Fussballkommentatoren


Solomo

Hundsbua
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Wie schon mal gesagt, ich finde, das mit den Kommentatoren wird mir persönlich viel zu wichtig genommen. Wenn man mal genau hinschaut, es gibt nicht einen, der bei so gut wie allen gut ankommt. Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann (alt, aber wahr). Da drängt sich schon der Verdacht auf, dass man sich schon ganz gerne über den Kommentator aufregt. Ich amüsiere mich höchstens über einen TuT oder darüber, wenn Loddar von "Bebb Gurrrdiola" spricht, ansonsten hör ich drüber weg.
 

Mahoney_jr

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Für mich war Reif zu ertragen. Sein Problem war die Übertreibung, aber ansonsten gehört er definitiv zu den besseren. Generell gefällt mir Sky da mehr als andere Sender.
 

John Lennon

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Wie schon mal gesagt, ich finde, das mit den Kommentatoren wird mir persönlich viel zu wichtig genommen.

Sehe ich genauso. Liegt aber auch daran, dass ich kaum darauf achte, was da gesagt wird und selbst wenn da einer totalen Käse erzählt, kann ich mich da nicht richtig drüber aufregen. Das geht an der einen Seite rein und an der anderen wieder raus und bringt mich höchstens zum Schmunzeln.

Ich habe ja das Gefühl, dass diejenigen, die sich in das Thema Kommentatoren verbeißen, auch häufig die sind, die vor Spielbeginn gucken, wer Schiri ist und schon vorher meckern, dass man unter dem eh wieder verpfiffen wird. Bei der ersten Entscheidung gegen die eigene Mannschaft fühlt man sich dann sofort bestätigt. So ähnlich ist das - so mein Eindruck - dann auch bei Reif&Co. Da reicht ein kurzes Verwechseln von zwei Spielernamen (was einem selbst noch nie passiert ist) oder die Frechheit, dass Reif eine Situation anders beurteilt und da sind manche sofort auf 180. Finde ich eigentlich ganz amüsant, aber wenn das dann in irgendwelchen Becherwürfen oder Beleidigungen gipfelt, frage ich mich manchmal, was bei einigen schiefläuft.

Bei den Auswärtsspielen vom VfL ist häufiger Ulli Potofski im Einsatz, das finde ich klasse, weil ich mich dann sofort in meine Jugend versetzt fühle. :cool4:
 

le freaque

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Sehe ich genauso. Liegt aber auch daran, dass ich kaum darauf achte, was da gesagt wird und selbst wenn da einer totalen Käse erzählt, kann ich mich da nicht richtig drüber aufregen. Das geht an der einen Seite rein und an der anderen wieder raus und bringt mich höchstens zum Schmunzeln.

Das kann ich bei den meisten Kommentatoren, allerdings nicht bei TuT - da kann ich nicht ergebnisoffen herangehen. Reif fand ich gar nicht so schlimm. Das Einzige, was mich an ihm genervt hat, war seine Selbstverliebtheit, die mit zunehmenden Alter in meinen Ohren auch schlimmer wurde.
Kommentatoren nerven mich dann, wenn sie sich über das Spielgeschehen stellen - also z.B. un-be-dingt noch Hintergrundwissen anbringen müssen, obwohl ein Stürmer gerade frei vor dem Tor auftaucht. Sowas kann ich nicht haben. Das zweite No Go ist für mich, wenn Expertise vorgegaukelt wird, wo keine ist. Es ist gar nicht schlimm, wenn ein Kommentator eine SR-Entscheidung nicht bewerten kann. Kann ich ja auch längst nicht immer. Er kann auch mal Spieler verwechseln, das ist völlig ok und ob er meine Meinung zum Spiel teilt, ist mir sowieso egal. Aber wenn er Regelwerk zum Besten gibt, das hinten und vorne nicht stimmt ("im Fünfmeterraum genießt der Torwart besonderen Schutz") oder Verwandtschaftsverhältnisse andichtet oder Spielern Dinge in den Mund legt, die sie so nie gesagt haben, dann ärgert mich das.
Vor allem dann, wenn er mich als Zuschauer dabei vereinnahmt: "Eben haben wir noch gesagt: klarer Elfmeter...". Haben wir nicht, nur du.
 

theGegen

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Mitunter kann ich gut über Fehler oder Schwächen hinweghören. Aber nur solange es mich nicht regelrecht aufregt. :mad:

Das trifft nicht auf Fritz von Tuten und Blasen zu. Den kann ich nehmen, wie er ist und das kann amüsant sein. Er hat jedenfalls auch eine große Stärke. Seine jeweiligen Zwischen-Resümees entsprechen zumeist annähernd dem Geschehen auf dem Rasen. Das unterscheidet ihn zum Beispiel positiv zu Marcel Reif.

