein Mixed dabei ist, so wie das für T-Neustadt geplant war.
Die Damen sollten ein eigenes Tournee-Format bekommen, auch nicht mit vier Großschanzen, vielleicht zwei LH und zwei NH. Man könnte die Spannung z. B. dadurch erhöhen, dass es einen oder zwei Streichwerte insgesamt gibt (so was gibts ja beim Snowboard auch und auch früher beim Skifliegen) oder anderes ist sicher auch denkbar.
 

Finn-Lady

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Ich gehe 100% d'accord mit dir, Hakuba. :thumb:

Im übrigen: als ich eben so den Slalom aus Wengen sah, dachte ich, dass auch die durchaus anerkannte Welt der Alpin-Damen noch keine Lauberhorn-Abfahrt bzw die Streif im Wettkampf "bezwungen" hat (so weit ich mich erinnere) ;)
 

Sprungbärchen1

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Der Vergleich ist aber arg schief, denn sowohl die Lauberhornabfahrt als auch die Streif verlangen ja schon von den Männern absolut grenzwertiges ab! Inzwischen gibt es immer mehr und mehr Springen der Damen auf der Großschanze, was auch der Schlüssel für die Erweiterung der 4ST wäre. Denn als man noch nahezu ausschließlich auf der Normalschanze unterwegs war, fehlten ja die Alternativen an allen 4ST-Orten, denn nur in Oberstdorf befindet sich direkt auch eine Normalschanze.

Wenn die Damen ihre eigene Tournee bekommen sollen, dann müsste man auch entscheiden, wo das ist. Das müssten für den Charakter einer Tournee ja auch Orte in relativer Nähe sein. Und ich denke es reissen sich weiterhin nicht gerade viele Orte um einen Damen-Weltcup.
 

sj441

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Man könnte die Spannung z. B. dadurch erhöhen, dass es einen oder zwei Streichwerte insgesamt gibt (so was gibts ja beim Snowboard auch und auch früher beim Skifliegen)
Bitte keine Streichresultate. Nirgends. Ich bin froh, dass diese Zeit vorbei ist. Das gabs beim Skifliegen und beim Weltcup. Das hat teilweise zu absurden Dingen geführt. Beim Skispringen und noch mehr bei den Alpinen. Und übersichtlicher macht man damit den Sport auch nicht. Im Gegenteil.
 

Finn-Lady

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Der Vergleich ist aber arg schief, denn sowohl die Lauberhornabfahrt als auch die Streif verlangen ja schon von den Männern absolut grenzwertiges ab! Inzwischen gibt es immer mehr und mehr Springen der Damen auf der Großschanze, was auch der Schlüssel für die Erweiterung der 4ST wäre.

Ich habe es ja auch nur so bei der Übertragung gedacht ;)
Faktisch ist es aber doch auch so, dass die Attraktivität von Damen-Skispringen auf einer Großschanze doch sehr begrenzt ist und man auch da das Gefühl hat, dass mehr als die Hälfte im Moment nicht wettkampftauglich ist.
Es ist das, was ich kritisiere: man versucht gerade bei den Damen, mehrere Schritte auf einmal zu gehen, als wirklich immer einen nach dem anderen. Es ist ja nun auch nicht so, dass wir die Frage einer VST für Damen oder mehr Großschanzenspringen oder gar Skifliegen für Damen heuer das erste Mal diskutieren. Same procedure as very year. Aber verändert hat sich seitdem nicht viel. Und das ist der Haken an der Sache.
Es wird sicherlich einigen Damen nicht gerecht, keine Frage.
Aber das Interesse lässt sich so nicht erzwingen.
Solange es nicht in den Köpfen einiger Verbände und Verantwortlichen ankommt, dass es zwischenzeitlich Skispringen für Damen gibt (und das, ohne die Damen als Pausenfüller zu missbrauchen) wird sich nicht viel ändern.
 

Lena

Lange Guste
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Im Sport sieht man eben noch deutlich, wie weit wir von einer Gleichberechtigung der Geschlechter tatsächlich noch entfernt sind ;)
 
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