Naja, spätestens die zweite Hälfte der letzten Folge war so ziemlich das Schlechteste, was je gesehen habe. Es macht auch keinerlei Sinn. Der kleine Rat war Satire? Reine Verarsche? Purer Slapstick? Keine Ahnung. Bis zum Rat vergingen Wochen, eher Monate und die Unbefleckten ermorden zwar irgendwelche Kriegsgefangene, aber nicht den Mörder ihrer Königin und den Verräter Tyrion, der sogar noch unter Führerin Dany verhaftet wurde..
Dann kam also der Rat. Tyrion darf - in Ketten - Wortführer sein und erneut den Erklärbär geben. Von einer Gruppe vor random Leuten, überlebenden Lords und irgendeinen namenlosen Führer aus Dorne. Sansa wählt am Ende als einzige nicht Bran, obwohl er ihr Bruder war/ist und der Norden militärisch und wirtschaftlich im Moment gar nicht überlebensfähig ist. Die Eiseninseln und Dorne, die immer für ihre Unabhängigkeit kämpften, wählen aber den für sie unbekannten Bran weil? Zudem darf Asha noch einen dummen Satz sagen und einige unpassende Witze wurden auch gemacht. Danach sieht man dann Bronn als Lord der Weite (also des mit Abstand am wichtigsten Königreichs) und Herr der Münze.. Weil er Tyrion in der vierten Folge in die Fresse geschlagen hat oder weil er sich als bauernschlauer Dieb und Söldner für so einen Posten empfohlen hat? Keine Ahnung. Letztendlich dürfte das Königreich so keine zwei Jahre überstehen und somit ist dies auch als Ende absolut untauglich und unbefriedigend. Man hätte ja zu diesen Endpunkten kommen können, aber bitte nicht dermaßen lieblos und gegen die Logik der Geschichte.
Naja, jetzt haben wir halt den Wolfgang Schäuble von Westeros am Thron, der jederzeit jeden aus der Ecke seines Schlafzimmers beobachten kann. Gut, dass der Faschismus nochmal abgewendet wurde. Die ersten vier Staffeln waren für mich Top 10, mittlerweile hat die Serie aber in keiner Bestenliste mehr etwas zu suchen. Selten so schlechtes Writing und ein liebloseres Ende erlebt.
Ansonsten:
This!
Ich bin, man kann von der "Auflösung" halten was man möchte. Danys Wandlung zur Mad-Queen finde ich persönlich cool, Bran als Rabe und dann König (während der Norden nicht mehr im Reich ist
) begeistert mich nicht. Dafür ist er als Rabe zu sehr entwurzelt (Schauspieler auch grauenhaft). Ich sehe nicht, was ihn prädestinieren soll (außer eine nette Geschichte haha, die so ziemlich Jeder hat) und wie er realistisch einen Führungsanspruch durchsetzen sollte, ohne a) irgendwas für das Reich geleistet zu haben b) Hausmacht zu haben.
Bezeichnend, dass am Ende genau das "Spiel um den Thron" zu einer plumpen Abstimmung innerhalb einer zufälligen Gruppe mutiert.
Aber ok, der Drache hat den Thron zerstört, da ist alles anders.
Jon landet am Ende beyond the wall. kA, ich habe nie so eine besondere Verbindung dazu gespürt, aber was solls.
Ich hätte ein anderes Ende präferiert, aber vielleicht wird das in den Büchern alles besser inszeniert. Wie gesagt, der Schauspieler von Bran wäre mMn für eine Figur mit mehr Facetten nicht geeignet.
Unabhängig davon, war das "Wie" einfach grausam. Ich verstehe nicht, wie man das irgendwie relativieren will. Die Dothraki werden ausgelöscht, um eine coole filmische Szene zu generieren. Sie tauchen dann ohne Erklärung wieder auf, wieder um imposantere Bilder zu produzieren. Und dann verschwinden sie wieder, weil man nicht mehr Stress will. Das ist unter GZSZ-Niveau.
Im Nachhinein wäre es vllt besser gewesen, die Serie anders enden zu lassen, und das Ende von Martin nicht als Fixpunkt zu nehmen. Lieber eine eigene Story, die stimmig ist, als einen gleichen Anfangs- und Endpunkt. Die Story, die Martin mMn nie fertig stellen wird, konnte man in 8 Staffeln nicht erzählen. Game of Thrones bleibt sozusagen unvollendet. Vllt werde ich nach einiger Zeit die Reise wieder etwas mehr wertschätzen können.