Es gibr drei Kommentatoren, die mich richtig nerven können - bis hin zu "Ton weg!"
a) Bela Rethy (wobei, da bleibt der Ton an, um mir das ganze Elend zu geben)
b) Uli Potofski (sorry JL, den finde ich eine Zumutung. Grundsätzlich aktuell fehlinformiert, aber mit wahrscheinlich 100 Spickzetteln voll mit Anekdötchen und "wussten Sie schon?" Histörchen. Er labert ununterbrochen, und ist immer zu spät beim Geschehen, weil er vorher noch seinen Spökes zuende erzählen muss. Darüber hinaus bringt er Namen durcheinander, spricht sie falsch aus oder weiß gar nicht, wer auf dem Platz steht. Was bin ich froh, dass die Bochumer jetzt den Potofski gezogen haben.)
c) Kai Dittmann. Vor allem in Kombination mit einem Experten. Dann geht es nämlich 90 Minuten lang um nix anderes, dass der Dittmann sogar manchmal etwas noch richtiger und eher erkannt hat, als der Experte. Natürlich nur einmal oder zweimal, und weitere 5-mal war es knapp daneben oder beinahe einhellig genauso beobachtet, wie es der Experte gesehen hat. Trotzdem er ja der Experte ist und deswegen meistens richtig liegt, schafft es der fixe Kai doch tatsächlich manchmal noch cleverer zu sein als der Experte. Potzblitz.
 
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Povetkin

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Also das ist jezzt schon so lange her, dass ich mich frage ibs diese Zeit wirklich gegeben hat. Vielleicht habe auch ich meine Sichtweise verändert, aber ich meine Reif ist tatsächlich bis vor 10 Jahren oder so ein wirkkich fantastischer Kommentator gewesen, der objektiv und differenziert analysiert und besondere Dinge erkennt. Für mich damals eine der geachtetsten Experten überhaupt. Aber seitdem empfinde ich ihn genau so als unausstehlich wie die meisten anderen es auch berichten.

Ich denke es gibt wirklich viele schlechte Kommentatoren und das wundert mich, da es alleine schon viele Fans gibt, die kompetenter sind. Es ist verwunderlich, dass es so wenig Lichtblicke gibt in diesem Genre.
 

xEr

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Reif und Rethy finde ich am schlimmsten. Und Fuss kommt mittlerweile ganz knapp dahinter. Was mich bei vielen deutschen Kommentatoren wirklich nervt ist dieses ständige Übertreiben. Es scheint in der hiesigen Kommentatoren Szene/ Ausbildung zum guten Ton zu gehören, kleine Dinge groß aufzubauschen. Und gerne auch von einem Extrem ins andere zu fallen...hauptsache künstliche Dramatik reinbringen.
Es gibt natürlich auch schlechte englische Kommentatoren, aber mir taugen die im Durchschnitt viel mehr. 2 Kommentatoren, die sich etwa gleichberechtigt und recht unaufgeregt über das unterhalten, was tatsächlich auf dem Platz geschieht. Und die dort Emotionen zeigen, wo sie angebracht sind. Z.b bei gelungenen Spielszenen, die aber nicht a la Reif nach 2-3 Fehlpässen rumheulen und 5 Minunten lang erzählen, dass die kleinere Mannschaft der größeren angeblich den Schneid abkauft.
 

