danifan
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"Es ist ja so: Vor dem Beginn der finalen Staffel waren die Erwartungen der globalen Fan-Gemeinde hoch wie nie zuvor. Wie würden die Macher die Handlungsstränge auflösen, welche unvorhergesehenen Plot-Twists einbauen? Nicht nur in den einschlägigen Foren, auch in großen überregionalen Medien weltweit wurde jede Folge im Nachhinein akribisch interpretiert. Arya, die am Ende mit dem Gesicht ihres Vaters Ned auf dem Eisernen Thron sitzt? Eine heimliche Verbindung zwischen dem Nachtkönig und Bran, weil beide sich am Ende der Schlacht um Winterfell so wissend anzublicken scheinen? Ein Kind von Jon und Daenerys auf dem Eisernen Thron, weil es Eis und Feuer in sich vereinen würde? Und wer würde am Ende Cersei töten, Jon, Jamie oder doch Arya, weil die Hexe Melisandre ihr einst prophezeit hatte, sie werde nicht nur blaue und graue, sondern auch grüne Augen für immer schließen?
Die Erwartungen der Fans an diese letzte Staffel waren also so gigantisch, dass kein Drehbuchteam der Welt sie hätte erfüllen können. Das macht nicht alle Fehler wett, relativiert aber viel Nörgelei. Am Ende ist die Serie damit vielleicht also auch ein Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden: Wer „Game of Thrones“ verfolgte, den ließ die Serie nicht kalt – und selbst jene, die nur wenige Folgen gesehen hatten, wollten mitreden und das Drehbuch am liebsten in Echtzeit mitschreiben. Das gibt es sonst nur bei der Nationalmannschaft, bei der die ganze Nation Bundestrainer ist. Und das ist für eine Serie mehr als nur ein Ritterschlag."
Kolumne „Fünf Dinge“: Fünf Dinge, die an der letzten „GoT“-Staffel genervt haben
„Game of Thrones“ war großartig, eine Serie wie diese wird es lange nicht mehr geben. Die letzte Folge versöhnte mit vielem – trotzdem hat einiges an der letzten Staffel kolossal genervt. Die Kolumne „Fünf Dinge“.www.faz.net
Wenn die Erwartungen so hoch sind, dass sie angeblich eh nicht erfüllt werden können, hat man also einen Blankoscheck um Müll abzuliefern? Interessante Sichtweise.