Das ändert nichts daran, dass er deutlich unter Wert abgegeben wurde. Probleme innerhalb der Organisation kamen nur zustande, da Rodman mit den extrem erzieherischen Maßnahmen Popovichs nicht klarkam, was bei seinem Charakter nicht verwunderlich ist.
Also hätte man sich anstelle von Rodman demnach von Popovich trennen sollen? Das Problem bei den Spurs war Rodman, den wollte man loswerden. Dass man ihn unter Wert abgab, steht hierbei außer Frage. Was ich aber nicht sehe, ist, dass Rodman DER Grund für die 3 Titel der Bulls von 96 bis 98 war. Rodman hat die Sache einfacher gemacht, aber mit einem Big an seiner Stelle, der in der Offensive weniger durch schlechte Quoten und Turnover aufgefallen wäre, dafür natürlich auch schlechter im Rebound und in der Verteidigung gewesen wäre, hätten die Bulls um Jordan auch die Titel gewonnen. Oder denkt irgendwer, dass beispielsweise Brickowski die Bulls ohne Rodman fertig gemacht hätte?
Jetzt nimm noch den Charakter Rodmans hinzu, ein Spieler mit Siegermentalität, für den nichts mehr zählt als der Sieg, und es ist nicht verwunderlich, dass Rodman Stress mit den Spurs hatte.
Ja, genau. Die Spieler und Verantwortlichen bei den Spurs waren alle sonst nur daran interessiert, zu verlieren. Was ist das für eine unsinnige Argumentation? Rodmans Charakter hat dazu geführt, dass die Spurs ihn loswerden wollten. Der Mann, der das mitgetragen hat, heisst Greg Popovich, der mit den Spurs 4 Titel bis jetzt gewann.
Wären die Spurs etwas intelligenter gewesen und hätten zumindest die Zwischenfälle mit Rodman nicht so aufgebauscht hätten sie einen deutlich besseren Deal machen können.
Sicherlich, aber meine Hauptaussage ist bei aktuellem Stand (im Vergleich zu Stand 95): Gasol - Lakers-Crap > Rodman - Perdue
Wie geschrieben, kann sich das durchaus in 3 oder 4 Jahren als anders herausstellen, aber im schlimmsten Fall wird Marc Gasol keinen Fuß auf den Boden bekommen in der NBA, Crittenton hinter Conley und Lowry versauern und auf der zwei keine Chance haben, weil die Grizzlies mit ihren Pick Eric Gordon ziehen, die beiden LA-Picks werden qualitativ Secondrounder mit garantierten Verträgen sein und der Capspace lockt nur FAs an, die man überbezahlt, weil sie sonst gar nicht auf die Idee gekommen wären, in Memphis zu spielen. Pau Gasol dagegen spielt in den nächsten 6 oder 7 Jahren auf dem Niveau der letzten beiden Jahre und ist damit potientieller All-NBA-Spieler, der zudem keinerlei weitere Verletzungssorgen hat.
Wenn noch zusätzlich Cardinals Vertrag mit dabei gewesen wäre (gegen Ariza, Vujacic), dann hätte das auch schon besser ausgesehen, aber so ist das aus heutiger Sicht ein mieser Deal.
Und Rodman mag "nur" ein Rollenspieler sein, aber er ist für manche Leute auch der beste Rebounder aller Zeiten, der beste Verteidiger aller Zeiten,usw. Ohne Rodman hätten die Bulls nicht mal einen ansatzweise produktiven Big Man gehabt, deswegen finde ich es etwas verwunderlich, dass der gute Dennis hier so kleingeredet wird.
Rodman war in der Offensive nie produktiv. Der Unterschied bezüglich der Rebounds war da (mit Rodman +6, ohne +3.5), aber wie man sieht, gingen auch ein Teil der Rodmanschen Rebounds auf Kosten der Reboundzahlen der Mitspieler. Beispielsweise ging die Rebound-Rate von Longley und Pippen deutlich nach unten, unterhalb ihres jeweiligen Karriereniveaus.
Ich versteh nicht, warum sich viele über den Gasol- Deal immernoch aufregen: ist ja nun wirklich nicht das 1. Mal, dass ein unausgeglichener Deal stattfindet. Zumal Memphis für neue Besitzer "schlankgemacht" werden soll ( ist doch richtig, oder?) und da passt dieser Gasol-Vertrag nicht rein.
Gasol ist ein Spieler, der zurecht in der heutigen NBA einen Maximalvertrag hat. Wenn man Spieler auf diesem Niveau haben möchte, dann muss man dafür entsprechendes Geld ausgeben.
Zudem hat Heisley gesagt, dass es ein Trade aus sportlicher Sicht war.
Wenn man sich die Verträge der Grizzlies vor den Trades anschaut, dann waren Cardinals, Milicic' oder Swifts Vertrag nicht in Ordnung, davon ist man genau einen losgeworden, und dieser hatte mit dem Gasol-Trade nichts zu tun.
Wie ich schon schrieb, wenn man interne Unstimmigkeiten, die Frage bezüglich der Einsätze für Spanien und die tendentiell zunehmende Verletzungsanfälligkeit berücksichtig, dann kann man das durchaus als vertretbar empfinden. Allerdings steht dem immer noch gegenüber, dass Gasol erst 27 Jahre alt und zudem potentieller Franchise-Bigman ist.
Hier werden immer schnell Wörter wie "unverantwortlich" oder "Wettbewerbsverzerrung" in den Raum geworfen, dabei lässt sich das Ergebnis dieses Trades noch nicht mal ansatzweise abschätzen.
Man kann sehr wohl eine Abschätzung über einen best case und worst case machen. Beides habe ich dargestellt. Aber das ändert nichts daran, dass man den Trade aus heutiger Sicht als mies bezeichnen kann. Für eine abschliessende Beurteilung muss man dann allerdings wirklich bis frühestens 2010 abwarten, um dann auch zu sehen, was die beiden Picks einbrachten, wie Gasol sich leistungs- und verletzungstechnisch zeigte, und welche Spieler man mit dem Capspace locken konnte.