le freaque

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Absolut :thumb:. Viele deutsche Kommentatoren neigen dazu, sich früh auf eine Beurteilung des gesamten Spiels festzulegen und diese dann gnadenlos durchzuziehen. Völlig unabhängig vom Geschehen auf dem Platz. Ab diesem Zeitpunkt wird dann entweder gebrüllt, sobald die vermeintlich klar überlegene Mannschaft in der gegnerischen Hälfte auch nur einen Querpass spielt ("Messi.Messiiiiiiiiiii?! Meine Herren, der hat die Feinmechanikerausbildung aber mit summa cum laude absolviert, das sind Pässe direkt aus dem Seminar für bildende Kunst"), oder aber jeder Name wird mit einer Mischung aus Mitleid und Resignation betont, besonders gern südländische ("Insalata....Funghi....Cochones.... Die spielen sich die Bälle zu, als wären es in Watte gepackte Verlobungsringe. Leider geil"). Das ist die Wolfi Fuss Methode.
Reif hat stattdessen lieber das vermeintliche unterlegene Team fortwährend zu demütigen versucht, gerne bei wahllos herausgepickten Einzelspielern:
- (kleiner Stockfehler nach 5 Minuten Spielzeit, der Ball trudelt an der Mittellinie ins Aus) "das wird hier nichts für die Feinkostabteilung, so viel ist sicher".
- (15. Minute, Fehlpass Koslowski im Niemandsland) "Ich will ihm da nichts unterstellen, aber so kann man einfach als Berufsfußballer nicht in ein Spiel gehen"
- (51.Minute, Kopfballchance für den Gegner, Spielstand nach wie vor 0:0) "Ja. Und so geht's dann dahin. Da ist keine Körperspannung, keine Einstellung. Also wenn das die Reaktion auf die erste Halbzeit sein soll, dann kann das hier noch lustig werden.[..beleidigtes Schweigen..Seufzer] Da. Haben sie den Blick von Koslowski gesehen? Haben sie das gesehen? Die pure Hilflosigkeit. Man erlöse diesen Mann von seinem Leid")
 

ocelot

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Spiele von Reif fand ich immer ganz interessant. Wenn´s bei Bayern mal nicht ganz so läuft im Spiel, dann hat er diese unnachahmliche Art, ununterbrochen darüber herzuziehen und mit jedem Kommentar wird die Leistung noch miserabler. Das schweißt einen irgendwie noch viel mehr mit der Mannschaft zusammen :D

Reif und Rethy finde ich am schlimmsten. Und Fuss kommt mittlerweile ganz knapp dahinter. Was mich bei vielen deutschen Kommentatoren wirklich nervt ist dieses ständige Übertreiben. Es scheint in der hiesigen Kommentatoren Szene/ Ausbildung zum guten Ton zu gehören, kleine Dinge groß aufzubauschen. Und gerne auch von einem Extrem ins andere zu fallen...hauptsache künstliche Dramatik reinbringen.
Es gibt natürlich auch schlechte englische Kommentatoren, aber mir taugen die im Durchschnitt viel mehr. 2 Kommentatoren, die sich etwa gleichberechtigt und recht unaufgeregt über das unterhalten, was tatsächlich auf dem Platz geschieht. Und die dort Emotionen zeigen, wo sie angebracht sind. Z.b bei gelungenen Spielszenen, die aber nicht a la Reif nach 2-3 Fehlpässen rumheulen und 5 Minunten lang erzählen, dass die kleinere Mannschaft der größeren angeblich den Schneid abkauft.

Vielleicht liegt das auch nur an der Tatsache, dass es zwei (oder drei, wie oft in amerikanischen NBA-Übertragungen) Kommentatoren sind und diese auch zu fast gleichen Teilen "verantwortlich" für den Inhalt sind.
Selbst, wenn man da mal mit der Meinung nicht mitgeht, ist es einfach unterhaltsamer, den "playcall" von Mike Breen zu hören, während sich Mark Jackson und van Gundy das ganze Viertel zwischendurch streiten, ob das gerade ein Offensivfoul oder Flop war. Reif oder Rethy können halt keinen Dialog oder Diskussionen mit sich selbst führen, die müssen Storys aus dem Spiel erfinden und diese möglichst dramatisch darstellen und amüsant, sowie einfallsreich rüberbringen. Was eigentlich garnicht zu jedermanns Genugtuung funktionieren kann, eine Gegenmeinung ist nie vertreten.

Mal abgesehen davon:

Obwohl Fußball ja eher ein flüssiges Spiel ist, ohne wirklicher Zeit frei von Geschehen, würde es nicht schaden, die zahlreichen Eckball-, Seitenaus- und Foulspielpausen mit zusammengestellten, von Expertenmeinungen begleiteten, Montagen aus vorherigen Spielszenen zu füllen. Daraufhin kann der Kommentator dann z.B. die Rolle einzelner Spieler in diesen Szenen hervorheben, oder darauf hinweisen, wie typisch / untypisch das aktuelle Geschehen eigentlich für die und die Mannschaft ist (ggf. dazu wiederum gefolgt von Statistiken des Experten aus dem bisherigen Saisonverlauf).

