Die Erklärung, dass Jaime Bronns Eintrittskarte zu Reichtum ist, zieht nicht.
Ich denke schon, dass das zieht. Wo hätte Tyrion denn Bronn reich machen können? Er hat seinen Vater getötet und verfügt über kein Gold oder die Herrschaft um Titel /Burgen zu verteilen und sein Ruf in Westeros ist völlig zerstört.
Er hat das Trial by Combat eben nicht gewonnen (deswegen wurde er ja letztendlich zum Tode verurteilt und musste gerettet werden), da der Berg überlebt hat und Oberyn gestorben ist, hatte als Zwerg eh schon immer einen schlechten Ruf, hat den mächtigsten Mann der 7 Königslande, der auch noch sein Vater war, getötet und gilt beim Volk auch noch immer als möglicher Mörder von Joffrey.
Man hat das auch gut in Staffel 5/6 (?) gesehen, als Arya in Braavos dieser Schauspielertruppe "folgt" - wie Tyrion da dargestellt wurde spricht Bände. Klar ist das alles unfair, aber das ist ja nicht die Perspektive, aus der wir das sehen.
Das Gold hat er lediglich über seine Familie bezogen. Diese Tür ist zu, erst recht durch das Überlaufen zu einer Targ. Bronn's einzige Chance kurzfristig noch reicher zu werden und Prestige /Titel zu erlangen (was nunmal mMn sein Hauptziel ist) ,ist Jamie, der praktisch die Nummer 2 in Westeros ist und Bronn hat ja sonst keine Verbindungen zur Macht.
Zumal die Serie ja genau das im Dialog nach der Rettung erklärt. Das ist mMn keine Ausrede, sondern exakt der Beweggrund für die Rettung von Jamie und kam ja auch in der entsprechenden Intensität so rüber.
Um eine Frau zu überzeugen, die getrieben, durchtrieben, rachsüchtig, machthungrig und nach heutigen Maßstäben wahrscheinlich komplett geistesgestört ist. Ich kann das drehen und wenden wie ich will, aber ich find immer noch, dass das ein ziemlich blöder Plan ist.
Ein bisschen was hat Gibson schon dazu gesagt - weder ist Jon's Standing allen bekannt, noch weiß einer, dass die Heldentruppe da im Norden in einer Zelle hockt. Ob Cersei verrückt ist oder nicht, spielt mMn keine Rolle. Wichtig ist, dass sie überzeugt werden musste, damit sie nicht das ganze Land einnimmt, wenn Dany ihren Fokus nach Norden richtet.
Man zieht den Plan ja nicht durch, um ein gutes Verhältnis zur Königin aufzubauen, sondern damit Dany nicht die strategische Basis wegbricht und zumindest ein Waffenstillstand ausgehandelt werden kann. Der Plan hat nicht funktioniert, aber hätte man gar nichts machen sollen? Es wurde ja mehrmals betont, dass man praktisch alle großen Häuser gegen diese Bedrohung braucht.
Tyrion und das war vielleicht sein Fehler, hat möglicherweise noch an seine Schwester geglaubt bzw. dass sie unter bestimmten Umständen zur Vernunft gebracht werden kann - er hat sie nie so sehr gehasst wie anders herum.
Auf viele Szenen (Wiedersehen Sansa - Bran/Arya) hab ich regelrecht hingefiebert und fand die in ihrer kurzen, lapidaren Abhandlung ziemlich unbefriedigend.
Sehe ich nicht so, aber das ist dann wohl Ansichtssache.