Aus der NFL verfolge ich während der Saison nur ein Team und kümmere mich grds. nicht um die anderen Mannschaften, die zahlreichen Statistiken oder das aktuelle Playoff-Bild. Dennoch bekomme ich in jedem Spiel eine sehr genaue Vorstellung, gegen wen mein Team da eigentlich gerade spielt und was genau in diesem einen Spiel im Vergleich auffällig gut oder schlecht läuft.

Guck ich mir im Gegensatz Bayern gegen Ingolstadt oder Rom an, hab ich oftmals, als jemand der die Teams nicht verfolgt ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das Konter- oder Ballbesitzteams sind, wie sie ihre Chancen kreieren, wer da defensive oder offensive Schlüsselspieler sind, welche wichtigen Leute fehlen. Müsste ich alles recherchieren - vom Kommentator bekommt man die aktuelle Tabellensituation mitgeteilt und ob es gerade kriselt oder gut läuft. Dann wird mir noch erzählt, dass Basti kürzlich beim Friseur war und der Per den Wendekreis eines Zehn-Tonners hat und gut ist. Ist dann mal ein Experte mit bei, dann kommen von dem vielleicht 5 Sätze in 90 Minuten und man hat das Gefühl, der sitzt dort nur, weil er dazu von ´nem Richter verdonnert wurde.

Vielleicht wäre diese Art der Kommentierung aber auch einfach bei der Mehrzahl der Zuschauer nicht erwünscht. Für viele zählt ja das mittlerweile übliche Anzeigen der gelaufenen KM und des (oft nicht wirklich aussagefähigen) Ballbesitzes schon als Statistikwahn und die Grafik über die durchschnittliche Höhe der Abwehrreihe als fortgeschrittene Taktikanalyse.

Auch ohne die charakteristischen US-Signature-Sprüche (momma, there goes that man...) könnte man jedoch diese typischen Fußballspiele, die einfach nur so vor sich herplätschern sicherlich angenehmer gestalten für Zuschauer, die nicht gerade Fans einer der beiden Mannschaften sind. Selbst bei Bayernspielen muss ich mich manchmal anstrengen, bei dem ätzenden Monolog und dem monotonen Getrommel und Gejohle nicht einzuschlafen...
 

liberalmente

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@ocelot

Du sprichst sehr gute Punkte an. Ich glaube es wäre, nach einer Eingewöhnungsphase, den meisten Zuschauern gedient, wenn man wirklich zwei Kommentatoren einsetzen würde, nach amerikanischen Vorbild. Ein play-by-play Kommentator und ein Experte daneben. Das Problem dabei ist, dass man diese Experten "züchten" muss. Deutschland ist ein Dritte Welt Land, wenn es um Fußballexperten geht. Da geht es bestenfalls nach Namen und wenn man Glück hat, hat der Experte ein kleines bisschen Hintergrundwissen über die Mannschaften, um die es geht. Aber dieses Glück hat man nicht oft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die absolute Mehrheit der Experten von ARD, ZDF oder Sky auch nur ein bisschen über die Themen, um die es in der Sendung gehen wird, recherchiert, bevor er ins Fernsehstudio geht.

Du sprichst die US-Kommentatoren an. Die Kommentatoren eines NFL Spiels ziehen sich die Infos über den Gegner "deiner" Mannschaft ja nicht aus dem Hintern. Die schauen sich die letzten zwei, drei Spiele an, lesen Statistiken und reden mit den Trainern und einzelnen Spielern, bevor sie auf den Schirm gehen. Da ist es ja klar, dass da mehr Infos kommen. Aber das wird in der Branche eben gefordert und gefördert.

Ich kann den Experten im deutschen TV ja nicht einmal einen Vorwurf machen. Wenn man mit "Anreise, bisschen was erzählen und die Show absitzen, Abreisen" sein Geld bekommt und danach wieder in Ruhe Zeit für die Familie hat würde ich das auch machen. Es wird ja gar nicht erwartet, dass der Experte irgendwie recherchiert.

Und genau aus diesen Experten würden sich ja dann auch die Kommentatoren neben dem Play-by-Play Kommentator rekrutieren müssen - am Anfang zwangsweise. Deswegen haben die 2 Kommentatoren Experimente bisher auch nicht funktioniert. Ein Lothar Matthäus gibt dir ja auch keinen zusätzlichen input, den du als Zuschauer zu schätzen lernst.

Man müsste dem Ganzen mal Zeit geben und vor allem dann auch aktiv Marktforschung betreiben und die Experten (bzw. Kommentatorenteams), die vom Publikum nicht angenommen werden, dann auch vom Bildschirm nehmen. Aber das ist jetzt ziemlich utopisch. Und ganz ehrlich, der durchschnittliche deutsche Fußballfan scheint auch nicht allzu viel Kompetenz seiner Experten einzufordern.
 

ocelot

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Ja das stimmt, scheinbar ist der deutsche Fußballfan da nicht sehr anspruchsvoll. Ich kenne mich nicht aus mit dem Arbeitspensum von Reif, Rethy, und den Experten, habe aber irgendwie den Eindruck, dass das Fußball-Kommentieren ein Wochenendjob ist (ist vielleicht auch nur die typische Laien-Einstellung). Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass Al Michaels, Cris Collinsworth und co. die ganze Woche nichts anderes machen, als für Sunday Night Football Interviews und Analysen durchzuführen sowie Präsentationen vorzubereiten. Die Ex-Profis aus dem US Sport absolvieren aber i.d.R. nach der Karriere auch ein Studium á la Sportjournalismus. Das ist eben auch etwas professioneller, was dann dabei raus kommt. Und wenn die Show nicht gut genug ist, dann schauen die Zuschauer ganz schnell das Spiel auf den anderen Kanälen und der Sender bekommt in Zukunft vllt. nicht mehr die Rechte, die entscheidenden Spiele zu übertragen.
 
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liberalmente

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Ich kenne mich nicht aus mit dem Arbeitspensum von Reif, Rethy, und den Experten, habe aber irgendwie den Eindruck, dass das Fußball-Kommentieren ein Wochenendjob ist (ist vielleicht auch nur die typische Laien-Einstellung).

Man hört es mMn, wenn es so ist bzw. nicht so ist. Man kann von Wolf Fuß halten was man will, aber er steckt da Arbeit rein.

Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass Al Michaels, Cris Collinsworth und co. die ganze Woche nichts anderes machen, als Interviews, Analysen durchzuführen und Präsentationen für Sunday Night Football vorzubereiten.

Ach, mach dir keine Sorgen, Al und Chris haben schon auch Zeit für die schönen Dinge im Leben. :p Aber sie machen eben auch ihre Hausaufgaben. Und unter uns, während einer 22-wöchigen Football Saison ist das auch nicht zu viel verlangt, finde ich. ;)
 

theGegen

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Du sprichst sehr gute Punkte an. Ich glaube es wäre, nach einer Eingewöhnungsphase, den meisten Zuschauern gedient, wenn man wirklich zwei Kommentatoren einsetzen würde, nach amerikanischen Vorbild. Ein play-by-play Kommentator und ein Experte daneben. Das Problem dabei ist, dass man diese Experten "züchten" muss. ....

Einwand: die Kommentatoren sollte man verbessern. Was nützt ein theoretisch okayer Dittmann, wenn er im Verbund mit dem Experten nur Dummfaselei in petto hat?
Während Potofski oder Rethy Experten oder Regie-Anweisungen benötigen, die eigentlich nichts anderes beitragen müssten, als ständig "Falsch, falsch, falsch!" zu schreien.
 

liberalmente

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Einwand: die Kommentatoren sollte man verbessern. Was nützt ein theoretisch okayer Dittmann, wenn er im Verbund mit dem Experten nur Dummfaselei in petto hat?
Während Potofski oder Rethy Experten oder Regie-Anweisungen benötigen, die eigentlich nichts anderes beitragen müssten, als ständig "Falsch, falsch, falsch!" zu schreien.

Für die Kommentatoren wäre das auch ein Lernprozess, genauso wie für die Experten.
 

le freaque

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Sicher. Die hiesigen Kommentatoren (zumindest der Topspiele) sind ja auch kleine Diven, weil sie auch an ihren Alleinvertretungsanspruch gewöhnt sind. Die müssten erstmal begreifen, dass man ihnen durch einigermaßen gleichberechtigte Experten nichts wegnimtt, sondern sie bei festen und guten Teams als Marke sogar davon profitieren können (siehe Delling/Netzer in der Moderatorensparte).
Bei den Experten muss man natürlich solche finden, die genug Zeit in die Vorbereitung investieren mögen (ist natürlich auch eine Geldfrage, aber daran sollte es nicht scheitern) und die auch die rethorischen Fähigkeiten haben, sich während eines Spiels dauerhaft einzubringen. Momentan ist es ja eher so, dass Experten mit funktionierendem Sprachzentrum und Schulabschluss fast nur für die Aufarbeitung von Spielen in der Halbzeitpause oder nach dem Spiel eingesetzt werden (Scholl, Strunz etc). Für den Job als Co-Kommentator während eines Spiels genügt es völlig, wenn man einfach gerade arbeitslos ist (Effe, Wollitz, Neururer, Rehmer etc). Lehmann kann zwar sprechen, war aber in seiner Zeit als Livekommentator ja so unvorbereitet, dass er oft nicht einmal die Spieler auf dem Platz kannte.
Früher hatte man bei der ARD ja mal Rummenigge als festen Co-Kommentator, das hat 1990 auch ganz gut funktioniert, finde ich.
 

theGegen

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Das ist "lebensgefährlich!" --- jaja.

Jens Lehmann fand ich ziemlich cool. Gut, vorbereitet war er nicht immer. Doch traute er sich was, gab mutige Analysen, widersprach dem Gelaber seiner Partner. Das hatte jedenfalls was.
 
G

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Ich fand Lehmann auch gut. Aber ich bin da auch nicht objektiv, war schon immer Fan von ihm ;)
 

liberalmente

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Jens Lehmann fand ich ziemlich cool. Gut, vorbereitet war er nicht immer. Doch traute er sich was, gab mutige Analysen, widersprach dem Gelaber seiner Partner. Das hatte jedenfalls was.

Ich glaube Lehmann mit investierter Zeit im Vorfeld wäre grandios. Rhetorisch kann er es, er traut sich seine Meinung auszusprechen (die ist halt nur oft doof, weil unvorbereitet). Ganz grundsätzlich hat er glaube ich schon auch das Fachwissen, zumindest aber die nötige Intelligenz, sich das Fachwissen im Fußball anzueignen - ist ja (a) keine Raketenwissenschaft und (b) war er lange genug Profi, der fängt ja nicht bei 0 an. :crazy:

Wenn es um Torhüter geht hört man das raus, finde ich. Aber da muss er sich halt auch nicht vorbereiten, das "weiß" er. Wenn Lehmann 50 % des Pensums eines US-Footballkommentators in der Spielvorbereitung abreißen würde wäre Lehmann als Experte neben einem play-by-play Kommentator auf Sicht das Beste, was das deutsche Fernsehen in der Hinsicht zu bieten hat.

Aber zugegeben, das mit den 50 % gilt für einige Experten, die nicht total auf den Kopf gefallen sind.
 

Solomo

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Früher hatte man bei der ARD ja mal Rummenigge als festen Co-Kommentator, das hat 1990 auch ganz gut funktioniert, finde ich.

Das ist "lebensgefährlich!" --- jaja.
:thumb: :jubel:

Ich war zwar damals erst 13 und natürlich schaut man da anders hin als heute, aber ich fand Rummenigge als Co-Kommentator klasse. "Lebensgefährlich" war damals echt eines seiner Lieblingsworte. Für mich sind zwei Highlights das WM Achtelfinale Deutschland gegen Holland (mit Faßbender und Rummenigge) und Porto gegen Bayern im Europapokal der Landesmeister (Rubenbauer/Rummenigge).
 

Moritz

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Ich fand Lehmann auch gut. Aber ich bin da auch nicht objektiv, war schon immer Fan von ihm ;)

Bei mir ist es ebensowenig objektiv, nur andersrum. Aber ich fand bei ihm tw. aber auch ein Fremdschämfaktor, weil so ganz uneitel ist der gute Jens ja nicht. Ein Beispiel was mir noch gut in Erinnerung ist, als er erklärte, dass die falsche 9 ja ganz einfach zu verteidigen sei. Auf Nachfrage, wie dies denn geht, sagte er dann, dass er das hier garantiert nicht erläutert. Bitte was? Wofür ist ein TV-Experte denn sonst da? Danach hätte ich ihn als Verantwortlichen hochkant rausgeworfen.
 
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